Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Kerstin Celina BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 23.09.2015 Staatsarchiv Würzburg – Nutzung und Bedeutung Das Staatsarchiv ist eine der traditionsreichsten Einrichtungen in der Stadt Würzburg, die auf eine über annähernd 1000-jährige Geschichte an diesem seit den frühen historischen Anfängen politisch-administrativen Zentrum des unterfränkischen Raumes zurückblickt. Im Stadtgebiet von Würzburg bildet das Staatsarchiv zusammen mit dem Diözesan-, Stadt- und Juliusspitalarchiv wie auch dem Universitätsarchiv und der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek einen gewachsenen und funktionellen Archivverbund . Zugleich nimmt das Staatsarchiv eine prominente Stellung in Kontakt und Vernetzung mit der historischen Würzburger Forschungslandschaft ein. Gerade die Nähe zur Universität birgt Synergien, die durch eine Verlagerung des Staatsarchivs aus dem Stadtgebiet Würzburgs verloren gingen. Angesichts dieser Sachlage besteht die ernsthafte Gefahr, dass die Entscheidung der Staats regierung, die beiden Standorte des Staatsarchivs Würzburg in die Kreisstadt Kitzingen zu verlagern, den Wissenschafts- und Forschungsstandort Würzburg nachhaltig schädigt, insbesondere auch hinsichtlich der Zuerkennung bzw. der Gewährleistung des universitären Exzellenz-Prädikates. Am Hauptsitz bewahrt das Staatsarchiv Schriftgutbestände von stadtgeschichtlicher, regionaler, bayern- und bundesweiter Bedeutung. Die historischen Bestände umfassen dabei Schriftgut des ehemaligen Fürstbistums Würzburg, aber auch der Abtei Fulda sowie von Kurmainz (komplett bis 1803) und dessen Nachfolgestaaten (u. a. Großherzogtum Frankfurt) bis 1814. Hinzu tritt das Schriftgut der im heutigen Regierungsbezirk Unterfranken angesiedelten bayerischen Mittel- und Unterbehörden aus dem 19.–21. Jahrhundert. Besondere Erwähnung verdient dabei die mit ca. 25.000 Akten sehr umfangreiche und überregional bedeutsame Überlieferung der Gestapo-Stelle Würzburg aus der Zeit des Nationalsozialismus, die als einer der wenigen nahezu vollständig überliefert ist. Angesichts dieser Bandbreite der Archivbestände wird das Archiv von vielen Forschern auch aus anderen Regionen genutzt, so besonders rege bezüglich des vormaligen Kurmainzer Bereiches aus den heutigen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen. Der bisherige historische und zentrale Standort zeichnet sich durch eine reibungslose Verkehrsanbindung mit u. a. ICund ICE-Anschluss und funktionellem Behördenkonnex am Verwaltungssitz des Regierungsbezirkes Unterfranken aus. Bei einem Abzug werden Benutzer aus den benachbarten Bundesländern, beispielsweise der Universität Mainz, langwierige Anfahrtswege auf sich nehmen müssen. Für diese Benutzergruppe, aber auch für die in Würzburg ansässigen Institutionen würde eine Verlagerung des Staatsarchivs eine Verschlechterung der Forschungsbedingungen bedeuten. Bereits der bayerische Archivtag hat sich in seiner Stellungnahme vom 9. Mai 2015 für den Erhalt des Würzburger Archivs am Ort ausgesprochen. Laut dem Landesverband der Archivare dürften Funktionalität wie Attraktivität eines Archivs in Kitzingen kaum gewährleistet sein. Erfahrungswerte aus vorhergehenden Archivverlagerungen belegen, dass die Besucherzahlen außerhalb von Universitätsstandorten erheblich zurückgehen. Der Sinn eines Archivs, also die Benützung und wissenschaftliche Erforschung seiner Bestände , ginge damit in erheblichem Maße verloren. Vor diesem Hintergrund frage ich die Staatsregierung: 1. Welche Bedeutung misst die Staatsregierung der Vernetzung des Staatsarchivs mit der Würzburger Archivlandschaft , insbesondere mit dem Diözesan-, Stadt-, Universitäts- und Juliusspitalarchiv sowie mit der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek, wie auch mit den in Würzburg ansässigen staatlichen Behörden , insbesondere auf Ebene der Regierung von Unterfranken, und der Gerichte, bei? 1.1 Wie schätzt die Staatsregierung die Bedeutung der räumlichen Nähe der einzelnen Archive für archivübergreifende Forschungen wie auch hinsichtlich des oben genannten behördlichen Dienstverkehrs ein? 1.2 Mit welchen konkreten Maßnahmen plant die Staatsregierung weiterhin eine reibungslose Kooperation innerhalb dieses Archiv- und Verwaltungsverbundes auch nach einer Verlagerung zu gewährleisten? 2. Inwieweit ist nach Einschätzung der Staatsregierung die leichte Erreichbarkeit der Archivalien und persönliche Inaugenscheinnahme sowie der fachliche Kontakt mit Archivmitarbeitern und anderen Forschenden für die jeweiligen Benutzergruppen (bitte die Nutzerzahlen der letzten 10 Jahre nach Gruppierungen und Herkunftsorten aufgeschlüsselt angeben) wie Akademischen Forschern (u. a. berufsqualifizierende Promovenden und Habilitanden), Studierenden, Bürgerwissenschaftlern und Schulpflichtigen höherer Klassen in- und außerhalb der städtischen Region im Einzelnen relevant, sodass ein persönlicher Besuch des Archivs nicht durch den Zugriff auf digitalisierte Archivalien ersetzt werden kann? 2.1 Wie wird bei einer Ansiedlung des Staatsarchivs in Kitzingen die diesem als Aufgabe zugewiesene Betreuung der nachgeordneten staatlichen Archivstellen (z. B. Kommunalarchive) in Unterfranken unter Berücksichtigung von Fahrtkosten und -zeiten sowie Personalaufwand gewährleistet? 2.2 Mit wie viel einmaligen wie auch regelmäßigen Mehrkosten rechnet die Staatsregierung bei einer Archivverlagerung nach Kitzingen bezüglich der Abgabe von Akten durch die im Regierungsbezirk ansässigen Behörden und Gerichte an das Staatsarchiv wie auch Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 25.01.2016 17/9525 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/9525 der späteren, im Verwaltungsgang mitunter üblichen (Rück-)Einsichtnahme seitens dieser Behörden und Gerichte (bitte Kostenschätzung gegliedert nach Behörden auflisten)? 3. Wie beurteilt die Staatsregierung die Verlagerung derjenigen Schriftgutbestände des Staatsarchivs, die relevante Quellen für die Stadtgeschichte und das kulturelle Erbe Würzburgs darstellen, in Hinblick auf die konkreten Vor- und Nachteile bei der zukünftigen Nutzung ? 3.1 Welchen Anteil an den Beständen staatlicherseits nehmen hierbei die Archivalien ein, die sich auf die Geschichte des jüdischen Lebens in Würzburg beziehen? 3.2 Welchen Anteil an den Beständen staatlicherseits nehmen hierbei die Archivalien ein, die sich auf die Geschichte des kirchlichen und religiösen Lebens in Würzburg beziehen? 4. Welche Fakultäten bzw. Institute an der Universität Würzburg sind insbesondere auf die Nutzung des Staatsarchivs angewiesen? 4.1 Welche Kenntnisse liegen der Staatsregierung über andere bayern- und bundesweit auf das Staatsarchiv angewiesene Forschungsinstitute bzw. Forschungsprojekte vor, die sowohl inner- wie außeruniversitär, öffentlich wie kirchlich angesiedelt sind bzw. öffentlich finanziert werden und öffentlichen Forschungsaufträgen folgen? 4.2 Wie soll auch nach einer Verlagerung nach Kitzingen die Kooperation mit der Universität, insbesondere hinsichtlich der Archivarbeit der berufsqualifizierenden Gruppen (Studierende, Promovenden und Habilitanden ), am neuen Ort gewährleistet werden? 5. Nach welchen Grundsätzen wird die Digitalisierung schriftlicher Archivbestände bayernweit bzw. am Würzburger Staatsarchiv betrieben? 5.1 Wie viele Archivalien aus welchen Beständen wurden bislang im Würzburger Staatsarchiv in welcher Form digitalisiert (Verschlagwortung, Bilddatei und/oder Volltext )? 5.2 Wie ist die weitere Digitalisierung der Archivalien genau geplant, unterschieden nach Kriterien, sachlicher Reihenfolge, geplanten Arbeitsphasen bzw. Jahresleistungen und unter Berücksichtigung der dafür zur Verfügung stehenden personellen und sachlichen Ressourcen? 6. Inwieweit erfolgte eine Beteiligung der oben angesprochenen Wissenschaftsinstitutionen, die einen Großteil der regelmäßigen Nutzer des Staatsarchivs repräsentieren, sowie der Besitzer der zahlreichen im Staatsarchiv Würzburg verwahrten Deposita, darunter die Familienarchive fränkischer Adelsfamilien und die Archivaliensammlung der „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V.“, an der Planung? 6.1 In welcher Form sind diese Genannten momentan beteiligt ? 6.2 In welcher Form sollen sie bei den weiteren Planungsschritten beteiligt werden? 7. Wie weit sind die Planungen zum Ausbau des Mainfränkischen Museums zum Landesmuseum auf der Festung Marienberg gediehen? 7.1 Wie beurteilt die Staatsregierung die acht Varianten der Machbarkeitsstudie des Staatlichen Bauamts Würzburg (bitte die Machbarkeitsstudie in ihrer Gesamtheit zur Kenntnisnahme übermitteln) zur künftigen Nutzung der Festung Marienberg? 7.2 Welche Position nimmt die Staatsregierung in der Frage zum möglichen Verbleib der Archivbestände auf dem Festungsareal ein? 8. Welche Position nimmt die Staatsregierung in der Frage einer möglichen innerstädtischen Verlagerung des Staatsarchivs ins erweiterte Areal des Hublands und damit in die engere Nachbarschaft und Synergie bezüglich der universitären Einrichtungen der Julius- Maximilians-Universität ein? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 04.12.2015 1. Welche Bedeutung misst die Staatsregierung der Vernetzung des Staatsarchivs mit der Würzburger Archivlandschaft, insbesondere mit dem Diözesan -, Stadt-, Universitäts- und Juliusspitalarchiv sowie mit der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek , wie auch mit den in Würzburg ansässigen staatlichen Behörden, insbesondere auf Ebene der Regierung von Unterfranken, und der Gerichte, bei? Die Vernetzung zwischen den Archiven ist insbesondere im Hinblick auf gemeinsame Projekte, z. B. bei Forschungsprojekten , in der Öffentlichkeitsarbeit oder bei Veranstaltungen, von Vorteil. 1.1 Wie schätzt die Staatsregierung die Bedeutung der räumlichen Nähe der einzelnen Archive für archivübergreifende Forschungen wie auch hinsichtlich des oben genannten behördlichen Dienstverkehrs ein? Im Hinblick auf den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien wird gerade die archivübergreifende Forschung auch bei einer räumlichen Distanz von ca. 20 km nicht beeinträchtigt , zumal Kitzingen von Würzburg aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die Vernetzung mit der übrigen historischen Forschungslandschaft in Würzburg kann also aufrechterhalten werden. Zur Arbeit der staatlichen Archive gehört die Beratung der Registraturbildner und Übernahme der Unterlagen. Ein enger Kontakt ist vor allem bei der Übernahme digitaler Informationen wichtig. Aber auch hier gilt, dass aufgrund der Nähe zu Würzburg und der Nahverkehrsanbindung von Kitzingen die Arbeit der Archive nicht beeinträchtigt sein wird. Drucksache 17/9525 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 1.2 Mit welchen konkreten Maßnahmen plant die Staatsregierung weiterhin eine reibungslose Kooperation innerhalb dieses Archiv- und Verwaltungsverbundes auch nach einer Verlagerung zu gewährleisten? Aufgrund der Nähe von Kitzingen zu Würzburg sowie der Nahverkehrsanbindung ist weiterhin von einer reibungslosen Kooperation auszugehen. 