Drucksache 17 / 11 604 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Lenz (CDU) vom 20. Februar 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Februar 2013) und Antwort Neue Chance für den Knaack-Club in Pankow! Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Liegt dem Senat eine genaue Zeitplanung für das Bauprojekt für den Knaack-Club an der Eberswalder Straße vor? Antwort zu 1:Für die bauplanungs- und bauordnungs- rechtliche Beurteilung und Genehmigung des Bauprojekts Knaack-Club ist der Bezirk Pankow weitgehend und selbstständig zuständig. Die Fragen 1-7 wurden vom Be- zirksamt Pankow wie folgt beantwortet: Mit den Betreibern des Knaack-Clubs ist eine Zeitpla- nung verabredet. Diese sieht vor, das Jahr 2013 für die Bauvorbereitung (Bauwerkplanung, notwendige Gutach- ten, Schallschutz, Brandschutz usw.) und für abschlie- ßende Vertragsverhandlungen für den Erbbaurechtsver- trag zu nutzen. Für 2014 ist das Baugenehmigungsverfah- ren vorgesehen. Bauvorbereitung und Durchführung sol- len 2014 und 2015 erfolgen. Frage 2: Wer bzw. welches Unternehmen plant die Er- richtung des Neubaus? Antwort zu 2 : Den Neubau planen die Betreiber des alten Knaack-Clubs in Zusammenarbeit mit der im Bezirk Pankow ansässigen Black Box Music GmbH. Frage 3: Für wie viele Gäste soll der neue Club Platz bieten? Antwort zu 3: Das Raumkonzept sieht derzeit eine Veranstaltungs- und Konzerthalle für 400 Besucherinnen und Besucher, Lounge – Bereiche und ein Café mit ca. 100 qm Nutzfläche vor. Der Eingangsbereich wird an der Eberswalder Straße abgewandter Gebäudeseite angeordnet, um Nutzungskon- flikte mit Anwohnerinnen und Anwohnern von vornhe- rein auszuschließen. Frage 4: Soll die Anzahl der Vorort vorhandenen Parkplätze im Zuge der Baumaßnahmen erhalten oder ausgebaut werden? Antwort zu 4: Die Zahl der vor Ort auf der Fläche be- stehenden Stellplätze für den ruhenden Verkehr wird zu Gunsten der künftigen Clubnutzung reduziert werden. Frage 5: Wurde bereits ein Erbbaupachtvertrag zwi- schen dem Bauherren und dem Land Berlin unterzeich- net? Antwort zu 5: Nein, derzeit wird der Erbbaubpacht- vertrag verhandelt. Frage 6: Durch welche Maßnahmen des Senats und des Bezirks werden die Betreiber des Clubs bei der Um- setzung ihrer Pläne unterstützt? Antwort zu 6: Das Bezirksamt Pankow hat die Betrei- ber des alten Knaack-Clubs intensiv bei der Standortsuche für einen neuen Knaack-Club unterstützt. Dabei wurden eine Vielzahl von Standorten vorge- schlagen, begutachtet, besichtigt, erörtert und beschieden. Die Fläche des neuen Clubs wird vom Bezirksamt über einen Erbbaupachtvertrag dem Betreiber zur Verfü- gung gestellt werden. Das Bezirksamt Pankow arbeitet mit den Projektver- antwortlichen unkompliziert und lösungsorientiert zu- sammen, um einen neuen Knaack-Club zu ermöglichen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 11 604 2 Frage 7: Gibt es weitere Standorte im Bezirk Pankow, die für eine Neuansiedlung von Musik- oder Jugendclubs geeignet sind und wenn ja, wird eine entsprechende Nut- zung geprüft? Antwort zu 7: Es gibt weitere Standorte im Bezirk Pankow, die sich für Clubs eignen. Diese wurden bereits im Rahmen der Ersatzstandortsuche für den Knaack-Club überprüft (viele dieser Flächen und Orte liegen in Gebie- ten, die von der Clubszene noch nicht entdeckt wurden). Die Clubszene sucht sich selbst neue Standorte, wie z.B. der Club der Republik (ehemals Pappelallee) aktuell in der Willner-Brauerei in der Berliner Straße. Frage 8: Plant der Senat Maßnahmen, um künftigen Nutzungskonflikten zwischen Clubs in Wohngebieten und sanierten bzw. neugebauten Wohnungen, wie sie am ehemaligen Standort des Knaacks aufgetreten sind, vor- zubeugen? Antwort zu 8: Der Berliner Senat hat zum 1. Januar 2013 ein Musicboard eingerichtet, dessen Aufgaben u.a. die Verbesserung der Berliner Musikinfrastruktur – z. B. gemeinsam mit Clubs und Livespielstätten – sowie die Vermittlung zwischen Berliner Popmusikszene, Verwal- tung und Wirtschaft sind. Am 21. März 2013 veröffent- lichte das Musicboard im Auftrag der Senatskanzlei dar- über hinaus einen sog. Call for Concepts „Pop im Kiez“ für Maßnahmen oder eine Kampagne für ein Miteinander von Livemusik und Nachbarschaft. Je nach einge- reichten Konzepten wird das Land Berlin ein oder meh- rere Projekt(e) in diesem Sinne fördern. Darüber hinaus kann das Musicboard bzw. die Musikbeauftragte des Lan- des in Problemfällen als Moderator bzw. Moderatorin auftreten. Frage 9: Plant der Senat weitere Schritte, um das Wegziehen von Clubs aus den Innenstadtgebieten zu ver- hindern bzw. um die Neuansiedlung von Clubs im inner- städtischen Bereich zu fördern? Antwort zu 9: Der Berliner Senat hat eine neue Lie- genschaftspolitik auf den Weg gebracht, mit der auch die kulturelle Nutzung von Liegenschaften als Mehrwert für die Stadt berücksichtigt wird. Die Überlassung von lan- deseigenen Liegenschaften – durch Verkauf oder Erbpacht – u. a. für kulturelle Zwecke soll verbessert werden. Auch an dieser Stelle kann das Musicboard bzw. die Mu- sikbeauftragte des Landes, die sich im intensiven Dialog mit Clubbetreiberinnen und Clubbetreibern befindet, als Vermittlerin auftreten. Im Übrigen wird auf die Antwort auf die Kleine An- frage 17/10150, Frage 10, verwiesen. Berlin, den 02. April 2013 In Vertretung Christian Gaebler ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Apr. 2013)