Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Simone Strohmayr SPD vom 23.07.2015 Ausstattung von Schulen mit Weblogs im Rahmen des Lernreich 2.0-Programms Unter dem Titel „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ erproben 45 Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien in Bayern, wie sich das Unterrichtsprinzip individueller Förderung und die Anregung zum selbstgesteuerten Lernen durch den Einsatz digitaler Medien weiter unterstützen lässt. Die Schülerinnen und Schülern der sechsten bis neunten Jahrgangsstufen arbeiten auf dieser Plattform in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und anderen übungsintensiven Fächern. Das Projekt läuft noch bis zum Schuljahr 2016/17. Ich frage die Staatsregierung: 1. a) Welche Schulen nehmen am Projekt „lernreich 2.0“ teil? b) Wie viele Klassen arbeiten damit (bitte nach Landkreisen und kreisfreien Städten und nach Schularten getrennt nennen)? 2. a) Gibt es bereits ein Zwischenergebnis? b) Wenn ja, welches? c) Wenn nein, wann liegt es vor? 3. a) Wer übernimmt die Kosten für die Erstausstattung der Schulen mit dem technischen Bedarf/Weblogs/Laptops sowie Folgekosten (zum Beispiel für Wartung) im Rahmen dieses Modellprojektes? b) Gab es darüber hinaus auch „freies“ Geld durch Sponsoren oder Spenden? 4. a) Werden die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit den neuen Medien speziell geschult? b) Wenn ja, wie? 5. Welche Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer wurden im Rahmen des Projektes angeboten ? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 27.08.2015 1. a) Welche Schulen nehmen am Projekt „lernreich 2.0“ teil? Am Projekt „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ nehmen insgesamt 14 Mittelschulen, 15 Realschulen und 16 Gymnasien teil. b) Wie viele Klassen arbeiten damit (bitte nach Landkreisen und kreisfreien Städten und nach Schularten getrennt nennen)? Im ersten Projektjahr haben verpflichtend jeweils 2 Klassen pro Schule teilgenommen, im zweiten und dritten Projektjahr sind es jeweils mindestens vier Klassen. Es sind überwiegend die Jahrgangsstufen 7 und 8 beteiligt. Überblick über die Modellschulen nach Landkreisen/kreisfreien Städten und Schularten getrennt: Schulart Landkreis/ kreisfreie Städte Schulname/Ort Mittelschule Lkr. Altötting Mittelschule Burgkirchen Lkr. Augsburg Parkschule Mittelschule Stadtbergen Bamberg Mittelschule Bamberg am Heidelsteig Lkr. Bamberg Mittelschule Burgebrach Lkr. Cham Mittelschule Roding Lkr. Deggendorf Mittelschule Plattling Lkr. Fürth Mittelschule Zirndorf Lkr. Neumarkt Mittelschule Berching Lkr. Haßberge Mittelschule Ebern Lkr. Oberallgäu Mittelschule Dietmannsried Lkr. Roth Mittelschule Thalmässing Lkr. Schweinfurt Mittelschule Holderhecke Bergrheinfeld Lkr. StraubingBogen Mittelschule Schwarzach Lkr. WeilheimSchongau Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule Weilheim Realschule Lkr. Ansbach Markgraf-Georg-Friedrich-Realschule Heilsbronn Staatliche Realschule Herrieden Lkr. Aschaffenburg Staatliche Realschule Bessenbach Staatliche Realschule Großostheim Lkr. Bad TölzWolfratshausen Mädchenrealschule St. Ursula Schloss Hohenburg der Erzdiözese München-Freising, Lenggries (Schule in kirchlicher Trägerschaft ) Lkr. Kelheim Johann-Simon-Mayr-Schule Riedenburg Lkr. Kronach Maximilian-von-Welsch-Schule, Staatliche Realschule Kronach I Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 20.11.2015 17/7979 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/7979 Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab Staatliche Realschule Vohenstrauß Lkr. Pfaffenhofen Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen Staatliche Realschule Geisenfeld Lkr. Regen Staatliche Realschule Viechtach Rosenheim Johann-Rieder-Realschule Rosenheim Lkr. Schwandorf Naabtal-Realschule Nabburg Lkr. Unterallgäu Anton-Fugger-Realschule Babenhausen Lkr. Wunsiedel Staatliche Realschule Selb Gymnasium Lkr. Ansbach Gymnasium Dinkelsbühl Augsburg Gymnasium