2. Inwieweit ist nach Einschätzung der Staatsregierung die leichte Erreichbarkeit der Archivalien und persönliche Inaugenscheinnahme sowie der fachliche Kontakt mit Archivmitarbeitern und anderen Forschenden für die jeweiligen Benutzergruppen (bitte die Nutzerzahlen der letzten 10 Jahre nach Gruppierungen und Herkunftsorten aufgeschlüsselt angeben) wie Akademischen Forschern (u. a. berufsqualifizierende Promovenden und Habilitanden ), Studierenden, Bürgerwissenschaftlern und Schulpflichtigen höherer Klassen in- und außerhalb der städtischen Region im Einzelnen relevant, sodass ein persönlicher Besuch des Archivs nicht durch den Zugriff auf digitalisierte Archivalien ersetzt werden kann? Die Erreichbarkeit der Archive, die persönliche Inaugenscheinnahme und der fachliche Kontakt zu den Archivmitarbeiterinnen und Archivmitarbeitern und anderen Forschenden sind grundsätzlich als wichtig einzuschätzen. Die Arbeit an Originalquellen und auch das damit verbundene Erlebnis ist insbesondere für Schülerinnen und Schüler und Studentinnen und Studenten zur Erreichung angestrebter Lernziele von besonderer Bedeutung. Dies kann durch ein Digitalisat nur eingeschränkt geleistet werden. Eine statistische Erfassung der Nutzerzahlen, gruppiert nach Benutzergruppen und Herkunftsorten in der Besucherliste , wird nicht vorgenommen. Geschätzt sind etwa 35–40 % der Nutzer im langjährigen Durchschnitt Schüler, Studenten und wissenschaftliche Forscher, Letztere immer wieder auch aus den USA und Israel. Es wird darauf hingewiesen, dass in Kitzingen die Nutzung des Archivguts nicht nur im bisherigen Umfang gewährleistet sein wird, vielmehr die Nutzung durch die räumliche Zusammenführung der Archivbestände und durch die Schaffung moderner Räume für die Öffentlichkeit mit ausreichendem Platzangebot verbessert wird. 2.1 Wie wird bei einer Ansiedlung des Staatsarchivs in Kitzingen die diesem als Aufgabe zugewiesene Betreuung der nachgeordneten staatlichen Archivstellen (z. B. Kommunalarchive) in Unterfranken unter Berücksichtigung von Fahrtkosten und -zeiten sowie Personalaufwand gewährleistet? Die Betreuung der kommunalen und privaten Archive in Unterfranken erfolgt im Rahmen der Archivpflege und wird auch in Kitzingen in vollem Umfang gewährleistet sein. Aufgrund der schlechteren Verkehrsanbindung von Kitzingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist jedoch mit einem Mehraufwand an Arbeitszeit und mit erhöhten Fahrtkosten zu rechnen. 2.2 Mit wie viel einmaligen wie auch regelmäßigen Mehrkosten rechnet die Staatsregierung bei einer Archivverlagerung nach Kitzingen bezüglich der Abgabe von Akten durch die im Regierungsbezirk ansässigen Behörden und Gerichte an das Staatsarchiv wie auch der späteren, im Verwaltungsgang mitunter üblichen (Rück-)Einsichtnahme seitens dieser Behörden und Gerichte (bitte Kostenschätzung gegliedert nach Behörden auflisten)? Die Kosten zur Anlieferung archivwürdiger Unterlagen tragen in der Regel die abgebenden Behörden und Gerichte. Aufgrund der dezentraleren Lage ist auch für diese mit höheren Kosten zu rechnen. Rückforderungen von Akten durch die Behörden erfolgen in der Regel durch eine zeitlich begrenzte Ausleihe. Die Masse davon machen die Baugenehmigungsakten der unterfränkischen Landratsämter aus, die bisher kostenlos über den Verteiler bei der Regierung von Unterfranken versandt werden. Dies ist von Kitzingen aus nicht mehr möglich, daher müssen diese Unterlagen dann per Einschreiben versandt werden, was zu einem Anstieg des Haushaltstitels 51101 (Postdienstleistungen) führen wird. Eine belastbare Schätzung der angefallenen Mehrkosten ist derzeit nicht möglich. 3. Wie beurteilt die Staatsregierung die Verlagerung derjenigen Schriftgutbestände des Staatsarchivs, die relevante Quellen für die Stadtgeschichte und das kulturelle Erbe Würzburgs darstellen, in Hinblick auf die konkreten Vor- und Nachteile bei der zukünftigen Nutzung? Ein großer Teil des kulturellen Gedächtnisses der Residenzstadt Würzburg wird im Staatsarchiv verwahrt. Die Nutzung des Archivguts wird jedoch nicht nur im bisherigen Umfang gewährleistet sein, sondern durch die räumliche Zusammenführung der Archivbestände und durch die Schaffung moderner Räume für die Öffentlichkeit mit ausreichendem Platzangebot sogar verbessert werden. 3.1 Welchen Anteil an den Beständen staatlicherseits nehmen hierbei die Archivalien ein, die sich auf die Geschichte des jüdischen Lebens in Würzburg beziehen ? Eine genaue Anzahl der Archivalien, die sich auf das jüdische Leben in Würzburg beziehen, ist nicht quantifizierbar. Es gibt mehrere einschlägige Bestände (z. B. Gestapo-Stelle Würzburg, Rückerstattungsakten der Finanzverwaltung, Schriftgut des Bayerischen Landesamtes für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung) im Umfang von ca. 50.000 Archivalien, wovon ca. 10–20 % die Stadt Würzburg betreffen könnten. 3.2 Welchen Anteil an den Beständen staatlicherseits nehmen hierbei die Archivalien ein, die sich auf die Geschichte des kirchlichen und religiösen Lebens in Würzburg beziehen? Eine genaue Anzahl dieser Archivalien ist nicht quantifizierbar . Allein aus der Zeit des Alten Reiches werden Urkunden, Amtsbücher, Akten, Rechnungen sowie Karten und Pläne von etwa 20 ehemaligen geistlichen Institutionen (Domkapitel , Stifte und Klöster, Stiftungen etc.) im Staatsarchiv verwahrt , die ihren Sitz bis ca. 1803 in Würzburg hatten. Diese umfassen bereits mehrere zehntausend Archivalien. Schriftgut aus dem 19. und 20. Jahrhundert ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/9525 4. Welche Fakultäten bzw. Institute an der Universität Würzburg sind insbesondere auf die Nutzung des Staatsarchivs angewiesen? Folgende Fakultäten der Universität Würzburg nutzen regelmäßig das Staatsarchiv: – Philosophische Fakultät (v. a. Institut für Geschichte, Institut für Kunstgeschichte, Institut für Deutsche Philologie, Institut für Geographie und Geologie) – Katholisch-Theologische Fakultät (v. a. Lehrstuhl für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der Neuesten Zeit und Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit) – Juristische Fakultät (v. a. Lehrstuhl für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht) 4.1 Welche Kenntnisse liegen der Staatsregierung über andere bayern- und bundesweit auf das Staatsarchiv angewiesene Forschungsinstitute bzw. Forschungsprojekte vor, die sowohl innerwie außeruniversitär, öffentlich wie kirchlich angesiedelt sind bzw. öffentlich finanziert werden und öffentlichen Forschungsaufträgen folgen? Das Staatsarchiv Würzburg wird regelmäßig von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern folgender Forschungsinstitute bzw. -projekte aufgesucht: – Germania Sacra – Historischer Atlas und Historisches Ortsnamenbuch von Bayern (Kommission für bayerische Landesgeschichte) – Institut für geschichtliche Landeskunde Mainz – Synagogen-Gedenkband Bayern, Teil Unterfranken – Johanna-Stahl-Zentrum Würzburg (v. a. Aktion „Stolpersteine “) – Stiftung Topographie des Terrors Berlin – Haus der Wannseekonferenz Berlin 4.2 Wie soll auch nach einer Verlagerung nach Kitzingen die Kooperation mit der Universität, insbesondere hinsichtlich der Archivarbeit der berufsqualifizierenden Gruppen (Studierende, Promovenden und Habilitanden), am neuen Ort gewährleistet werden? Es ist Aufgabe des Staatsarchivs, die Kontakte weiterhin nicht abreißen zu lassen. Die Forscherinnen und Forscher können die Archivalien in Kitzingen einsehen. 5. Nach welchen Grundsätzen wird die Digitalisierung schriftlicher Archivbestände bayernweit bzw. am Würzburger Staatsarchiv betrieben? Die Staatlichen Archive digitalisieren Archivgut systematisch und nach einheitlichen Standards. Sie orientieren sich dabei an strategischen Zielen. 2008 wurde mit der Digitalisierung ganzer Bestände bzw. Bestandsgruppen begonnen . Da Eigenmittel hierfür zunächst nicht zur Verfügung standen, erfolgte die Digitalisierung anfangs ausschließlich im Rahmen von Drittmittelprojekten. Erst mit der Schaffung und Dotierung eines eigenen Haushaltstitels für archivische Digitalisierungsvorhaben im Jahr 2012 war es möglich, eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln. Es wurde ein Digitalisierungskonzept erarbeitet, das zur strategischen Grundlegung Nutzungsszenarien für Digitalisate mit Workflows und technischen Qualitätsstandards verbindet und damit sicherstellt, dass durchgeführte Digitalisierungsmaßnahmen nachhaltig wirken können. Auf diese Weise wurden bis Ende 2014 insgesamt rund 250.000 Archivalieneinheiten digitalisiert. Eine vollständige Digitalisierung des bei den Staatlichen Archiven Bayerns verwahrten Archivguts ist auf absehbare Zeit nicht möglich und erscheint auch nicht sinnvoll. Dies bedeutet, dass jedem Vorhaben eine Auswahl des zu digitalisierenden Archivguts vorauszugehen hat (Priorisierung). Die Staatlichen Archive Bayerns werden deshalb vor allem solche Bestände digitalisieren, die von überregionaler Bedeutung sind und eine vielseitige Auswertbarkeit garantieren , also für möglichst viele Fragestellungen von Nutzen sein können. Dazu gehört, dass das Archivgut frei von Schutzfristen und Rechten Dritter ist, so dass es möglichst unverzüglich im Internet zugänglich gemacht werden kann. Parallel zu diesem Grundsatz werden bei der Auswahl der zu digitalisierenden Bestände weitere Kriterien beachtet, wie z. B. geschädigte Bestände für die Nutzer überhaupt erst zugänglich machen zu können oder auf bislang ungenutzte Bestände durch die Bereitstellung in digitalisierter Form überhaupt erst hinzuweisen. Das Staatsarchiv Würzburg ist ein Archiv im Digitalisierungskonzept der staatlichen Archive. 5.1 Wie viele Archivalien aus welchen Beständen wurden bislang im Würzburger Staatsarchiv in welcher Form digitalisiert (Verschlagwortung, Bilddatei und/oder Volltext)? Folgende Bestände sind bereits vollständig digitalisiert und im Internet einsehbar: – Kloster Himmelspforten Urkunden (599 Archivalien) – Jesuitenkolleg Aschaffenburg Urkunden (195 Archivalien ) – Reichsstadt Schweinfurt Urkunden (157 Archivalien), bereits digitalisiert, aber noch nicht im Internet einsehbar – 4.000 Akten der Gestapo-Stelle Würzburg (von ca. 25.000) Von weiteren ca. 85 Beständen sind die Findmittel online abrufbar , ohne dass eine Digitalisierung der Archivalien bisher angedacht ist. 5.2 Wie ist die weitere Digitalisierung der Archivalien genau geplant, unterschieden nach Kriterien, sachlicher Reihenfolge, geplanten Arbeitsphasen bzw. Jahresleistungen und unter Berücksichtigung der dafür zur Verfügung stehenden personellen und sachlichen Ressourcen? Die Staatlichen Archive Bayerns werden in den kommenden Jahren zweigleisig vorgehen. Mit größter Priorität ist die Konversion der analogen Findmittel in digitale Form und die Bereitstellung im Internet voranzutreiben. Bei der Digitalisierung des Archivguts setzen die Staatlichen Archive Bayerns nicht zuletzt aus Wirtschaftlichkeitsgründen einen Schwerpunkt auf die Massendigitalisierung. Das heißt, dass der Digitalisierung ganzer Bestände oder Bestandsgruppen gegenüber der Digitalisierung von einzelnen Archivalien der Vorrang eingeräumt wird. Parallel dazu erfolgt in geringem Umfang die Digitalisierung hochwertiger Einzelstücke. Welche konkreten Bestände 2016 in Würzburg digitalisiert werden sollen, ist noch nicht festgelegt. 6. Inwieweit erfolgte eine Beteiligung der oben angesprochenen Wissenschaftsinstitutionen, die einen Großteil der regelmäßigen Nutzer des Staatsarchivs repräsentieren, sowie der Besitzer der zahl- Drucksache 17/9525 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 reichen im Staatsarchiv Würzburg verwahrten Deposita , darunter die Familienarchive fränkischer Adelsfamilien und die Archivaliensammlung der „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V.“, an der Planung? Die in der Frage genannten Gruppen wurden nicht beteiligt. 6.1 In welcher Form sind diese Genannten momentan beteiligt? 6.2 In welcher Form sollen sie bei den weiteren Planungsschritten beteiligt werden? Im Moment findet keine Beteiligung der Genannten statt. Die Eigentümer der im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrten Deposita werden in den kommenden Wochen vom Staatsarchiv Würzburg über die geplante Verlagerung des Staatsarchivs schriftlich informiert. 7. Wie weit sind die Planungen zum Ausbau des Mainfränkischen Museums zum Landesmuseum auf der Festung Marienberg gediehen? Der 1. Bauabschnitt der Generalsanierung der Festung Marienberg ist bereits in der Ausführung. Bei den Maßnahmen handelt es sich um konzeptunabhängige Baumaßnahmen, welche den Substanzerhalt in „Dach und Fach“ betreffen. Dabei werden die barocken Toranlagen instand gesetzt, sowie die Marienkirche und das Leitungsnetz saniert. Die Fertigstellung ist für Ende 2017 geplant. Die Planung der weiteren Bauabschnitte ist vom Museumskonzept des Museums für Franken abhängig. Dieses soll unter der Leitung und Verantwortung des neuen Gründungsdirektors erstellt werden. Die weiteren Bauabschnitte stehen unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtages. Um die Eignung der Räume der Kernburg für Ausstellungszwecke im Detail untersuchen zu können, wurde bereits eine Vertiefung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Festung Marienberg Würzburg – Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums“ beauftragt. 