Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Klaus Adelt SPD vom 09.09.2015 Hausärztliche Versorgung in Oberfranken Wie dem Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung von 2015 zu entnehmen ist, sind gut ein Drittel aller Hausärzte in Oberfranken bereits 60 Jahre alt und älter. Ich frage daher die Staatsregierung: 1. Wie viele Ärzte, die gemäß § 73 a Abs. 1 a Satz 1 SGB V die hausärztliche Versorgung übernehmen, gab bzw. gibt es in Oberfranken in den Jahren 2000, 2005, 2010 und 2015 (bitte aufgeschlüsselt nach Landkreisen und kreisfreien Städten sowie nach den Planungsbereichen bis 2013 bzw. den neuen Planungsbereichen seit 2013)? 2. Wie viele Ärztinnen und Ärzte befanden sich bayernweit in den Jahren 2000, 2005, 2010 und 2015 in der Weiterbildung zum Allgemeinarzt (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken)? 3. Wie viele angehende Medizinerinnen und Mediziner nutzen für ihre Famulatur in Bayern das Förderprogramm der bvmd „Land.In.Sicht“ (bitte aufgeschlüsselt nach Wintersemester 2014/15, Sommersemester 2015 und Wintersemester 2015/16 sowie nach Regierungsbezirken , Landkreisen und kreisfreien Städten)? 4.1 Wie viele Hausärzte in den oberfränkischen Landkreisen haben bereits das Förderprogramm für Hausärzte im ländlichen Raum beantragt? 4.2 Wie viele Anträge wurden davon schon beschieden? 4.3 Wie viele wurden davon abgelehnt? 5. Hat dieses Förderprogramm auch zu einer Ansiedlung neuer Hausärzte nach Oberfranken geführt? 6.1 Wie viele Hochschulbewerbungen zu einem Medizinstudium wurden in Bayern aufgrund des Numerus clausus abgelehnt (bitte aufgeschlüsselt nach Universitäten bzw. medizinische Fakultäten)? 6.2 Wie viele Personen sind zum Wintersemester 2015/16 für ein Medizinstudium an bayerischen Universitäten immatrikuliert worden? Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 14.10.2015 Die Schriftliche Anfrage wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst wie folgt beantwortet: 1. Wie viele Ärzte, die gemäß § 73 a Abs. 1 a Satz 1 SGB V die hausärztliche Versorgung übernehmen, gab bzw. gibt es in Oberfranken in den Jahren 2000, 2005, 2010 und 2015 (bitte aufgeschlüsselt nach Landkreisen und kreisfreien Städten sowie nach den Planungsbereichen bis 2013 bzw. den neuen Planungsbereichen seit 2013)? Der Staatsregierung selbst liegen keine Daten über Zahl und Verteilung von Vertragsärzten in Bayern vor. Der Bundesgesetzgeber hat die Aufgabe, die vertragsärztliche Versorgung sicherzustellen, vielmehr der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) übertragen. Die KVB nimmt diese Aufgabe als Selbstverwaltungskörperschaft eigenverantwortlich wahr. Nach Angaben der KVB liegen dort entsprechende Zahlen aufgrund eines Datenschnitts nur noch für die Zeit ab 2008 vor. Der hausärztlichen Versorgung in den Planungsbereichen Oberfrankens stand nachfolgende Anzahl an Haus- und Kinderärzten zur Verfügung (Anzahl nach Köpfen, nicht nach Versorgungsanteil). Stand 01.07.2008 Planungsbereich Kinderärzte Hausärzte Stadt/Lkr. Bamberg 20 148 Stadt/Lkr. Bayreuth 11 131 Stadt/Lkr. Coburg 8 92 Lkr. Forchheim 7 82 Stadt/Lkr. Hof 10 111 Lkr. Kronach 3 51 Lkr. Kulmbach 4 61 Lkr. Lichtenfels 3 48 Lkr. Wunsiedel im Fichtelgebirge 5 57 Gesamtergebnis 71 781 Stand 01.07.2010 Planungsbereich Kinderärzte Hausärzte Stadt/Lkr. Bamberg 20 150 Stadt/Lkr. Bayreuth 12 138 Stadt/Lkr. Coburg 8 90 Lkr. Forchheim 7 80 Stadt/Lkr. Hof 11 112 Lkr. Kronach 2 50 Lkr. Kulmbach 5 58 Lkr. Lichtenfels 3 49 Lkr. Wunsiedel im Fichtelgebirge 5 54 Gesamtergebnis 73 781 Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 27.11.2015 17/8519 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/8519 Aufgrund der zum 01.01.2013 in Kraft getretenen Novellierung der Bedarfsplanung werden Hausärzte und Kinderärzte seit 01.07.2013 nicht mehr in denselben Planungsbereichen beplant. Während die Planung bei den Kinderärzten weiterhin innerhalb der früheren Planungsbereiche weitgehend auf Kreisebene stattfindet, wurde die Planung bei den Hausärzten in der Regel kleinräumiger ausgestaltet und erfolgt seitdem auf Ebene von Mittelbereichen bzw. hausärztlichen Planungsregionen. Die