Drucksache 17 / 10 178 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Katrin Möller (LINKE) vom 07. Februar 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Februar 2012) und Antwort Bedarfsgerechte Schaffung von Kita-Plätzen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Kita-Plätze wurden seit 2008 in den Be- zirken durch freie Träger und die Kita-Eigenbetriebe zusätzlich geschaffen (bitte nach Bezirken und getrennt nach freien Trägern und Eigenbetrieben auflisten und Plätze für unter Dreijährige gesondert ausweisen)? 2. Mit welchen Mitteln bzw. aus welchen Programmen wurde die Schaffung dieser zusätzlichen Plätze jeweils finanziert und was kostet im Durchschnitt ein neugeschaffener Kita-Platz? Zu 1. und zu 2.: Der nachfolgenden Tabelle 1 sind an- hand der Vertragsanzahl nach den Daten aus dem Informationssystem Software Berliner Jugendhilfe (ISBJ) die belegten Kita-Plätze in 2008 sowie in 2011 – differenziert nach Einrichtungsbezirk, Trägerart und Altersgruppe – und daraus abgeleitet die im angegebenen Zeitraum neu geschaffenen Plätze zu entnehmen: Tab. 1: Fortschreibung der Vertragsanzahl der Altersgruppen 0 bis unter 3 Jahre und 3 bis unter 6 Jahre nach Einrichtungsbezirk und Trägerart Vertragsanzahl Dezember 2008 Vertragsanzahl Dezember 2011 Vergleich 2008 - 2011 B ez irk Altersgruppe Freie Träger Eigenbetriebe Summe Freie Träger Eigenbetriebe Summe Freie Träger Eigenbetriebe Summe 0 bis unter 3 Jahre 2.838 1.127 3.965 3.144 1.190 4.334 306 63 369 3 bis unter 6 Jahre 6.130 2.899 9.029 6.818 2.965 9.783 688 66 754 M itt e 0 bis unter 6 Jahre 8.968 4.026 12.994 9.962 4.155 14.117 994 129 1.123 0 bis unter 3 Jahre 2.683 791 3.474 3.034 778 3.812 351 -13 338 3 bis unter 6 Jahre 5.178 1.616 6.794 5.997 1.773 7.770 819 157 976 Fr ie dr ic hs ha in - K re uz be rg 0 bis unter 6 Jahre 7.861 2.407 10.268 9.031 2.551 11.582 1.170 144 1.314 0 bis unter 3 Jahre 4.002 1.492 5.494 4.580 1.488 6.068 578 -4 574 3 bis unter 6 Jahre 6.747 2.546 9.293 8.116 2.592 10.708 1.369 46 1.415 Pa nk ow 0 bis unter 6 Jahre 10.749 4.038 14.787 12.696 4.080 16.776 1.947 42 1.989 0 bis unter 3 Jahre 1.426 703 2.129 1.752 680 2.432 326 -23 303 3 bis unter 6 Jahre 4.132 1.658 5.790 4.579 1.656 6.235 447 -2 445 C ha rlo tte nb ur gW ilm er sd or f 0 bis unter 6 Jahre 5.558 2.361 7.919 6.331 2.336 8.667 773 -25 748 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 178 0 bis unter 3 Jahre 1.118 570 1.688 1.214 615 1.829 96 45 141 3 bis unter 6 Jahre 3.153 1.627 4.780 3.353 1.662 5.015 200 35 235 Sp an da u 0 bis unter 6 Jahre 4.271 2.197 6.468 4.567 2.277 6.844 296 80 376 0 bis unter 3 Jahre 1.531 607 2.138 1.802 659 2.461 271 52 323 3 bis unter 6 Jahre 4.567 1.528 6.095 4.936 1.453 6.389 369 -75 294 St eg lit z- Ze hl en do rf 0 bis unter 6 Jahre 6.098 2.135 8.233 6.738 2.112 8.850 640 -23 617 0 bis unter 3 Jahre 2.380 547 2.927 2.741 643 3.384 361 96 457 3 bis unter 6 Jahre 5.871 1.487 7.358 6.090 1.534 7.624 219 47 266 Te m pe lh of - Sc hö ne be rg 0 bis unter 6 Jahre 8.251 2.034 10.285 8.831 2.177 11.008 580 143 723 0 bis unter 3 Jahre 1.950 578 2.528 2.137 564 2.701 187 -14 173 3 bis unter 6 Jahre 5.379 1.964 7.343 5.636 1.780 7.416 257 -184 73 N eu kö lln 0 bis unter 6 Jahre 7.329 2.542 9.871 7.773 2.344 10.117 444 -198 246 0 bis