und Dienstleistung angewiesen wären, und warum werden diese seitens der Staatsregierung nicht gleichwertig behandelt? 4. Welche Lehrstühle und welche nachgeordneten Stellen werden im Zuge der „Offensive Digital“ an welchen Hochschulen in Bayern voraussichtlich wann neu geschaffen werden? 5. In welchem Umfang konnte die Hochschule in Hof mit ihrem neuen Institut für Informationssysteme ISIS bei der Offensive „Bayern Digital“ berücksichtigt werden und welche Personal- und Sachmittel werden dadurch dort wann neu zur Verfügung gestellt werden? 6. Welche konkreten Hochschulen und Institutionen waren bei der Entwicklung der Offensive „Bayern Digital“ beteiligt und warum wurden die übrigen Hochschulen am Gestehungsprozess nicht beteiligt? 7. Wie viele Mitglieder hat der Beirat „Bayern Digital“, wie viele der Mitglieder sind in München und Umgebung ansässig und spiegelt der Beirat angemessen die Verteilung der Digitalisierungskompetenz in Bayern wider? 8. Hätte man nach alledem nicht regional andere Schwerpunkte bilden müssen, wenn man nicht nur vorzugsweise den IKT-Standort Nr. 1 München weiter ausbauen will, und welche anderen Innovationsmotoren hat die Staatsregierung für jene Regionen vorgesehen, welche bei der Offensive „Bayern Digital“ nicht vollumfänglich berücksichtigt werden konnten? Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie vom 11.11.2014 1. Nachdem die von der Bayerischen Staatsregierung als „Innovationsmotor des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete Offensive „Bayern Digital“ ein „Zentrum Digitalisierung Bayern“ in GARCHING, ein „Gründerzentrum Internet und Digitale Medien“ in MÜNCHEN, ein „Zentrum für vernetzte Mobilität“ mit dem Hauptstandort MÜNCHEN, ein „Sicherheitskompetenz- Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 09.01.2015 17/4292 Bayerischer Landtag Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Alexander König CSU vom 07.10.2014 Bayern Digital Ich frage die Staatsregierung: 1. Nachdem die von der Staatsregierung als „Innovationsmotor des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete Offensive „Bayern Digital“ ein „Zentrum Digitalisierung Bayern“ in GARCHING, ein „Gründerzentrum Internet und Digitale Medien“ in MÜNCHEN, ein „Zentrum für vernetzte Mobilität “ mit dem Hauptstandort MÜNCHEN, ein „Sicherheitskompetenzzentrum “ in GARCHING, ein „Zentrum für digitalisierte Produktion“ mit dem Hauptstandort NÜRNBERG und überraschenderweise nur einem „Satelliten“ in MÜNCHEN vorsieht, frage ich, ob, und wenn ja, wie, bei den Standortentscheidungen das Vorrangprinzip nach dem Landesentwicklungsprogramm beachtet wurde oder ob die Offensive nicht besser als „München-Garching Digital “ bezeichnet werden sollte? 2. Nachdem die Region München bereits heute ideale Bedingungen als Standort für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bietet und München gefolgt von London und Paris nach einer Studie der Europäischen Kommission auf Platz 1 der europaweiten IKT-Standorte liegt, frage ich, welche Sach- und Personalmittel im Rahmen der Offensive „Bayern Digital“ wann an welchen konkreten Standorten nach der bisherigen Planung zur Verfügung gestellt werden, um ein neues Zeitalter der wirtschaftlichen Wertschöpfung und Technologie in allen Lebensbereichen einzuläuten, Zukunftschancen neu zu eröffnen und damit Arbeitsplätze und nachhaltigen Wohlstand in welchen Teilräumen Bayerns zu generieren? 