Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Margit Wild SPD vom 01.09.2014 Lehrerfort- und Weiterbildung Inklusion 1. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion wurden vom zuständigen Staatsministerium für Bildung und Kultus in 2012 und 2013 direkt durchgeführt? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teilge- nommen (bitte nach Schularten getrennt angeben)? 2. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion hat die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen in 2012 und 2013 gemacht ? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teilge- nommen (bitte nach Schularten getrennt angeben)? 3. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion wurden als schulhausinterne Fortbildung durchgeführt? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teilge- nommen (bitte nach Schularten getrennt angeben)? 4. Wer hat diese Fortbildungen im KM, in der Akademie für Lehrerfortbildung und als SCHILF durchgeführt? a) Welche Erfahrungen mit dem Thema Inklusion hatten die Lehrenden? 5. In welcher Höhe standen Finanzmittel für die SCHILF für den Bereich Inklusion zur Verfügung? 6. Inwiefern wurde das Erfahrungswissen der Schulen mit dem Schulprofil Inklusion in die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen einbezogen? a) Welche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wurden den Schulen, die sich um das Schulprofil Inklusion erfolgreich beworben haben, angeboten? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 04.12.2014 1. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion wurden vom zuständigen Staatsministerium für Bildung und Kultus in 2012 und 2013 direkt durchgeführt? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teil- genommen (bitte nach Schularten getrennt angeben )? Zu Fragen 1, 1 a, 1 b und Frage 4 (bezogen auf das StMBW): Unter Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen versteht das Staatsministerium zwei unterschiedliche Kategorien von Veranstaltungen: – Fortbildungsveranstaltungen bieten nach Abschluss der ersten beiden Phasen der Lehrerausbildung den Lehrkräften die Gelegenheit, ihr Wissen über ihre gesamte Berufsbiografie hinweg in Lehrgängen zu fachwissenschaftlichen Themen, zu psychologisch-pädagogischen oder verwaltungstechnischen Fragestellungen zu aktualisieren , zu vertiefen und zu erweitern. Auf diese Weise soll eine dauerhaft hohe Qualität in der Arbeit von Lehrkräften sichergestellt werden. Staatliche Lehrkräfte sind gemäß § 9 a Abs. 2 der Lehrerdienstordnung zur Fortbildung verpflichtet . – Unter Weiterbildungsmaßnahmen hingegen werden Veranstaltungen verstanden, die auf den Erwerb einer Qualifikation oder eines Zertifikats ausgerichtet sind und zu einer zusätzlichen Tätigkeit im Schulbereich befähigen. Im Folgenden wird vor diesem Hintergrund ausschließlich auf den Aspekt der Lehrerfortbildung abgehoben. Das Kultusministerium selbst hat in den Jahren 2012 und 2013 keine Lehrerfortbildung zur Inklusion durchgeführt, so wie das Kultusministerium generell auch zu anderen Themen selten selbst Fortbildungen organisiert und durchführt. Vielmehr werden die Angebote der staatlichen Lehrerfortbildung für die rund 113.000 Lehrkräfte in Bayern auf den folgenden vier Ebenen (aufsteigend nach Reichweite des Angebots) durchgeführt: – schulhausintern (SCHILF), organisiert jeweils von der Einzelschule – lokal, organisiert von den Schulämtern – regional (RLFB) von den Regierungen bzw. Ministerialbe- auftragten – zentral vor allem von der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen (ALP) Das Staatsministerium steuert im Allgemeinen und auch speziell beim Thema Inklusion zum einen