unter 3 Jahre 2.079 806 2.885 2.494 661 3.155 415 -145 270 3 bis unter 6 Jahre 3.849 1.402 5.251 4.278 1.344 5.622 429 -58 371 Tr ep to w -K öp en ic k 0 bis unter 6 Jahre 5.928 2.208 8.136 6.772 2.005 8.777 844 -203 641 0 bis unter 3 Jahre 1.932 806 2.738 2.207 767 2.974 275 -39 236 3 bis unter 6 Jahre 3.831 1.627 5.458 4.245 1.789 6.034 414 162 576 M ar za hn - H el le rs do rf 0 bis unter 6 Jahre 5.763 2.433 8.196 6.452 2.556 9.008 689 123 812 0 bis unter 3 Jahre 2.221 813 3.034 2.503 811 3.314 282 -2 280 3 bis unter 6 Jahre 4.031 1.542 5.573 4.464 1.562 6.026 433 20 453 Li ch te nb er g 0 bis unter 6 Jahre 6.252 2.355 8.607 6.967 2.373 9.340 715 18 733 0 bis unter 3 Jahre 1.239 581 1.820 1.347 536 1.883 108 -45 63 3 bis unter 6 Jahre 3.810 1.491 5.301 3.971 1.561 5.532 161 70 231 R ei ni ck en do rf 0 bis unter 6 Jahre 5.049 2.072 7.121 5.318 2.097 7.415 269 25 294 Zusammenfassung Vertragsanzahl Dezember 2008 Vertragsanzahl Dezember 2011 Vergleich 2008 - 2011 Altersgruppe Freie Träger Eigenbetriebe Summe Freie Träger Eigenbetriebe Summe Freie Träger Eigenbetriebe Summe 0 bis unter 3 Jahre 25.399 9.421 34.820 28.955 9.392 38.347 3.556 -29 3.527 3 bis unter 6 Jahre 56.678 21.387 78.065 62.483 21.671 84.154 5.805 284 6.089 B er lin -g es am t 0 bis unter 6 Jahre 82.077 30.808 112.885 91.438 31.063 122.501 9.361 255 9.616 Datenquelle: Fachverfahren ISBJ-KiTa 31.12.2008 und 31.12.2011 Aus der Tabelle 1 geht in der Zusammenfassung hervor, dass in Berlin zwischen 2008 und 2011 über 9.600 Plätze neu entstanden sind, 97 % davon bei Freien Trägern. Für Kinder unter drei Jahre sind rund 37 % der Plätze und für Kinder über 3 Jahre rund 63 % der Plätze genutzt worden. 2 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 178 Umfassende Aktivitäten von Trägern, Bezirken und Land haben dazu beigetragen, diese zusätzlichen Plätze zu schaffen. Insbesondere ausgelöst durch den sich in 2010 abzeichnenden Kita-Platzmangel haben Kita-Träger in Eigenleistung neue Kita-Standorte oder Plätze an vorhandenen Standorten geschaffen und vor allem im letzten Jahr, soweit möglich, ihre Kapazitäten im Rahmen erlaubter Plätze erhöht. Die Schaffung von Plätzen wird zudem durch das In- vestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2008 – 2013 des Bundes zum Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahre (U3-Programm) unterstützt. In den ersten vier Programmjahren wurden Investitionsmaßnahmen zur Schaffung von rund 7.800 Plätzen für unter Dreijährige finanziert, die in Abhängigkeit vom Bau-/Maßnahmefortschritt sukzessive zur Verfügung stehen. Obgleich städtebauliche Förderprogramme und das Konjunkturprogramm II; Portfolio Kita, nicht prioritär den Ausbau von Kita-Plätzen zum Ziel hatten, so sind durch die investiven Synergien neue Kita-Plätze entstanden . Nicht zuletzt haben einzelne Bezirke durch Investitionsvorhaben zum Platzausbau beigetragen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt geht von Neubaukosten zwischen 23.000 Euro und 25.000 Euro pro Platz aus. Im Rahmen des U3- Programms liegt der durchschnittliche Förderanteil pro zu schaffendem Platz bei 9.000 Euro. Die Vorgaben des Bundes für das Programm sehen weder eine Vollfinanzierung vor, noch werden aufgrund der zugelassenen Maßnahmearten im Wesentlichen Umfang neue Plätze durch kostenintensiven Neubau errichtet. Vielmehr stehen der Umbau, Ausbau, die Herrichtung und die Ausstattung von Räumen im Vordergrund. 