3. Wie ist es mit dem Vorrangprinzip nach dem Landesentwicklungsprogramm und den allseits beklagten Überhitzungstendenzen des Standortes München zu vereinbaren , dass das „Gründerzentrum Internet und Digitale Medien“ in München als „Kristallisationspunkt“ etabliert werden soll, indem Räumlichkeiten innenstadtnah bedarfsgerecht entwickelt und flexibel mietbare Räume geschaffen werden sollen und die Professionalisierung der Gründer durch verschiedene Beratungsleistungen, Workshops und Mentoring unterstützt werden soll, welche Standorte in Bayern gibt es, welche mindestens genauso dringend wie München auf mehr Forschung, Entwicklung Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/4292 zentrum“ in GARCHING, ein „Zentrum für digitalisierte Produktion“ mit dem Hauptstandort NÜRNBERG und überraschenderweise nur einem „Satelliten“ in MÜNCHEN vorsieht, frage ich, ob, und wenn ja, wie, bei den Standortentscheidungen das Vorrangprinzip nach dem Landesentwicklungsprogramm beachtet wurde oder ob die Offensive nicht besser als „München -Garching Digital“ bezeichnet werden sollte? Die Staatsregierung hat das Ziel, Bayern zur internationalen Leitregion des digitalen Aufbruchs zu machen. Dies ist Ergebnis des IT-Gipfels, der am 9. Mai 2014 unter der Leitung von Ministerpräsident Seehofer stattgefunden hat. Im Rahmen von Bayern Digital wird die Staatsregierung in den kommenden Jahren große finanzielle Anstrengungen unternehmen . Die Planungen, die alle noch unter dem Haushaltsvorbehalt des Landtages stehen, sehen zahlreiche Vorhaben in allen Landesteilen vor. Die Staatsregierung wird dafür sorgen, dass an allen bayerischen Standorten mit Spitzenkompetenzen wichtige Projekte oder Projektteile von Bayern Digital verankert werden. Als Beispiel möchte ich das Zentrum Digitalisierung Bayern nennen. Mit einem Kern in Garching werden gleichzeitig an vielen Hochschulstandorten Bayerns Teile des Zentrums umgesetzt werden können. Eine starke regionale Ausrichtung hat auch das Zentrum Digitalisierte Produktion.Bayern mit Standorten in Nürnberg, Coburg, Bamberg, München/ Augsburg, Regensburg, Amberg/Weiden und Würzburg. Die Modellregion Digitale Gesundheitswirtschaft Franken ist ein Bespiel für ein Vorhaben in den nördlichen Landesteilen; das Internetkompetenzzentrum Ostbayern deckt innovative digitale Vorhaben in Niederbayern und der Oberpfalz ab. Bei der Projekt- und Standortauswahl musste berücksichtigt werden, dass sich Bayern in den kommenden Jahrzehnten nicht mit Berlin oder Hessen messen lassen muss, sondern mit Entwicklungen im Silicon Valley oder in Israel. Es wurde daher sorgfältig geprüft, welcher Ort hierfür die besten Voraussetzungen bietet. Angesichts des starken Digitalstandorts München war es daher nur folgerichtig, die in Frage 1 genannten Vorhaben zu Teilen dort zu verorten. Mit dieser Standortentscheidung geht es nicht darum, den Standort München isoliert, sondern ganz Bayern im digitalen internationalen Wettbewerb voranzubringen und seinen Platz als führende Region in Europa zu sichern. Notwendig ist eine Doppelstrategie: Zentralität, um internationale Wahrnehmbarkeit zu erreichen, Regionalität, um in ganz Bayern Innovation im Bereich der Digitalisierung zu ermöglichen. 2. Nachdem die Region München bereits heute ideale Bedingungen als Standort für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) bietet und München gefolgt von London und Paris nach einer Studie der Europäischen Kommission auf Platz 1 der europaweiten IKT-Standorte liegt, frage ich, welche Sach- und Personalmittel im Rahmen der Offensive „Bayern Digital“ wann an welchen konkreten Standorten nach der bisherigen Planung zur Verfügung gestellt werden, um ein neues Zeitalter der wirtschaftlichen Wertschöpfung und Technologie in allen Lebensbereichen einzuläuten, Zukunftschancen neu zu eröffnen und damit Arbeitsplätze und nachhaltigen Wohlstand in welchen Teilräumen Bayerns zu generieren? Vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags sind im Doppelhaushalt 2015/2016 zur Realisierung ab 2015 folgende Vorhaben verankert: Vorhaben Ort Finanzmittel Zentrum Digitalisierung. Bayern bayernweit und Garching Rd. 120 Mio. € (u. a. 20 Professuren) Werk1.Bayern – Gründerzentrum für Internet und Digitale Medien München 14,2 Mio.