7.1. Wie beurteilt die Staatsregierung die acht Varianten der Machbarkeitsstudie des Staatlichen Bauamts Würzburg (bitte die Machbarkeitsstudie in ihrer Gesamtheit zur Kenntnisnahme übermitteln) zur künftigen Nutzung der Festung Marienberg? Die vom Staatlichen Bauamt Würzburg erarbeitete Machbarkeitsstudie (vgl. Anlage) zeigt anschaulich die Möglichkeiten acht verschiedener Nutzungsvarianten auf. Die Bandbreite der dargestellten Varianten 1 bis 8 erstreckt sich von der Bestandssanierung unter Beibehaltung der bisherigen Nutzungsverteilung (Variante 1) über eine Optimierung der Nutzungsverteilung unter Vermeidung von Verlagerungen (Variante 5) bis hin zur Variante 8, welche eine Neuverteilung der Nutzungen beinhaltet. Variante 8 („Verlagerung des Museums in die Kernburg“) dient als Grundlage für die weiteren Planungsschritte. Neben einer grundlegenden Generalsanierung steht eine Neukonzeption an, um die Festung attraktiv und zukunftsfähig zu machen. Durch eine Verlagerung des Staatsarchivs außerhalb der Festung, der Hofstuben (Veranstaltungsräume) und der Gaststätte in die Vorburg sowie der Museumsnutzung in die Kernburg und einer Reduzierung der Flächen der Schlösserverwaltung können die Bereiche Museum und Veranstaltungsräume erheblich erweitert und eine klare Aufgliederung der Festung in die drei Bereiche Museum, Service und Veranstaltung (entsprechend den Innenhöfen) erreicht werden. Die bislang zersplitterten Angebote auf der Festung werden neu strukturiert und besucherfreundlich organisiert. Besonderes Augenmerk wird auf die Neugestaltung des Museumsbereichs gelegt. Die in der Festung derzeit angesiedelten Museen sollen dabei zu einem fränkischen Landesmuseum zusammengeführt und deutlich aufgewertet werden. Die in der Studie genannten Termine sind zeitlich fortzuschreiben . 7.2 Welche Position nimmt die Staatsregierung in der Frage zum möglichen Verbleib der Archivbestände auf dem Festungsareal ein? Da wie in der Antwort zu Frage 7.1. erläutert die Variante 8 („Verlagerung des Museums in die Kernburg“) Grundlage für die weiteren Planungsschritte ist, wird das Magazin des Staatsarchivs Würzburg aus der Marienfeste ausziehen. 8. Welche Position nimmt die Staatsregierung in der Frage einer möglichen innerstädtischen Verlagerung des Staatsarchivs ins erweiterte Areal des Hublands und damit in die engere Nachbarschaft und Synergie bezüglich der universitären Einrichtungen der Julius-Maximilians-Universität ein? Die Staatsregierung hat am 4. März 2015 beschlossen, das Staatsarchiv Würzburg im Rahmen der Heimatstrategie „Regionalisierung von Verwaltung – Behördenverlagerungen 2015“ nach Kitzingen zu verlagern. Die Grundphilosophie der Heimatstrategie ist es, die Ballungsräume zu entlasten und ländlich geprägte Räume zu stärken. Diese strukturpolitische Zielsetzung, die den Verfassungsauftrag der Förderung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern (Art. 3 Bayerische Verfassung) mit verwirklichen will, gilt auch für die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen. Bereich Hochbau Staatliches Bauamt Würzburg Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg - Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums August 2013 INHALTSVERZEICHNIS Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums 0 AUFGABENSTELLUNG 1 BESTAND 1.1 Vorbemerkungen 1.2 Nutzungsverteilung / Bauliche und funktionale Mängel 1.3 Brandschutz-Bestandsbewertung 1.4 Statisch-Konstruktive Bestandsbewertung 2 SANIERUNGSBEDARF 2.1 Sanierung Mainfränkisches Museum 2.2 Sanierung 2.3 Sanierung Toranlagen 2.4 Generalsanierung Gaststätte 2.5 Sanierung Marienkirche 2.6 Verkehrserschließung 2,7 Instandsetzung Fürstengarten 2.8 Instandsetzung Mauern und Wälle Wasser-, Abwasser- Fernwärme- und Elektroleitungsnetze 3 NUTZUNGSVARIANTEN 3.1 3.2 Verlagerung Staatsarchiv 3.3 Verlagerung Hofstuben 3.4 Verlagerung Gaststätte 3.5 3.6 3.7 Verlagerung Staatsarchiv und Hofstuben 3.8 Sanierung Mainfränkisches Museum im Bestand Verlagerung Staatsarchiv und Gaststätte Verlagerung Hofstuben und Gaststätte Verlagerung Staatsarchiv, Hofstuben und Gaststätte 4 NEUES MUSEUM am historischen Ort 5 BAUABSCHNITTE 5.1 BA 1 - Sanierung Toranlagen, Marienkirche und Leitungsnetze 5.2 BA 2 - Verlagerung Gaststätte 5.3 BA 3 - Instandsetzung Östliche Kernburg 5.3a BA 3a - Neubau Staatsarchiv 5.4 BA 4 - Umbau Kammerbau (ehemaliges Staatsarchiv) 5.5 BA 5 - Umbau Zeughaus (ehemaliges Mainfränkisches Museum) 5.6 BA 6 - Umbau Hofstubenbau 6 ERFOLG 7 ERGEBNIS UND EMPFEHLUNG Marienkirche 1.Burganlage Randersackerer Turm Hofstubenbau, Alte Wache, Scherenbergtor 704 1200 ab 1308 ab 1466 Mit Schreiben der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen vom 12.07.2012 wurde dem Staatlichen Bauamt Würzburg der Planungsauftrag zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie Varianten der räumlichen Anordnung des Mainfränkischen Museums auf der Festung Marienberg vor dem Hintergrund einer geplanten inhaltlichen, räumlichen und funktionalen Neukonzeption des Mainfränkischen Museums im Zuge der anstehenden Sanierung waren zu untersuchen. Neukonzeption der Museumsbereiche Zu untersuchen war, ob und inwieweit die bisherige Nutzerstruktur der Festung Marienberg, bei einer Zusammenführung des Mainfränkischen Museums und des Fürstenbaumuseums, beibehalten oder neugeordnet werden sollte. Planungsgrundlage war die „Empfehlungen zur inhaltlichen, räumlichen und funktionalen Neukonzeption des Mainfränkischen Museums“ und die Bestandsanalyse des Mainfränkischen Museums und der Stadtgeschichlichen Abteilung im Fürstenbaumuseums Würzburg“ erstellt von Haas Consult OG, Wien. Erstellen eines Sanierungskonzeptes Des Weiteren sollte der umfänglich anstehende Sanierungsbedarf ermittelt und daraus folgende Baumaßnahmen mit einer Bauabfolge mit entsprechender Terminkette aufgezeigt werden. erteilt. AUFGABENSTELLUNG Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums Greifenclauhof Echterhof Innerer Burghof 0 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums 1 . 1 Bedeutung Die Festung Marienberg diente über Jahrhunderte als Herrschaftssitz der Würzburger Fürstbischöfe. Die Burg thront auf dem Marienberg, der sich links des Mains über der Würzburger Altstadt erhebt. Sie wurde im Lauf der Zeit mehrfach um- und ausgebaut und mit zahlreichen Befestigungsanlagen umgeben. Als ältester erhaltener Teil gilt die Marienkirche aus dem Jahr 706. Die Festung Marienberg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Würzburg, zugleich Zeugnis einer mehr als 1000jährigen Geschichte und touristischer Anziehungspunkt. Heute befinden sich dort u.a. das Mainfränkische Museum und ein Tagungszentrum. An den Hängen unterhalb der Burganlage finden sich bedeutende Weinlagen. Geschichte Auf dem seit der späten Bronzezeit besiedelten Marienberg - die Berghöhe war bereits um ca. 1000 v. Chr. von den Kelten bewohnt, im 6. Jahrhundert nahmen die Franken den Hügel in Besitz - befand sich im frühen 8. Jahrhundert wahrscheinlich ein Kastell der fränkisch-thüringischen Herzöge. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Marienkirche, die älteste Kirche Würzburgs, errichtet, die 741 zur ersten Würzburger Bischofskirche erhoben wurde. Ab 1200 entstand eine ungewöhnlich große Burg mit Bergfried, tiefem Brunnen und dem Palas des Konrad von Querfurt in der Nordost- Ecke, die im Spätmittelalter und in der Renaissance ausgebaut und erweitert wurde. Die Erstürmung der Burg 1631 durch die Schweden veranlasste Johann Philipp von Schönborn, den Marienberg mit einem Kranz gewaltiger Bastionen zu umgeben. Von 1253 bis 1719 war die Festung Marienberg die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Ab 1937 wurden große Teile der Burg durch die bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen restauriert. Zu dieser Zeit wurde auch ein erstes Museum im Fürstenbau errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde bei den Luftangriffen Würzburgs am 16. März 1945 auch die Festung stark beschädigt und bereits ab 1948 wieder aufgebaut. Heutige Nutzungen Die Festung Marienberg beherbergt heute zwei Museen, das Mainfränkische Museum Würzburg und das Fürstenbaumuseum. Außerdem befinden sich auf dem Gelände mehrere Gastronomiebetriebe mit Veranstaltungsräumen sowie einige Wohnungen. Im Mittelpunkt der Burgführung stehen Scherenbergtor, Marienkirche, Bergfried, tiefer Brunnen, Riemenschneiderverlies und Wehrgang. Den Abschluss bildet der Fürstengarten mit einem grandiosen Blick auf die Stadt. Im inneren Burghof sind Zugänge zu Fürstenbaumuseum, zu Fürstengarten, zur Burggaststätte und zum Tagungsbereich. Durch die Burggaststätten wird gegenwärtig der Südflügel gastronomisch genutzt: So stehen unter anderem mit Fürstensaal, der Orangerie, der Ritterstube und der Turmklause historische Räumlichkeiten zur Verfügung. Ebenfalls im Hofstubenbau befindet sich ein Tagungszentrum des städtischen Eigenbetriebs Congress-Tourismus-Wirtschaft. Mit der Schänke zur alten Wache gibt es nördlich des Neuen Zeughauses einen im Sommer geöffneten Biergarten. Das Mainfränkische Museum ist seit 1949 im barocken Zeughaus, im Kommandantenbau und in der Echterbastei der Festung Marienberg beheimatet. Es zeigt eine hervorragende Sammlung fränkischer Kunstwerke, darunter die weltberühmten Plastiken von Tilman Riemenschneider, außerdem eine vorgeschichtliche Sammlung, Zeugnisse fränkischer Weinkultur und eine Volkskunde- Abteilung. Die Stadtgeschichtliche Abteilung befindet sich im Fürstenbau im Fürstenbaumuseum mit fürstbischöflichen Wohnräumen. Gründe zur Verlagerung des Mainfränk. Museums in die Kernburg Problemlage Seit über 30 Jahren besteht im Mainfränkischen Museum erheblicher baulicher und technischer Sanierungsbedarf. Die Ausstellungskonzeption ist seit 1949 im Wesentlichen unverändert und entspricht weder heutigen didaktischen Standards noch kann sie allein durch ihre Sammlungen kultur- kunst und sozialgeschichtliche Zusammenhänge vermitteln. Die Besucherzahlen sind seit Jahren rückläufig. Das führte dazu, dass vor Jahren die Stadtgeschichtliche Abteilung und schließlich das ganze Fürstenbaumuseum im Winterhalbjahr geschlossen wurde. Damit sank die Attraktivität der Museen weiter. Viele Besucher nehmen nur das Angebot wahr, die ganze Festungsanlage kostenlos begehen zu können. Kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen an den von der SGV Würzburg angebotenen kostenpflichtigen Burgführungen belegen jedoch, dass ein starkes Interesse der Besucher an Architektur und Geschichte der Burg besteht. Diese wird derzeit weder im Mainfränkischen Museum noch im Fürstenbaumuseum ausreichend vermittelt. Die Festung wird nur dann wieder für Besucher attraktiv wenn insbesondere die ältesten Teile der Burg den Kern eines neuen gemeinsamen Museums bilden an dem die Besucher ausgewählte Teile der Kunstsammlungen und den historischen Ort erleben können. Weiteres Vorgehen Nachfolgende Seiten zeigen die derzeitige Nutzungsverteilung mit baulich-funktionalen Mängeln, brandschutztechnischer Analyse und statisch-konstruktiver Analyse des derzeitigen Bestandes. Im Anschluss daran wird der aktuelle umfängliche Sanierungsbedarf aufgezeigt. BESTAND Vorbemerkungen ab 1573 1648 ab 1708 1937 16.03.1945 ab 1950 weiterer Ausbau durch Julius Echter Barocker Ausbau Erweiterung um 3. Hof Restaurierung Zerstörung Wiederaufbau Museum baulicher Brandschutz mangelhaft statische Mängel nicht barrierefrei (es fehlen Aufzüge, Rampen, Behindertentoiletten) Haustechnik veraltet Kassenbereich, Toilettenanlagen, Garderoben unzureichend Zulieferung erfolgt über Museumseingang Museumsbereiche vermischt (Ausstellung und Besuchereinrichtungen) Ungünstige Aufteilung der 4 Museumsbereiche es fehlen: Auditorium, Cafeteria, Besprechungsraum etc. Zweiteilung Mainfränkisches Museum und stadtgeschichtlicher Abteilung viele Bereiche sind zu klein (z.B. Museumspädagogik) Gaststätte Haustechnik überaltert Generalsanierung notwendig Staatsarchiv Heizungssteuerung defekt Heizung- und Sanitärleitungsnetz überaltert, zahlreiche Rohrbrüche Marienkirche Undichtigkeiten im Dachbereich durch lose Bleieindeckung Schäden im Bereich Holzkonstruktion, Balustrade, Sandsteingesimse Toranlagen Durchfeuchtung des Gewölbes Abdichtung schadhaft; Putz- und Natursteinschäden latente Gefährdung der Verkehrssicherheit Fürstengarten Brunnen undicht Schäden an Balustraden, Brunnenschalen, Treppen Wasser- und Abwasserleitungen Immense Schäden an Abwasserleitungen, fehlende Regenrückhaltung Fürstenbaumuseum mit überalterte Wasserleitungen, zahlreiche Rohrbrüche, Verkeimung Fernwärmeleitungen schadhaft; Schachtbauwerke Einsturz gefährdet Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BESTAND Nutzungsverteilung/Baulich-funkionale Mängel Museum 8.700 m² Schlösserverwaltung 4.800 m² Staatsarchiv 2.900 m² Hofstuben 1.550 m² Gaststätte 2.050 m² 1 . 