Schriftliche Anfrage
der Abgeordneten Katharina Schulze
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
vom 08.06.2015

Stärkung queerer Sportlerinnen und Sportler im Amateur
- und Profibereich

Im Jahr 2014 hat sich Thomas Hitzlsperger – ein prominenter
 deutscher Fußballer – erstmals öffentlich zu seiner Homosexualität
 bekannt. Auch wenn er seine aktive Karriere 
bereits beendet hatte, war sein Outing ein wichtiges Zeichen 
dafür, dass die gesellschaftlichen Realitäten im Leistungssport
 und im Speziellen im Profifußball nicht länger ignoriert 
werden können. Trotzdem wagen immer noch sehr wenige 
Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, insbesondere 
in ihrer sportlich aktiven Zeit, diesen Schritt in die Öffentlichkeit
. Der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Männernationalmannschaft
, Philipp Lahm, hatte zuletzt öffentlich 
von einem Outing im Profifußball abgeraten.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Staatsregierung:

1.  Sind der Staatsregierung Fälle bekannt, bei denen 
bayerische Profisportlerinnen und Profisportler durch 
ihr Outing als Homosexuelle, Transsexuelle oder Intersexuelle
 Nachteile erfahren haben, aufgegliedert nach 
Frauen, Männern sowie Sportart?

2.  Was unternimmt die Staatsregierung, um queere 
Sportlerinnen und Sportler im Breitensport zu unterstützen
, aufgegliedert nach Sportverbänden und Region
?

2.1 In welchen Vereinen und Sportverbänden gibt es spezielle
 Angebote für queere Sportlerinnen und Sportler?

3.  Gibt es eine Beratungsstelle, an die sich queere Sportlerinnen
 und Sportler wenden können?

3.1 Gibt eine staatliche Online-Plattform, auf der sich 
queere Sportlerinnen und Sportler informieren und 
austauschen können?

4.  Welche Maßnahmen ergreift die Staatsregierung, 
um ein tolerantes Miteinander im Sport zwischen Zuschauerinnen
 und Zuschauern, Fans, der bayerischen 
Bevölkerung und queeren Sportlerinnen und Sportlern 
zu fördern?

Antwort
des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr
vom 25.06.2015

Die Schriftliche Anfrage wird im Einvernehmen mit dem 
Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und  
Integration wie folgt beantwortet:

Zu 1.:
Derartige Fälle sind der Staatsregierung nicht bekannt.

Zu 2.:
Die Staatsregierung hat den bayerischen Breitensport in den 
Jahren 2008 bis 2014 im Rahmen der Vereinspauschale mit 
insgesamt ca. 116 Mio. € und im Rahmen der Förderung 
des vereinseigenen Sportstättenbaus mit insgesamt circa 
102 Mio. € an Zuwendungen unterstützt.

Welchen Anteil an der Breitensportförderung des Freistaats
 queere Sportlerinnen und Sportler bzw. Sportvereine 
mit queeren Sportlerinnen und Sportlern erhalten haben, ist 
der Staatsregierung nicht bekannt.

Zu 2.1:
Solche Angebote sind der Staatsregierung nicht bekannt.

Zu 3.:
Eine Beratungsstelle speziell für queere Sportlerinnen und 
Sportler ist der Staatsregierung nicht bekannt. Queeren 
Sportlerinnen und Sportlern stehen jedoch die allgemeinen 
queeren Beratungsangebote zur Verfügung. Beispielsweise 
gibt es in der Landeshauptstadt München eine Koordinierungsstelle
 für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Sie 
wird von Behörden, Einrichtungen und Bürgerinnen und 
Bürgern genutzt und arbeitet für Antidiskriminierung und 
Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender.

Zu 3.1:
Eine solche Online-Plattform wird von der Staatsregierung 
nicht betrieben.

Zu 4.:
Soweit es um die Verhinderung von Gewalttätigkeiten am 
Rande von Fußballspielen geht, leisten die bayerischen 
Fanprojekte und ihr präventiver Ansatz der sozialpädagogischen
 Arbeit mit Fußballfans gute Arbeit, die auch zukünftig
 im Rahmen vorhandener Haushaltsmittel vom Freistaat 
Bayern unterstützt werden wird. Die Fanprojekte werden 
vom Freistaat Bayern mit Haushaltsmitteln in Höhe von 
aktuell jährlich 207.000 € unterstützt. Die staatlichen Mittel 
teilen sich für die Saison 2014/2015 auf die vier Fanprojekte
 Augsburg, Fürth, München und Nürnberg auf. Seit der 
Saison 2014/2015 beteiligen sich die Deutsche Fußball Liga 
(DFL) bzw. der Deutsche Fußballverband e.V. (DFB) mit 50 
Prozent an den Kosten der Fanprojekte. Der Freistaat Bayern
 und die Kommune tragen jeweils 25 Prozent der Kosten.

Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. 
Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung.

17. Wahlperiode 14.08.2015 17/7329

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Landtag