durch Erarbeitung des Schwerpunktprogramms für die staatliche Lehrerfortbildung , das den Orientierungsrahmen für die Planung der staatlichen Lehrerfortbildung auf allen Ebenen in Bayern darstellt und jeweils für zwei Jahre Gültigkeit besitzt. Für Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 13.02.2015 17/4795 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/4795 das Jahr 2012 waren folgende für Inklusion relevante Fortbildungsschwerpunkte vorgegeben: „Diagnose und Förderung“, „Umgang mit Heterogenität“, und „Inklusion“. Im Jahr 2013 wurde das einschlägige Themenfeld deutlich erweitert und es waren unter anderem die Themen „Diagnosefähigkeit“, „Umgang mit Heterogenität“, „Inklusion“, „Individuelle Förderung unterschiedlicher Begabungen “, „Begleitung von Übergängen“, „Kooperation mit Eltern“ und „Sensibilisierung für den Umgang mit Menschen mit Behinderung“ als Fortbildungsschwerpunkte gesetzt. Zum anderen nimmt das Staatsministerium durch Einflussnahme auf das Programm der ALP Dillingen sowie durch Dienstbesprechungen mit den nachgeordneten Behörden bzw. mit der Schulaufsicht lenkenden Einfluss auf die Fortbildungsangebote der RLFB und der Schulämter. Eigene Fortbildungsveranstaltungen durch das Staatsministerium waren deshalb nicht angezeigt. 2. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion hat die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen in 2012 und 2013 gemacht? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teil- genommen (bitte nach Schularten getrennt angeben )? Zu Fragen 2, 2 a und 2 b sowie Frage 4 (bezogen auf ALP): Die ALP hat im Jahr 2012 sieben, im Jahr 2013 neun Veranstaltungen zum Thema Inklusion durchgeführt, wobei die Länge von eintägigen Veranstaltungen bis hin zu einwöchigen Lehrgängen variierte. Eine stundengenaue Dokumentation der Fortbildungslänge wird generell nicht vorgenommen. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen (Thema der Lehrgänge, Dauer, vorgehaltene Plätze, Zielgruppen ) sind der Anlage zu entnehmen. Ergänzend sei nachrichtlich auf eine Neuerung des Jahres 2014 hingewiesen : Erstmalig fand in den Sommerferien 2014 (03.– 05.09.2014) eine Tagung an der ALP statt, die sich unter dem Titel „Inklusion konkret“ an Lehrkräfte richtete, die im neuen Schuljahr erstmals eine Schülerin oder einen Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichten würden . Die Tagung bot sowohl allgemeine Informationen als auch Workshops zu praxisnahen förderschwerpunkt- und schulartspezifischen Unterrichts- und Unterstützungskonzepten . Die Veranstaltung stieß bei den 109 teilgenommenen Lehrkräften aus den Schularten Grundschule und FOS/ BOS auf großes Interesse. Für die künftigen Jahre ist eine Fortsetzung des Veranstaltungsformats geplant, sodass jährlich ein verlässliches Fortbildungsangebot unmittelbar vor Schuljahresbeginn besteht. 3. Welche Angebote der Lehrerfort- und Weiterbildung zum Themenbereich Inklusion wurden als schulhausinterne Fortbildung durchgeführt? a) Wie viele Teilnehmerstunden waren es insgesamt? b) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer haben daran teil- genommen (bitte nach Schularten getrennt angeben )? Eine Erhebung über die inhaltliche Ausgestaltung der schulhausinternen Lehrerfortbildung (SCHILF) an zentraler Stelle findet grundsätzlich nicht statt, da entsprechende Fortbil- dungsangebote in die Eigenverantwortung der Schulen fallen . Auf eine Abfrage bei allen bayerischen Schulen wurde verzichtet, um erheblichen zusätzlichen Bearbeitungs- und Verwaltungsaufwand für die Schulen zu vermeiden. Eine Ausnahme stellt der Bereich der Grund- und Mittelschulen dar, da für die Lehrkräfte dieser