2 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BESTAND Baulicher Brandschutz 1 . 3 2. OG 1. OG EG : : BRANDSCHUTZTECHNISCHE ANALYSE Der innere Burgbereich ist in 10 Brandabschnitte unterteilt und entspricht durch die beim Wiederaufbau erneuerten Decken und ausreichenden Treppenhäuser /Rettungswege weitestgehend den Anforderungen der BayBO. Der mittlere und äußere Burgbereich ist in 4 Brandabschnitte unterteilt. Treppenhäuser und notwendige Rettungswege sind nicht ausreichend vorhanden . Nur durch betrieblich-organisatorische und bauliche Kompensationsmaßnahmen kann den Anforderungen der BayBO entsprochen werden. BRANDSCHUTZTECHNISCHE MASSNAHMEN Das Brandschutzkonzept für den mittleren und äußeren Burgbereich wurde 2009 erarbeitet. Sofortmaßnahmen, mittel- und langfristige Maßnahmen aufgeteilt. Der daraus resultierende Maßnahmenkatalog ist in Prioritätsstufen, in Sofortmaßnahmen, mittel- und langfristige Maßnahmen aufgeteilt. Die Sofortmaßnahmen sind ausgeführt, die mittelfristigen Maßnahmen Die Bestandsaufnahme des inneren Burgbereiches wurde im Juli 2013 erstellt. sind teilweise ausgeführt. Im Bauunterhalt werden restliche mittelfristig zu behebende Mängel abgearbeitet . Langfristig zu behebende Brandschutzmaßnahmen erübrigen sich voraussichtlich im Zuge der geplanten Umstrukturierung oder es ergeben sich bezüglich Fluchtwege, Treppenhäuser etc. neue Anforderungen. Im Bauunterhalt werden Sofortmaßnahmen und mittelfristig zu behebende Mängel abgearbeitet. Langfristig zu behebende Brandschutzmaßnahmen erübrigen sich voraussichtlich im Zuge der geplanten Umstrukturierung oder es ergeben sich bzgl. Fluchtwege, Treppenhäuser etc. neue Anforderungen. Die Brandschutzmängel im inneren Burgbereich gliedern sich in Mängel die erhebliche Gefahr bedingen und die keine keine erhebliche Gefahr bedingen. Diese wurden in N notwendige Treppe / notwendiger Flur / Räume mit erhöhter Brandwand Treppenraum Foyer feuerbeständig Feuerschutztür Brandgefahr „erhebliche konstruktive Mängel“ „partielle Mängel“„ Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BESTAND Statisch-Konstruktiv 1 . 4 1. OG EG : : Im Bereich der Inneren Burg STATISCH-KONSTRUKTIVE ANALYSE Die Tragstruktur der Kernburg wurde vollständig untersucht. Für alle Bereiche wurden Übersichtspläne mit Eintrag der Tragstruktur, der Deckenaufbauten und den sehr unterschiedlichen möglichen Verkehrslasten erstellt. Im Zuge des Wiederaufbaus kamen verschiedene Bauweisen zum Einsatz, die im Zuge der Umstrukturierung und Neukonzeption jeweils besonders beachtet werden müssen. Teilbereiche konnten nicht umfänglich beurteilt werden , da die Nutzung Freilegungen nicht erlaubte. Als Grundlage für die weitere Betrachtung wurden diese Bereiche tendenziell bewertet. Sichtbare Schäden – insbesondere Rissbildungen in den Außenwänden - wurden dokumentiert. Am mittleren und äußeren Burgbereich wurde keine Statische Untersuchung durchgeführt, jedoch wurden im Zuge der Brandschutzbegutachtung am Zeughaus konstruktive Mängel im Fußboden- und Deckenbereich im 1. OG festgestellt, ebenso sind an der Echterbastei im 1.OG Mängel bei der Feuerwiderstandsklasse im Wand- und Deckenbereich. BEWERTUNG konnten bei der vorhandenen Tragstruktur keine Schäden festgestellt werden, die einen akuten Instandsetzungsbedarf erfordern . Risseschäden sind meist auf thermische Beanspruchungen nicht gedämmter Stahlbetonbauteile zurückzuführen. Allenfalls die vorhandenen Risse im Fußbodenbereich EG über dem Kellergewölbe (Gebäude 239), die parallel zur nördlichen Außenwand verlaufen, müssen weiter beobachtet werden und im Zuge der anstehenden Planungen konstruktiv Berücksichtigung finden. Die Dachkonstruktion wurde zum größten Teil als Kehlbalkendach neu errichtet. Die Konstruktion befindet sich in gutem Zustand. Die Räume des derzeitigen Staatsarchives (Gebäude 239) weisen hohe zulässige Verkehrslasten auf. Im Zuge der Planungen für eine Museumsnutzung sind diese Bereiche für Exponate mit hohem Gewicht prädestiniert. Durch die geplante Umstrukturierung der Nutzungsbereiche auf der Festung können die Statischen und Konstruktiven Mängel im mittleren und äußeren Burgbereich behoben werden. N Fachwerk 1 Kuppel Marienkirche - Draufsicht Kuppel Marienkirche - Fachwerk 2 Kuppel Marienkirche - Verkehrslast p = 18 kN/m² Verkehrslast Verkehrslast Verkehrslast Verkehrslast Verkehrslast Verkehrslast p = 15 kN/m² p = 13 kN/m² p = 10 kN/m² p = 8 kN/m² p = 5 kN/m² p = 2 kN/m² EG p = 7,5 kN/m² 1.OG Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Mainfränkisches Museum 2 . 1 SCHADENSBILD: Die Gebäude am Äußeren und Mittleren Burghof wurden nach dem Krieg abschnittsweise für das Mainfränkische Museum hergerichtet und umgebaut . Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen wurden bautechnische und nutzungsbedingte Mängel nur teilweise aufgearbeitet und deshalb bedarf es nach über 60 Jahren Museumsbetrieb einer Generalsanierung. Liste der Mängel: Schadhafte Dachdeckung aus Schiefer; Statische Probleme im Bereich der Holz-, Stahlbetonverbundkonstruktion der ; Brandschutz an der Deckenunterseite - Putzträger ist aus Holzwolle -Leichtbauplatten; Fußboden im 1.OG ist nicht feuerbeständig (aufgeständerte Holzkonstruktion mit Elektrotrasse im Fußbodenhohlraum; Fluchttreppen nicht ausreichend, ein notwendiges Treppenhaus fehlt; Wand- und Deckenkonstruktionen im 2.OG Geb. 251 - 253 sind nicht feuerbeständig ; Technische Anlagen Heizung und Elektrik sind überaltert. SANIERUNG: Decke über 1.0G instand setzen; Dachdeckung in Schiefer komplett erneuern; Fußboden in Teilflächen erneuern; Geb. 251 – 253 Wand- und Deckenkonstruktionen ertüchtigen; Notwendige Fluchtwege entsprechend der BayBO herstellen; Techn. Anlagen Heizung, Elektrik, Lüftung und Alarmanlage erneuern; Barrierefreiheit durch Einbau eines Aufzuges und Treppenfahrstuhl herstellen. BAUABLAUF: Museum in Abschnitten schließen, ausräumen und sanieren. Ausführung der vorgenannten Sanierungsmaßnahmen mit Vorhaltung von Fluchttreppen an der Fassade. Umbau und Aufrechterhaltung der Alarm- und Brandmeldeanlage entsprechend den Sanierungsabschnitten. Allein für die Sanierung der Teilbereiche - Eingangsbereich und Kommandantenbau müsste das Museum bereits ca. 9 Monate komplett geschlossen werden. Decke über 1.OG nicht ausreichender Neues Zeughaus Südseite Hofseite Deckendetail 1. OGKelterhalle - Eingang Mainfr. Museum N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SCHADENSBILD: Beim 3.800-4200 m langen Abwasser-Leitungsnetz, das bis zu 150 Jahre alt ist, sind nahezu 99% undicht und teilweise liegen gravierende Schäden vor. Zudem haben Starkniederschläge zum wiederholten Male durch eine hydraulische Überlastung einer Steigleitung zur Stadt zu massiven baulichen Schäden und Abschwemmungen geführt. Zahlreiche Rohrbrüche und unklare Verhältnisse vor Ort führten zu einer Bestandsaufnahme im Jahr 2007. Dabei wurde das bestehende Löschwasserkonzept nur nachrichtlich übernommen. Das 50 Jahre alte Wasserleitungsnetz weist umfangreiche Korrosionsschäden auf, die immer wieder zu Rohrbrüche führen. Des Weiteren kommt es häufig zu Verkeimungen im Trinkwassernetz. Die stark verschlissenen Fernwärmeleitungen sind weitgehend 50-60 Jahre alt und nicht für eine Versorgung mit Dampf ausgelegt. Schachtbauwerke sind einsturzgefährdet. Die bestehende Stromversorgung wurde zwischen 1961 und 1975 erstellt . Die Elektrokabel sind für künftige Nutzung nicht mehr geeignet. SANIERUNG: Eine vordringliche Kanalsanierung ist zwingend erforderlich, um öffentlich -rechtlichen Vorschriften zu genügen. Das neu zu verlegende Trinkwasser-Leitungsnetz misst 850 m. Die Fernwärmeleitungen müssen bis zu der zentralen Übergabestation ausgetauscht werden.Eine neue Trafostation deckt den erweiterten Strombedarf. Das Elektro-Leitungsnetz ist neu zu verlegen. BAUABLAUF: Die Baumaßnahme wird in mehreren Abschnitten erfolgen, die abgestimmt sind auf den Bau der neuen Trinkwasser- und Abwasser, Heizund Elektroleitungen, sowie auf parallel laufende Hochbaumaßnahmen. Bei den Grab- und Verlegearbeiten muss mit Bodendenkmälern und Kampfmitteln gerechnet werden. Die Bauzeit für die neue Fernwärmeleitung ist aus wirtschaftlichen Gründen auf die Sommermonate zu legen. Zur Energieversorgung während der Bauzeit ist zeitweise eine mobile Heizanlage zur Warmwassererzeugung zu errichten. Die vielen Nutzungen auf der Festung müssen jederzeit aufrecht erhalten werden und erschweren einen durchgängigen Bauablauf. SANIERUNGSBEDARF Wasser-, Abwasser- Fernwärmeund Elektroleitungsnetze Schadensbilder Leitungsnetze 2 . 2 N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Toranlagen Schönborntor, Neutor, 1. und 2. Höchberger Tor 2 . 3 SCHADENSBILD: Durch die fehlende Oberflächenabdichtung werden die Bindemittel des Fugenmörtels gelöst und ausgewaschen. Das eindringende Regenwasser kann das Mauerwerk komplett durchfeuchten. Diese Durchfeuchtung verursacht durch die Frosteinwirkung mit Frostsprengung erhebliche Bauschäden am Mauerwerk. Dadurch entstehen Teilausbrüche der Mauersteine und des Fugenmörtels. Die Aufrechterhaltung eines geordneten und sicherheitsrechtlich unbedenklichen Betriebes kann schon in Kürze nicht mehr in allen Bereichen garantiert werden. SANIERUNG: Erdschüttung z.T. mit Straßenbau; Gewölbeoberfläche mit Betonschale instand setzen; Aufbringen einer Oberflächenabdichtung mit Einbau einer Drainage. Gewölbemauerwerk sichtseitig in Stand setzen . Injektion-Vernadelung-Mauerwerkaustausch-Verfugung. Überdeckung wieder herstellen BAUABLAUF: Arbeitsbeginn mit der erdseitigen und oberseitigen Gewölbesanierung; Danach sichtseitige und unterseitige Gewölbesanierung; Dieser Bauabschnitt muss am 2.Höchberger Tor und am Schönborntor in Nachtarbeit erfolgen; Darüber hinaus muss während der Nachtarbeit der Einsatz bzw. die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen gewährleistet werden. Der Einsatz von Rollgerüsten/ bewegliche Baustelleneinrichtung und die Alarmierung und Kommunikation mit der Baustelle bei beginnendem Rettungseinsatz sind zu gewährleisten. Die Sanierung Schönborntor ist wegen Aufrechterhaltung eines geordneten und sicherheitsrechtlich unbedenklichen Betriebes dringend vorgezogen zu realisieren!! abnehmen, wegen des Besucher- und Lieferverkehrs Detail 1. Höchberger Tor Detail 2. Höchberger Tor Detail Schönborntor Detail Neutor 1. Höchberger Tor 2. Höchberger Tor Schönborntor Neutor N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Gaststätte 2 . 4 SCHADENSBILD: Die Gaststätte wurde 1980 nach Umbauarbeiten in Betrieb genommen. Beim Pächterwechsel 2002 wurden dem Pächter Eigeninvestitionen im Bereich der Thekenanlage und Kücheneinrichtung auferlegt. Im Bauunterhalt wurden die Technischen Anlagen betriebsbereit gehalten. Nach über 30 Jahren Betriebszeit zeigen sich folgende erhebliche Mängel: Undichte Entwässerungsrinnen; undichte Bodenfugen mit massiven Durchfeuchtungen im darunterliegenden Elektroverteilerraum und dem Maschinenraum der Kühlaggregate. Rohrbruch in der Entwässerungsleitung im Bereich des Herdblocks. Zur Behebung des Schadens ist die Bodenplatte mit allen darin und darauf liegenden Versorgungsleitungen auszubauen, was einer Küchengeneralsanierung entspricht. Zur Aufrechterhaltung des Küchenbetriebs wurde 2011 eine provisorische Entwässerungsleitung im Bereich der Spülküche eingebaut. Die Oberflächen (Fußböden, Türen, etc.) in den Sozialräumen im KG und die kompletten Technischen Anlagen, Lüftung, Kücheneinrichtung, Aufzug und Kühlräume sind abgenutzt und zu erneuern. SANIERUNG: Rückbau der Kücheneinrichtung; Erneuerung sämtlicher technischer Anlagen in Sozialräumen und WC`s; Schönheitsreparaturen an Gasträumen und Terrassen. BAUABLAUF: Für die umfangreichen Bauarbeiten müsste die Gaststätte 12 Monate geschlossen werden. Zur Aufrechterhaltung der Gastronomie könnte die Sommergaststätte „ Alte Wache“ dienen. Gastraum 2013 Türdetail SozialraumElektroverteilerraum N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Marienkirche 2 . 