Drucksache 17 / 10 863 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Stefan Gelbhaar und Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 21. August 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 22. August 2012) und Antwort Open Data: Wie ist es um die Berliner Bäume bestellt? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie ist der Stand bei der Einführung eines berlinweit einheitlichen Baumkatasters? Frage 2: Wird das einheitliche Berliner Baumkataster wie geplant ab 2013 zur Verfügung stehen? Wenn nein, warum nicht? Antwort zu 1 und 2: Die Pflege und Unterhaltung der Berliner Bäume auf öffentlichem Straßenland und in den öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen liegt in der Zuständigkeit der Berliner Bezirksämter. Dazu gehört auch die Pflege der damit im Zusammenhang stehenden Daten, die seit mehreren Jahren von den Bezirken in jeweiligen Baumkatastern geführt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt stellt diese Daten einmal im Jahr für die gesamte Stadt zusammen. Im Rahmen der Optimierung und Weiterentwicklung des Berliner Grünflächeninformationssystems (GRIS) wird zurzeit ein berlinweit einheitliches Baumkataster gemeinsam zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und den 12 Berliner Bezirken abgestimmt , das im Jahr 2013 eingeführt werden soll. Frage 3: Werden beispielhafte Umsetzung von Open Data im Naturschutz- bzw. Grünanlagenbereich aus anderen europäischen Großstädten, wie in Wien, bei der Planung bzw. Umsetzung einbezogen? Wenn nein, warum nicht? Antwort zu 3: Über das Geoportal werden Daten des Baumkatasters ebenso wie andere Geodaten des Landes Berlin zugänglich gemacht. Frage 4: In welchem Umfang werden sich Informationen aus dem Kataster entnehmen lassen, insbesondere welche Informationen werden gegenüber den bezirklichen digitalen Katastern aufgenommen? Welche fallen ggf. weg und warum? Antwort zu 4: Für das einheitliche Baumkataster werden die Grunddaten der bezirklichen Baumkataster übertragen, so dass sie auch im neuen System vorhanden und nutzbar sein werden. Für die Darstellung auf gesamtstädtischer Ebene werden weiterhin Auszüge der Daten veröffentlicht. Frage 5: Werden die Bezirke weiterhin eigenständige Kataster führen? Wenn ja, werden sie in der Zukunft alle das gleiche System verwenden? Frage 6: Werden die Daten aller 12 Kataster einheit- lich aufgebaut und über eine zentrale Schnittstelle abrufund vergleichbar sein? Antwort zu 5 und 6: Derzeit führen die Bezirke eigen- ständige Baumkataster für die in ihrer Zuständigkeit befindlichen Bäume. Künftig werden diese Kataster einheitlich aufgebaut sein, d.h. es wird künftig ein Softwaresystem geben, das von allen genutzt werden wird. Die Daten der bezirklichen Baumkataster werden, wie auch derzeit schon praktiziert, bezogen auf ganz Berlin aggregiert werden können und somit in der Gesamtheit abrufbar und vergleichbar sein. Frage 7: Werden die Daten im Sinne von Open Data über eine formatoffene Schnittstelle maschinenlesbar angeboten ? Wenn nein, warum nicht? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 863 Antwort zu 7: Die Geodaten des Geoportals Berlin sind maschinenlesbar. Und die Geodaten werden in internationalen Standards (wie z.B. Web Map Service [WMS], Web Feature Service [WFS]) bereit gestellt. Die Standards sind Bestandteil der EU-Richtlinie für den Aufbau einer europäischen Geodateninfrastruktur INSPIRE und demgemäß verpflichtend für Berlin wie auch für andere europäische Großstädte. Frage 8: Wird es ein Angebot an den Berlinerinnen und Berlinern geben, die grundlegenden Daten der Straßenbäume (Baumart, Alter, Gesundheitszustand) online einzusehen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, in welcher Form? Antwort zu 8: Es besteht bereits jetzt das Angebot an die Berlinerinnen und Berliner, Daten über Straßenbäume hinsichtlich beispielsweise Baumart, Alter und Gesundheitszustand einzusehen. Auf der Stadtgrün-Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt werden unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgr uen/stadtbaeume/ die entsprechenden Informationen bereitgestellt . Dieses Angebot wird auch weiterhin Bestand haben. Frage 9: Wie schätzt der Senat die finanziellen An- forderungen für dieses Programm ein? Antwort zu 9: Für das Angebot an Berlinerinnen und Berliner, Daten über Straßenbäume einzusehen, braucht es kein gesondertes neues Programm. Wie in der Antwort zu Frage 8 erläutert, ist die Bereitstellung von Daten über die Straßenbäume in Berlin bereits fester Bestandteil des umfangreichen Internetauftritts der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zum Berliner Stadtgrün. Berlin, den 06.September 2012 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Sep. 2012) 2