Drucksache 17 / 10 218 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 15. Februar 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Februar 2012) und Antwort Baumfällungen in den Berliner Wäldern Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welches Ausmaß haben die aktuellen Baum- fällungen, wie eine Rodung aussehen, im Waldgebiet des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, um den Teufelssee herum aber auch in der Nähe vom Scholzplatz? Frage 2: Was sind die Gründe für diese Fällungen? Frage 3: Spielen hierbei wirtschaftliche Aspekte eine Rolle? Antwort zu 1, 2 und 3: Zwischen der Straße „Am Rupenhorn“ und der Straße „Am Postfenn“ wird eine im Wald gelegene historische Kastanienallee als Waldweg mit wassergebundener Wegedecke wieder hergestellt. Da der neue Weg teilweise völlig zugewachsen war und auch der alte Weg in Teilen abzurutschen drohte, mussten ca. 100 Bäume gefällt und einige davon gerodet werden. Ab dem Monat Mai 2012 wird die Wegetrasse hergestellt und im Herbst 2012 wird die Allee mit Kastanien vervollständigt . Das anfallende Baumholz wird verwertet. Frage 4: Wurden die BürgerInnen über die Fällungen informiert? Wenn ja, wie? Wenn nein? Warum nicht? Antwort zu 4: Die Bürgerinnen und Bürger wurden durch Aushänge an den Bäumen vorab informiert. Frage 5: Wie gedenkt der Senat, in der Zukunft die BürgerInnenbeteiligung bei solchen Vorhaben zu realisieren? Antwort zu 5: Die Bürgerinnen und Bürger werden auch in Zukunft von den Berliner Forsten von den waldbaulichen Maßnahmen informiert. Besonders sensible Maßnahmen werden über das Internet und über die Presse kommuniziert und auch gegebenenfalls beim Runden Tisch Berliner Wald besprochen. Frage 6: Spielen bei der Auftragerteilung die Kenntnisse der Firmen bzgl. der nachhaltigen Forstwirtschaft und des Naturschutzes eine Rolle? Antwort zu 6: Die Berliner Forsten sind nach FSC (Forest Stewardship Council) und Naturland zertifiziert und werden jährlich von einem unabhängigen Zertifizierer kontrolliert. Die Arbeiten der Berliner Forsten erfolgen im Rahmen der jährlichen Wirtschaftspläne, die zum Teil in Abstimmung mit der Naturschutzverwaltung erfolgen. Die im Wald zum Einsatz kommenden Firmen müssen die entsprechende Sachkenntnis der vorhandenen Zertifizierungsauflagen besitzen. Sie werden eingewiesen und kontrolliert. Bei unzureichenden Leistungen werden die Arbeiten abgebrochen. Frage 7: Ist Ihnen bekannt, dass die mit den Fällungen um den Teufelssee beauftragte Firma „Donner Forst“ mit dem Motto „jetzt donnert es im Wald“ Werbung macht? Wie finden Sie das? Antwort zu 7: Die Werbestrategie einer tätigen Firma stellt kein Auswahlkriterium bei der Auftragsvergabe dar. Die Firma „Donner“ erfüllt die Vorortanforderungen einer naturnahen Forstwirtschaft und ist nach RAL des „Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung “ zertifiziert. Mit diesem RAL-Gütezeichen der „Gütergemeinschaft Wald- und Landschaftspflege“ erfüllt ein Forstunternehmer alle Voraussetzungen, um in einem nach FSC und Naturland zertifizierten Waldbesitz arbeiten zu dürfen, denn es gelten für die Bereiche Holzernte und Holzrückung rechtskräftige Güte- und Prüfbestimmungen . Berlin, den 01. März 2012 In Vertretung E p h r a i m G o t h e ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Mrz. 2012)