Drucksache 17 / 10 290 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Martin Beck und Katrin Schmidberger (GRÜNE) vom 08. März 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. März 2012) und Antwort Wohnsituation von EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II und Zwangsmaßnahmen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wann legt der Senat eine rechtssichere Verordnung zu den Kosten der Unterkunft für AlogeldEmpfängerInnen vor? Zu 1.: Der Senat hat am 03. April 2012 die „Verordnung zur Bestimmung der angemessenen Aufwendungen für Unterkunft und Heizung nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch“ beschlossen. 2. In welcher Höhe werden die Kosten der Unterkunftskosten im Haushaltsplan 2012/13 veranschlagt ? Warum sind diese Zahlen nicht transparent und nachvollziehbar im Haushaltplanentwurf des Senats dargestellt? Zu 2.: Die Kosten der Unterkunft sind Bestandteil der Globalsummenzuweisung an die Berliner Bezirke (siehe Kapitel 2909). Mit Schreiben vom 15.04.2011 der Senatsverwaltung für Finanzen (rote Nummer 16/2430) ist den Bezirken die Kalkulation der Globalsummen und damit auch die Zuweisungshöhe für die Kosten der Unterkunft übermittelt worden. Veranschlagt werden die Mittel in den bezirklichen Haushaltsplänen, die dem Parlament und der Senatsverwaltung für Finanzen spätestens zum 19.03.2012 vorzulegen sind. Die Senatsverwaltung für Finanzen wird die Veranschlagungen einer Nachschau unterziehen, die dem Hauptausschuss in einem gesonderten Bericht zu den Haushaltsberatungen vorgelegt wird. 3. Wie beurteilt der Senat die fortgesetzte Anwendung der rechtswidrigen AV-Wohnen? Zu 3.: Die AV Wohnen hatte und hat ihre Rechts- grundlage in § 5 Ausführungsgesetz zum SGB II in Verbindung mit § 22 SGB II. Als Ausführungsvorschrift des Landes Berlin bindet sie die Verwaltung, nicht jedoch die Gerichte, die für sich in Anspruch nehmen, allein den unbestimmten Rechtsbegriff der Angemessenheit auszulegen, wenn – wie im Fall der AV-Wohnen – das Konzept zur Angemessenheitsbestimmung nicht offengelegt ist. Allein darauf beziehen sich die Gerichte, wenn von Rechtswidrigkeit die Rede ist. Die AV-Wohnen ist keineswegs in ihrer Gesamtheit rechtswidrig. Die Möglichkeit, die Angemessenheit durch eine - auch die Gerichte bindenden -Rechtsverordnung nach § 22a SGB II zu bestimmen, wurde erst durch Rechtsänderung zum 01.04.2011 eröffnet. Davon hat der Senat mit Beschluss einer Rechtsverordnung am 03. April 2012 (siehe Antwort zu 1.) Gebrauch gemacht. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 4. Wie viele Haushalte mit Bezug von Alogeld II gab es 2010 und 2011 in Berlin? (Bitte nach Jahr, Bezirk, Haushaltsgröße und prozentualen Veränderungen darstellen.) Zu 4.: Die Frage betrifft Sachverhalte, die der Senat überwiegend nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Daher hat der Senat die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit zusätzlich um Auskunft gebeten. Es ergibt sich folgendes Bild: Bedarfsgemeinschaften nach Anzahl der Personen im Land Berlin mit Bezug von Arbeitslosengeld II - Daten zu Leistungen nach dem SGB II nach einer Wartezeit von 3 Monaten* - Bedarfsgemeinschaften (BG) insgesamt: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 332.187 328.016 -1,3 Jobcenter (JC) Charlottenburg-Wilmersdorf 23.910 23.510 -1,7 JC Friedrichshain-Kreuzberg 33.919 32.794 - 3,3 JC Lichtenberg 25.896 25.775 - 0,5 JC Marzahn-Hellersdorf 28.054 27.815 - 0,9 JC Mitte 43.740 43.976 0,5 JC Neukölln 42.132 41.556 - 1,4 JC Pankow 28.848 27.631 - 4,2 JC Reinickendorf 20.986 21.094 0,5 JC Spandau 24.068 24.159 0,4 JC Steglitz-Zehlendorf 14.822 14.467 - 2,4 JC Tempelhof-Schöneberg 28.563 28.482 - 0,3 JC Treptow-Köpenick 17.249 16.756 - 2,9 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 2 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 Davon Bedarfsgemeinschaften nach Anzahl der Personen: a) mit einer Person in der Bedarfsgemeinschaft: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 203.259 201.953 - 0,6 JC CharlottenburgWilmersdorf 16.080 15.972 - 0,7 JC Friedrichshain-Kreuzberg 22.127 21.552 - 2,6 JC Lichtenberg 15.637 15.846 1,3 JC Marzahn-Hellersdorf 15.694 15.615 - 0,5 JC Mitte 26.066 26.410 1,3 JC Neukölln 24.708 24.525 - 0,7 JC Pankow 20.110 19.398 - 3,5 JC Reinickendorf 11.780 11.793 0,1 JC Spandau 13.590 13.694 0,8 JC Steglitz-Zehlendorf 9.253 9.137 - 1,3 JC Tempelhof-Schöneberg 17.261 17.276 0,1 JC Treptow-Köpenick 10.954 10.736 - 2,0 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 3 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 b) mit zwei Personen in der Bedarfsgemeinschaft: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 56.226 54.820 - 2,5 JC CharlottenburgWilmersdorf 3.766 3.641 - 3,3 JC Friedrichshain-Kreuzberg 4.306 4.065 - 5,6 JC Lichtenberg 5.203 5.034 - 3,2 JC Marzahn-Hellersdorf 6.079 6.015 - 1,1 JC Mitte 6.352 6.295 - 0,9 JC Neukölln 6.386 6.158 - 3,6 JC Pankow 4.771 4.551 - 4,6 JC Reinickendorf 3.868 3.880 0,3 JC Spandau 4.586 4.592 0,1 JC Steglitz-Zehlendorf 2.657 2.532 - 4,7 JC Tempelhof-Schöneberg 4.844 4.825 - 0,4 JC Treptow-Köpenick 3.410 3.232 - 5,2 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 4 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 c) mit drei Personen in der Bedarfsgemeinschaft: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 34.666 33.638 - 3,0 JC CharlottenburgWilmersdorf 2.169 2.057 - 5,1 JC Friedrichshain-Kreuzberg 2.930 2.779 - 5,2 JC Lichtenberg 2.857 2.685 - 6,0 JC Marzahn-Hellersdorf 3.525 3.454 - 2,0 JC Mitte 4.453 4.425 - 0,6 JC Neukölln 4.561 4.450 - 2,4 JC Pankow 2.526 2.337 - 7,5 JC Reinickendorf 2.442 2.479 1,5 JC Spandau 2.833 2.834 0,0 JC Steglitz-Zehlendorf 1.641 1.533 - 6,6 JC Tempelhof-Schöneberg 3.031 2.952 - 2,6 JC Treptow-Köpenick 1.696 1.652 - 2,6 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 5 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 d) mit vier Personen in der Bedarfsgemeinschaft: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 22.429 21.991 - 2,0 JC CharlottenburgWilmersdorf 1.262 1.215 - 3,8 JC Friedrichshain-Kreuzberg 2.374 2.278 - 4,0 JC Lichtenberg 1.510 1.538 1,9 JC Marzahn-Hellersdorf 1.844 1.814 - 1,6 JC Mitte 3.636 3.593 - 1,2 JC Neukölln 3.500 3.418 - 2,3 JC Pankow 1.031 946 - 8,2 JC Reinickendorf 1.697 1.713 0,9 JC Spandau 1.865 1.816 - 2,6 JC Steglitz-Zehlendorf 875 863 - 1,4 JC Tempelhof-Schöneberg 2.016 2.018 0,1 JC Treptow-Köpenick 819 778 - 5,0 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 6 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 e) mit fünf und mehr