5 SCHADENSBILD: Durch die defekte Kuppeleindeckung aus Bleitafeln wird die Tragkonstruktion der Holzkuppel zerstört. Die Auswirkungen auf die darunterliegende Mauerwerkskuppel mit Stuckierung wurden 2003 durch den Einbau eines Notdaches im Dachbereich eingedämmt. Die sichtbaren Stuckschäden wurden gesichert und zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit die Kuppel vernetzt. Die letzte umfassende Sanierung der Kirche wurde vor 40 Jahren durchgeführt. Die Stuckarbeiten der Kuppel wurden 1988, das Eingangsportal 2005 instand gesetzt. Der Putz, die Architekturteile aus Sandstein, sowie die Dachabdichtung des Vorsprungs am Rundbau und die Dachdeckung über dem Chor bedürfen der dringenden Sanierung. SANIERUNG: Bleideckung der Kuppeleindeckung austauschen gegen Schieferdach; Schieferdach über dem Chor erneuern; Holzkonstruktion der Kuppel verstärken und Ringanker einbauen; Holzkonstruktion des Chordaches verstärken und die Aufhängungen des daran befestigten Stuckgewölbes erneuern; Sandsteinarchitekturteile-Gesimse-Fenstergewände-Balustraden restaurieren ; Fassadenputz erneuern; Stuckgewölbe nach Wasserschäden sichern und restaurieren; Kompletten Innenraum -Wände, Bleiglasfenster, Bodenbelag im Chor und Grablegen restaurieren; BAUABLAUF: Komplette Einhausung der Rundkuppel zur Erneuerung der Dachdeckung in Schiefer und Statische Sanierung des Dachstuhles mit Einbau eines Ringankers. Nach erfolgter Kuppelinstandsetzung wird die Einhausung abgebaut und ein Fassadengerüst erstellt. Sanierung der Fassade in allen Teilen einschl. der Dachdeckung über dem Chor. Die Einrüstung des Innenraumes mit Innensanierung könnte zeitgleich mit der Kuppeleinhausung beginnen. Ausschnitt Dachkuppel mit Bleideckung Notdach im KuppelinnerenAusschnitt Bodenbelag N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Verkehrserschließung SCHADENSBILD: SANIERUNG: BAUABLAUF: Die Zufahrtswege (Baujahr 1935) im Bereich 2.Höchberger Tor – Schönborntor – Echtertor sind in der Oberfläche ein Flickenteppich. Im Bauunterhalt werden jährlich auftretende Frost- und Setzungsschäden beseitigt um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Zufahrt Burgweg und der Parkplatz am Reichsravelin sind, insbesondere durch Busund Anlieferverkehr, stark geschädigt. An der Pflasterung des mittleren und inneren Burghofs (Baujahr 1970) müssen immer wieder einzelne Steine ausgetauscht werden (Schäden verursacht durch Frost- oder Hitzeschäden) um Stolperschwellen zu beseitigen. Die gesamten Zugangs - und Hofflächen entsprechen in der Belagoberfläche nicht den Anforderungen barrierefreier Außenanlagen. Die Zufahrts- und Hofflächen sind im Zuge der Sanierungen der Leitungsnetze zu erneuern . Die Oberflächengestaltung der Zugangswege von den Parkplätzen zu den Gebäuden ist barrierefrei auszuführen. VERBESSERUNG DER ERSCHLIESSUNG UND OPTIONEN: Die Zufahrt zur Burg ist, baulich und topografisch bedingt, nur über das Schönborntor möglich. Der Zugang über den Treppenweg zur Schottenflanke der Hauptburg, sollte in Gänze zur direkteren Erschließung des neuen Mainfränkischen Museums baulich instandgesetzt werden(Treppen, Durchgänge, Ausfallpforten). Als weitere Überlegung könnte eine Verbindung mit Aufzug an der Westseite über die Kasematten am Guttenberg-Tor, dem Niederwall der Reitbahn und dem Neuen Zeughaus zum geplanten Veranstaltungs-/ Tagungsbereich hergestellt werden. Diese würde die Anforderungen eines barrierefreien Zugangs erfüllen und wäre die Direktanbindung des Parkplatzes zum Eventbereich. Als Option, die nicht Teil dieser Maßnahme ist, wäre eine zusätzliche Erschließung der Kernburg insbesondere für Touristen über die Ostflanke wünschenswert. Für die Erneuerung der vorhandenen Zufahrten ist die Abstimmung mit den Teilprojekten Toranlagen, Marienkirche und Leitungsnetze in zeitlicher Hinsicht nötig, um die Zufahrt und die Rettungswege zu gewährleisten . Bastion Georg Asphalt- und Pflasterschäden Festungszufahrt Niederwall mit Guttenbergtor 2 . 6 N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Fürstengarten 2 . 7 SCHADENSBILD: Die Rekonstruktion des Fürstengartens von 1937 erfolgte nach dem Krieg. Im laufenden Bauunterhalt konnten seitdem nur akute Schäden behoben werden, deshalb bedarf die Anlage heute einer Generalsanierung . Aktuelle Mängel: Die Brunnenbecken sind undicht, es fehlt eine frostfreie Gründung; Die Leitungen der Brunnentechnik sind undicht und oft verstopft; Die Balustraden der Treppenanlagen sind nach jeder Frostperiode locker und müssen generell neu befestigt werden, einschl. Austausch der beschädigten Baluster; Umfängliche Fassaden- und Innenraumschäden an den Gartenpavillons; Beschädigter Wandstuck im Südpavillon; Skulpturen ( Abgüsse) haben Risse und Oberflächenschäden; SANIERUNG: Erneuerung der Brunnenbecken einschl. der Brunnentechnik; Reinigung und Ausbesserung der Brunnenschalen; Abbau und Teilerneuerung der Treppenanlagen mit den Balustraden; Fassaden- und Innensanierung der Pavillions, einschl. Erneuerung der Fenster und Türen; Restaurierung der Skulpturen; Neugestaltung der Garten- und Wegeanlagen; BAUABLAUF: Für die umfangreichen Tiefbauarbeiten wird zur Baustellenandienung ein schwerer Lastenaufzug an der Balustrade zur Ostseite eingerichtet. Der Fürstengarten wird während der 12-monatigen Bauzeit gesperrt. Ecke Nördl. Pavillon Balustrade Detail N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums SANIERUNGSBEDARF Mauern und Wälle 2 . 8 SCHADENSBILD: Die Fortifikationsbauwerke wurden im Rahmen einer Großen Baumaßnahme seit Mitte der 1970er Jahre bis 2009 größtenteils saniert. Rund 2 km Mauern sind kurz- und mittelfristig noch in Stand zusetzen. Das sichtseitige Mauerwerk ist durch Bewitterung stark beschädigt. Durch Frostsprengungen und ausgeschwemmte Bindemittel des Fugenmörtels fallen Steine heraus und destabilisieren den Mauerwerkverband. In Teilbereichen war die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Mauerteile an der Bastion St. Georg und St. Nikolaus wurden zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit vernetzt. Sich vermehrender Bewuchs führt zu weiterer Vergrößerung der Mauerschäden . Die Mauerschäden betreffen meist nicht den Mauerkern. Zur Funktion der Schwerlastmauer sind aber die intakte Vormauerschale und die Hintermauerung unabdingbar notwendig. SANIERUNG: Abbruch der sichtseitigen Mauer in Abschnitten; Wiederherstellen der sichtseitigen Mauer; Verankerung der Vormauerschale durch Edelstahlanker mit dem Mauerkern; Einbau der Architekturteile Lisenen, Wappen und Abdeckungen; Vollflächige Verbandelung der Mauer; BAUABLAUF: Die Ausführung erfolgt in Teilabschnitten mit Gerüststellung, Teilabbruch und Wiederherstellung der Mauer. vernetzte Südseite Detail Ansicht Detail Brustwehr N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 1 Sanierung Mainfränkisches Museum im Bestand 3 . 1 BAUABLAUF 1. Ausbau Echterbastei Südflügel 2. Sukzessive Instandsetzung des Museums 3. Inbetriebnahme saniertes Museum Museum angestammter, bekannter Standort des Mainfränkischen Museums Barrierefreiheit mit erheblichem Aufwand herstellbar Museum weiterhin getrennt Lärm und Staub nicht erweiterbar wie von haas:consult gefordert (erhebliches Flächendefizit) temporär weniger Nutzfläche Schlösserverwaltung bleibt im Bestand Gaststätte bleibt im Bestand während Instandsetzung (Dauer ca. 1 Jahr) geschlossen technische Funktionalität weiterhin problematisch Hofstuben bleiben im Bestand Staatsarchiv bleibt im Bestand Museum 8.700 m² Schlösserverwaltung 4.800 m² Staatsarchiv 2.900 m² Hofstuben 1.550 m² Gaststätte 2.050 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 2 Verlagerung Staatsarchiv 3 . 2 Museum erhebliche Flächenmehrung öffentlicher Bereich in Kernburg Einheit von Burg und Stadt - von Geschichte und Gegenwart Einheit von historischer Sammlung und historischen Gebäuden Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. Nordseite Foyer, Zugänglichkeit Depotfläche 1.OG Schlösserverwaltung erhebliche Flächenminderung Depots im OG und ZG Kammerbau entfallen Wohnungen im Kiliansturm und Hofstubenbau sind aufzulösen Gaststätte bleibt im Bestand (Sanierung im Bestand) Hofstuben bleiben im Bestand Staatsarchiv leicht vergrößerte Fläche Geschosshöhe ermöglicht zweigeschossigen Ausbau Feuchtigkeit im KG Mainfränkischen Museum Museum 11.400 m² Schlösserverwaltung 1.750 m² Staatsarchiv 3.250 m² Hofstuben 1.550 m² Gaststätte 2.050 m² BAUABLAUF 1. Staatsarchiv auslagern 2. Museum einbauen 3. ehemaliges Mainfränkisches Museum (Zeughaus) umbauen für Staatsarchiv N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 3 Verlagerung Hofstuben 3 . 3 BAUABLAUF 1. Museum räumen im Bereich Ausstellungsfläche 1.OG 2. Hofstuben bauen 3. Hofstuben umziehen 4. ehemalige Hofstuben für Museumszwecke umbauen Museum Flächenmehrung öffentlicher Museumsbereich zusammengeführt Museum funktioniert bereits gut Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. kleines Eingangsfoyer Schlösserverwaltung stark verkleinert Verlagerung der Wohnungen SV und Hofstuben aus Hofstubenbau in Echterbastei Depot der SV im Hofstubenbau entfällt Gaststätte bleibt im Bestand (Sanierung im Bestand) Hofstuben geringfügige Flächenminderung Hofstuben und Gaststätte getrennt statische Erneuerung der Decke über 1.OG notwendig Staatsarchiv bleibt im Bestand Museum 10.050 m² Schlösserverwaltung 3.600 m² Staatsarchiv 2.900 m² Hofstuben 1.400 m² Gaststätte 2.050 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 4 Verlagerung Gaststätte 3 . 4 BAUABLAUF 1. Freimachen Echterbastei 2. Bau Gaststätte und Umzug 3. Einbau Foyer in ehemalige Gaststätte 4. Instandsetzung altes Museum Museum geringfügige Flächenmehrung Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. geteilter öffentlicher Museumsbereich keine schlüssige Erschließung (2mal Kasse) Museum im Bestandsgebäude nicht barrierefrei nur geringe zusätzliche Fläche im EG Fürstenbau Schlösserverwaltung Flächenminderung Verbindung zu Hofstuben Gaststätte geringfügige Flächenmehrung Hofstuben bleiben im Bestand keine Verbindung zur Gaststätte Staatsarchiv bleibt im Bestand Museum 10.350 m² Schlösserverwaltung 3.000 m² Staatsarchiv 2.900 m² Hofstuben 1.550 m² Gaststätte 2.200 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 5 Verlagerung Staatsarchiv und Gaststätte 3 . 5 BAUABLAUF 1. Mainfränkisches Museum im Bereich Zeughaus und Echterbastei räumen 2. Umbau für Zwecke Staatsarchiv und Gaststätte 3. Einzug Staatsarchiv und Gaststätte 4. Umbau ehemaliges Staatsarchiv und ehemalige Gaststätte für Museumszwecke 5. Einzug Mainfränkisches Museum Museum erhebliche Flächenmehrung öffentlicher Museumsbereich ist zusammengeführt Einheit von Burg und Stadt - von Geschichte und Gegenwart Einheit von historischer Sammlung und historischen Gebäude Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. Nordseite Geschosshöhe Depotflächen aufgeteilt und mangelhaft nutzungsbedingte statische Ertüchtigung Schlösserverwaltung (bleibt im Bestand) erhebliche Flächenminderung Wohnungen im Kiliansturm entfallen Depotflächen im Kammerbau und Fürstenbau entfallen Gaststätte geringfügige Flächenmehrung (ehemalige Wohnungen und Gaststätte) Komplettverlagerung statische Probleme Hofstuben bleiben im Bestand keine Verbindung zur Gaststätte Staatsarchiv geringfügige Flächenminderung statische und bauphysikalische Probleme Museum 11.050 m² Schlösserverwaltung 2.700 m² Staatsarchiv 2.600 m² Hofstuben 1.550 m² Gaststätte 2.100 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 6 Verlagerung Hofstuben und Gaststätte 3 . 6 BAUABLAUF 1. Freimachen Zeughaus und Echterbastei 2. Gaststätte und Hofstuben einbauen 3. Umzug Hofstuben und Gaststätte 4. Umbauen ehemalige Hofstuben und Gaststätte für Museumszwecke 5. Museumsbezug Museum erhebliche Flächenmehrung öffentlicher Museumsbereich in Kernburg Einheit von Burg und Stadt - von Geschichte und Gegenwart Einheit von historischer Sammlung und historischem Gebäude sehr schönes Museum (Foyer, Erschl. mit Option Erweiterung in SV Flächen) Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. optimale Ausstellungsflächen Schlösserverwaltung geringfügige Flächenminderung Flächen im 1.OG Fürstenbau entfallen Gaststätte Flächenmehrung Gaststätte und Hofstuben als eine betreibbare Einheit in Vorburg Verbindung zu Hofstuben attraktive Lage Hofstuben gute Anbindung zur Gaststätte geringfügige Flächenminderung funktionale Probleme (Erschließung durch neue Treppenhäuser) statische Erneuerung der Decke über 1.OG notwendig Staatsarchiv bleibt im Bestand Museum 10.500 m² Schlösserverwaltung 2.650 m² Staatsarchiv 2.900 m² Hofstuben 1.750 m² Gaststätte 2.200 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 7 Verlagerung Staatsarchiv und Hofstuben 3 . 