Drucksache 17 / 11 605 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (PIRATEN) vom 20. Februar 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Februar 2013) und Antwort Kontakte Berliner Politiker zu rechtsradikalen Burschenschaften? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Teilt der Senat die auf Erkenntnisse des Bayeri- schen Verfassungsschutzes zurückgehende Einschätzung des damaligen Bayerischen Innenministers Günther Beck- stein – veröffentlicht in der Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern v. 14. 6. 2001 –, wonach bei der Prager Burschenschaft Teutonia zu Würz- burg Kontakte in rechtsextreme Kreise bestehen? 2. Wie beurteilt der Senat die hier zitierte Aussage aus o. g. Pressemitteilung?: „Akteure aus dem Bereich des organisierten Rechtsextremismus suchten und fanden zu- letzt auch Anschluss bei der Prager Burschenschaft Teu- tonia zu Regensburg (B! Teutonia). Im Haus der Teutonia legte unter anderem der rechtsextremistische Autor und Redakteur sowie Funktionär der NPD J. S. seine ‚Grundlagen nationaler Politik’ dar, wobei er in traditioneller rechtsextremistischer Manier die Souveränität der Bun- desrepublik in Frage stellte und sie als Vasall der Sieger- mächte des 2. Weltkrieges herabwürdigte.“ 3. Wie beurteilt der Senat den in den „Grundsät- zen“ besagter Burschenschaft festgehaltenen „volksbezogenen Vaterlandsbegriff“? Zu 1. bis 3.: Dem Senat sind keine Strukturen und Ak- tivitäten der Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg beziehungsweise zu Regensburg in Berlin bekannt. Aus- sagen von Behörden anderer Bundesländer können nur in Bezug auf Organisationen, Vereine oder Parteien, die in Berlin ansässig sind, bewertet werden. 4. Liegen dem Berliner Senat und/oder dem Berliner Verfassungsschutz Erkenntnisse über Kontakte der Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg zu Berliner Politi- ker/innen und/oder politischen Aktivist/innen aus Berlin vor? Zu 4.: Es liegen keine Erkenntnisse zu rechtsextremistischen Aktivitäten der Prager Burschenschaft Teuto- nia zu Würzburg in Berlin vor. Kontakte der Burschen- schaft zu Berliner Rechtsextremistinnen und Rechtsext- remisten sind nicht bekannt. Über andere Kontakte der Burschenschaft kann keine Bewertung abgegeben werden. 5. Ist dem Senat bekannt, dass der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Herr Dr. Robbin Juhnke, am 28.4.2012 bei der Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg einen Vortrag zu „Berliner Verhältnissen “ hielt? 6. Wie beurteilt der Senat diese Art von Vortragstä- tigkeit? 7. Wie stellt der Senat sicher, dass Kontakte innenpo- litischer Sprecher zu Burschenschaften der o. g. Art kei- nen Einfluss auf die Senatspolitik haben, insbesondere vor dem Hintergrund der Aussage von Herrn Innensenator Frank Henkel, wonach der Kampf gegen rechtsextreme Bestrebungen „mit größtmöglichem Engagement geführt werden“ müsse (zit. nach Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport v. 2. 11. 2012)? Zu 5. bis 7.: Der Senat bewertet die Handlungen von Fraktionssprecherinnen und Fraktionssprechern, die dem Senat nicht angehören, nicht. Berlin, den 11. April 2013 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Mai 2013)