Personen in der Bedarfsgemeinschaft: Region Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2011* Veränderung zum Vorjahr in % Land Berlin 15.606 15.614 0,0 JC Charlottenburg- Wilmersdorf 634 626 - 1,2 JC Friedrichshain-Kreuzberg 2.182 2.120 - 2,8 JC Lichtenberg 689 671 - 2,6 JC Marzahn-Hellersdorf 911 917 0,8 JC Mitte 3.233 3.253 0,6 JC Neukölln 2.977 3.004 0,9 JC Pankow 410 399 - 2,5 JC Reinickendorf 1.199 1.229 2,5 JC Spandau 1.194 1.224 2,5 JC Steglitz-Zehlendorf 397 402 1,5 JC Tempelhof-Schöneberg 1.411 1.410 - 0,1 JC Treptow-Köpenick 370 357 - 3,5 Statistik der Bundesagentur für Arbeit * für 2011 bis einschließlich November 5. Wie haben sich die Kosten der Unterkunft 2011 und 2012 entwickelt? (Bitte absolut nach Bedarfsgemeinschaften und Durchschnittskosten darstellen. Bitte auch die Entwicklung prozentual im Verhältnis zum jeweiligen Vorjahr darstellen). Zu 5.: Nach Angaben des Statistikservice Ost der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg ergeben sich folgende durchschnittliche laufende Leistungen für die Unterkunft für 2010 und 2011 (Daten bis einschließlich Oktober 2011): 2010 2011 Entwicklung in % BG mit einer Person 293,14 € 300,84 € +2,62 BG mit zwei Personen 369,16 € 374,39 € +1,42 BG mit drei Personen 438,71 € 443,78 € +1,16 BG mit vier Personen 520,68 € 527,88 € +1,38 BG mit fünf und mehr Personen 633,74 € 645,81 € +1,90 Berlin Gesamt 354,40 € 359,42 € +1,42 7 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 Ferner stellen sich die absoluten Ausgaben der Kosten für Unterkunft und Heizung (KdU) laut Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen wie folgt dar: 2010 2011 68144 KdU/ 68108 Zuschuss Azubi 23105 Bundes- beteiligung 68144 KdU/ 68108 Zuschuss Azubi/ 86319 Darlehen KdU abzgl. Tilgung 23105 Bundes- beteiligung 194.147.636 € 44.685.755 € 200.075.120 € 71.515.445 € 147.168.390 € 33.904.123 € 144.505.011 € 51.594.937 € 113.273.493 € 26.267.081 € 111.539.529 € 39.730.670 € 105.340.307 € 24.300.631 € 105.037.779 € 37.404.597 € 106.108.071 € 24.570.497 € 108.249.159 € 38.483.262 € 62.417.649 € 14.425.331 € 61.386.943 € 21.842.598 € 125.113.348 € 28.829.050 € 18.249.627 € 45.801.248 € 186.179.886 € 42.800.405 € 185.722.622 € 65.886.074 € 70.298.557 € 16.257.811 € 68.997.846 € 24.563.639 € 107.969.262 € 24.806.020 € 111.336.989 € 39.905.029 € 102.435.282 € 23.614.894 € 105.243.229 € 37.361.927 € 97.486.303 € 21.619.892 € 97.065.664 € 34.841.904 € 1.414.938.781 € 326.081.489 € 1.427.355.137 € 508.931.331 € 6. Wie verhält sich diese Entwicklung im Vergleich zu den anderen Bundesländern? Zu 6.: Nach Angaben des Datenzentrums der Bundesagentur für Arbeit –Statistik- ergeben sich in den Bundesländern nachfolgende durchschnittliche laufende Leistungen für die Unterkunft und Heizung für 2010 und 2011 (Daten bis einschließlich Oktober 2011) 2010 2011 Entwicklung in % Baden-Württemberg 338,26 € 351,04 € +3,78 Bayern 324,75 € 335,40 € +3,28 Brandenburg 266,86 € 277,62 € +4,03 Bremen 342,79 € 352,50 € +2,83 Hamburg 390,83 € 398,90 € +2,06 Hessen 357,85 € 369,31 € +3,20 Meck.