7 BAUABLAUF 1. Kelterhalle und Schönbornhalle freimachen 2. Hofstuben und Staatsarchiv einbauen 3. Umzug Hofstuben und Staatsarchiv 4. Umbau ehem. Hofstuben und Staatsarchiv für Museumszwecke 5. Einzug Mainfränkisches Museum Museum erhebliche Flächenmehrung gute Raumqualität Einheit von Burg und Stadt - von Geschichte und Gegenwart Einheit von historischer Sammlung und historischem Gebäude Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. kleines Foyer Depotflächen aufgeteilt und mangelhaft nutzungsbedingte statische Ertüchtigung Schlösserverwaltung erhebliche Flächenminderung Wohnungen im Kiliansturm entfallen erheblich verschlechterte Funktionalität Gaststätte bleibt im Bestand Pächterwohnungen werden aufgelöst / verlagert während der Instandsetzung (Dauer ca. 1Jahr) geschlossen technische Funktionalität weiterhin problematisch Anbindung an Hofstuben schwierig Hofstuben geringfügige Flächenminderung funktionale Probleme (Erschließung durch neue Treppenhäuser) statische Erneuerung der Decke über 1. OG notwendig Anbindung an Gaststätte schwierig Staatsarchiv geringfügige Flächenmehrung Geschosshöhe ermöglicht 2-geschossigen Ausbau bauphysikalische Ertüchtigung KG notwendig (Feuchtigkeit) Museum 10.750 m² Schlösserverwaltung 2.800 m² Staatsarchiv 3.000 m² Hofstuben 1.400 m² Gaststätte 2.050 m² N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums NUTZUNGSVARIANTE 8 Verlagerung Staatsarchiv, Hofstuben und Gaststätte 3 . 8 Museum erhebliche Flächenmehrung Einheit von Burg und Stadt - von Geschichte und Gegenwart Einheit von historischer Sammlung und historischen Gebäuden Gesamtes Museum in der Kernburg kurze Wege Attraktive Lage Museumscafé großzügiger Eingangsbereich Museum Barrierefreiheit durch Einbau von zusätzlichen Aufzügen, Rampen etc. Schlösserverwaltung Flächenminderung Depotflächen müssen verlagert werden Wohnungen im Kiliansturm und Hofstubenbau sind entfallen Gaststätte erhebliche Flächenmehrung gute Anbindung zu Hofstuben attraktive Lage Hofstuben funktionale Probleme (Anschluss durch neue Treppenhäuser) statische Erneuerung der Decke über dem 1. OG notwendig Staatsarchiv wird an einem neuen Standort errichtet gute Anbindung zu Gaststätte Flächenmehrung Museum 11.900 m² Schlösserverwaltung 3.000 m² Hofstuben 2.900 m² Gaststätte 2.200 m² BAUABLAUF 1. Echterbastei und 1.OG Zeughaus freimachen 2. Gaststätten und Hofstuben neu bauen 3. Umzug 4. Umbau ehemaliger Hofstubenbau und ehemalige Gaststätte 5. Umzug Mainfränkisches Museum in Kernburg 6. Umbau Zeughaus für Staatsarchiv 7. Umzug Staatsarchiv 8. Umbau ehemaliges Staatsarchivg für Mainfränkisches Museum N Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums Auswertung der untersuchten Nutzungsvarianten Die Nutzungsvariante 8 ´Verlagerung Staatsarchiv, Hofstuben und Gaststätte´ bietet die größten Vorteile für eine Neukonzeption der Nutzungen und für ein Neues Museum. Aufgrund der äußerst tragfähigen, attraktiven und funktionalen Neugliederung der Museums-, Service-, Veranstaltungs- und Tagungsbereiche, konnte über die Nutzungsvariante 8 mit der Bayerischen Schlösserverwaltung Einvernehmen erzielt werden. Die Nutzungsvariante ist in mehreren Abschnitten, ohne Nutzungseinschränkungen, realisierbar und bündelt artverwandte Nutzungen. Durch die Verlagerung Staatsarchiv, Hofstuben und Gaststätte entsteht ein: NEUES MUSEUM am historischen Ort. Die Varianten zeigen Vor- und Nachteile, den vorgesehenen Bau-ablauf und die entsprechende Flächenbilanz auf. Den Kern des neuen Museumsbereichs bilden die ältesten Gebäude der Burg: Frühromanische Marienkirche (um 1000), Palas des Fürstbischofs Konrad von Querfurt (1198-1202) im Nordflügel zwischen Marienkirche und zweigeschossigem neuen Palas des Fürstbischofs Hermann von Lobdeburg (1225-1254) der im rechten Winkel anschließt und den ältesten Teil des Fürstenbaus darstellt. Darin der Fürstensaal teilweise in historischer Gestalt. Staufische Burg wird gebildet aus den rechteckig aneinander stoßenden Wohngebäude, angebaut an die frühromanische Marienkirche, südlich daneben der 100m tiefe Brunnen im Brunnentempel (um 1600), westlich davor Bergfried (um 1200 begonnen). Sonnenturm (Randersackerer Turm) am Südosteck der Burg unter Fürstbischof Andreas von Gundelfingen (1308) errichtet. Küchenbau westlich des Sonnenturms (ca. 1391). Ab Lorenz von Bibra (1495-1519) Umbau des Palas im Ostflügel zum Fürstenbau und Erweiterung bis zum Sonnenturm. Bibratreppe (1511) als Zugang vom Fürstensaal zu den fürstlichen Wohnräumen im 2. Obergeschoss, die in dieser Zeit umgebaut werden (z.B. Erker am Vorzimmer Fürstensaal, spätgotische Fenstergewände Fürstenbaufassade ). Spätgotisches Burgschloss zur Zeit des Bauernkrieges . Unter Julius Echter von Mespelbrunn Umgestaltung der Wohnbauten zu einer regelmäßigen Schlossanlage der Renaissance (Zwerchgiebel und Fenster am Fürstenbau). Um- und Ausbau des Südflügels zur Winterwohnung und Bibliothek (1579) und Anbau des Marienturms am Nordosteck. Kulturgeschichte Hier war über Jahrhunderte die fürstbischöfliche Hofhaltung. Der Blick auf die Altstadt vom 2. Obergeschoss ermöglicht den optimalen stadtgeschichtlichen Bezug (Stadtmodell 1525). Der optische und kunsthistorische Bezug zur Marienkapelle am Marktplatz (Riemenschneider-Skulpturen Adam und Eva mit den Aposteln) ist ebenfalls möglich. Herausragende Kunstwerke des Mittelalters und der Renaissance können in ihren geographischen und historischen Kontext gesetzt werden. Im Museumsrundgang können Räume und Kunstwerke der verschiedenen Epochen wie auf einer Zeitachse aufgefädelt werden. Die Besucher erleben Stadt-, Politik- und Kulturgeschichte am originalen Ort! Burgatmosphäre Die alten Palasbauten mit ihren Gewölberäumen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss zeigen romanische und gotische Stilelemente und veranschaulichen hochmittelalterliche Burgund Wohnarchitektur (z.B. romanischer Kamin im Querfurt-Palas, Fürstensaal im Lobdeburg-Palas). Im Nordosteck befinden sich im Erd- und im Untergeschoss die ältesten Gewölberäume der Burg. Von den Kellergewölben unter dem Querfurt-Palas gelangt man in die Kasematten-Gänge des nördlichen Wolfskeelschen Berings, die vom Scherenbergtor bis in den Fürstengarten führen. Die Besucher erleben hier authentische Burgatmosphäre! Sammlungen An den Museumsrundgang durch die ältesten Teile der Burg können in weiteren Ausbauphasen große Sammlungsräume in der westlich im Nordflügel anschließenden Schottenflanke an den historischen Rundgang als eigenständige Themenräume angedockt werden, die optional besucht werden können und vertiefte Informationen anhand der Sammlungen anbieten. Gesamteindruck Die Marienkirche kann vom 1. Obergeschoss des Querfurt-Palas in den Museumsrundgang eingebunden werden. Bergfried, Brunnenhaus und andere vom Hof zugängliche Erdgeschossräume oder Kellergewölbe ("Riemenschneider-Verließ") können mit der Museumseintrittskarte von außen betreten werden. So bekommen die Besucher ein umfassendes Bild von der Burg und ihrer Geschichte. Der Fürstengarten (1523 erstmals erwähnt, endgültige Gestalt um 1700) liegt auf einer alten Kanonenstellung vor der Ostfassade des Fürstenbaus. Man erreicht ihn vom Innenhof, von den nördlichen Kasematten und vom 1. Obergeschoss des Fürstenbaues. Der Fürstengarten bietet Besuchern den Eindruck eines frühbarocken fürstlichen Gartens und einen herrlichen Blick auf die Stadt und rundet damit den Museumsbesuch ab. Wege Der innere Burghof kann bisher nur durch das Scherenbergtor betreten werden. Zukünftig sollte auch der Zugang über die Ausfallpforte im nördlichen Wolfskeelschen Bering und über die Tordurchfahrt in der Schottenflanke wieder möglich sein. Auch der vorhandene Zugang in den Hof vom südlichen Wolfskeelschen Bering durch die jetzige Burggaststätte könnte wieder aktiviert werden. Alle Wege sollten aktiviert werden und treffen sich zentral am Besucherempfang im Erdgeschoss des Südflügels. . NEUES MUSEUM am historischen Ort 4 . 1 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums Räumliche Möglichkeiten für das Mainfränkisches Museum in der Kernburg Hier wird nur die grundsätzliche Möglichkeit betrachtet, ein neues Museum in der Kernburg in mehreren Phasen einzurichten, wenn Staatsarchiv und Hofstuben-Tagungszentrum erst mittelfristig umgesiedelt werden. Eine Kurzfristige Verlagerung des Hofstuben-Tagungszentrums wurde seitens der Stadt Würzburg ausgeschlossen. Eine Absiedlung des Staatsarchivs von der Festung wurde seitens der Staatlichen Archive Bayerns unter den Vorbehalt der Finanzierung eines Ausweichbaues gestellt. Andere Möglichkeiten wurden daher im Zuge der bisherigen Machbarkeitsstudie als nicht realistisch bzw. nicht zielführend ausgeschieden. Konkrete Planungen oder Gutachten, wie etwa notwendige denkmalpflegerische Bewertungen von Nutzungen und Eingriffen liegen derzeit nicht vor, da sie zunächst eine grundsätzliche konzeptionelle Willensbildung der Museumsträger und betroffenen Nutzer erfordern. Besucherempfang Zentral mittig im Südflügel könnten (allerdings mittels Öffnung einer Fensterachse) der neue Museumseingang und zentrale Besucherempfang im Fürstensaal der derzeitigen Burggaststätte der mit Kasse und Museumsladen großzügig eingerichtet werden. Im jetzigen Küchenbereich der Burggaststätte, wäre ein großzügiger Empfangsbereich aufgrund der kleinteiligen Raumgeometrie räumlich und funktional kaum möglich. Besuchertoiletten Die vorhandenen Toiletten der Gaststätte können nach der Sanierung und Einbau eines Behinderten-WCs als Besucher-WCs weiter genutzt werden. Im 1. Obergeschoss (über der Küche der derzeitigen Burggaststätten bzw. des späteren Cafés) befinden sich im Museumsbereich weitere Toiletten, die saniert und um eine Behinderten-WC ergänzt werden müssten. Garderoben Garderoben können im Eingangsbereich der derzeitigen Burggaststätte und ggf. auch im östlich anschließenden Raum (der Küche der derzeitigen Burggaststätte) angeordnet werden. Sie sind über den internen Gang hinter Echter-Treppenhaus und Toiletten vom Besucherempfang oder, falls gewünscht, über den bisherigen Eingang Burggaststätte direkt vom Burghof erreichbar. Vertikalerschließung Vom zentralen Besucherempfang kann man baulich einen direkten Zugang ins östlich anschließende Echter-Treppenhaus schaffen oder dieses über den Gang hinter dem Treppenhaus erreichen. Von dort besteht auch eine interne Treppenverbindung zu den Kellergewölben. Weitere durchgängige Treppenhäuser sind die Bibratreppe am Fürstenbau, die Echtertreppe zwischen Marienkirche und Lobdeburg-Palas, beides Wendeltreppen, sowie ein neuzeitliches Treppenhaus in der Mitte des Nordflügels. Ebenfalls neuzeitliche Treppenhäuser stünden am Westende des Nordflügels nach dem Auszug des Staatsarchivs und im Südflügel nach Auszug des Hofstuben-Tagungszentrums zur Verfügung. Vom 1. Obergeschoss des Fürstenbaues führt nördlich des Sonnenturms eine Wendeltreppe in den Burghof und eine in den Fürstengarten. Flucht- und Rettungswege Aufgrund der vielen durchgängigen Treppenhäuser und der eingehaltenen Fluchtweglängen sind die notwendigen Flucht- und Rettungswege grundsätzlich gegeben. Ein umfassendes Brandschutzkonzept ist notwendig, um die Sonderfälle (z.B. Wendeltreppen, Öffnungsbreiten, Turm) zu klären. Barrierefreiheit Ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung von Gewölbekellern und Obergeschossen kann, vorbehaltlich statischer und denkmalpflegerischer Untersuchungen, entweder im Gang neben dem Treppenhaus oder im Bereich zwischen Küche und Orangeriebau (beim bestehenden Speisenaufzug) eingebaut werden, wobei dann die barrierefreie Zugänglichkeit der Gewölbekeller über Rampen erreicht werden müsste. Ein zweiter Aufzug im vorhandenen Treppenhaus in der Mitte des Nordflügels ist möglich und notwendig, um die barrierefreie Erschließung aller Räume des 2. Obergeschosses zu ermöglichen, was sonst wegen einiger Stufen schwierig wäre. Unterschiedliche Raumniveaus müssen im Einzelfall mit reversibel einzubauenden Rampen überbrückt werden. Im Einzelfall können dazu auch neue Türdurchbrüche notwendig werden. Die barrierefreie Erschließungsmöglichkeit aller Ausstellungsräume ist zu prüfen und baudenkmalpflegerisch sensibel zu planen. Museumscafé Anstelle der bisherigen Burggaststätte könnte ein Museumscafé eingerichtet werden. Die Gasträume befänden sich wie bisher in Orangeriebau und Rondell. Die Außenbewirtung wäre weiterhin auf den Freiterrassen, wie z.B. der Fürstenterrasse, mit Blick aus die Stadt und das Käppele möglich. Die Küche wäre um den für die Garderoben benötigten Raum verkleinert. NEUES MUSEUM am historischen Ort 4 . 