Schularten seit 2010 aufgrund der besonderen Aktualität eine gezielte Fortbildungsinitiative seitens des Staatsministeriums in die Fläche getragen wurde. Für diese Schularten sind nachfolgende Angaben zu schulhausinternen Fortbildungen möglich. Der Einsatz von schulhausinternen Lehrerfortbildungen als zweite Säule neben Informationsveranstaltungen dient der gezielten Bearbeitung individueller Problemfälle und Themen . Im Jahr 2012 nahmen insgesamt 16.080 Lehrkräfte der Grund- und Mittelschulen an 963 schulhausinternen Fortbildungen teil. Im Jahr 2013 waren es 20.335 Lehrkräfte bei 1.253 Veranstaltungen. Die schulhausinternen Fortbildungen erstreckten sich dabei im Durchschnitt über einen halben Fortbildungstag. Folgende Themengebiete wurden u. a. bereits bei schulhausinternen Lehrerfortbildungsangeboten für die Grundund Mittelschulen behandelt: Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern, Umgang mit Autismus, Umgang mit Epilepsie, Umgang mit geistig behinderten Kindern, mit blinden Kindern , mit Hörgeschädigten, mit Kindern mit Diabetes, Leistungsmessung bei inklusiv beschulten Kindern, Inklusion im Fachunterricht, Inklusion im Ganztag, Inklusion im Alltag, Gesprächsführung, Miteinander statt Gegeneinander und Umgang mit Mobbing. Zu Frage 3 a (Teilnehmerstunden): Eine stundengenaue Dokumentation der Fortbildungslänge wird generell nicht vorgenommen. 4. Wer hat diese Fortbildungen im KM, in der Akademie für Lehrerfortbildung und als SCHILF durchgeführt ? a) Welche Erfahrungen mit dem Thema Inklusion hatten die Lehrenden? An der ALP werden Lehrgänge stets von den an der ALP beschäftigten Dozentinnen und Dozenten konzipiert, vorbereitet und durchgeführt, die in der Regel eine Lehramtsbefähigung erworben haben. Um zusätzliche Facetten in das Lehrgangsangebot einzubringen, wurden bei Lehrgängen der ALP zusätzlich zu den Beiträgen der Dozentenschaft externe Referentinnen und Referenten mit folgendem Erfahrungshintergrund hinzugezogen: – Lehrkräfte mit unmittelbarem Praxisbezug aus allen bay- erischen Schularten, darunter auch von Schulen mit dem Schulprofil Inklusion – Ansprechpartner der Staatlichen Schulberatungsstellen – Vertreterinnen und Vertreter der Schulaufsicht – Experten mit Fachwissen zu benachbarten pädagogisch- psychologischen bzw. medizinischen Themenfeldern – Vertreterinnen und Vertreter gemeinnütziger Vereine – Referentinnen und Referenten des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung – Vertreterinnen und Vertreter des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie weiterer Staatsministerien – wissenschaftliches Personal von Universitäten bzw. Professoren mit einschlägigem Forschungsbezug Drucksache 17/4795 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Zu den Referentinnen und Referenten bei SCHILF-Maßnahmen lassen sich folgende grundsätzliche Angaben machen : Bei SCHILF-Maßnahmen kommen vielfach Lehrkräfte zum Einsatz, die über besondere Expertise zum Themenkomplex Inklusion verfügen und dabei der eigenen Schule bzw. Schulart oder anderen Schulen bzw. Schularten entstammen können. So fungieren etwa Lehrkräfte aus den Förderschulen oder Lehrkräfte der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste als Referenten, aber auch Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte oder Lehrkräfte mit praktischen Erfahrungen in der Beschulung von Kindern mit Förderbedarf , sowie Lehrkräfte von Schulen mit Schulprofil Inklusion (vgl. Antwort zu Frage 6). Zu den Schularten im Einzelnen: Für die SCHILF-Maßnahmen an Grund- und Mittelschulen wurden fachlich ausgewiesene Referenten eingeladen, die sehr oft aus dem Bereich der Förderschulen kommen, oder aber