Drucksache 17 / 10 803 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Heiko Herberg (PIRATEN) vom 27. Juli 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. August 2012) und Antwort Unterbringung der Athleten und Essensversorgung an den Eliteschulen des Sports in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Staatsekretär Bernd Krömer berichtet im Ausschss Sport am 25.05.2012, dass das Regionalteam, bestehend aus Vertretern von SenBildJugWiss, SenInnSport, des LSB und des Olympiastützpunktes, der Leiterin des Hauses der Athleten, den Leitern der Eliteschulen und eines Vertreters des BA Treptow-Köpenick gebeten worden sei, um Probleme, wie die nicht leistungsgerechte Essensversorgung und die unzureichende Unterbringung der Athleten im Sportforum Hohenschönhausen zu debattieren. Wie oft hat sich bisher die Regionalgruppe zu den besagten Problemen getroffen? Zu 1.: Das Regionalteam „Eliteschulen des Sports und Haus der Athleten“ hat sich dem Titel entsprechend nicht nur mit inhaltlichen Fragen der Eliteschulen des Sports, sondern auch regelmäßig mit Fragen/Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Haus der Athleten (HdA) beschäftigt. Die Ernährungssituation an den Eliteschulen des Sports und dem HdA stand unter Einbeziehung des Caterers (Bärenmenü, später Sodexo) regelmäßig seit 2003 im Fokus von Beratungen des Regionalteams. Es wurden 2007 u. a. Ergebnisse einer durch den Olympiastützpunkt Berlin (OSP) beauftragten Studie zur Ernährungssituation in den Eliteschulen des Sports und im HdA vorgestellt und entsprechende Schlussfolgerungen abgeleitet . In allen Schulstandorten und im HdA arbeiten sog. Essenkommissionen (Vertreterinnen und Vertreter der Sportlerinnen und Sportler, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern, Landessportbund und OSP), die regelmäßig mit den Betreiberinnen und Betreibern der Mensen über die Verpflegungssituation sprechen, positive und zu bemängelnde Aspekte herausstellen. Die im Vorfeld der Olympischen Spiele in London geäußerten Kritiken von Athletinnen und Athleten zur Ernährungssituation haben das Regionalteam veranlasst, eine gesonderte Gesprächsrunde unter Einbeziehung der vielfältigen Partner einzuberufen. Hier wurden folgende Kritikpunkte zu Protokoll gegeben: teilweise zu fettes Essen, verkochtes Gemüse, zu harte Kartoffeln, streckenweise einseitiges Speisenangebot, zu wenig Eier (in Variationen) im Angebot, häufig geringe Qualität des Obstes, Getränkevielfalt sollte verbessert werden, weniger süße Getränke. Beim Abendessen wird nicht immer rechtzeitig nachgereicht (weniger Angebote für „Spätesserinnen und „Spätesser“). Wie oft sich das Regionalteam bei den Sitzungen mit dem Thema beschäftigt hat, ist im Rahmen der für die Beantwortung einer Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht zu leisten. 2. Zu welchen Erkenntnissen und Ergebnissen ist die Regionalgruppe zu den besagten Problemen gekommen? Welche Beschlüsse wurden bisher gefasst? Ist mit einer Lösung oder mit Lösungen im Schuljahr 2012/2013 zu rechnen? Wenn ja, um welche Lösung oder um welche Lösungen handelt es sich und bis wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen? Zu 2.: Das Regionalteam ist ein beratendes Gremium und kann demnach keine Beschlüsse zur Umsetzung fassen. Bei Beratungen mit Nutzerinnen und Nutzern und dem Betreiber der Mensa am Schul- und Leistungssportzentrum wurde festgestellt, dass die Kommunikation verbessert werden muss, um Nachfragerinteressen dem Anbieter deutlich zu machen. Der Betreiber wird weiterhin an der Qualitätssicherung arbeiten. Als guter Ansatz zur Verbesserung der Verpflegungssituation wird die Einführung eines Free-FlowSystems gesehen, um eine hohe Differenziertheit und Flexibilität bei der Versorgung zu erzielen. Gegenwärtig stimmt die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH ein Vergabeverfahren für die Mensa (Vergabe einer Dienstleistungskonzession) mit der Schule ab. Gegenstand der Vergabe ist auch die Einrichtung eines FreeFlow -Systems auf Kosten der/des zukünftigen Betreiberin /Betreibers. Eine Realisierung der Maßnahme kann nur in den Ferien erfolgen. Die Einführung ist mit Beginn des Schuljahres 2013/14 geplant. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 /10 803 3. In welcher Höhe sind mit zusätzlichen Kosten bei einer Bereitstellung einer leistungsgerechten Ernährung zu rechnen? Zu 3.: An den Eliteschulen des Sports wird nach Auffassung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft derzeit leistungsgerechte Ernährung sichergestellt. Die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler bzw. die Leistungssportlerinnen und Leistungssportler haben vertragliche Beziehungen zu den Caterern. Durch zusätzlich finanzielle Mittel z.B. durch Sponsorinnen und Sponsoren könnte das Angebot bzw. die Qualität der Speisen und Getränke, bei gleichen Kosten für die Nutzerinnen und Nutzer, weiter verbessert werden. 4. Wurden in den Gesprächen der Regionalgruppe die Qualitätskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für eine leistungsgerechte Verpflegungsangebot in Einrichtungen des Spitzensports berücksichtigt ? Wenn nein, warum nicht? Zu 4.: Die Qualitätskriterien des DOSB für eine leistungssportgerechte Verpflegung bilden die maßgebliche Grundlage für die Betreiberinnen und Betreiber der Mensen an den Eliteschulen. Alljährlich finden seitens des DOSB Weiterbildungsveranstaltungen statt, die von den jeweiligen Küchenleitungen in eigener Verantwortung bisher wahrgenommen worden sind. 5. Insofern die Gespräche der Regionalgruppe bisher zu keinen Ergebnissen oder Lösungen führten: Welche Schwierigkeiten oder Probleme stehen einer Lösung im Weg? Zu 5.: Siehe Antwort zu Frage 2. 6. Ist das Problem der nicht leistungsgerechten Ernährung auch an weiteren Eliteschulen des Sports in Berlin aufgetreten? Wenn ja, welche Maßnahmen hat der Senat oder haben die betroffenen Schulen bisher ergriffen, um die Probleme jeweils zu beheben? Zu 6.: Neben dem Schul- und Leistungssportzentrum mit dem HdA gibt es als Eliteschule des Sports die Flatow-Oberschule, die vom selben Unternehmen wie das Schul- und Leistungssportzentrum versorgt wird. Hier wird die Verpflegungssituation durchweg positiv beschrieben , ebenso an der Poelchau-Schule. Berlin, den 05. September 2012 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Sep. 2012) 2