Drucksache 17 / 10 933 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Alexander J. Herrmann (CDU) vom 05.September 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. September 2012) und Antwort Kunst aus der DDR in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Kunstgegenstände im Eigentum des Lan- des Berlin, insgesamt und unterteilt nach Objektarten, werden derzeit im Kunstarchiv Beeskow verwahrt? Zu 1.: Im Depot des Kunst-Archivs Beeskow befinden sich rd. 22.000 Objekte, davon 12.992 Grafiken, 1.942 Zeichnungen, 1.500 Gemälde, 1.305 Fotografien, 3.656 Medaillen und Plaketten, 286 Kleinplastiken, 298 kunsthandwerkliche Objekte, 60 textile Arbeiten. Das Land Berlin besitzt einen Anteil von 55 %. 2. Welche finanziellen Mittel stellt das Land Berlin dem Kunstarchiv Beeskow bzw. dem Land Brandenburg hierfür zur Verfügung? Zu 2.: Die Länder Brandenburg und Berlin stellen je- weils jährlich 53.700,-- € dem Kunstarchiv in Beeskow zur Verfügung. 3. Wie gedenkt der Senat in Zukunft, mit der im Lan- deseigentum stehenden eingelagerten Kunst aus der DDR umzugehen bzw. den Archivbestand zu nutzen? Zu 3.: Der Archivbestand wird weiterhin wie bisher genutzt für: - die wissenschaftliche Erschließung, Information und Veröffentlichung; - die Sammlung, Archivierung und Auswertung sekundärer Materialien zum Tema „Kunst der DDR“, - kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen. Seit 2003 arbeitet das Archiv kontinuierlich an der Er- schließung des Bestandes. Parallel zu den Archivierungsarbeiten werden Recherche- und Forschungsprojekte unterstützt sowie Anfragen und Leihverkehr bearbeitet. Um die Öffentlichkeit herzustellen, richtete das Kunstarchiv eine Internetseite ein und realisiert Ausstellungsprojekte und Vortragsreihen auf der Burg Beeskow und in anderen Städten. Die letzte Ausstellung „Role Models! Die Frau in der DDR in Selbst- und Fremdbildern“ wurde in Kooperation mit der Kulturstiftung Poll in der Berliner Galerie Poll in diesem Jahr gezeigt. 4. Wie steht der Senat vor diesem Hintergrund zur Errichtung einer dauerhaften Ausstellung der im Eigentum des Landes Berlin stehenden Kunst aus der DDR in dem Stadtteilzentrum Schloß Biesdorf im Bezirk MarzahnHellersdorf ? Zu 4.: Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hatte für die Durchführung des Vorhabens „BIBER-Galerie Bilderstreit im Schloss-Biesdorf“ einen Antrag auf Mittel des Kulturinvestitionsprogramms aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit dem Konzept, die Werke aus dem Kunstarchiv Beeskow in der Galerie „Bilderstreit“ dauerhaft zu präsentieren, gestellt. Dem Antrag wurde von der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten stattgegeben. Das Projekt hat ein Volumen von bis zu 7.5 Mio €, davon werden seitens des EFRE 3.75 Mio € bereitgestellt. Die Kofinanzierung übernehmen die DKLB-Stiftung mit 3.5 Mio € und der Bezirk mit 250 T€. 5. Welche Möglichkeit sieht der Senat, die im Landes- eigentum stehende Kunst aus der DDR in dieser Ausstellung einer möglichst breiten Öffentlichkeit zu präsentieren , und wie gedenkt der Senat diese zu unterstützen? Zu 5.: Der Bezirk hat ein Interessenbekundungs- verfahren eingeleitet und sucht eine Betreiberin / einen Betreiber für das Schloss Biesdorf mit der Galerie „Bilderstreit“. Er hat sich im EFRE Antrag verpflichtet, im Jahr 30.000 Besucher, insbesondere Touristen zu erreichen . Der Senat unterstützt den Bezirk mit EFRE-Mitteln bei der Sanierung des Gebäudes (siehe 4.). Berlin, den 26. September 2012 In Vertretung André Schmitz Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Okt. 2012)