Lehrkräfte, die über praktische Erfahrungen zum jeweiligen Themengebiet verfügen. Im Bereich der Realschulen und Gymnasien werden Fortbildungen zur Inklusion üblicherweise von Lehrkräften mit eigener umfassender praktischer und theoretischer Erfahrung im Bereich Inklusion begleitet. Hierzu gehören insbesondere auch Lehrkräfte, die an Schulen mit dem Profil Inklusion tätig sind. Daneben hat sich gerade für die schulinterne Lehrerfortbildung die Kooperation mit Lehrkräften des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes (MSD) als besonders förderlich erwiesen. Darüber hinaus wurden im Rahmen der RLFB für Realschulen in Zusammenarbeit mit der Heckscher Klinik in München und Universitäten Fortbildungsreihen angeboten. Im Rahmen der RLFB finden Kooperationen mit privaten Realschulen zur sonderpädagogischen Förderung (Samuel-Heinicke-Schule, München; Ernst-Barlach-Schulen, München) statt. Das Thema „Inklusion“ findet verstärkt Eingang in die Ausbildung der Studienreferendarinnen und -referendare. Hierfür wurde im Realschulbereich eigens für jeden Aufsichtsbezirk die Funktionsstelle der Seminarrektorin bzw. des Seminarrektors (A14+AZ) mit der zusätzlichen Aufgabe der bzw. des Beauftragten für das Thema Inklusion in der Seminarausbildung geschaffen. Entsprechend beauftragte Lehrkräfte verfügen über praktische und theoretische Erfahrungen sowie über Kenntnisse im Bereich Inklusion. Sie organisieren und unterstützen im jeweiligen Aufsichtsbezirk bedarfsgerecht regionale Fortbildungsveranstaltungen und Dienstbesprechungen für Seminarlehrkräfte und Seminarleitungen . Nach regionalen Möglichkeiten bauen die Beauftragten Netzwerke mit Ansprechpartnern für Hospitationen an Schulen mit Inklusionsmaßnahmen sowie für die Kooperation von Studienseminaren und Förderschulen bzw. Studienseminaren und Schulen mit Schulprofil Inklusion auf. 5. In welcher Höhe standen Finanzmittel für die SCHILF für den Bereich Inklusion zur Verfügung? In den Jahren 2012 und 2013 standen für Veranstaltungen der staatlichen Lehrerfortbildung auf regionaler, lokaler und schulhausinterner Ebene für die verschiedenen Schularten insgesamt 84.000 € (2012) bzw. 107.000 € (2013) explizit für Maßnahmen zum Thema „Inklusion“ zur Verfügung. Hinzu kamen in jedem der beiden Jahre jeweils 2,8 Mio. € für RLFB und SCHILF-Maßnahmen, die nicht bestimmten Themen zugeordnet waren und somit ebenfalls für Veranstaltungen zur Inklusion eingesetzt werden konnten. 6. Inwiefern wurde das Erfahrungswissen der Schulen mit dem Schulprofil Inklusion in die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen einbezogen? Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen (ALP): Als Referenten bei den Lehrgängen der ALP wurden auch Lehrkräfte von Schulen mit Schulprofil Inklusion tätig. Grund- und Mittelschulen: Bereits vor Einführung der Schulen mit Schulprofil Inklusion wurden Lehrkräfte aus Kooperationsklassen bzw. Außenklassen zur Vorbereitung der Inklusionsmaßnahmen in die Fortbildungen mit einbezogen. Im Rahmen der schulhausinternen Fortbildung werden derzeit auch Lehrkräfte aus den Schulen mit Schulprofil Inklusion zur Fortbildung herangezogen. Realschulen und Gymnasien: In die RLFB, deren Durchführung von den jeweiligen Ministerialbeauftragten verantwortet wird, wird die Expertise der Schulen mit Schulprofil Inklusion eingebracht. Berufliche Schulen: Das Schulprofil Inklusion ist für die beruflichen Schulen derzeit im Rahmen des Schulversuchs IBB – Inklusive berufliche Bildung in Bayern – noch in der Phase der Konzeption. Folgende allgemeine Informationen zum Schulversuch können übermittelt werden: Seit dem Schuljahr 2012/2013 führt die Stiftung