Drucksache 17 / 11 202 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Katrin Lompscher (LINKE) vom 13. November 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. November 2012) und Antwort Gestaltung des Umfelds der Marienkirche Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Geht der Senat weiterhin davon aus, dass die Freiflächengestaltung rund um den Fernsehturm, ein- schließlich des Umfeldes der Marienkirche, trotz der not- wendigen mehrfachen Planungsänderungen bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen sein wird? Antwort zu 1: Die laufenden Arbeiten im Umfeld des Fernsehturmes werden zusammen mit dem Hochbau "Alea101" (Bauvorhaben der Redevco auf dem Baufeld C2) Ende 2013 abgeschlossen sein. Die Gestaltung des Umfeldes der Marienkirche wird gesondert ausgeschrie- ben, im Sommer 2013 begonnen und voraussichtlich im Sommer 2015 abgeschlossen. Mit vorbereitenden Arbei- ten wie Baumfällungen und dem Abbruch einer unterirdi- schen Pumpenstube soll bereits im Frühjahr 2013 begon- nen werden. Frage 2: In welcher Weise werden unterschiedliche Auffassungen zu Konzept und Details der Umfeldgestal- tung der Marienkirche von Bezirk, Senat und Kirchengemeinde bearbeitet und zum Konsens geführt? Antwort zu 2: Der Bauherr, das Bezirksamt Mitte von Berlin führen kontinuierlich Planungsgespräche, an denen Senat, Landesdenkmalamt, Anliegervertreter und die Kir- chengemeinde immer beteiligt waren und weiter beteiligt werden. Frage 3: Wie werden die Anwohnerinnen und An- wohner sowie die Stadtöffentlichkeit in die laufende Debatte zur Gestaltung des Umfeldes der Marienkirche ein- bezogen? Antwort zu 3: Das Bezirksamt Mitte von Berlin hat hierzu eine öffentliche Veranstaltung in der Marienkirche durchgeführt. Es liegt im Ermessen des Bezirksamtes, weitere Veranstaltungen durchzuführen. Frage 4: Wie beurteilen Senat, Landesdenkmalamt und Landesdenkmalrat das Anliegen, das Lutherdenkmal vom jetzigen Standort an der Nordseite der Kirche an den ursprünglichen Standort an der westlichen Eingangsseite zu versetzen und wie wird in diesem Zusammenhang eine mögliche Rekonstruktion der ursprünglich vorhandenen Begleitfiguren am Sockel, der Umfassung und der Treppe bewertet? Antwort zu 4: Die Rückführung des Lutherdenkmals an seinen historischen Standort wird vom Senat und dem Landesdenkmalamt begrüßt. Der Wunsch des Arbeitskreises Lutherdenkmal im evangelischen Kirchenkreis Stadt- mitte, den Denkmalsockel in einer zeitgemäßen Formen- sprache zu gestalten, wurde positiv zur Kenntnis genom- men. Frage 5: Wie beurteilen Senat, Landesdenkmalamt und Landesdenkmalrat das Anliegen, in räumlicher Nähe zum alten Standort des Lutherdenkmals und zum (nicht mehr vorhandenen) Wohnhaus von Moses Mendelssohn ein neues Denkmal zu errichten? Antwort zu 5: Die Rückführung des Lutherdenkmals und das geplante Denkmal Moses Mendelssohn werden auch im inhaltlichen Bezug zueinander die geschichtliche Bedeutung des Ortes vergegenwärtigen und die öffentliche Wahrnehmung steigern. Frage 6: Wie werden die Gestaltung des Umfeldes der Marienkirche, der öffentlichen Räume zwischen Fernsehturm und Spree und die Versetzung bzw. Aufstellung von Denkmalen konzeptionell und zeitlich miteinander koor- diniert? Frage 7: Welcher Zeitrahmen ist für die Versetzung bzw. Aufstellung der Denkmale vorgesehen? Frage 8: Entwickelt der Senat weitere eigene Aktivitä- ten bzw. sind ihm Aktivitäten Dritter bekannt, die sich auf die derzeitig laufende Umfeldgestaltung auswirken? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 11 202 2 Antwort zu 6 bis 8: Die Bauarbeiten zur Instandset- zung der Freiraumanlagen am Fernsehturm werden im Wesentlichen abgeschlossen sein, wenn die Umgestaltung an der Marienkirche beginnt. Das Denkmal Moses Men- delssohn wird nur einen kleinen Bereich bei der Grünan- lage an der Spandauer Straße einnehmen, derzeit wird die genaue Verortung geplant. Die Arbeiten zur Realisierung sollen im Jahr 2013 be- gonnen und abgeschlossen werden. Die Enthüllung des an seinen historischen Standort zurück versetzten Lutherdenkmals ist zur Lutherdekade und dem Reformationsjubiläum im Jahr 2017 geplant. Die umfassendsten Bauarbeiten in diesem Umfeld ent- stehen durch den Weiterbau der U- Bahnlinie 5 vom Ale- xanderplatz zum Brandenburger Tor. Die Arbeiten am U- Bahnhof Berliner Rathaus und im Marx-Engels-Forum sind so umfassend, dass weitere Großbaustellen hier derzeit nicht geplant sind. Berlin, den 13. Dezember 2012 In Vertretung R. L ü s c h e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2012)