Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl FREIE WÄHLER vom 01.07.2015 Umbau Grundwehr III an der Ammer (Gemeinde Wielenbach , Landkreis Weilheim-Schongau) Ich frage die Staatsregierung: 1. Welche Materialien werden für den Umbau am Grundwehr III an der Ammer bei Wielenbach verbaut, aufgeschlüsselt nach: a) der Art und Menge der jeweils verbauten Materialien und b) der Herkunft der Materialien (Herstellungsort, Transportweg , Art des Antransports)? 2. Welche Auswirkungen haben die laufenden Baumaßnahmen auf die Ökologie des Gewässers bzw. des Umfelds am Grundwehr, aufgeschlüsselt nach: a) unmittelbaren Auswirkungen auf Flora und Fauna während der Baumaßnahmen und b) unmittelbaren Auswirkungen auf Fauna und Flora nach Beendigung der Baumaßnahmen? 3. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wie groß der zusätzliche Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch die nun erfolgten Baumaßnahmen ist, z. B. durch die Transportwege für die Baumaterialien, Maschineneinsatz vor Ort? 4. Wie hoch werden die Kosten für die gesamten Baumaßnahmen sein? Antwort des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 27.07.2015 1. Welche Materialien werden für den Umbau am Grundwehr III an der Ammer bei Wielenbach verbaut , aufgeschlüsselt nach: a) der Art und Menge der jeweils verbauten Materialien ? Für den Umbau des Grundwehrs III in eine Sohlgleite werden ca. 26.500 t Wasserbausteine und ca. 9.000 t Schroppen aus Kalkstein sowie ca. 400 m³ Beton und ca. 37 t Stahlspundwände verbaut. Dazu kommt noch Kies für die zu errichtende Baustraße und den Lagerplatz mit ca. 3.000 t sowie Deichschüttmaterial in einer Größenordnung von ca. 4.000 m³. b) der Herkunft der Materialien (Herstellungsort, Transportweg, Art des Antransports)? Die Wasserbausteine und Schroppen werden aus dem Steinbruch Dietfurt bei Treuchtlingen gewonnen und mit dem Lkw angeliefert (einfache Entfernung rd. 165 km). Der Beton kommt aus einem Betonwerk in Nähe der Baustelle (einfache Entfernung rd. 15 km). Der Kies und das Deichschüttmaterial werden von Peißenberg und Umgebung (einfache Entfernung rd. 15 km) mit dem Lkw angeliefert. Die Spundwände lagern derzeit am Grundwehr II. 2. Welche Auswirkungen haben die laufenden Baumaßnahmen auf die Ökologie des Gewässers bzw. des Umfelds am Grundwehr, aufgeschlüsselt nach: a) unmittelbaren Auswirkungen auf Flora und Fauna während der Baumaßnahmen? Für die Herstellung der Sohlgleite muss zunächst vorhandener Uferbewuchs und auwaldartiger Gehölzbestand gerodet werden. Während der Baumaßnahme ist mit einer Eintrübung des Gewässers und mit Lärm zu rechnen. Alle Eingriffe werden durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen mit einem spezifischen Ausgleichsfaktor kompensiert . b) unmittelbaren Auswirkungen auf Fauna und Flora nach Beendigung der Baumaßnahmen? Mit dem Umbau des Grundwehrs in eine Sohlgleite wird eine vollständige Durchgängigkeit für alle Wasserorganismen und Landtiere geschaffen, was zu einer Förderung der Biodiversität beiträgt. Durch die Möglichkeit der natürlichen Entwicklung des westlichen Ufers wird die Wiederanbindung der Aue gefördert und eine Verzahnung der Gewässerlandschaft erleichtert. Zudem soll die natürliche Entwicklung von Kiesbänken als Lebensraum und Brutplätze für Eisvogel und Kiesbrüter sowie kieslaichender Fische gefördert werden. Durch die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 30.09.2015 17/7810 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/7810 Ammer sowie die Verbesserung des Ausuferungsvermögens und der Gewässerentwicklung wird eine deutliche Aufwertung der ökologischen Situation der Ammer und des Auwalds westlich der Ammer erreicht. Daher werden durch die Baumaßnahmen keine erhebliche oder nachteilige Beeinträchtigung von Naturhaushalt und Landschaftsbild verursacht . 3. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wie groß der zusätzliche Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch die nun erfolgten Baumaßnahmen ist, z. B. durch die Transportwege für die Baumaterialien , Maschineneinsatz vor Ort? Zu dieser Fragestellung liegen derzeit keine Erkenntnisse vor. 4. Wie hoch werden die Kosten für die gesamten Baumaßnahmen sein? Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Umbau des Grundwehres III belaufen sich auf rund 2,15 Mio. €. Davon werden ca. 300.000 € für die Wiederanbindung der Altwasserkette aufgewendet, die über eine Fischtreppe wieder mit der Ammer verbunden wird. Drucksache 17/7810 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3