Bildungspakt Bayern in enger Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst den Schulversuch IBB durch. Der Schulversuch läuft bis Ende des Schuljahres 2015/16 und wird aus ESF-Mitteln und aufgrund einer Exklusivsponsorschaft durch die BMW AG gefördert. Ziele des Schulversuchs sind: – gemeinsame Beschulung von Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung – Erhöhung der Eintrittschancen der jungen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt durch einen dualen Berufsabschluss – Stärkung der Förderkompetenz aller Lehrkräfte – Optimierung der Kooperation zwischen den beteiligten Schulen untereinander sowie mit Ausbildungsbetrieben und anderen Inklusionspartnern – Entwicklung neuer Konzepte für einen inklusiven Unterricht Umsetzung im Schulversuch: Schultandems aus je einer Berufsschule/Berufsfachschule und einer Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung entwickeln und erproben Konzepte zur gemeinsamen Beschulung von jugendlichen Auszubildenden. Sie erarbeiten organisatorische, personelle , den Unterricht betreffende Maßnahmen und intensivieren die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Derzeit gibt es 18 beteiligte Tandemschulen, je 9 allgemeine Berufsschulen und 9 Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung. a) Welche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wurden den Schulen, die sich um das Schulprofil Inklusion erfolgreich beworben haben, angeboten? Schulen im Bereich der Grund- und Mittelschulen: Die Schulen mit Schulprofil Inklusion werden über schulhausinterne Fortbildungen begleitet und bei ihren spezifischen Problemlagen unterstützt. Dabei spielt jeweils auch die an die Schule mit Schulprofil Inklusion abgeordnete Lehrkraft mit sonderpädagogischer Lehramtsbefähigung eine tragende Rolle. Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/4795 Für die Lehrkräfte in Klassen mit festem Lehrertandem finden jährlich Lehrgänge im Rahmen der zentralen Lehrerfortbildung an der ALP Dillingen statt. Ebenso nehmen die Lehrkräfte an den Schulen mit Schulprofil Inklusion an den allgemeinen Fortbildungen zum Thema Inklusion teil, die seit dem Kalenderjahr 2010 verpflichtend für alle Lehrkräfte der Grund- und Mittelschulen angeboten werden. Realschulen mit Schulprofil Inklusion: Durch die in der Regel bestehende enge Kooperation der Realschulen mit Schulprofil Inklusion mit einer Förderschule können deren Kompetenzen unmittelbar in das Lehrerkollegium der Realschule eingebracht werden. Dabei haben die Schulen mit Schulprofil Inklusion wie jede andere Schule auch die Möglichkeit, für schulinterne Lehrerfortbildungen Mittel beim Ministerialbeauftragten zu beantragen. Darüber hinaus kön- nen die Schulen an den auf zentraler und regionaler Ebene angebotenen Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Inklusion teilnehmen. Eine Tagung des Staatsministeriums mit den Realschulen sowie den Gymnasien mit dem Schulprofil Inklusion ist für die zweite Hälfte des Schuljahres 2014/2015 vorgesehen. Gymnasien mit Schulprofil Inklusion: Die Gymnasien mit dem Profil Inklusion können die auf zentraler und regionaler Ebene angebotenen einschlägigen Fortbildungsangebote wahrnehmen. Eine Tagung der Gymnasialabteilung des Staatsministeriums mit den gymnasialen Profilschulen ist für die zweite Hälfte des Schuljahres 2014/2015 vorgesehen. Drucksache 17/4795 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 ID Ve ra ns ta lte r Be gi nn En de Ti te l In ha lt Zi el gr up pe An za hl Pl ät ze 72 69 2 AL P, R ef er at 4 .6 02 .0 7. 20 12 04 .0 7. 