-Vorpommern 261,95 € 271,73 € +3,73 Niedersachsen 323,14 € 334,47 € +3,51 Nordrhein-Westfalen 351,20 € 358,97 € +2,24 Rheinland-Pfalz 299,93 € 306,51 € +2,19 Saarland 313,89 € 323,68 € +3,12 Sachsen 255,34 € 263,39 € +3,15 Sachsen-Anhalt 252,60 € 258,67 € +2,40 Schleswig-Holstein 324,75 € 336,94 € +3,75 Thüringen 244,85 € 254,88 € +4,10 Angaben zu den absoluten Ausgaben liegen dem Senat nicht vor. 8 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 7. In wie vielen Fällen erging 2010 und 2011 die Aufforderung zur Senkung der Unterkunftskosten? (Bitte pro Jahr nach Bezirk, Haushaltsgröße und prozentualen Angaben aufschlüsseln.) Zu 7.: In 2010 ergingen von den Jobcentern 71.187 Aufforderungen, die Kosten für Unterkunft und Heizung zu senken. Sie verteilen sich auf die einzelnen Jobcenter wie folgt: JobCenter Ges. 1-Pers. 2-Pers. 3-Pers. 4-Pers. 5-Pers. 6 u.mehr Mitte 8.740 3.755 1.939 1.206 991 473 376 Tempelhof- Schöneberg 10.479 5.067 2.507 1.461 889 345 210 SteglitzZehlendorf 3.660 1.696 1.016 561 287 82 18 MarzahnHellersdorf 5.654 2.205 2.149 790 349 113 48 Lichtenberg 1.584 850 458 176 78 9 13 Friedrichshain- Kreuzberg 7.466 3.272 1.546 1.025 877 442 304 TreptowKöpenick 3.292 1.706 923 409 169 48 37 CharlottenburgWilmersdorf 8.713 4.773 2.000 1.074 566 235 65 Spandau 6.059 2.074 1.843 1.223 604 186 129 Pankow 7.463 4.113 1.977 888 363 90 32 Neukölln 3.086 1.093 797 512 342 171 171 Reinickendorf 4.991 2.156 1.313 733 512 184 93 In 2011 ergingen durch die Jobcenter insgesamt 65.511 Aufforderungen, die Kosten für Unterkunft und Heizung zu senken. Dies waren 7,97% weniger Aufforderungen als 2010. Sie verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Jobcenter: JobCenter Ges. 1-Pers. 2-Pers. 3-Pers. 4-Pers. 5-Pers. 6 u.mehr Mitte 6.284 2.733 1.333 810 726 378 304 Tempelhof- Schöneberg 8.440 3.907 1.966 1.214 773 376 204 SteglitzZehlendorf 1.512 745 412 214 114 27 2 MarzahnHellersdorf 9.830 3.505 3.938 1.449 652 172 114 Lichtenberg 1.874 973 568 213 89 19 12 Friedrichshain- Kreuzberg 2.442 1.247 487 311 209 118 70 TreptowKöpenick 2.702 1.428 706 333 143 55 37 CharlottenburgWilmersdorf 8.168 4.399 2.102 976 452 173 66 Spandau 819 302 309 176 29 3 0 Pankow 11.775 6.301 3.156 1.513 611 148 46 Neukölln 7.358 2.947 1.746 1.053 767 382 463 Reinickendorf 4.307 1.828 1.174 660 406 163 76 9 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 10 8. In wie vielen Fällen mussten Arbeitslosengeld II- EmpfängerInnen einen Wohnungswechsel vornehmen, weil die Kosten der Unterkunft über den Richtwerten der AV-Wohnen lagen? (Bitte pro Jahr und Bezirk darstellen.) Zu 8.: Die Senkung der Mietbelastung kann von den Betroffenen auf unterschiedliche Art und Weise realisiert werden, z. B. durch Untervermietung, Verhandlungen mit dem/der Vermieter/in um – ggf. auch befristete - Mietnachlässe, Zuzahlungen aus nicht anrechenbarem Einkommen oder aber in letzter Konsequenz auch durch einen Umzug. Tatsächlich durch Umzug wurde die Kostenbelastung in der folgenden Anzahl von Fällen gesenkt: 2010 2011 Mitte 277 75 Tempelhof-Schöneberg 130 59 Steglitz-Zehlendorf 54 34 Marzahn-Hellersdorf 45 84 Lichtenberg 109 130 Friedrichshain.-Kreuzberg 49 9 Treptow-Köpenick 34 10 Charlottenburg-Wilmersdorf 181 158 Spandau 95 366 Pankow 91 143 Neukölln 54 166 Reinickendorf 76 79 Gesamt 1.195 1.313 9. Können Sie darstellen, aus welchen Bezirken die Umzüge stattfanden und wohin? Falls ja, bitte differenziert nach Orten und mit Zahlen darlegen. Zu 9.: Nein, dazu liegen dem Senat keine Daten vor. 10. Wie viele Menschen mit Alogeld II-Bezug leben aktuell in Sozialwohnungen des ersten Förderweges? 