Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Linus Förster SPD vom 01.04.2015 Schriftliche Anfrage zu E-Governance Angesichts der steigenden Bedeutung der elektronischen Medien im Gemeinwesen frage ich die Staatsregierung: 1. Welche Maßnahmen werden seitens der Staatsregierung ergriffen, um die Bürgerinnen und Bürger für E-Governance auszubilden? 2. Welche Maßnahmen gibt es dafür an bayerischen Schulen ? 3. Welche Maßnahmen gibt es außerhalb des regulären Schulsystems? 4. Welche Maßnahmen gibt es speziell für ältere Bürgerinnen und Bürger? Antwort des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 12.05.2015 Die Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Linus Förster wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst wie folgt beantwortet: Zu 1.: Alle Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen sollen sämtliche Verfahren der öffentlichen Verwaltung einfach und rasch ohne besondere Kenntnisse von Zuständigkeiten und ohne technisches Spezialwissen elektronisch ausführen können. Deshalb wird die Staatsregierung noch in diesem Jahr ein zentrales E-Government-Portal vorstellen, das BayernPortal . Damit können Bürger und Wirtschaft einfach, schnell, sicher und rund um die Uhr ihre Behördengänge online erledigen . Das Portal ist der zentrale Zugang zu Verwaltungsleistungen – unabhängig ob es sich um eine staatliche oder kommunale Behörde handelt. E-Government in Bayern basiert also auf der Einbindung aller Akteure und der engen Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen mit einer erfolgreichen Zusammenarbeit aller Partner, wie sie beispielsweise mit dem E-Government- Pakt in Bayern gelebt wird, können vorhandene Ressourcen effizient eingesetzt und Synergieeffekte erzielt werden. Zu 2.: Voraussetzung für einen versierten Umgang mit E-Governance ist der Erwerb von Kompetenzen im Bereich der digitalen Bildung. Medienbildung ist als fächerübergreifendes Bildungsziel in den Lehrplänen aller Schularten verankert. Auch in der Lehreraus- und -fortbildung sind Medienerziehung und -pädagogik wichtige Bereiche: Sie sind Bestandteil beider Lehramtsprüfungsordnungen (LPO I und LPO II). Darüber hinaus widmeten sich über 10 % aller Fortbildungsveranstaltungen im Jahr 2014 Aspekten des digitalen Lehrens und Lernens. Um Schulen vor Ort beraten zu können, existiert seit 2002 das Netzwerk der über 120 Medienpädagogisch-informationstechnischen Beratungslehrkräfte (MiBs) in allen Schularten in ganz Bayern. Sie unterstützen die Schulgemeinschaft durch Lehrerfortbildungen und beraten bezüglich einer geeigneten IT-Ausstattung. Vor allem den Schulen, die am Projekt „Referenzschule für Medienbildung“ teilnehmen, stehen sie fachkundig zur Seite. Kern dieses pädagogischen Konzepts ist die schulinterne Entwicklung eines fächerübergreifenden Medien- und Methodenlehrplans, eines schulischen Ausstattungs- und Fortbildungskonzepts sowie die Verwendung der Module des „Medienführerscheins Bayern “. Bei dieser Initiative der Staatsregierung stehen an den bayerischen Lehrplan angepasste Materialien für verschiedene Jahrgangsstufen zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe können Lehrkräfte Medienerziehung in ihrem Unterricht systematisch umsetzen. Als umfangreichstes Vorhaben hat das damalige Staatsministerium für Unterricht und Kultus im September 2011 das Projekt „mebis – Landesmedienzentrum Bayern“ zur Förderung IT-gestützten Unterrichts ins Leben gerufen. Im Rahmen dessen wurden eine Online-Mediathek für hochwertige digitale Bildungsmedien, ein Prüfungsarchiv mit Abschlussprüfungen und Jahrgangsstufenarbeiten sowie eine zentrale digitale Lernplattform für Lernen in virtuellen Klassen aufgebaut. Aufgrund des großen Erfolgs hat das Kabinett am 28. Januar 2014 die Ausweitung der Angebote auf alle interessierten Schulen bis Ende 2016 beschlossen. Zu 3. und 4.: Die Staatsregierung wird regionale IT-Zentren schaffen. Die regionalen bayerischen IT-Labore – kurz BayernLabs – richten sich an Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Kommunen und Wirtschaft. Sie vereinen digitale Innovationen, modernes E-Government und eine IT-Wissensbörse unter einem Dach. Mit einem mindestens 150-Mbit/s-Anschluss entsteht in jedem BayernLab die schnellste öffentliche Verbindung im Landkreis. BayernLabs bieten Firmen die Plattform, um neue digitale Trends und Produkte vor Ort vorzustellen. Schulklassen und alle interessierten Bürger können im BayernLab lernen, wie man am besten und sichersten in der digitalen Welt navigiert. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 17.06.2015 17/6590 Bayerischer Landtag