20 12 Fo rtb ild un g f ür Le hr kr äf te in K las se n m it fe st em Le hr er ta nd em / Ba yE UG -E A rt. 3 0 Ab s. 5 (In klu sio n) Di es er Le hr ga ng is t f ür Le hr kr äf te , d ie in b es te he nd en "T an de m -K las se n" un te rri ch te n so wi e fü r L eh rk rä fte d ie ab H er bs t 2 01 2 "T an de m -K las se n" im Ra hm en d er in klu siv en B es ch ul un g ü be rn eh m en . S ie w er de n in ih re Au fg ab e ei ng ef üh rt un d fo rtg eb ild et .< br /> GS , M S, FS 40 74 06 9 AL P, R ef er at 4 .4 .2 06 .0 7. 20 12 06 .0 7. 20 12 Di llin ge r B er at un gs ta g - In klu sio n An d ie se m Ta g w er de n Ra hm en be di ng un ge n fü r i nl us ive n Un te rri ch t vo rg es te llt : D ie Sc hu lst ru kt ur m us s d ar au f a us ge ric ht et , S tru kt ur en m üs se n ne u in st all ie rt un d sp ez ifi sc he U nt er ric ht sm et ho de n ei ng ef üh rt we rd en .< br /> Di e Te iln eh m er e ra rb ei te n in W or ks ho ps K on ze pt e fü r d ie sc hu lis ch e Um se tz un g. D em ko lle gia le n Au st au sc h wi rd b re ite r R au m ge wi dm et . all e Sc hu lar te n 10 0 70 28 6 AL P, R ef er at 4 .6 09 .0 7. 20 12 13 .0 7. 20 12 He te ro ge ni tä t a ls He ra us fo rd er un g i n de r Sc hu le in ga ng sp ha se au ch u nt er Be rü ck sic ht igu ng d er In klu sio n Um d em u nt er sc hi ed lic he n Le ist un gs st an d de r S ch ül er ge re ch t z u we rd en , s ol le n in d ie se m Le hr ga ng M ög lic hk ei te n de r I nd ivi du ali sie ru ng un d Di ffe re nz ie ru ng au fg ez ei gt w er de n. Er w id m et si ch Au fg ab en fo rm en , d ie e s j ed em K in d er m ög lic he n, n ac h se in en Le rn vo ra us se tz un ge n zu le rn en u nd in di vid ue lle Le rn fo rts ch rit te zu m ac he n. D ab ei w er de n vo r a lle m sp ez ie lle o rg an isa to ris ch e M aß na hm en fü r d en A nf an gs un te rri ch t v or ge st el lt. D an eb en ko m m en au ch M ög lic hk ei te n de r Ö ffn un g i n ei nz el ne n Fa ch be re ich en d es gr un dl eg en de n Un te rri ch ts zu r S pr ac he .< br /> Di e Be so nd er he ite n ei ne s A nf an gs un te rri ch ts fü r S ch ul an fä ng er m it M igr at io ns hi nt er gr un d we rd en d isk ut ie rt. GS 32 73 07 5 AL P, R ef er at 4 .7 22 .1 0. 20 12 26 .1 0. 20 12 M en sc he n m it Be hi nd er un ge n in u ns er er Ge se lls ch af t Sc hü le r m it Be hi nd er un ge n st el le n di e Le hr kr äf te im m er w ie de r vo r d ie H er au sfo rd er un g, e in in h öc hs te m M aß in di vid ue lle s, ab er in d er Gr up pe m it ni ch tb eh in de rte n Sc hü le rn zu ve rw irk lic he nd es Le rn an ge bo t z u ge st alt en .< br /> Au f d er B as is pä da go gis ch -a nt hr op ol og isc he r G ru nd fra ge n so lle n in d em Le hr ga ng M ög lic hk ei te n da rg es te llt w er de n, d ie se gr oß e He ra us fo rd er un g i m B ild un gs sy st em im Si nn e all er B et ei lig te n zu be wä lti ge n. D ie se Fo rtb ild un g m öc ht e au fk lär en u nd W eg e au fze ige n, w ie di e in klu siv e Sc hu le ge lin ge n ka nn , a be r a uc h ev tl. H in de rn iss e un d de re n Üb er wi nd un g d isk ut ie re n. D ie Te iln eh m er h ab en G el eg en he it, si ch ü be r di e re ch tli ch en G ru nd lag en zu in fo rm ie re n, si ch au sz ut au sc he n un d vo n Er fa hr un ge n vo n Le hr kr äf te n in Sc hu le n m it de m Sc hw er pu nk t " In klu sio n" zu p ro fit ie re n. all e Sc hu lar te n 27 Anlage Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/4795 ID Ve ra ns ta lte r Be gi nn En de Ti te l In ha lt Zi el gr up pe An za hl Pl ät ze 79 73 4 AL P, R ef er at 4 .2 21 .1 1. 20 12 23 .1 1. 