3. Wie bewertet der Senat die Anzahl der neu ge- schaffenen Plätze im Verhältnis zum festgestellten aktuellen und mittelfristigen Bedarf? 4. Welche weiteren Platzkapazitäten werden nach Kenntnis des Senats im Jahr 2012 und im Jahr 2013 entstehen und werden diese ausreichen, um den Rechtsanspruch der unter Dreijährigen ab 2013 zu befriedigen? 5. In welchen Bezirken sieht der Senat angesichts der Bedarfsentwicklung insbesondere Handlungsbedarf zur Schaffung zusätzlicher Platzkapazitäten? 6. Mit welchen Maßnahmen gedenkt der Senat Be- zirke und Kita-Träger bei der Schaffung neuer Platzkapazitäten zu unterstützen? Zu 3., 4., 5. und 6.: Die Kita-Bedarfsplanung des Senats bezieht sich - basierend auf Daten des Jahres 2010 - planerisch auf die Jahre 2011 bis 2015. Von den zwischen 2008 und 2011 geschaffenen rund 9.600 Plätzen sind etwa 4.000 allein in 2011 entstanden. Damit konnte in 2011 ein großer Teil des Bedarfes ge- deckt werden. Jedoch sind weitere Anstrengungen erforderlich . Ziel des Senats von Berlin ist die Sicherstellung der bedarfsgerechten Versorgung von Kindern mit Plätzen in der Kindertagesbetreuung. Allen Eltern mit Kita-Gutschein soll zeitnah und wohnortnah ein Betreuungsplatz für ihr Kind zur Verfügung gestellt werden können. Der Senat von Berlin trägt dem steigenden Bedarf, auch im Zusammenhang mit der Einführung des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in 2013, mit seinen Planungen Rechnung. Die in der Antwort zu 1. und 2. genannten laufenden Maßnahmen zur Schaffung von Plätzen sollen weitergeführt werden. Der Senat beabsichtigt des Weiteren, den Ausbau von Kita-Plätzen durch zusätzliche Maßnahmen zu unterstützen. Der Senat hat für die zusätzlichen Maßnahmen - u.a. Ausbau der Betreuungsplätze in Anlehnung an das U3-Programm des Bundes sowie eine Starthilfe für Neugründer im Doppelhaushalt 2012/13 Landesmittel in Höhe von 20 Mio. € vorgesehen. Der Programmstart soll unmittelbar nach Inkrafttreten des HH-Gesetzes erfolgen. Ein entsprechendes Rahmenkonzept soll bis Mai 2012 mit den Bezirken sowie mit Vertreterinnen/Vertretern der Trägerverbände und der Kita-Eigenbetriebe erörtert, inhaltlich ausgestaltet und in eine entsprechende Förderrichtlinie einfließen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hat mit den Bezirken vereinbart, die regionalen Kita-Planungen jährlich zusammenzuführen. Voraussetzung ist ein einheitliches Daten- und Informationsraster, das eine gesamtstädtische Übersicht über den Bestand, den Bedarf und die zur Bedarfsdeckung geplanten bzw. eingeleiteten Maßnahmen ermöglicht, das inzwischen erarbeitet wurde. Nach diesem Verfahren werden die Bezirke erstmals zum 30. Juni 2012 ihre Planungen vorlegen. Auf dieser Grundlage wird eine vergleichbare und verlässliche Aussage der regionalen Platzbedarfe möglich. 