Drucksache 17 / 10 901 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Graf (PIRATEN) vom 29. August 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. August 2012) und Antwort Sicherungsverwahrung im Land Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Personen befinden sich zur Zeit (Stichtag ist der 31.07.2012) aufgrund einer angeordneten Sicherungsverwahrung in den Justizvollzugsanstalten des Landes Berlin? Zu 1.: Zum Stichtag 31.07.2012 waren 38 Personen aufgrund einer angeordneten Sicherungsverwahrung im Justizvollzug des Landes Berlin untergebracht. 2. Wie viele Personen sind zur Zeit (Stichtag ist der 31.07.2012) auf Grundlage des Therapieunterbringungsgesetzes (ThUG) weiterhin in geschlossenen Einrichtungen des Landes Berlin untergebracht? Zu 2.: Zum Stichtag 31.07.2012 war auf der Grundlage des Therapieunterbringungsgesetzes keiner in einer geschlossenen Einrichtung des Landes Berlin untergebracht . 3. Welche Straftaten mit welchem Strafmaß lagen den jeweiligen Unterbringungen nach 1. und 2. zu Grunde? (Bitte Einzelauflistung für jede Person mit den jeweils zur Verurteilung geführten Straftaten und der Höhe des Strafmaßes) Zu 3.: Die Angaben bezeihen sich auf die zu 1. untergebrachten Personen: Delikt Strafmaß der verbüßten Freiheitsstrafe 1. sexuelle Nötigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung 9 Jahre 2. Vergewaltigung in Tateinheit mit Körperverletzung 6 Jahre 3. schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes 4 Jahre und 9 Mon. 4. sexuelle Nötigung 13 Jahre und 6 Mon. 5. schwerer Raub in Tateinheit mit Körperverletzung 12 Jahre 6. Vergewaltigung 7 Jahre und 3 Mon. 7. Vergewaltigung in 3 Fällen 7 Jahre und 6 Monate 8. schwere räuberische Erpressung 9 Jahre 9. sexuelle Nötigung pp. 6 Jahre 10. Gefährliche Körperverletzung 6 Jahre und 6 Monate 11. Vergewaltigung pp. 7 Jahre und 6 Monate 12. schwerer Raub 7 Jahre und 4 Monate 13. Vergewaltigung 9 Jahre 14. Erpressung und Mord 15 Jahre 15. schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung 5 Jahre und 6 Monate 16. Vergewaltigung, sexueller Missbrauch pp. 9 Jahre und 6 Monate 17. besonders schwere Vergewaltigung 5 Jahre 18. Vergewaltigung 10 Jahre Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 10 901 Delikt Strafmaß der verbüßten Freiheitsstrafe 19. sexueller Missbrauch von Kindern pp. 7 Jahre und 6 Monate 20. schwerer Missbrauch 6 Jahre und 6 Monate 21. gefährliche vorsätzliche Körperverletzung 6 Jahre 22. schwerer sexueller Missbrauch 2 Jahre und 6 Monate 23. Totschlag sexueller Nötigung versuchte Körperverletzung 15 Jahre 24. versuchte Vergewaltigung 6 Jahre und 6 Monate 25. Raub pp. 3 Jahre und 10 Monate 26. versuchter Totschlag 7 Jahre und 6 Monate 27. Vergewaltigung 8 Jahre 28. sexueller Missbrauch Schutzbefohlener 5 Jahre und 9 Monate 29. Vergewaltigung in Tateinheit mit Körperverletzung 7 Jahre 30. Vergewaltigung, sexuelle Nötigung 10 Jahre 31. versuchter Mord 10 Jahre 32. Vergewaltigung in Tateinheit mit Körperverletzung 5 Jahre und 6 Monate 33. Vergewaltigung 8 Jahre und 9 Monate 34. Vergewaltigung pp. 10 Jahre und 2 Wochen 35. Mord, Raub 13 Jahre 36. Raub, Körperverletzung 5 Jahre 37. sexueller Missbrauch von Kindern 2 Jahre und 8 Monate 38. Totschlag sexuelle Nötigung versuchte Körperverletzung 15 Jahre 4. Welche Kosten entstehen durch die Beantwortung dieser kleinen Anfrage? Zu 4.: Eine konkrete Aufschlüsselung der Kosten ist nicht möglich. 5. Aufgrund welcher Datensätze bzw. Unterlagen wurden die vorstehenden Fragen beantwortet und inwieweit wäre es möglich, diese (ggf. in aufbereiteter Form) auf dem Berliner Open-Data-Portal einzustellen und fortlaufend zu aktualisieren? Zu 5.: Die Grundlage der Daten sind die Voll- streckungsunterlagen der Staatsanwaltschaft Berlin bzw. die Sicherungsverwahrten-Akten. Einer fortlaufend aktualisierten Veröffentlichung stehen aus hiesiger Sicht erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken entgegen. Eine Einstellung dieser Daten in das Open-Data-Portal des Landes Berlin wird derzeit nicht erwogen. Berlin, den 18. September 2012 Thomas Heilmann Senator für Justiz und Verbraucherschutz (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Sep. 2012) 2