€ Zentrum Digitalisierte Produktion.Bayern bayernweit und Nürnberg 44 Mio. € Zentrum Vernetzte Mobilität.Bayern bayernweit, München und Nürnberg 22,7 Mio. € Zentrum IT-Sicherheit. Bayern bayernweit und Garching 15,7 Mio. € Modellregion Digitale Gesundheitswirtschaft Bayern Franken 5,5 Mio. € Gründer- und IT-Zentrum Nürnberg Nürnberg 0,60 Mio. € Maßnahmen für eCommerce bayernweit 0,40 Mio. € Internetkompetenzzentrum Ostbayern Ostbayern 6,25 Mio. € Start-up-Initiative bayernweit 31 Mio. € Wachstumsfonds bayernweit 28 Mio. € 3. Wie ist es mit dem Vorrangprinzip nach dem Landesentwicklungsprogramm und den allseits beklagten Überhitzungstendenzen des Standortes München zu vereinbaren, dass das „Gründerzentrum Internet und Digitale Medien“ in München als „Kristallisationspunkt “ etabliert werden soll, indem Räumlichkeiten innenstadtnah bedarfsgerecht entwickelt und flexibel mietbare Räume geschaffen werden sollen und die Professionalisierung der Gründer durch verschiedene Beratungsleistungen, Workshops und Mentoring unterstützt werden soll, welche Standorte in Bayern gibt es, welche mindestens genauso dringend wie München auf mehr Forschung, Entwicklung und Dienstleistung angewiesen wären, und warum werden diese seitens der Staatsregierung nicht gleichwertig behandelt? Die Förderung von Existenzgründern im Bereich Digitalisierung ist von besonderer Bedeutung, da in diesem Feld die technologische Entwicklung besonders schnell voranschreitet und gleichzeitig die Einstiegsbarrieren besonders niedrig sind – eine ideale Voraussetzung für Existenzgründer. Mehr als 50 % der technologieorientierten Gründer sind dem Feld Informations- und Kommunikationstechnologie und Digitale Wirtschaft zurechenbar. Entsprechend fördert die Staatsregierung digitale Gründer in ganz Bayern. Die evobis GmbH und die f.u.n. Netzwerk Nordbayern GmbH spielen mit den seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführten Businessplanwettbewerben eine wichtige Rolle für Gründer und agieren im ganzen Freistaat. Um über die bereits bestehende Zusammenarbeit hinaus das breite Angebotsspektrum der Businessplan Wettbewerbe, des Coachings und der Unterstützung bei der Finanzierung von bayerischen Start-up-Unternehmen noch effizienter aufeinander abzustimmen und somit der Zielgruppe ein noch umfangreicheres Unterstützungsangebot anzubieten, wurden beide Organisationen zum Oktober 2014 mit Sitz in Nürnberg zusammengeführt. Unter einer neu zu schaffenden Dachmarke, deren vorläufiger Name Bayern Start-up GmbH ist, wird künftig ein einheitliches Angebot für ganz Bayern gestaltet. Um die Kontinuität der etablierten Strukturen zu Drucksache 17/4292 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 wahren, werden die beiden regional strukturierten Wettbewerbe „Münchener Businessplan-Wettbewerb“ und „Businessplan -Wettbewerb Nordbayern“ wie gewohnt auch nach der Zusammenlegung weitergeführt. Gleichzeitig hat die Staatsregierung in der Vergangenheit den Aufbau einer Reihe spezialisierter Gründerzentren unterstützt. Beispiele sind der aiti-Park in Augsburg, der ITSpeicher in Regensburg und das Werk1 in München. Weitere Planungen sehen an den Standorten mit sehr hoher Ballung von IKT-Wirtschaft