7. Welche Steuerungsfunktion gedenkt der Senat zu übernehmen im Hinblick auf die Bereitstellung von qualifiziertem pädagogischem Personal für die Kitas? Zu 7.: Bereits im Jahr 2008 wurde - auf Grundlage der seinerzeit vorhandenen Prognosen - begonnen, dem sich abzeichnenden zusätzlichen Bedarf an Fachkräften Rechnung zu tragen. Der Senat hat sich hierbei auf drei Weichenstellungen für die Gewinnung von Fachkräften konzentriert: den Ausbau der Ausbildungskapazitäten in der Vollzeit- und der Teilzeitausbildung, die Verbesserung der Möglichkeiten des Quereinstiegs für Teilzeitstudierende und Personen mit verwandten qualifizierten Berufsabschlüssen sowie die Einführung der Nichtschülerprüfung. Der Senat beobachtet die Entwicklung weiter und gleicht sie regelmäßig mit aktuellen Zahlen und Prognosen ab, um weiterhin zeitnah regulierend eingreifen zu können. 3 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 178 4 8. Wie viele Erzieher/innen haben bisher von der Möglichkeit der begleitenden beruflichen Qualifizierung bzw. der Nichtschülerprüfung Gebrauch gemacht (bitte getrennt auflisten)? Zu 8.: Seit Beginn der Quereinsteigerregelung im April 2010 wurden bis zum Stichtag 31.01.2012 bereits 868 künftige Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung in den Berliner Kitas eingestellt. Über die entsprechende Regelung wurden bis zum gleichen Stichtag 40 Personen im Zusammenhang mit der Nichtschülerprüfung eingestellt. Insgesamt wurden bis zum 31.01.2012 von der KitaAufsicht 1.089 Anträge auf Quereinstieg genehmigt. 9. Welche Kapazitäten zur Ausbildung von Er- zieher/innen haben die Berliner Fach- und Hochschulen und sind diese ausreichend (bitte jede entsprechende Ausbildungseinrichtung auflisten)? Zu 9.: Die staatliche Alice-Salomon-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (ASH) bietet als bundesweit erste Fachhochschule seit dem Jahr 2004 einen Studiengang zur akademischen Qualifikation von Erzieherinnen und Erziehern an. Das Studium wird sowohl in Form eines Präsenzstudiums als auch in einer berufsintegrierenden Studienform angeboten. Es stehen ca. 40 Plätze für den Studiengang „Erziehung und Bildung im Kindesalter“ pro Semester zur Verfügung. Darüber hinaus bieten die beiden konfessionellen Hochschulen entsprechende Studiengänge an: Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) immatrikuliert seit dem Sommersemester 2009 pro Jahr jeweils 40 Studierende im Studiengang Elementare Pädagogik. Die Katholische Hochschule für Sozialarbeit Berlin bietet seit dem Wintersemester 2007/2008 40 Studienplätze im Studiengang „Bildung und Erziehung“ an. Alle drei Ausbildungseinrichtungen berichten von Bewerberzahlen, die bei weitem das Angebot an Studienplätzen übersteigen. Die Ausbildungskapazitäten der Fachschulen sind den beiden nachfolgenden einrichtungsbezogenen Tabellen zu entnehmen: Tab. 3: Staatliche Fachschulen Nr. Name Schul- Nr. Adresse Ausbildung VZ= Vollzeit TZ= Teilzeit Schüler /innen insgesamt 2011/12 1 Ruth-Cohn-Schule (1. Staatl. Fachschule für Sozialpädagogik) 04B04 Bismarckstr. 20, 10625 Berlin VZ und TZ VZ=833 TZ= 71 2 Berufliche Schule für Sozialwesen Pankow, Fach-schule für Sozialpädagogik 03B02 Erbeskopfweg 8-10, 13158 Berlin VZ und TZ VZ=154 TZ=130 3 Anna-Freud-Schule (Oberstufenzentrum Sozial-wesen) 04B05 Halemweg 22, 13627 Berlin VZ VZ= 416 4 Jane-Addams-Schule (OSZ Sozialwesen) 02B05 Straßmannstr. 14-16, 10249 Berlin VZ und TZ VZ=1.000 TZ= 161 5 Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule 07B02 Steinmetzstr. 