20 12 Di e In klu sio n ps yc hi sc h be ei nt rä ch tig te r K in de r un d Ju ge nd lic he r Di e Te iln eh m er in fo rm ie re n sic h üb er d ie St ör un gs bi ld er D ep re ss io n, An or ex ia ne rv os a ( M ag er su ch t) un d As pe rg er Sy nd ro m (= au s d em Fo rm en kr ei s d er au tis tis ch en St ör un ge n: B ee in trä ch tig un g s oz ial er Ko m pe te nz en b ei n or m ale r a llg em ei ne r I nt el lig en z). Im Le hr ga ng w ird er ar be ite t, wi e Ki nd er u nd Ju ge nd lic he m it di es en p sy ch isc he n Be ei nt rä ch tig un ge n in R eg el sc hu le n in klu di er t w er de n kö nn en .< br /> Sy m pt om e un d M er km ale d er St ör un gs bi ld er w er de n au fg ez ei gt . D ie Le hr kr äf te e rfa hr en , w ie si e be tro ffe ne Sc hü le rin ne n un d Sc hü le r i m Sc hu lal lta g h el fe nd b eg le ite n kö nn en . Ve rn et zu ng sm ög lic hk ei te n m it sc hu lis ch en u nd au ße rs ch ul isc he n Pa rtn er n we rd en au fg ez ei gt . E ra rb ei te t w ird , w ie d ie sc hu lis ch e Be gle itu ng vo n Sc hü le rin ne n un d Sc hü le rn n ac h ei ne m K lin ika uf en th alt ge lin gt .< br /> Au sg eh en d vo n Fa lld ar st el lu ng en w er de n di e Ku rs in ha lte ve rm itt el t. Di e Te iln eh m en de n kö nn en ih re Er fa hr un ge n m it be tro ffe ne n Ki nd er n un d Ju ge nd lic he n so wi e Fr ag en u nd A nl ie ge n ei nb rin ge n. RS , G Y 22 74 50 0 AL P, R ef er at 2 .8 12 .1 2. 20 12 13 .1 2. 20 12 Ta gu ng d es A rb ei ts kr ei se s " In klu sio n un d Ve rk eh rs er zie hu ng " Zie l d er Ta gu ng is t d ie Er ar be itu ng e in es Le itf ad en s V er ke hr se rz ie hu ng u nd In klu sio n. < br /> GS , M S, FS , RS , G Y 17 76 30 4 AL P, R ef er at 2 .6 17 .1 2. 20 12 19 .1 2. 20 12 In klu sio n an b er uf lic he n Sc hu le n Zie l is t d ie M ög lic hk ei te n de r I nk lu sio n an b er uf lic he n Sc hu le n au fzu ze ige n. I nh alt e de s L eh rg an gs si nd d er re ch tli ch e Ra hm en u nd Um se tz un gs be isp ie le d er In klu sio n an b er uf lic he n Sc hu le n. BS 30 75 84 9 AL P, R ef er at 3 .8 21 .0 1. 20 13 23 .0 1. 20 13 In klu sio n als ko op er at ive B er at un gs au fg ab e Zie l d er Fo rtb ild un g i st , d ie A uf ga be n de r s ta at lic he n Sc hu lb er at un gs st el le n im H in bl ick au f d ie In klu sio n ge na ue r z u de fin ie re n un d de re n Um se tz un g i n de r P ra xis zu e ra rb ei te n. < br /> Fo lge nd e In ha lte w er de n th em at isi er t: - R ec ht lic he G ru nd lag en u nd d er en K on se qu en ze n - B er at un g u nd Un te rs tü tz un g v on Sc hu le n un d Elt er n im H in bl ick au f i nk lu siv e Be sc hu lu ng - Be gle itu ng vo n Sc hu le n un d Le hr kr äf te n du rc h Su pe rv isi on u nd C oa ch in g - Zu sa m m en ar be it m it pä da go gis ch en , p sy ch ol og isc he n un d m ed izi ni sc he n Fa ch di en st en - M od er at io n be i K on fli kt en zw isc he n Elt er n un d Sc hu le . Di e Ve ra ns ta ltu ng is t G ru nd lag e fü r d ie D ur ch fü hr un g r eg io na le r Fo rtb ild un ge n. all e Sc hu lar te n 36 78 91 7 AL P, R ef er at 2 .6 05 .0 6. 20 13 07 .0 6. 20 13 In klu siv e be ru fli ch e Bi ld un g BS 38 80 03 7 AL P, R ef er at 4 .4 .2 03 .0 7. 20 13 05 .0 7. 20 13 In klu sio n an w ei te rfü hr en de n Sc hu le n In d ie se m Le hr ga ng b es ch äf tig en si ch d ie Te iln eh m er m it de r Or ga ni sa tio n un d de n Pe rs pe kt ive n de r I nk lu sio n. N eu e Au fg ab en be re ich e, Fa ch ke nn tn iss e zu au sg ew äh lte n St ör un gs bi ld er n un d di e or ga ni sa to ris ch e Be wä lti gu ng d er B et re uu ng vo n Sc hü le rn m it so nd er pä da go gis ch em Fö rd er be da rf we rd en b eh an de lt. < br /> Th eo re tis ch e Au sfü hr un ge n un d pr ak tis ch e Üb un gs el em en te e rg än ze n sic h. RS , G Y 20 Drucksache 17/4795 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7 ID Ve ra ns ta lte r Be gi nn En de Ti te l In ha lt Zi el gr up pe An za hl Pl ät ze 90 27 0 AL P, R ef er at 4 .4 .2 18 .0 9. 