Drucksache 17 / 10 609 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Marion Seelig (LINKE) vom 14. Juni 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Juni 2012) und Antwort Durchsuchungen wegen illegalen Waffenbesitzes und -handels im Januar 2012 und Verbindungen der Beschuldigten in die rechte Szene Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Laut Pressebericht der Polizei fanden am 26.01.2012 in Niederschönhausen, Blankenfelde, AltHohenschönhausen und Falkenhagener Feld Durchsuchungen von mehreren Objekten wegen illegalen Waffenbesitzes und Handel statt, bei denen diverse Waffen, Waffenteile sowie Munition gefunden und beschlagnahmt wurden. Drei Verdächtige im Alter von 43 bis 51 Jahren wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen ; der Haupttäter war in der Vergangenheit wegen einschlägig neonazistischen Straftaten aufgefallen. Ist der Haupttäter einer konkreten neonazistischen Gruppierung zu zuordnen und wenn ja, welcher? Zu 1.: Der Polizei Berlin liegen keine Erkenntnisse vor, dass der Hauptbeschuldigte im Verfahren einer neonazistischen Gruppierung zuzuordnen wäre. 2. Welche weiteren Erkenntnisse gibt es über Kontakte oder Verbindungen des Haupttäters zu neonazistischen Gruppierungen, insbesondere der NPD Pankow und des Nationalen Widerstands (NW) Berlin? 3. Welche Erkenntnisse gibt es über Kontakte des Haupttäters zu anderen neonazistischen Gruppierungen in der BRD und international? 4. Welche Erkenntnisse gibt es über Verbindungen des Haupttäters und/oder der anderen Verdächtigen zum Rockermilieu (z. B. Hells Angels, Bandidos)? Zu 2., 3. und 4.: Der Polizei Berlin liegen dazu derzeit keine Erkenntnisse vor. Die Ermittlungen dauern an. 5. Ist der Haupttäter in Pankow gemeldet (insb. Niederschönhausen oder Blankenfelde)? Zu 5.: Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann hier- zu keine Auskunft gegeben werden. 6. Gibt es bei den anderen beiden Verdächtigen Hin- weise auf eine ehemalige und/oder aktuelle Zugehörigkeit zum neonazistischen Spektrum und wenn ja, können sie einer bestimmten Gruppierung zugeordnet werden? Zu 6.: Eine dieser Personen ist in der Vergangenheit mit rechtsmotivierten Straftaten in Erscheinung getreten. Erkenntnisse zur Zugehörigkeit zu einer Gruppierung liegen der Polizei Berlin nicht vor. 7. Welche Hinweise gibt es darauf, dass der in der Pressemitteilung der Polizei genannte Waffenhandel zur Bewaffnung von neonazistischen Gruppierungen beigetragen hat? Zu 7.: Nach jetzigem Ermittlungsstand liegen keine Erkenntnisse vor, die diese Annahme rechtfertigen. 8. Gibt es Hinweise auf eine militante neonazistische Gruppierung in Pankow und wenn ja a. unter welchen Namen agiert diese Gruppierung? b. in welchen Ortsteilen ist sie aktiv bzw. wohnen ihre Anhänger/Mitglieder Zu 8.: Die Existenz einer militanten neonazistischen Gruppierung in Pankow ist nicht bekannt. Berlin, den 19. Juli 2012 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Juli 2012)