79, 10783 Berlin VZ VZ= 282 Tab. 4: Fachschulen für Sozialpädagogik in privater Trägerschaft Nr. Name Schul- Nr. Adresse Ausbildung VZ/TZ Schüler /innen insgesamt 1 AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH 01P17 Alte Jabobstr. 83/84 10179 Berlin VZ VZ=116 2 Campus Berufsausbildung e.V. 07P10 Geneststr. 5 10829 Berlin VZ und TZ VZ=20 TZ=26 3 D& B Dienstleistung & Bildung gGmbH 11P06 Genslerstr. 13 13055 Berlin VZ und TZ VZ=15 TZ=59 4 Diakoniestiftung Lazarus 01P07 Bernauer Str. 115-118 13355 Berlin TZ TZ=23 5 Elisabeth-Schulen 03P04 Parkstr. 22 13086 Berlin VZ VZ=74 6 ESO-Fachschule für Sozialpädagogik 04P32 Tauentzienstr. 9-12 10789 Berlin VZ und TZ VZ=94 TZ=101 7 Ev. Johannesstift 05P10 Schönwalder Allee 26 13587 Berlin VZ und TZ VZ=92 TZ=20 8 Gesellschaft für Pflegeberufe (gfp) gGmbH 10P03 Bitterfelder Str. 13 12681 Berlin VZ VZ=49 9 IB-GIS mbH Medizinische Akademie Berlin 01P32 Gerichtstr. 27 13347 Berlin VZ VZ=35 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 178 10 Katholisches Schulzentrum Edith Stein 03P08 Greifswalder Str. 18 10405 Berlin VZ und TZ VZ=239 TZ=28 11 KLAX-Fachschule für Erzieherinnen und Erzieher 03P27 Neumannstr. 13 B 13189 Berlin VZ und TZ VZ=55 TZ=57 12 meco Akademie Storkower Str. 139b 10407 Berlin TZ TZ=38 13 Oberlin-Seminar 06P15 Tietzenweg 130 12203 Berlin VZ und TZ VZ=224 TZ=27 14 Pädalogik UG 02P18 Alt Moabit 96 c 10559 Berlin TZ TZ=67 15 Pestalozzi-Fröbel-Haus 07P02 Karl-Schrader-Str. 7-8 10781 Berlin VZ VZ=419 16 Pro Inklusio - Fachschule für Sozialpädagogik 02P22 Marchlewskistr. 91 10243 Berlin TZ TZ=26 17 Rudolf Steiner Bildungszentrum gGmbH Freie Fachschule für Sozialpädagogik 02P14 Besselstr. 14 10969 Berlin VZ und TZ VZ=67 TZ=36 18 Stiftung SPI Fachschule für Sozialpädagogik 02P05 Hallesches Ufer 32-38 10963 Berlin VZ und TZ VZ=121 TZ=758 19 Techn. Jugendfreizeit- u. Bildungsgesellschaft gGmbH 01P34 Wilhelmstr. 52, 10117 Berlin TZ TZ=32 20 AIK Fachschulen gGmbH Siegfriedstr. 204c 10365 Berlin VZ und TZ VZ=23 TZ=7 Insgesamt bieten in Berlin derzeit fünf staatliche Schulen und 20 Schulen in privater Trägerschaft die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher an. Am 01.02.2012 hat darüber hinaus die Humanistische Fachschule für Sozialpädagogik in 10405 Berlin, Prenzlauer Allee 36, ihren Schulbetrieb aufgenommen. Im Schuljahr 2011/12 wurden in Berlin insgesamt 5.995 Plätze für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher bereitgestellt. Davon waren im 1. Ausbildungsjahr 2.591 Plätze, im 2. Ausbildungsjahr 1.854 Plätze und im 3. Ausbildungsjahr 1.526 Plätze belegt. Zusätzlich wird zweimal jährlich die Nichtschüler- prüfung zur Erzieherin/zum Erzieher angeboten. Im derzeit laufenden Prüfungsdurchgang befinden sich aktuell 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 10. Wie gedenkt der Senat für die Erzieher/innen- Ausbildung zu werben und dabei insbesondere den Anteil männlicher Fachkräfte zu erhöhen? Zu 10.: Die Senatsverwaltung (damals) für Bildung, Wissenschaft und Forschung beteiligte sich an der Messe JobAktiv, veranstaltet von der Bundesagentur für Arbeit, am 14. und 15. November 2011 im Postbahnhof. Unter dem Motto Beruf ERZIEHERIIN - wir fördern junge Menschen - warb die Senatsverwaltung für den Beruf Erzieherin/Erzieher. In Kooperation mit Mitarbeiterinnen aus Berliner Kitas wurden Interessenten umfassend über diesen Beruf