Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Günther Felbinger FREIE WÄHLER vom 16.12.2013 Unzureichende Finanzausstattung für bahnpolitische Pläne Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie ist die aktuelle Auslastung (in Absolutzahlen und in Prozent) der Bahnstrecken (betreffend Personen-, Fern- und Regionalverkehr zu Güterverkehr): a) Aschaffenburg – Würzburg b) Fulda – Würzburg sowie c) rund um den „Bahnknoten“ Hauptbahnhof Würzburg? 2. Durch welche Maßnahmen soll die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene unterstützt werden? a) Gibt es bereits konkrete Projekte? b) Welche Kapazitäten bieten die oben genannten Bahn- strecken für eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene momentan überhaupt an. 3. Welche Auswirkungen haben die Pläne der Anglei- chung der bestehenden Schienenverkehrskorridore an die neuen multimodalen TEN-Korridore, an der sich die Deutsche Bahn AG beteiligen will, für den Bahnknoten Würzburg hinsichtlich der derzeitigen und künftigen Kapazitäten? Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr vom 25.02.2014 Zu 1. a)–c): Für den Bau und Betrieb der Bundesschienenwege ist der Bund verantwortlich, der damit die Deutsche Bahn beauftragt . Seitens der DB Netz AG bestehen keine planmäßigen bzw. flächendeckenden Auswertungen über Auslastung einzelner Strecken bzw. Streckenabschnitte. Es liegen aber für alle Abschnitte der angefragten Strecken von der DB Netz AG zur Verfügung gestellte Daten über die Zugzahlen aus dem Fahrplanjahr 2013 vor: Streckenabschnitt SPFV SPNV SGV SPFV Gegenrichtung SPNV Gegenrichtung SGV Gegenrichtung Würzburg – Gemünden 2 25 61 3 28 65 Gemünden – Jossa 2 17 65 3 17 65 Gemünden – Nantenbach 1 26 36 2 26 36 Nantenbach – Heigenbrücken 28 26 36 27 26 34 Heigenbrücken – Aschaffenburg 28 34 36 27 31 34 Würzburg – Rohrbach 44 0 39 46 0 28 Rohrbach – Ri Fulda 19 0 19 19 0 31 Rohrbach – Nantenbach 25 0 4 27 0 2 Würzburg – Ansbach/Lauda 7 52 58 5 51 67 Würzburg – Rollendorf – Ri Fürth 39 30 38 40 34 39 Würzburg – Rattendorf – Ri Bamberg 0 43 3 0 43 2 Zu 2. a): In den nächsten zwei Jahren beabsichtigt die DB Netz AG, drei güterverkehrsrelevante kapazitätserweiternde Infrastrukturmaßnahmen umzusetzen. Im Bahnhof Lohr sollen zwei neue güterzuglange Überholgleise errichtet werden, die die Streckenkapazität im Abschnitt Aschaffenburg – Gemünden erweitern sollen. Darüber hinaus soll zur verbesserten Abwicklung des Lokpersonalwechsels ein neues Überholgleis in Nord-SüdRichtung in Würzburg-Zell gebaut werden. Schließlich ist in Veitshöchheim der Bau einer zusätzlichen Weichenverbindung zur Anbindung der Güter- auf die Fernbahn geplant, um gleichzeitige Fahrmöglichkeiten zu schaffen. Zu 2. b): Auf die Antwort zu Frage 1 wird verwiesen. Zu 3.: Diese Auswirkungen können derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Grundsätzlich ergibt sich für Schienengüterverkehrskorridore zwar die Verpflichtung zur Reservierung von Katalogtrassen für den grenzüberschreitenden Güterverkehr , die sich auf die für zusätzliche Trassen verfügbare Kapazität negativ auswirkt. Auf der anderen Seite bestehen auch Mechanismen zur zeitgerechten Schaffung zusätzlicher Kapazitäten durch geeignete Maßnahmen. Auch durch die angesprochene Notwendigkeit zur Bereitstellung von Katalogtrassen besteht durch Systematisierung der Fahrlagenplanung die Chance für eine verbesserte Auslastung der infrastrukturellen Kapazitäten. Eine weitergehende Bewertung der Effekte der Einrichtung der Schienengüterverkehrskorridore ist frühestens nach deren Implementierung möglich. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 02.04.2014 17/909 Bayerischer Landtag