Drucksache 17 / 10 530 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Joachim Krüger (CDU) vom 23. Mai 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. Mai 2012) und Antwort Einbrüche in Lauben im Winter 2011/12 und im Frühjahr 2012 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie haben sich die Zahlen zu Einbrüchen in Lauben im Land Berlin im Winter 2011/12 und Frühjahr 2012 im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen entwickelt ? Zu 1.: Da eine Regionalisierung der in der Polizei- lichen Kriminalstatistik (PKS) registrierten Straftaten lediglich im Jahresturnus erfolgt, hier jedoch unterjährige Zeiträume erfragt werden, sind die von der Polizei recherchierten Daten der Verlaufsstatistik Data-Warehouse (DWH-FI) entnommen (Stand: 30.05.2012). Danach ergibt sich seit 2009 folgendes Bild: Anzahl der Laubeneinbrüche nach Jahren und Quartalen (1. Quartal: Jan-März/ 4. Quartal Okt-Dez) Jahr 1. Quartal 4. Quartal 2009 479 320 2010 446 392 2011 636 700 2012 703 - 2. Gibt es bezüglich der Einbrüche in Lauben ört- lich signifikante Schwerpunkte? Zu 2.: Die folgende Tabelle enthält Angaben der Ver- laufsstatistik DWH-FI und umschließt den Zeitraum 4. Quartal 2011 und 1. Quartal 2012, die den aktuellen Datenbestand des Polizeilichen Landessystems zur Information , Kommunikation und Sachbearbeitung (POLIKS) zum Stand 30.05.2012 widerspiegelt. Die der Antwort zu dieser Kleinen Anfrage beigefügte Anlage (Berlin-Karte) zeigt die regionalen stadtweiten Schwerpunkte dieses Deliktes auf. Laubeneinbruch Ranking nach Ortsteilen Anzahl der Vorgänge > 50 Westend 111 Reinickendorf 71 Charlottenburg-Nord 71 Plänterwald 66 Schöneberg 64 Charlottenburg 61 Wedding 61 3. Welche Maßnahmen ergreift die Polizei, um solche Einbrüche zu vereiteln und auf welche Weise werden die Kleingärtner- und Siedlerverbände mit ihren Vorständen dabei mit einbezogen? Zu 3.: Die Polizeidirektion 2 (Spandau, Charlotten- burg-Wilmersdorf), die gemäß der beigefügten Karte die höchsten Fallzahlen im Bereich des Laubeneinbruchs aufweist, hat insbesondere im Bereich Charlottenburg verstärkte Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Diese Maßnahmen betrafen u. a. die Kontaktaufnahme mit den Vereinsvorständen der dort ansässigen Kleingartenanlagen zur Sensibilisierung. Zudem wurden die Wasserschutzpolizei und die Diensthundeführerinnen und Diensthundeführer mit dem Ziel eingebunden, Streifenfahrten im Bereich der Kleingartenanlagen nahe der Spree bzw. Streifentätigkeiten in den betroffenen Anlagen durchzuführen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 530 4. Gibt es Anhaltspunkte, die zur Zuordnung der Einbrüche zu genauer beschreibbaren Tätergruppen führen ? Zu. 4.: Es gibt Hinweise auf obdachlose deutsche Einzeltäterinnen und -täter, die die Möglichkeit einer temporären Behausung sowie den Konsum vorhandener Lebensmittel nutzen und sich leicht zu veräußernde Gegenstände aneignen. Ferner gibt es polizeiliche Erkenntnisse auf Tätergruppierungen sowie Einzeltäterinnen und -täter osteuropäischer Herkunft, deren vorrangiges Ziel die Erlangung von Buntmetall (z. B. Armaturen, verlegte Kupferrohre , Dachrinnen aus Metall) ist. 5. Hat es im Zusammenhang mit diesen Einbrüchen tätliche Angriffe auf in den Lauben sich aufhaltende Besitzerinnen und Besitzer gegeben und wenn ja, in welchem Umfang und mit welchen Folgen? Zu 5.: Es sind keine Fälle bekannt, bei denen es zu Übergriffen auf anwesende Laubenbesitzerinnen und –besitzer gekommen ist. 6. Welche Informationsprogramme der Polizei gibt es, um die Laubenbesitzerinnen und -besitzer bei der Sicherung ihrer Lauben und über ihr sinnvolles Verhalten beim Eintritt einer Gefahrensituation zu beraten? Zu 6.: Die Polizei hält auf Anfrage Vorträge vor den Mitgliedern und Vorständen der Kleingärtner- und Siedlungsverbände zu Mitteln und Möglichkeiten des Einbruchschutzes in Lauben. In allen Vorträgen und Interviews in den Medien werden neben den Aspekten der technischen Prävention auch Fragen zum richtigen Verhalten beim Antreffen eines Einbrechers behandelt. 7. Welche Aussagen zur Aufklärungsquote bei Laubeneinbrüchen können im Vergleich der letzten Jahre getroffen werden? Zu 7.: Die PKS Berlin weist für den Laubeneinbruch folgende Aufklärungsquoten auf: 2009: 11,4% 2010: 8,0% 2011: 15,3% Berlin, den 19. Juni 2012 In Vertretung Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Juli 2012) 2