beraten. Erhältlich waren Informationen zu den Ausbildungswegen und über Möglichkeiten des Quereinstiegs. Ebenso wurden Fragen zu den Aufgaben der Erzieher/-innen und zum beruflichen Alltag in den Kindertageseinrichtungen beantwortet. Die Senatsverwaltung wird sich künftig auch an weiteren ähnlichen Veranstaltungen beteiligen, um für den Erzieher/-innenberuf zu werben. Die Möglichkeit der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung wird von Männern gut angenommen. Während bei den Absolventen der Vollzeitausbildung im Schuljahr 2010/2011 der Anteil der Männer bei gut 16 % liegt, schlossen mit einem Anteil von fast 28 % bei der Teilzeitausbildung über 10 % mehr Männer die Ausbildung ab. Bei den von der Kita-Aufsicht genehmigten Anträgen auf Quereinstieg über die berufsbegleitende Ausbildung lag der Anteil der Männer bei 21 %. Die Schaffung der Quereinstiegsmöglichkeiten und der Ausbau der Plätze für die Teilzeitausbildung tragen damit zu einer Erhöhung des Anteils an männlichen Fachkräften bei. Das ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“ wird vom Europäischen Sozialfonds und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative „Männer in Kitas“. Es soll mittel- und langfristig dazu beitragen, das EU-Ziel von männlichen Erziehern in Kitas in Höhe von 20% zu erreichen. Dieses Modellprogramm wird bundesweit in 16 Modellregionen umgesetzt. Als eine der möglichen Maßnahmen zur Realisierung des Programms empfiehlt das Bundesministerium die Einrichtung von Netzwerken und Runden Tischen insbesondere unter Einbeziehung von Trägern der freien Jugendhilfe. In Berlin fand dazu in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin eine Auftaktveranstaltung in Form eines Rundes Tisches statt, um mehr Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen. 11. Welche Erfahrungen hat der Senat bezüglich der Ausbildung von Pädagogen und Pädagoginnen für den Elementarbereich an den Berliner Hochschulen? Wie viele der Absolvent/innen haben bisher den Bachelor erworben und hält es der Senat für besonders wichtig, für diese Ausbildung zu werben und die Kapazitäten auszuweiten ? Zu 11.: Der Berliner Senat hat sich im Jahr 2004 für die Einführung des Studiengangs „Erziehung und Bildung 5 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 178 im Kindesalter“ entschieden und diesen mit Mitteln des Fachhochschulstrukturfonds gefördert. Bislang gibt es folgende Absolventen- und Absolventinnenzahlen der Alice-Salomon-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (ASH): Jahr Zahl der Absolventen und Absolventinnen 2010 22 2009 27 2008 25 2007 28 Eine Befragung der ersten Absolventenjahrgänge der ASH hat ergeben, dass (fast) alle einen Arbeitsplatz gefunden haben. Auch die konfessionellen Hochschulen sehen gute Berufschancen für ihre zukünftigen Absolventinnen und Absolventen. Da die Studiengänge noch nicht hinreichend lange angeboten werden, liegen jedoch noch keine diesbezüglichen Erfahrungen vor. Die staatlichen Hochschulen entscheiden autonom im Rahmen der Hochschulverträge und des Hochschulfinanzierungssystems über den Ausbau ihrer Studiengänge und Studienplätze. Berlin, den 05. März 2012 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Mrz. 2012) 6 Tab. 4: Fachschulen für Sozialpädagogik in privater Trägerschaft