2 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums Einlasskontrollen Die Haupteinlasskontrolle für die Museumsräume in den Obergeschossen könnte mittels Drehkreuz am Zugang zum Echter-Treppenhaus erfolgen. Eine zusätzliche Einlasskontrolle wäre im Bereich Küchen/Orangeriebau am Abgang zu den Gewölbekellern notwendig. Das gesamte Erdgeschoss mit Besucherempfang, Toiletten, Garderoben und Museumscafé wäre sowohl vom Innenhof als auch vom Scherenbergzwinger im Süden zugänglich. 1. Obergeschoss Im ehemaligen Kassenraum neben dem Echter-Treppenhaus kann eine allgemeine Einführung ins Museum und seine verschiedenen Abteilungen eingerichtet werden (vgl. Schloss Johannisburg Aschaffenburg). Die Räume des 1. Obergeschosses des Ostflügels (Fürstenbau mit Sonnenturm) besitzen ihr weitgehend authentisches Erscheinungsbild, sind derzeit als historische Schauräume genutzt und nur mit wenigen Ausstellungsstücken eingerichtet. Sie erscheinen in moderatem Umfang zur Aufnahme weiterer Kunstgegenstände geeignet. Im Ostteil des Nordflügels (Lobdeburg-Palas mit Marienturm) befinden sich historische Gewölberäume. Diese sind (nach Auszug von Depot und Paramentenkammer) sehr gut als Ausstellungsräume nutzbar. Marienkirche Vom 1. Obergeschoss des Nordflügels sind die Fürstenloge und über eine Treppe Chor und Kirchenraum der Marienkirche erreichbar. Im Chor der Marienkirche könnten möglicherweise sakrale Kunstwerke (z.B. die beiden großen Epitaphien aus der Schönbornhalle) aufgestellt werden. Dies wäre abhängig vom Museumskonzept zu prüfen. Zwischengeschoss Über die Echtertreppe oder das neuzeitliche Treppenhaus im Nordflügel erreicht man die Räume nördlich der Marienkirche (bisher als Depot genutzt), die sehr gut als Ausstellungsräume nutzbar sind. 2. Obergeschoss Ebenfalls über die Echtertreppe oder das neuzeitliche Treppenhaus im Nordflügel erreicht man das 2. Obergeschoss (im Nordflügel bisher als Depot genutzt). Alle Räume in diesem Geschoss sind bestens als Sammlungsräume geeignet, da nur Zwischen- und Außenwände original, die Böden und Decken jedoch aus Stahlbeton sind. Sonnenturm (Randersackerer Turm) Der Sonnenturm ist vom 1. oder 2. Obergeschoss aus über die Wendeltreppe in der Südostecke (hinter der Verbindungsgalerie von Fürstenbau und Bibliotheksbau) bis von Erdgeschoss bis ins 4. Obergeschoss erschlossen. Auch das sogenannten Riemenschneider-Verließ im Keller kann erreicht werden. Mittels einer neuen Treppe (anstelle der vorhandenen Holzstiege) vom Turmraum im 4. Obergeschoss ist die umlaufende Plattform begehbar zu machen. Von dort bietet sich ein unvergleichlicher Ausblick auf Stadt und Maintal! Erdgeschoss und Keller Das Erdgeschoss und die Kellergewölbe von Querfurt- und Lobdeburg-Palas ist bisher nur vom nordöstlichen Burghof aus zugänglich. Die dortigen Gewölberäume könnten, vorbehaltlich denkmalpflegerischer Prüfung von der Bibratreppe aus zugänglich gemacht werden, womit sie vom 1. Obergeschoss aus an den Museumsrundgang angeschlossen wären. Die Gewölbe erscheinen als Ausstellungräume für klimatisch unempfindliche Kunstgegenstände (z.B. Skulpturen) geeignet. Keller unter der Hofstube Die großen Gewölbe des ehemaligen fürstbischöflichen Weinkellers sind über zwei steile Kellertreppen vom Burghof und über interne Treppen vom Garderoben-Cafébereich (derzeitige Burggaststätte) zugänglich. Sie sind in ihrer Gesamtfläche vergleichbar der Kelterhalle im Zeughaus und könnten historische Ausstellungsgegenstände zum Thema „Weinbau“ z.B. die großen Weinkeltern oder historische Weinfässer aufnehmen. Bereich Staatsarchiv Nach dem Auszug des Staatsarchivs können über das neuzeitliche Treppenhaus im Nordflügel in allen drei Geschossen große Räume an den Rundgang angebunden werden (derzeit als Rollregallager genutzt), welche aufgrund ihrer stützenfreien Breite (11m) und der hohen Tragkraft der Böden bestens als Sammlungsräume geeignet sind. Die jeweils dreischiffigen Gewölberäume im darunter liegenden Erdgeschoss sind über dieses Treppenhaus anzuschließen oder auch wie bisher vom Burghof direkt zu erreichen, wodurch sie z.B. als Sonderausstellungsräume geeignet wären. Bereich Hofstuben-Tagungszentrum Nach dem Auszug des Hofstuben-Tagungszentrums können in direkter Anbindung an den zentralen Eingangsbereich im Erdgeschoss und den beiden Obergeschossen zusätzlich Vortragsräume , Wechselausstellungs- oder auch Sammlungsräume untergebracht werden. Dieser Bereich verfügte über einen eigenen Eingang, Treppenhaus und Toiletten. Die Räume in den Obergeschossen können auch direkt an den Museumsrundgang angeschlossen werden (z.B. falls das Staatsarchiv langfristig nicht auszieht) NEUES MUSEUM am historischen Ort 4 . 3 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums Fazit Der neue Standort in der Kernburg bietet selbst in der ersten Ausbauphase vielfältige räumliche Möglichkeiten zur Einrichtung eines Museums, bedeutet aber zunächst eine Einschränkung aufgrund der insgesamt knappen Flächen und des starken historischen Charakters einiger Schauräume. Es wäre baulich möglich, die Gewölbekeller in die Ausstellung einzubeziehen und die Flächenminderung etwas auszugleichen. In weiteren Ausbauphasen kann dann die angestrebte Lösung der Zusammenlegung zu einem großen Museum und die Realisierung des Raumprogrammes entsprechend dem Haas- Consult-Gutachten erreicht werden. Innerer Burghof als Museumshof Bergfried Das Erdgeschoss des Bergfrieds ist über einen neuzeitlich eingebrochenen Zugang vom Burghof aus zugänglich. Hier werden Funktion und Aufbau eines mittelalterlichen Bergfrieds anhand einer Planzeichnung erklärt. Vom Burghof führt eine Wendeltreppe hinauf bis zur mittelalterlichen Einstiegsöffnung. Eine Besteigung des Turmes macht aufgrund der fehlenden Aussicht jedoch keinen Sinn. Marienkirche Vom Burghof aus ist nur ein Einblick in die Kirche oder Besuch im Rahmen einer Führung oder eines Gottesdienstes möglich. Im Eingangsbereich gibt eine Planzeichnung Erläuterungen zu Gestalt und Baugeschichte der Kirche. Die Kirche könnte sowohl bei einer Burgführung als auch im Museumsrundgang besichtigt werden. Brunnenhaus Das eingeschossige oktogonale Renaissancegebäude ist über eine Pforte vom Hof aus zugänglich. Hier wird anhand einer Planzeichnung der Brunnen dargestellt. Sonnenturm mit Riemenschneider-Verließ In der Südostecke des Hofes befindet sich der Zugang zum Sonnenturm mit dem sogenannten Riemenschneider-Verließ im Keller. Über eine Wendeltreppe wäre auch der Turm (siehe oben) unabhängig vom Museumsrundgang zu begehen (bei entsprechender Änderung der Wegeführung im 2. Obergeschoss des Museums). Der Sonnenturm könnte sowohl bei einer Burgführung als auch im Museumsrundgang besichtigt werden. Kasematten und Fürstengarten Vom Burghof aus sind die Kasematten in der nördlichen Ringmauer und der Fürstengarten im Rundgang zugänglich zu machen Der Zugang zu den Kasematten liegt im Nordosteck des Hofes neben der Echtertreppe. Durch die Kasematten gelangt man auf die untere Ebene des Fürstengartens. Mögliche Zu- und Ausgänge befinden sich im Marienturm zum nördlichen Zwinger oder vom Marienturm durch den Zwinger des Fürstenbaues unter der Fürstenterrasse bis zum unteren Orangerieraum und von dort in den südlichen Zwinger oder zurück zum Eingangsbereich des Museums. Fazit: Der innere Burghof wird zum Museumshof. Im nahtlosen Verbund mit dem neuen Museum kann eine interessante Burgbesichtigung angeboten werden, die die Attraktivität des Museumsstandortes im inneren Burghof erhöht, indem die wichtigsten Bauten der Burg und interessante Bereiche (Kasematten, Gewölbe, Fürstengarten, u.a.) zusätzlich zugänglich gemacht werden. Sie wären bei einer Burgbesichtigung oder Burgführung kostenpflichtig zu besichtigen. Museumsrundgang und Burgführung bzw. Burgrundgang ermöglichen ein umfassendes Erlebnis von Burg und Stadt in ihrer historischen Bedeutung und baulichen Ausprägung. Echterhof als Servicehof Museumsladen mit Kartenverkauf Wenn es weiterhin eine Burgführung gibt und der Innere Burghof ab Scherenbergtor eintrittspflichtig ist, können im nördlichen Salpeterturm oder im angrenzenden Nordflügel weiterhin der Museumsladen mit Kartenverkauf für Burg und Mainfränkisches Museum bestehen bleiben. (Eine Auflösung des bestehenden privaten Burgladens würde u.U. eine bessere Zugänglichkeit und großzügigere Anordnung an zentraler Stelle in der Mitte des Nordflügels ermöglichen.) Die bestehenden Besuchertoiletten neben dem bestehenden Museumsladen verfügen über ein Behinderten- WC und könnten bestehen bleiben. Die Gärtnerwerkstatt im Erdgeschoss würde bestehen bleiben. Im Obergeschoss könnte die Burgverwaltung (Kastellanbüro) einziehen. Burggaststätte Im Erdgeschoss der Echterbastei, des südlichen Salpeterturms und im Südflügel des Echterhofes können die Gasträume der Burggaststätte angeordnet werden. Die Küche könnte im Erdgeschoss der Echterbastei (günstig für Außenbewirtschaftung, Lager und Vorbereitung im Obergeschoss) oder des östlichen Südflügels (günstig für Catering des Zeughauses, Lager und Vorbereitung auf der NEUES MUSEUM am historischen Ort 4 . 4 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums selben Ebene) eingebaut werden. Im Obergeschoss ist ausreichend Raum für mittelgroße Veranstaltungsräume vorhanden. Der Eventbereich ist über die Räume im südlichen Salpeterturm mit der Gaststätte verbunden. Eine Außenbewirtung wäre im Echterhof und vor der Südfassade der Gaststätte möglich. Burggaststätte und Biergarten Alte Wache könnten zusammengeführt werden. Fazit Im Echterhof treffen sich alle Wege zur Burg und die Rundwege über die Wallanlagen. Daher bietet sich dieser Hof an, zentrale Besuchereinrichtung und Gastronomie hier anzusiedeln. Der Echterhof mit seinen angrenzenden Gebäuden, bietet die Möglichkeit alle zentralen Besuchereinrichtungen der Burg zu bündeln. Der Hof würde durch Museumsladen, Burgladen und Gastronomie belebt und dadurch attraktiv als Treffpunkt. Für die Gaststätte ergäbe sich im Vergleich zum bisherigen Standort die Möglichkeit, die notwendige größere Küche einzurichten und mehrere attraktive Gasträume sowie zwei größere Außenbewirtungsflächen im Echterhof und im südlich angrenzenden Garten anzubieten. Eine Räumliche Verbindung zum angrenzenden großen Veranstaltungs- und Tagungsbereich erhöht voraussichtlich die Rentabilität der Gaststätte. Allerdings sind bei der Einrichtung einer Gaststätte nach den heutigen Richtlinien erhebliche bauliche Eingriffe und technische Anlagen im Baudenkmal zu gewärtigen. Dies wäre zunächst vordringlich abzuwägen. Auch sind im Baudenkmal die räumlichfunktionalen Zuordnungen nicht für jeden Nutzungsfall optimal zu lösen. Am bisherigen Standort ist dies jedoch auch ein Problem (Catering durch Eingangsbereich, extrem kleine Küche, Vorbereitungsräume klein und ungünstig gelegen). Greiffenclauhof Veranstaltungs- und Tagungszentrum Die räumlichen Voraussetzungen für ein Tagungszentrum mit großen Veranstaltungssälen sind im Zeughaus und im Kommandantenbau vorhanden. Das Foyer des Tagungszentrums könnte in der Nordecke des Westflügels liegen. Von dort können sowohl der Schönbornsaal im Erdgeschoss als auch über bestehende Treppen direkt die Tagungsräume im Obergeschoss erschlossen werden. Im Kommandantenbau können Toiletten, Nebenräume und Büros Platz finden. Ein weiteres Foyer für Veranstaltungen mit angeschlossenen Garderoben und Toiletten kann im Winkel zwischen den beiden größten Sälen, Schönborn- und Kelterhalle angeordnet werden. Ein Cateringbereich für Veranstaltungen müsste ebenfalls hier oder am Ostende der Kelterhalle platziert werden. Im Obergeschoss des Zeughauses können unter einer neu einzubauenden stützenfreien Deckenkonstruktion kleinere und größere Tagungsräume erstellt werden. Anstelle der derzeit vorhandenen Fluchttreppe vor der Außenfassade müsste am Westende der Südfassade des Zeughauses ein Treppenhaus mit Aufzug angebaut werden (Abklärung mit BLfD). Im Dachgeschoss könnten die notwendigen Haustechnik- und Klimaanlagen eingebaut werden. Fazit Trotz der vorhandenen Großzügigkeit und Attraktivität der Räume ist die Erschließung und Anordnung der Räume im Baudenkmal Zeughaus mit z.B. nur wenigen Möglichkeiten zur Anordnung von Vertikalerschließungen ein Problem, das erst in vertieften Alternativplanungen denkmalverträglich zu lösen ist. Bauabschnitte Der unabweisbar notwendige, große Sanierungsbedarf einer Vielzahl Baulicher Anlagen auf der Festung Marienberg und die gewünschte Neugliederung der Museums-, Service- und Veranstaltungs - und Tagungsbereiche mündet in 6 Bauabschnitte. Bauabschnitt 1 Sanierung Toranlagen, Marienkirche und Leitungsnetze Bauabschnitt 2 Neubau Gaststätte Bauabschnitt 3 Instandsetzung Östliche Kernburg Bauabschnitt 3a Neubau Staatsarchiv Bauabschnitt 4 Umbau Kammerbau (ehemaliges Staatsarchiv) Bauabschnitt 5 Umbau Zeughaus (ehemaliges Mainfränkisches Museum) Bauabschnitt 6 Umbau Hofstubenbau Auf den nachfolgenden Seiten werden die einzelnen Bauabschnitte dargestellt und beschrieben. NEUES MUSEUM am historischen Ort 4 . 