Drucksache 17 / 10 691 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Jutta Matuschek (LINKE) vom 27. Juni 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Juni 2012) und Antwort Niedriglöhne in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Die Kleine Anfrage betrifft Sachver- halte, die der Senat nicht aus eigener Kenntnis beantworten kann. Er hat daher die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit um Stellungnahme gebeten. Die dem Senat übermittelte Stellungnahme ist in die Beantwortung eingeflossen. Methodische Vorbemerkung: Als Niedriglöhne werden in der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit Löhne unter 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende (Niedriglohnschwelle nach OECDDefinition ) bezeichnet. Teilzeitbeschäftigungen fließen daher in diese Statistik nicht mit ein. Niedriglohnschwelle Bundesgebiet Ost einschließ- lich Berlin in Euro in den Jahren 2000 bis 2010 Jahr Niedriglohnschwelle 2000 1.234,75 2001 1.271,24 2002 1.303,47 2003 1.312,93 2004 1.325,85 2005 1.327,68 2006 1.316,22 2007 1.326,15 2008 1.351,96 2009 1.366,60 2010 1.378,66 Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit Für 2011 liegen statistische Daten nicht vor. 1. Wie hoch ist der Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor in Berlin 2011und wie hat sich dieser Sektor in den letzten Jahren seit 2000 entwickelt? Zu 1.: Die Entwicklung des Niedriglohnsektors in Berlin ergibt sich aus folgender Tabelle: Entwicklung des Niedriglohnsektors in Berlin in den Jahren 2000 bis 2010 Jahr Personen im Niedriglohnbereich Anteil im Niedrig- lohnbereich in % 2000 92.403 11,1 2001 101.775 12,1 2002 101.446 12,7 2003 111.000 14,3 2004 118.369 15,8 2005 112.836 15,4 2006 120.573 16.0 2007 123.699 16,0 2008 131.159 16,6 2009 128.259 16,1 2010 129.732 15,9 Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit Für 2011 liegen statistische Daten nicht vor. 2. Wie hoch ist der Anteil von Teilzeit- bzw. Vollzeit- beschäftigung im Niedriglohnsektor und wie hat sich dieser Anteil in den letzten Jahren entwickelt? Wie viele Wochenstunden wird in diesen Bereichen jeweils gearbeitet ? Zu 2.: Diese Daten werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht erhoben. Auch das Amt für Statistik BerlinBrandenburg verfügt nicht über entsprechende Daten. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10691 3. Wie ist die Struktur der im Niedriglohnsektor Be- schäftigten hinsichtlich des Geschlechts, des Alters, der Qualifikation? Zu 3.: Von den zum Stichtag 31.12.2010 in Berlin statistisch erfassten 129.732 sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnbereich waren 65.672 Männer (50,6%) und 64.060 Frauen (49,4%). Von den zum Stichtag 31.12.2010 in Berlin statistisch erfassten 129.732 sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnbereich waren • in der Altersgruppe 15 bis unter 25 Jahre 16.531 Personen (12,7%), • in der Altersgruppe 25 bis unter 50 Jahre 82.926 Personen (63,9%) und • in der Altersgruppe 50 bis unter 65 Jahre 28.877 Personen (22,2%). Von den zum Stichtag 31.12.2010 in Berlin statistisch erfassten 129.732 sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnbereich waren • ohne Ausbildung 15.839 Personen (12,2%) • mit Berufsausbildung 38.824 Personen (29,9%) • mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss 5.634 Personen (4,3%) • ohne Angabe zur Ausbildung 69.435 Personen (53,5%) Für 2011 liegen statistische Daten nicht vor. Berlin, den 19. Juli 2012 In Vertretung Farhad D i l m a g h a n i Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. August 2012) 2