und -Wissenschaft den Ausbau beziehungsweise die Erweiterung derartig spezialisierter Einrichtungen vor. Es werden Standorte gewählt, an denen eine entsprechend hohe Nachfrage nach geeigneten Betriebsräumen für digitale Start-ups existiert. Das Existenzgründerzentrum für Internet und Digitale Medien WERK1.Bayern wird in zentrumsnaher Lage zum Kristallisationspunkt für die Internet- und Medienwirtschaft ausgebaut. Mit dem Werk1.Bayern als Kern wird im Raum München somit schrittweise ein digitales Ökosystem geschaffen , in das weitere Aktivitäten wie Gründungs- und Finanzierungsnetzwerke, private Gründereinrichtungen und Testlabore sukzessive einbezogen werden sollen. Ebenfalls wird in der Metropolregion Nürnberg der Aufbau eines IT- und Gründerzentrums gefördert. 4. Welche Lehrstühle und welche nachgeordneten Stellen werden im Zuge der „Offensive Digital“ an welchen Hochschulen in Bayern voraussichtlich wann neu geschaffen? Im Rahmen des Zentrum Digitalisierung.Bayern kommen grundsätzlich alle bayerischen Hochschulen, beispielsweise über die Schaffung von neuen Lehrstühlen, für eine Beteiligung infrage. Die konkrete Ausgestaltung und Verteilung der Lehrstühle hängt von der fachlichen Ausrichtung des Zentrums und den konkreten Forschungsfeldern ab. Hierüber wird ein Auswahlprozess durch ein überregional mit internationaler Erfahrung besetztes Fachgremium entscheiden. Daher kann zur Fragestellung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden. 5. In welchem Umfang konnte die Hochschule in Hof mit ihrem neuen Institut für Informationssysteme ISIS bei der Offensive „Bayern Digital“ berücksichtigt werden und welche Personal- und Sachmittel werden dadurch dort wann neu zur Verfügung gestellt? Im Rahmen des Zentrum Digitalisierung.Bayern kommt die Hochschule Hof grundsätzlich für eine Beteiligung infrage. Zuvor müssen aber die fachliche Ausrichtung des Zentrums und die konkreten Forschungsfelder durch ein überregional mit internationaler Erfahrung besetztes Fachgremium festgelegt werden. 6. Welche konkreten Hochschulen und Institutionen waren bei der Entwicklung der Offensive „Bayern Digital “ beteiligt und warum wurden die übrigen Hochschulen am Gestehungsprozess nicht beteiligt? Die Vorhaben von Bayern Digital wurden bzw. werden in einem umfassenden Prozess mit den einschlägigen Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt, um bestmögliche Lösungen zu erhalten. Es wurden bzw. werden in großem Umfang Hochschulen und Institutionen eingebunden . Im konkreten Fall des Zentrum Digitalisierung.Bayern werden alle Hochschulen Bayern mit entsprechender IKTKompetenz eingebunden. Es gibt daher keine einschlägige Hochschule, die nicht an diesem Prozess beteiligt wird. 7. Wie viele Mitglieder hat der Beirat „Bayern Digital“, wie viele der Mitglieder sind in München und Umgebung ansässig und spiegelt der Beirat angemessen die Verteilung der Digitalisierungskompetenz in Bayern wider? Die Aufgabe des Beirats ist es, die Entwicklung der Strategie Bayern Digital zu begleiten, zu bewerten und fortzuentwickeln . Bei der Auswahl der Beiratsmitglieder stand deren fachliche Kompetenz im Vordergrund. Knapp die Hälfte der Mitglieder des Beirats Bayern Digital kommen nicht aus München und Umgebung. 8. Hätte man nach alledem nicht regional andere Schwerpunkte bilden müssen, wenn man nicht nur vorzugsweise den IKT-Standort Nr. 1 München weiter ausbauen will, und welche anderen Innovationsmotoren hat die Staatsregierung für jene Regionen vorgesehen, welche bei der Offensive „Bayern Digital“ nicht vollumfänglich berücksichtigt werden konnten? Siehe hierzu die Antwort auf Frage 1.