20 13 20 .0 9. 20 13 In klu sio n an d en w ei te rfü hr en de n Sc hu le n: W as m us s i ch al s B er at un gs le hr kr af t w iss en ? In d ie se m Le hr ga ng b es ch äf tig en si ch d ie Te iln eh m er m it de n or ga ni sa to ris ch en K on se qu en ze n un d re ch tli ch en P er sp ek tiv en de r I nk lu sio n. Ei ne n we ite re n in ha ltl ich en Sc hw er pu nk t b ild et d ie Vo rs te llu ng d es St ör un gs bi ld es "A ut ism us ". < br /> Ak tu el le In fo rm at io ne n zu d en n eu en A uf ga be nb er ei ch en d er B er at un gs fa ch kr äf te w er de n au sfü hr lic h vo rg es te llt . U m Sc hü le r m it so nd er pä da go gis ch em Fö rd er be da rf ko m pe te nt zu b et re ue n, w er de n M ög lic hk ei te n de r Or ga ni sa tio n, d ie d ie b es on de re n Be dü rfn iss e de r w ei te rfü hr en de n Sc hu le n be rü ck sic ht ige n, b es pr oc he n. Zu le tz t s te he n Fa ch ke nn tn iss e zu m St ör un gs bi ld "A ut ism us " i m M itt el pu nk t d er V er an st alt un g. Th eo re tis ch e Au sfü hr un ge n un d pr ak tis ch e Üb un gs el em en te e rg än ze n sic h. RS , G Y 17 93 03 9 AL P, R ef er at 3 .1 18 .1 0. 20 13 18 .1 0. 20 13 Fa ch ta gu ng fü r d ie Sc hu lau fsi ch t: Sc hü le r m it Ve rh alt en sa uf fä llig ke ite n au s d em Au tis m us -S pe kt ru m im in klu siv en U nt er ric ht In d ie se r s ch ul ar tü be rg re ife nd en Ta gu ng st eh t d ie Th em at ik "A ut ism us -S pe kt ru m -S tö ru ng en " i m M itt el pu nk t, da n ich t n ur an Gr un ds ch ul en , s on de rn au ch an d en w ei te rfü hr en de n Sc hu le n Sc hü le r m it Ve rh alt en sa uf fä llig ke ite n au s d em A ut ism us sp ek tru m an zu tre ffe n sin d. Es w er de n In fo rm at io ne n un d An re gu ng en zu m Th em en fe ld "I nk lu siv er U nt er ric ht m it au tis tis ch en K in de rn " u nd zu Un te rs tü tz un gs m ög lic hk ei te n ge ge be n. < br /> Al s T ei ln eh m er w er de n je zw ei V er tre te r p ro R eg ie ru ng sb ez irk / M BBe zir k u nd Sc hu lar t (G ru nd sc hu le , M itt el sc hu le , R ea lsc hu le , G ym na siu m , b er uf lic he Sc hu le n) vo m St M UK b en an nt . S ie so lle n an sc hl ie ße nd al s A ns pr ec hp ar tn er fü r Sc hu le n de s R eg ie ru ng sb ez irk s m it Be ra tu ng sb ed ar f f un gie re n. all e Sc hu lar te n 75 90 39 4 AL P, R ef er at 1 .6 21 .1 0. 20 13 25 .1 0. 20 13 Di e Pr of ilf äc he r S oz ial ku nd e, So zia lp ra kt isc he Gr un db ild un g u nd So zia lw iss en sc ha ftl ich e Ar be its fe ld er am W irt sc ha fts - u nd So zia lw iss en sc ha ftl ich en G ym na siu m (W SG -S ) GY 30 93 56 0 AL P, R ef er at 3 .3 25 .1 0. 20 13 26 .1 0. 20 13 Fü hr un gs kr äf te -F or tb ild un g: Sc hu lle itu ng - Pä da go gis ch e He ra us fo rd er un ge n m ei st er n (C 3 /4 /9 ) GS , F S 20 86 31 1 AL P, R ef er at 4 .8 18 .1 1. 20 13 20 .1 1. 20 13 Ba ye ris ch e Sc hu le n au f d em W eg zu r I nk lu sio n Ein e üb er re gio na le A rb ei ts gr up pe w id m et si ch d em Zi el , in ha ltl ich e un d ko nz ep tio ne lle A sp ek te d es L- Ab sc hl us se s a m So nd er pä da go gis ch en Fö rd er ze nt ru m zu fo rm ul ie re n un d pr ak tis ch e Ve rfa hr en zu r D ur ch fü hr un g zu e ra rb ei te n. < br /> FS 15 90 46 4 AL P, R ef er at 2 .6 16 .1 2. 20 13 18 .1 2. 20 13 In klu siv e be ru fli ch e Bi ld un g BS 30 BS = Be ru fli ch e Sc hu le n FS = Fö rd er sc hu le n GS = Gr un ds ch ul en GY = Gy m na sie n M S = M itt el sc hu le n RS = Re als ch ul en