Daten der Hausarztversorgung aus dem Jahr 2015 sind deshalb nicht mit den Daten von 2010 und früher vergleichbar, selbst wenn eine Namensidentität der Planungsbereiche besteht, weil dies nicht auch zwingend eine Gebietsidentität bedeutet. So umfasste etwa der frühere hausärztliche Planungsbereich KR Coburg Gemeinden , die nun im neuen hausärztlichen Mittelbereich Neustadt bei Coburg beplant werden. Stand 01.07.2015 Planungsbereich Kinderärzte Hausärzte Bamberg 148 Bayreuth 113 Coburg 69 Forchheim 53 Hof 67 Kronach Nord 15 Kronach Süd 32 Kulmbach 56 Lichtenfels 46 Münchberg 23 Naila 24 Neustadt b. Coburg 9 Pegnitz 23 Selb 16 Wunsiedel/Marktredwitz 44 KR Bamberg 21 KR Bayreuth 12 KR Coburg 8 KR Hof 11 LK Forchheim 8 LK Kronach 2 LK Kulmbach 5 LK Lichtenfels 6 LK Wunsiedel im Fichtelgebirge 5 Gesamtergebnis 78 738 2. Wie viele Ärztinnen und Ärzte befanden sich bayernweit in den Jahren 2000, 2005, 2010 und 2015 in der Weiterbildung zum Allgemeinarzt (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken)? Die Aufnahme einer Weiterbildung ist nicht anzeigepflichtig. Der Staatsregierung liegen daher weder für die Vergangenheit noch für die Gegenwart verwertbare Angaben über die Anzahl von Ärztinnen und Ärzten in der Weiterbildung zum Allgemeinarzt vor. 3. Wie viele angehende Medizinerinnen und Mediziner nutzen für ihre Famulatur in Bayern das Förderprogramm der bvmd „Land.In.Sicht“ (bitte aufgeschlüsselt nach Wintersemester 2014/15, Sommersemester 2015 und Wintersemester 2015/16 sowie nach Regierungsbezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten)? Beim Famulaturprogramm Land.In.Sicht handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. mit weiteren Kooperationspartnern . Angaben darüber, wie viele Teilnehmer das Famulaturprogramm in Anspruch genommen haben, liegen der Staatsregierung nicht vor. 4.1 Wie viele Hausärzte in den oberfränkischen Landkreisen haben bereits das Förderprogramm für Hausärzte im ländlichen Raum beantragt? 4.2 Wie viele Anträge wurden davon schon beschieden ? 4.3 Wie viele wurden davon abgelehnt? Anträge gesamt beschieden bewilligt abgelehnt Oberfranken 40 34 13 21 Stand 21.09.2015 5. Hat dieses Förderprogramm auch zu einer Ansiedlung neuer Hausärzte nach Oberfranken geführt? Derzeit werden im Regierungsbezirk 13 Hausärzte gefördert . Diese Hausärzte stehen somit der vertragsärztlichen Versorgung vor Ort zur Verfügung. 6.1 Wie viele Hochschulbewerbungen zu einem Medizinstudium wurden in Bayern aufgrund des Numerus clausus abgelehnt (bitte aufgeschlüsselt nach Universitäten bzw. medizinische Fakultäten)? Die Vergabe der Studienplätze im Studiengang Medizin im 1. Fachsemester an Deutsche sowie an ausländische Staatsangehörige und Staatenlose, die Deutschen gleichgestellt sind, erfolgt im zentralen Vergabeverfahren durch die Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund. Sowohl für die Vergabe der Studienplätze in der Abiturbestenquote als auch im Auswahlverfahren der Hochschulen können bis zu sechs Studienorte gewählt werden. Aufgrund dieser Konzeption kann die Frage nicht zielführend beantwortet werden . Wenn z. B. eine Bewerberin bzw. ein Bewerber sich jeweils für die Universitäten in München, Erlangen-Nürnberg, Regensburg und Würzburg in dieser Reihenfolge beworben hat und einen Medizinstudienplatz erst im Auswahlverfahren der Hochschulen in Würzburg erhält, liegen 7 aufgrund des Numerus clausus abgelehnte Hochschulbewerbungen vor, obwohl die Bewerberin bzw. der Bewerber den in Bayern gewünschten Medizinstudienplatz erhalten hat. 6.2 Wie viele Personen sind zum Wintersemester 2015/16 für ein Medizinstudium an bayerischen Universitäten immatrikuliert worden? Da das Immatrikulationsverfahren für das Wintersemester 2015/16 noch nicht abgeschlossen ist, sind die folgenden Zahlen nur vorläufig. Zahl der Immatrikulierten Stand Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 2.504 24.09.2015 Ludwig-Maximilians-Universität München 5.005 22.09.2015 Technische Universität München 1.438 28.09.2015 Universität Regensburg 1.463 25.09.2015 Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2.198 21.09.2015 Gesamt 12.608