Drucksache 17 / 10 219 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 14. Februar 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Februar 2012) und Antwort Berliner Wald ökologisch und nachhaltig wirtschaften Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie haben sich in den letzten 10 Jahren die Einnahmen der Berliner Forsten aus dem Holzeinschlag entwickelt? Antwort zu 1: Die Entwicklung des Holzeinschlages (Fm – Festmeter) der Berliner Forsten (BF) innerhalb der letzten 10 Jahre entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Zeitreihe. Abweichungen zu den Mengen der Produktauswertungen können sich ergeben, weil die Produktmengen stichtagsgenau eingegeben werden, Holzverkäufe jedoch im Folgejahr noch auf das bereits abgelaufene Jahr gebucht werden: Zeitreihe Holzeinschlag BF gesamt 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 Fm E in sc hl ag 0 20.000 BF gesamt 25.779 36.059 72.846 60.443 64.379 90.545 109.15 104.64 89.283 91.217 87.448 72.026 65.195 68.248 83.694 87.929 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 219 Die daraus resultierenden Einnahmen aus den Holz- verkäufen sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich: Jahr Gesamterlös in DM/€ 2001 1.355.249,90 DM 2002 694.236,38 € 2003 712.044,65 € 2004 817.585,21 € 2005 1.138.994 € 2006 1.105.588 € 2007 1.815.793,03 € 2008 1.730.143,61 € 2009 1.441.660 € 2010 1.797.497,65 € 2011 2.605.781,39 € Frage 2: Wie hat sich in den letzten 10 Jahren der Per- sonaleinsatz entwickelt? Antwort zu 2: Der Personaleinsatz innerhalb der Ber- liner Forsten entwickelte sich in den letzten 10 Jahren wie folgt: Berufsgruppe/Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Angestellte/Beamte 107 99 98 98 98 99 99 94 94 93 93 Arbeiter/innen 239 228 221 203 186 167 167 155 155 144 144 Stellen gesamt 346 327 319 301 284 266 266 249 249 237 237 Frage 3: Gibt es Planungen zur Personaleinsparungen bei den Berliner Forsten? Wenn ja, warum? Antwort zu 3: Die Berliner Forsten sind wie alle übri- gen Teile der Verwaltung regelmäßig von Personaleinsparungen betroffen; die Vorgaben richten sich nach den Festlegungen der übergeordneten Stellen. Frage 4: Gibt es bei Berliner Forsten ein Facility Ma- nagement? Wenn nein? Warum nicht? Antwort zu 4: Berliner Forsten hat ein Facility Mana- gement. Gemeinsam mit einem Geschäftsbesorger werden die Dienstgebäude und sonstige im Fachvermögen befindlichen Gebäude betreut. Frage 5: Welche Konzepte gibt es über die Entwick- lung des Grünewalds? Werden die BürgerInnen bzw. Umwelt- und Naturschutzverbände bei den Planungen einbezogen? Antwort zu 5: Im Sinne eines übergeordneten Hand- lungskonzeptes, namentlich „das Landschaftspflegekonzept Grunewald – vom Kulturwald zum Naturwald“ existiert bereits seit 1990 eine Handlungsanweisung für den Grunewald, die vorgibt, wie naturferne Bestände in naturnahe Waldgesellschaften entwickelt werden können. Dieses Konzept umfasst beispielsweise den Flächenerhalt, die Erholungsentlastung, die Verringerung des Grundwasserentzuges , die Widerherstellung der potentiell natürlichen Vegetation und der vertikalen und horizontalen Vegetationsstruktur, die Totholzanreicherung, den Erhalt und die Widerherstellung von Mooren sowie vermoorten Senken und den Erhalt von schützenswerten Bereichen. Das Landschaftspflegekonzept berücksichtigt naturschutzfachlich relevante Belange. Die derzeit in Vorbereitung befindliche Überarbeitung der Schutzgebietsverordnung für den Grunewald wird ebenfalls in Verbindung mit dem Pflege- und Entwicklungsplanung die Entwicklungsziele und Maßnahmen für Natur und Landschaft festlegen. Das Schutzgebietsverfahren wird gem. § 24 Berliner Naturschutzgesetz durchgeführt. Dabei ist eine Verbandsbeteiligung sowie Betroffenenbeteiligung vorgesehen, die in diesem Fall in Form einer öffentlichen Auslegung der Unterlagen erfolgen wird. Die Bewirtschaftung der Waldflächen erfolgt für alle Waldflächen der Berliner Forsten auf der Basis der Berliner Waldbaurichtlinie sowie der beiden Zertifizierungssysteme FSC (Forest Stewardship Council) und Naturland . Diese beiden Systeme stellen den Rahmen für eine verbindliche naturverträgliche Bewirtschaftung dar und ergänzen das Landschaftspflegekonzept. Berlin, den 13. März 2012 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Mrz. 2012) 2 Gesamterlös in DM/€