11. Wie viele Menschen mit Alogeld II-Bezug leben aktuell in Wohnungen bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften , wie viele von ihnen in Sozialwohnungen des ersten Förderweges? Zu 10. und 11.: Hierüber liegen dem Senat keine Erkenntnisse vor, da keine fortlaufende Erfassung der Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach SGB II im Sozialen Wohnungsbau (Erster Förderweg) und in den Wohnungsbeständen der städtischen Wohnungsbaugesellschaften stattfindet. 12. In wie vielen Fällen wurden von den JobCentern Härtefallregelungen anerkannt? Zu 12.: 2010 2011 Mitte 3.109 1.837 Tempelhof-Schöneberg 5.103 4.520 Steglitz-Zehlendorf 912 609 Marzahn-Hellersdorf 1.271 4.814 Lichtenberg 905 1.166 Friedrichshain-Kreuzberg 2.945 1.096 Treptow-Köpenick 1.330 907 Charlottenburg-Wilmersdorf 2.611 3.007 Spandau 893 4.654 Pankow 2.480 7.173 Neukölln 1.439 3.005 Reinickendorf 2.134 3.547 Gesamt 25.132 36.335 13. Wie viele der betroffenen Menschen haben Ausgleichszahlungen erhalten und Umzugshilfen in Anspruch genommen? (Bitte nach Jahr, Bezirk und Haushaltsgröße darstellen.) 14. Wie viele Bedarfsgemeinschaften haben Ersatzwohnungen gefunden? Wie viele dieser Wohnungen sind von landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften angeboten worden? 15. Wie oft wurde das Angebot einer eigen- tümerunabhängigen Beratung wahrgenommen? Zu 13. bis 15.: In den Antworten zur Kleinen Anfrage (Drucksache 17/10120) vom 14. Februar 2012 hat der Senat über die Inanspruchnahme von Mietausgleich und Umzugskostenhilfe, über die Bereitstellung der Ersatzwohnraum und die Inanspruchnahme der Mieterberatung von Mieterinnen und Mietern, deren Sozialwohnungen vom Wegfall der Anschlussförderung betroffen sind, berichtet. Weitergehende Auswertungen liegen dem Senat nicht vor. 16. Wie bewertet der Senat die zunehmende Verdrängung von Menschen mit Arbeitslosengeld IIBezug aus den innerstädtischen Bezirken – auch angesichts des angespannten Wohnungsmarktes – und welche Maßnahmen sollen dagegen ergriffen werden? Zu 16.: Das Ziel des Senates ist es, der Anspannung der Wohnungsmarktlage in Gebieten der Innenstadt entgegen zu wirken und damit auch die Bedingungen für das Wohnen von Leistungsempfängerinnen und - empfängern nach SGB II zu verbessern. Das Wohnungsangebot soll durch Anregung der Neubautätigkeit und durch Aktivierung des bestehenden Wohnungsleerstandes wieder zum Wohnen erweitert Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10290 werden. Der Markteinfluss der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften wird durch die mittelfristige Bestandserweiterung auf 300.000 Wohnungen erhöht. Der Senat wird im Zusammenwirken mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften die Mietpreisentwicklung bei bestehenden Mietverträgen und bei Neuabschluss sozial treffsicherer gestalten. Darüber hinaus wird durch eine aktive Steuerung der Wahrnehmung der Belegungsbindungen bei den Sozialwohnungen und den sogenannten Belegungsbindungswohnungen das Wohnungsangebot für einkommensschwächere Haushalte verbessert. Berlin, den 5. April 2012 Mario C z a j a Senator für Gesundheit und Soziales (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. April 2012) 11