Drucksache 17 / 10 754 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Delius (PIRATEN) vom 11. Juli 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Juli 2012) und Antwort BER-Debakel XIII: Ist der BER zu klein geplant? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Die Antwort beruht auf Angaben der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB). Frage 1: Auf wie viele Fluggäste pro Jahr ist das Terminalgebäude des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) maximal ausgerichtet? Antwort zu Frage 1: Das Terminal besitzt sechs Geschossebenen und bietet Platz für bis zu 27 Mio. Passagiere (pro Jahr). Frage 2: Auf welcher Berechnungsgrundlage basieren diese Angaben? Antwort zu Frage 2: Diese Berechnungen wurden durch ein unabhängiges Planungsbüro auf Grundlage von internationalen Standards und Kenngrößen ermittelt. Ergänzt wurden diese Berechnungen durch eine Reihe von Simulationen unter Berücksichtigung der für Berlin typischen Verkehrsstruktur und Abfertigungsstandards. Als Qualitätsniveau bei der Flächenermittlung wurde ein mittlerer Standard angesetzt, welcher auch an anderen deutschen Flughäfen angewendet wird. Frage 3: Hält der Senat diese Angaben für realistisch? Antwort zu Frage 3: Ja. Durch das modulare und flexible Terminalkonzept ist es möglich, die prognostizierten Verkehrsmengen abzufertigen sowie auf mögliche Veränderungen in der Verkehrsstruktur zu reagieren. Frage 4: Liegen alternative Berechnungen und/oder Szenarien vor, die keinen Eingang in die oben angegebenen Größen fanden? Wenn ja, zu welchen Ergebnissen kamen mögliche alternative Berechnungen und/oder Szenarien und wurden diese Ergebnisse vom Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft sowie vom Senat behandelt? Antwort zu Frage 4: Nein. Über den gesamten Planungszeitraum wurde an den Abfertigungs- und Qualitätsstandards festgehalten. Mit der Aufnahme der ursprünglich als erste Erweiterungsstufen geplanten Bauteile wie z.B. Pier Süd und die Check-In Pavillons in die erste Baustufe wurde gestiegenen prognostizierten Passagiermengen und neuen behördlichen Auflagen Rechnung getragen. Frage 5: Ist in den kommenden Jahren mit einer Steigerung der Fluggastzahlen zu rechnen? Wenn ja, in welcher Höhe beläuft sich solch eine Prognose und auf welcher Berechnungsgrundlage basiert sie? Antwort zu Frage 5: Die FBB erwartet aktuell für das Jahr 2012 rund 25 Mio. Passagiere an den Flughäfen Tegel und Schönefeld. Für die Folgejahre werden Passagiersteigerungen im niedrigen einstelligen %- Bereich erwartet. Die weitere Entwicklung hängt stark von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa und verschiedenen anderen Faktoren wie z.B. dem weiteren Umgang mit der Luftverkehrssteuer in Deutschland ab. Frage 6: Wenn die Fluggastzahlen in den kommenden Jahren die Maximalkapazität des vorhandenen Terminalgebäudes überschreiten sollten, wie würde Abhilfe geschaffen? Antwort zu Frage 6: Das Fluggastterminal ist ausgelegt für 27 Mio. Passagiere. Bei steigenden Fluggastzahlen sind die Betriebsabläufe entsprechend zu aktualisieren. In Modulen kann der Flughafen gemäß Plan- feststellungsbeschluss schrittweise auf bis zu 360.000 Flugbewegungen ( das entspricht ca. 45 Mio. Passagieren) erweitert werden. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 754 Frage 7: In welcher Höhe würden sich die Kosten für sog. Satellitengebäude belaufen und existiert hierfür ein Finanzierungskonzept? Antwort zu Frage 7: Die Gesamtkosten für das/die Satellitengebäude sind abhängig von den Anforderungen der zukünftigen Nutzer (z.B. Fluggesellschaften) und sind demnach noch nicht quantifizierbar. Daraus leiten sich dann die Anforderungen an das Finanzierungskonzept ab. Berlin, den 30. Juli 2012 Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. August 2012) 2