Drucksache 17 / 11 323 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner (PIRATEN) vom 07. Dezember 2012 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Dezember 2012) und Antwort Grüne Welle in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Gibt es bereits Pläne seitens des Senats, die grüne Welle auf Teilen des Berliner Straßennetzes einzu- führen? Wenn ja, wie sehen diese aus? Antwort zu 1: Die Frage der Einführung stellt sich in dieser Form nicht. Auf rd. zwei Dritteln der rd. 1500 km Hauptverkehrsstraßen in Berlin sind die Lichtsignalanla- gen (LSA) koordiniert, also grüne Wellen vorhanden. Die Koordinierung von Lichtsignalanlagen ist grundsätzlich eine zu beachtende Randbedingung bei der Planung von LSA-Schaltungen. Neben der Abhängigkeit von physika- lischen Grundlagen und städtebaulichen Gegebenheiten, die eine durchgängige grüne Welle in mehr als einer Fahrtrichtung meistens verhindert, sind noch andere Vor- gaben und Zielkonflikte (Verkehrssicherheit, Fußverkehr, Radverkehr, Beschleunigung des öffentlichen Personen- nahverkehrs - ÖPNV) zu beachten, die weitere Ein- schränkungen einer grünen Welle zur Folge haben. Näheres zu Theorie und Praxis von grünen Wellen kann auch im Internet unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/lenkung/ampeln/ sicherheit/de/gruene_welle.shtml oder http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtplanung-die-perfekte- gruene-welle-auf-berlins-strassen-seite-2/5800758-2.html nachgelesen werden. Frage 2: Wie weit ist die Stadt technisch auf die Ein- führung der grünen Welle vorbereitet? Antwort zu 2: Es bestehen keine LSA-technischen Einschränkungen. Frage 3: Wieweit ist die VLB schon bei der Erfassung von geeigneten Straßenzügen für die Grüne Welle voran- geschritten? Antwort zu 3: Siehe Antwort zu 1. Frage 4: Welche Straßenzüge abseits der Bundesstra- ßen, die die Stadt durchkreuzen, sieht der Senat als geeig- net an? Antwort zu 4: Die grüne Welle ist auf allen Haupt- und Nebenstrecken mit o.g. Einschränkungen umgesetzt. Frage 5: Welche Verkehrsachsen müssten umgebaut werden, um den Durchfluss zu verbessern? Antwort zu 5: Der Durchfluss an LSA wird unter o. g. Randbedingungen bereits mit den LSA-Schaltungen op- timiert. Insofern ist in der Regel kein Umbau erforderlich. Der Durchfluss könnte mit baulichen Maßnahmen bei- spielsweise durch eine Erhöhung der Anzahl an Fahrspu- ren für den motorisierten Individualverkehr (MIV) erhöht werden. Nachteilig dabei wäre in diesem Fall unter ande- rem, dass die Furtlängen für den Fußverkehr entsprechend länger würden. Zusätzlich erfordern längere Furten auch längere Schutzzeiten, so dass in der Signalisierung mehr Verlustzeiten zu berücksichtigen sind. Dies wäre insbesondere für langsam Gehende, bzw. in ihrer Mobilität behinderte Menschen ein Problem und daher nicht mit dem vom Senat beschlossenen Ziel ver- einbar, noch fußgängerfreundlicher zu werden. Deshalb sind solche Maßnahmen nicht Bestandteil der Verkehrs- strategie des Senats. Frage 6: Ist dabei für die Busse der BVG Vorzugsgrün und/oder Vorrangtrassen für die Tram vorgesehen? Antwort zu 6: Seit 1998 ist die ÖPNV-Be- schleunigung eine der maßgeblichen Ziele für die LSA- Steuerung. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 11 323 2 Frage 7: Wie teuer wäre die Umrüstung der Ampelan- lagen auf den im Anhang genannten Strecken? Antwort zu 7: Entfällt. Berlin, den 21. Dezember 2012 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ............................................. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Jan. 2013) Anhang Radialstraßen (teilweise mit weitergeführter Strecke):  B1 mit Ausnahme Teilstück Schloßstraße  Bundesallee  B2  B5  Hardenbergstraße - Otto-Suhr-Straße - Spandauer Damm - Charlottenburger Chaussee - Ruhlebener Straße - Brunsbütteler Damm  Berliner Straße – Seidelstraße - Scharnweberstraße - Müllerstraße – Chausseestraße - Friedrichstraße  Reinickendorfer Straße - Marktstraße - Residenzstraße - Lindauer Allee - Roedernallee - Oranienburger Straße  B96/B96a  Prenzlauer Allee - Prenzlauer Promenade - Pasewalker Straße - Hauptstraße - Schönelinder Straße  Torstraße - Mollstraße - Landsberger Allee - Landsberger Chaussee  Teltower Damm - Clayallee - Hohenzollerndamm - Hohenstaufenstraße - Pallasstraße - YorckStraße - Gneisenaustraße - Hasenheide - Karl-Marx-Straße - Buschkrugallee - Rudower Strasse - Neuköllner Straße - Waltersdorfer Chausee  Kottbusser Damm - Hermannstraße - Britzer Damm - Buckower Damm  Mehringdamm - Tempelhofer Damm - Mariendorfer Damm - Lichtenrader Damm  B101 Ringstraßen und andere Straßen:  Beeskowdamm - Goerzallee - Hindenburgdamm  Am Juliusturm - Siemensdamm - Tegeler Weg  Eichborndamm - Wilhelmsruher Damm  Waidmannsluster Damm - Zabel-Krüger-Damm  Seestraße - Osloer Straße - Bornholmer Straße - Wisbyer Straße - Ostseestraße  B109  Buschallee - Suermondtstraße- Rhinstraße- Am Tierpark - Treskowallee - Edisonstrasse  Indira-Gandhi-Straße - Weißenseer Weg - Möllendorffstraße  Hansastraße - Falkenberger Chaussee - Ahrensfelder Chaussee  B158  Hauptstrasse - Köpenicker Chaussee - Rummelsburger Landstraße - An der Wulheide  Sonnenallee - Südostallee - Abzweigung Rixdorfer Straße bis B96  Gottlieb-Dunkel-Straße - Rixdorfer Straße bis Mariendorfer Damm  Ullsteinstraße - Gradestraße- Blaschkowallee - Späthstraße - Baumschulenstraße bis B96a  Nahmitzer Damm - Buckower Chaussee - Johannisthaler Chaussee  Grazer Damm