5 Machbarkeitsstudie Bauantrag/Planung BA1 Bauabschnitt 1 9,7 Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017 1.BA Sanierung Marienkirche Sanierung der Toranlagen Schönborntor, Neutor, 1. + 2. Höchberger Tor Sanierung Leitungsnetze Die Bleideckung der Kuppel wird ersetzt durch eine neues Schieferdach. Ferner wird die Holzkonstruktion der Kuppel verstärkt und Ringanker eingebaut, die Holzkonstruktion des Chordaches verstärkt und die Auf- hängungen des daran befestigten Stuckgewölbes erneuert. Die Sandsteinarchitekturteile-Gesimse-Fenstergewände-Balustrade- müssen restauriert und der Fassadenputz erneuert, sowie das Stuckge- wölbe gesichert und restauriert, schließlich der Komplette Innenraum- Wände, Bleiglasfenster- Bodenbelag im Chor- und Grablegen restauriert. Die Oberflächenabdichtung mit Drainage wird erneuert. Im Anschluß muß jeweils das Gewölbemauerwerk sichtseitig instand gesetzt werden. Nur so kann die Verkehrssicherheit und ein reibungsloser Besucher- und Anlieferverkehr, als auch zusätzlich späterer Baustellenverkehr gewährleistet werden. Wasser-, Abwasser- Fernwärme- und Elektroleitungen Eine vordringliche Kanalsanierung ist zwingend erforderlich, um öffentlichrechtlichen Vorschriften zu genügen. Das neu zu verlegende Trinkwasser-Leitungsnetz misst 850 m. Die Fernwärmeleitungen müssen bis zu der zentralen Übergabestation ausgetauscht werden. Eine neue Trafostation deckt den erweiterten Strombedarf. Das Elektro- Leitungsnetz ist neu zu verlegen. Die Baumaßnahme wird in verschiedenen Abschnitten erfolgen, die abgestimmt sind auf den Bau der neuen Trinkwasser- und Abwasser, Heiz- und Elektroleitungen, sowie auf parallel laufende Hochbaumaßnahmen. Die vielen Nutzungen auf der Festung müssen jederzeit aufrecht erhalten werden und erschweren einen durchgängigen Bauablauf. Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 1 5 . 1 Schönborntor MarienkircheNeutor Neubau Gaststätte Nach Aus- und Umzug von Teilen des Mainfränkische Museums und den Werkstätten wird in die Echterbastei die Neue Schlossgaststätte eingebaut. Der Neue Servicehof mit Gaststätte, Shop, Kassen- und Infobereich sind somit im Echterhof zusammengefasst. Mit Fertigstellung wird dann die Alte Gaststätte in der Kernburg aufgegeben . Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 2 5 . 2 Bauabschnitt 2 8 Mio. € 2015 2016 2017 Echterbastei von Osten Echterbastei von Westen mit EchtertorSalpeterturm von Süden 2.BA Nutzflächen Neubau Bestand EG 712 m2 1.OG 956 m2 2.OG 475 m2 Gesamt 2.143 m2 Gesamt 2.050 m2 Instandsetzung östliche Kernburg Zunächst werden Fürstenbaumuseum und Depots der Schlösserverwaltung aufgelöst. Nach Bezug der Neuen Gaststätte im Echterhof wird die Alte Gastsätte aufgegeben und geräumt. Jetzt wird im Bereich östliche Kernburg das Neue Museum eingebaut, der Fürstengarten saniert und das Staatsarchiv an anderer Stelle neu errichtet. Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 3 5 . 3 Bauabschnitt 3 22 Mio. € 2017 2018 2019 3.BA Fürstenbau - Nordwestansicht Randersackerer Turm (Sonnenturm)Fürstenbau - Ostansicht Nutzflächen Museum Kernburg Mainfränkisches Museum (neues Zeughaus - Nutzung im Bestand) EG 1.696 m2 1.OG 2.160 m2 ZG 379 m2 2.OG 1.668 m2 Gesamt 5.903 m2 4.447 m2 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 3a Neubau Staatsarchiv Das momentan im Kammerbau beheimatete Staatsarchiv wird an anderer Stelle (nicht auf der Festung Marienberg) neu errichtet. 5 . 3a Bauabschnitt 3a 17 Mio. € Kammerbau Nutzflächen Gesamt ca. 3.700 m2 2017 2018 2019 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 4 Umbau Kammerbau (ehemals Staatsarchiv) Nach Fertigstellung ´Neubau Staatsarchiv´ erfolgt der Umzug Staatsarchiv . Jetzt folgt der Umbau des sogenannten Kammerbau´s (ehemaliges Staatsarchiv) zu Museumszwecken. Nach Fertigstellung ziehen Teilbereiche des Mainfränkischen Museums um und ergänzen somit das bereits bestehende Museum in der östlichen Kernburg. 5 . 4 Bauabschnitt 4 10 Mio. € 2020 2021 4.BA Kiliansturm mit Staatsarchiv Innenraum StaatsarchivStaatsarchiv von Norden Nutzflächen Museum Kernburg Mainfränkisches Museum EG 728 m2 1.OG 865 m2 ZG 898 m2 2.OG 929 m2 (neues Zeughaus) 4.BA 3.420 m2 Gesamt 9.323 m2 0 m2 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 5 Umbau Zeughaus (ehemals Mainfränkisches Museum) Nach Auszug des Mainfränkischen Museums wird das Zeughaus umgebaut für Zwecke Veranstaltungs- und Tagungsbereiche mit anschliessendem Bezug. 5 . 5 Bauabschnitt 5 11 Mio. € 2022 2023 2024 5.BA5.BA5.BA Neues Zeughaus von Osten Neues Zeughaus von SüdenKommandantenbau von Osten Nutzflächen Veranstaltungs-Tagungsbereich ehem. EG 1.308 m2 1.OG 1.503 m2 Hofstubenbau (neues Zeughaus) Gesamt 2.811 m2 1.550 m2 Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums BAUABSCHNITT 6 Umbau ehemaliger Hofstubenbau Nach Auszug des Tagungszentrums aus dem Hofstubenbau wird wird dieser für Museumszwecke hergerichtet. Mit Fertigstellung ist die Einhäusigkeit von Mainfränkischem Museum und Museum im Fürstenbau erreicht. 5 . 6 Bauabschnitt 6 17,5 Mio. € 2025 2026 2027 Innerer Burghof - Nordostansicht Altes Zeughaus - SüdwestansichtEchterhof - Südwestansicht 6.BA 6.BA Nutzflächen Museum Kernburg ehem. Mainfr. Museum EG 754 m2 1.OG 1.426 m2 2.OG 1.409 m2 4. BA 3.589 m2 Gesamt 12.912 m2 8.700 m2 Umbau Echterhof EG 490 m2 1.OG 457 m2 2.OG 107 m2 4. BA 1.054 m2 Veranstaltungs-/Tagungsbereich Servicebereich Museumsbereich Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums ERFOLG der Neustrukturierung Klare Aufgliederung der Festung in die 3 Bereiche: Museums-, Service- und Veranstaltungsbereich. Die Sanierungs- und Bautätigkeiten in vorgenannten 6 Bauabschnitten erstrecken sich über ca. 12 Jahre. Museumsbereich Einhäusigkeit Mainfränkisches Museum und Fürstenbaumuseum Sichtbezug Museum - Stadt (Stadtgeschichte verbindet sich mit Blick auf die heutige Stadt) Einbettung in historische Kernburg (Fürstenbau, Hofstubenbau, Marienkirche, Bergfried, Türme, Fürstengarten) Steigerung des Besucherkomforts ...Barrierefreiheit, Leitsystem, gut ausgestatteter Foyerbereich, ausreichend Garderoben-/ Toilettenbereiche Neukonzeption der Ausstellungsbereiche - Dauerausstellung nach Themenbereichen, Sonderausstellungen Verbesserte und erweiterte Depot- und Werkstattsituation Servicebereich Gaststätte, Shop und Kassen- und Infobereich sind im Echterhof zusammengefasst äußerst attraktive Aussenbereiche für die Gaststätte Veranstaltungs-/Tagungsbereich hochwertige Veranstaltungsräume (Eventbereich mit baulicher Erweiterungin den Innenhof) unmittelbar angrenzende Gaststätte für direktes Catering 6 4.750 m2 3.750 m2 11.500 m2 Greifenclauhof Echterhof Innerer Burghof Machbarkeitsstudie Festung Marienberg Würzburg Neukonzeption der Nutzungen und Verlagerung des Mainfränkischen Museums 7 Ergebnis Mainfränkisches Museum In der Kernburg sind die grundsätzlichen räumlichen Voraussetzungen für die Einrichtung des Mainfränkischen Museums gegeben (Raumgrößen, museal ausgebaute Räume, Rundgang möglich). Mindestens notwendig ist die vorherige Verlegung der Burggaststätte , um einen hinreichend großzügigen Empfang und Service an einer für die Erschließung des Museums günstigen Stelle anbieten zu können. Eine gleichwertige Lösung wäre sonst nur mit dem Foyer des Hofstuben-Tagungszentrums zu erreichen (zentrale Lage, Erschließung, Barrierefreiheit, ausreichende Größe). Der Gewölberaum im Erdgeschoss des Staatsarchivs scheidet aus (keine zentrale Lage, keine Barrierefreiheit möglich). Wenn Staatsarchiv und Hofstuben-Tagungszentrum nicht vorher umsiedeln können, muss das Museumskonzept sich zunächst mit weniger Ausstellungsfläche in einem Kernmuseum bescheiden und sich auf die historische Raumgestalt einlassen. Als Ergebnis bekäme man bereits in der ersten Phase ein funktionsfähiges und attraktives Museum das mainfränkische Geschichte und Kunst am im Kontext historischen Ort der Burg präsentieren kann, vor allem aufgrund der Vernetzung mit originalen Bauten und Räumen der Burg. In weiteren Ausbauphasen nach Auszug von Staatsarchiv und Hofstuben-Tagungszentrum können an den Kernrundgang weitere Sammlungs-, Wechselausstellungs- und Veranstaltungsräume angedockt werden. Schließlich können in der letzten Phase auch Werkstätten, Depots und Büros einziehen. Entscheidender Vorteil ist, dass das Mainfränkische Museum bis zum Umzug in die neuen Räume geöffnet bleiben kann und teure Provisorien entfallen . Für die erste Ausbauphase sind die Vorgaben des Haas - Consult-Gutachtens hinsichtlich der Dauerausstellungsflächen nicht vollständig und hinsichtlich der Sonderausstellungsräume nicht zu erfüllen. Burggaststätte Voraussetzung für weitere Planungsüberlegung ist die Beantwortung der Frage, ob ein angrenzendes Tagungszentrum mit Veranstaltungsbereich gewünscht wird. Danach wären von Fachleuten zuerst ein gastronomisches Konzept zu entwickeln und verschiedene Räumliche Varianten der Umsetzung auf Denkmalverträglichkeit und Funktionalität zu prüfen. Tagungs- und Veranstaltungszentrum Für ein Tagungs- und Veranstaltungszentrum dieser Größe ist es unabdingbare Voraussetzung, dass ein Betreiber für ein solches Tagungs- und Veranstaltungszentrum gefunden wird, der sich auf das Baudenkmal einlässt und bereit ist, dieses in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege zu realisieren. Sanierungsbedarf Unter Punkt 2 wurde der dringend notwendige Sanierungsbedarf vieler Baulichen Anlagen dargestellt. Zwischenzeitlich wurde für den 1.Bauabschnitt, - die dringende Sanierung von Toranlagen, Marienkirche und Leitungsnetzen -, ein Bauantrag an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen gestellt. ERGEBNIS UND EMPFEHLUNG Empfehlung Im nächsten Schritt sollte die Stadt Würzburg und der Bezirk als Museumsbetreiber, die Leitung des Mainfränkischen Museums, die Leitung des Staatsarchivs und die Stadt Würzburg, als Betreiber des Tagungs- und Veranstaltungszentrums über die Studie informiert werden. Notwendig wäre die grundsätzliche Zustimmung der Museumsbetreiber und ihre Bereitschaft für diesen Ort, mit all seinen räumlichen Besonderheiten und zunächst auch Beschränkungen, ein museales Grundkonzept zu entwickeln, das ein kompaktes Kernmuseum und einen phasenweisen weiteren Ausbau vorsieht. Danach können in einer vertieften Planung die baulich und technisch notwendigen Ausstattungen, vor allem für die schwierige barrierefreie Erschließung aller Ausstellungsräume, in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege konzipiert werden. Celina-880 K_Anlage.pdf Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 17 Seite 18 Seite 19 Seite 20 Seite 21 Seite 22 Seite 23 Seite 24 Seite 25 Seite 26 Seite 27 Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 31 Seite 32 Seite 33 Seite 34 Seite 35 Seite 36 Seite 37 Seite 38 Seite 39