bei St. Anna Augsburg Lkr. Augsburg Gymnasium Königsbrunn Bamberg Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg Coburg Gymnasium Casimirianum Coburg Lkr. Deggendorf Comenius-Gymnasium Deggendorf Erlangen Emmy-Noether-Gymnasium Erlangen Lkr. Freising Oskar-Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn Ingolstadt Katharinen-Gymnasium Ingolstadt München Oskar-von-Miller-Gymnasium München Lkr. Neumarkt Willibald-Gluck-Gymnasium Neumarkt Lkr. Pfaffenhofen Hallertau-Gymnasium Wolnzach Lkr. Rottal-Inn Gymnasium Pfarrkirchen Lkr. Tirschenreuth Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth Lkr. Traunstein Chiemgau-Gymnasium Traunstein 2. a) Gibt es bereits ein Zwischenergebnis? b) Wenn ja, welches? c) Wenn nein, wann liegt es vor? Als erstes Zwischenergebnis werden im Herbst 2015 beispielhafte digitale Übungsangebote und Feedbackmöglichkeiten bei regionalen Lehrerfortbildungen für alle beteiligten Schularten in allen Schulaufsichtsbezirken präsentiert und Lehrkräfte im Umgang mit ihnen geschult. 3. a) Wer übernimmt die Kosten für die Erstausstattung der Schulen mit dem technischen Bedarf/Weblogs/ Laptops sowie Folgekosten (zum Beispiel für Wartung ) im Rahmen dieses Modell-Projektes? Voraussetzung für die Teilnahme am Schulversuch war eine ausreichende technische Ausstattung der Schule in Form von Computerräumen oder mobilen Endgeräten mit entsprechender Internetanbindung. Die Ausschreibung für den Schulversuch orientierte sich dabei an der durchschnittlichen Rechnerausstattung an Schulen in Bayern (Stand 2013). Für die Ausstattung der Schulen mit Geräten sowie deren Wartung sind nach dem Bayerischen Schulfinanzierungsgesetz die Sachaufwandsträger, also in der Regel die Kommunen, verantwortlich. Die Anschaffung zusätzlicher Geräte liegt im Ermessen der Schule bzw. des Sachaufwandsträgers , war aber nicht Voraussetzung oder notwendig für die Teilnahme am Schulversuch. Weitere Kosten für Software oder die Nutzung eines Lernmanagementsystems entstehen nicht, da die Schulen für die Arbeit im Schulversuch die Moodle-basierte Lernplattform in mebis (Medien – Bildung – Service) des Landesmedienzentrums Bayern nutzen. Die Nutzung von mebis ist für alle staatlichen Schulen in Bayern kostenlos. Weblogs sind nicht Gegenstand des Schulversuchs. b) Gab es darüber hinaus auch „freies“ Geld durch Sponsoren oder Spenden? Jede Modellschule erhält für die Laufzeit des Projekts (2013/2014–2015/2016) von der Stiftung Bildungspakt Bayern ein jährliches Schulbudget von 2000,- €, das projektgebunden für schulinterne Fortbildung und die Umsetzung der Entwicklungsaufgaben vor Ort verwendet wird. Über die Unterstützung einzelner Modellschulen durch Spenden lokaler Betriebe u. Ä. liegen keine Informationen vor. 4. a) Werden die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit den neuen Medien speziell geschult? b) Wenn ja, wie? Die Schülerinnen und Schüler werden jeweils zu Schuljahresbeginn im Umgang mit der Moodle-basierten Lernplattform in mebis geschult. Für die Einführung in die Nutzung werden im Regelfall zwei Schulstunden veranschlagt. An den Schulen steht eine Lehrkraft als mebis-Beauftragte für Fragen zur Verfügung. 5. Welche Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer wurden im Rahmen des Projektes angeboten? Da mebis von allen staatlichen Schulen genutzt werden kann, bietet das E-Learning-Kompetenzzentrum in Dillingen grundlegende Fortbildungen zum Umgang mit der Moodlebasierten Lernplattform in mebis an. Darüber hinaus stehen Tutorials zur Verfügung. Diese allgemeinen Einführungen sind von Lehrkräften der Modellschulen bei Bedarf genutzt worden. Ergänzend wurden im Rahmen des Schulversuchs im ersten und zweiten Projektjahr in Kooperation mit dem ELearning -Kompetenzzentrum Dillingen eigene Kurse für die Modellschulen zu den Entwicklungsaufgaben im Schulversuch angeboten. Zusätzlich finden regelmäßig (drei- bis viermal jährlich) schulart- und fachspezifische Arbeitstagungen und Netzwerktagungen statt.