Drucksache 17 / 11 867 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Delius (PIRATEN) vom 03. April 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. April 2013) und Antwort Flughafen BER: Umgang mit der Ressource Trinkwasser Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Die Beantwortung beruht teilweise auf Angaben der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB). Frage 1: Aus welchen Quellen wird der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) nach Inbetriebnahme seinen Bedarf an Trinkwasser beziehen? Antwort zu Frage 1: Der BER bezieht (ebenso wie derzeit der Flughafen Schönefeld) sein Trinkwasser vom örtlichen Versorger MAWV (Märkischer Abwasser- und Wasserzweckverband). Frage 2: Aus welchen Quellen wird das ausschließlich für Kühl-Maßnahmen verwendete Trinkwasser entnom- men werden? Antwort zu Frage 2: Das für die Kühlung verwendete Trinkwasser stammt ebenfalls aus dem Netz des MAWV. Das Wasser wird in der Energiezentrale aufbereitet und über das Fernkältenetz an die Verbraucher auf dem BER verteilt. Frage 3: Welche Maßnahmen zur Reinigung von Ab- wässern werden am BER vor Ort vorgenommen werden? Antwort zu Frage 3: Verschmutztes Regenwasser wird vorbehandelt (siehe Antwort zu Frage 4). Schmutzwasser wird nur vorgereinigt, wo es technisch erforderlich ist (Leichtflüssigkeitsabscheider an Tankstellen, Fettabschei- der an Kantinen). Das gesamte Schmutzwasser wird in Abwasserpumpwerken gesammelt und über eine Druck- rohrleitung zur Kläranlage Waßmannsdorf übergeleitet. Dort erfolgt die Reinigung. Frage 4: An welchen Orten werden die anfallenden Abwässer, das mit Enteisungsmitteln belastete Schmelz- wasser der Start- und Landebahnen sowie das bei Regen abfließende Wasser der Start- und Landebahnen geklärt? Antwort zu Frage 4: Das Regenwasser wird differen- ziert behandelt. In der frostfreien Zeit wird dieses Wasser von Dächern, Straßen und Rollbahnen, wenn es sauber ist, entweder direkt vor Ort versickert oder in modernen Rückhaltebodenfiltern auf dem Flughafen behandelt. Ziel der Bodenfilter ist es, die belasteten Regenwassermengen soweit zu behandeln, dass sie entweder versickern oder in den Glasowbach bzw. den Selchower Flutgraben abge- leitet werden können. In den Wintermonaten dienen die Rückhaltebodenfilter ebenfalls der Behandlung des mit Enteisungsmitteln belasteten Regenwassers. Automati- sche Messstationen überwachen die Reinigungswirkung der Bodenfilter. Werden die vorgegebenen Einleitgrenz- werte für die oben beschriebene Ableitung nach der Be- handlung in den Retentionsbodenfiltern überschritten, so besteht die Möglichkeit, das Niederschlagswasser zum Klärwerk nach Waßmannsdorf zu pumpen. Frage 5: Welche Maßnahmen zum Recycling von Ent- eisungsmitteln werden auf den Berliner Flughäfen derzeit umgesetzt und welche Maßnahmen zum Recycling von Enteisungsmitteln sollen am BER nach dessen Inbetrieb- nahme umgesetzt werden? Antwort zu Frage 5: Zurzeit sind keine Maßnahmen zum Recycling im Einsatz oder vorgesehen. In TXL wird das anfallende Wasser aus der Vorfeld- entwässerung während der Enteisungs- bzw. Winterperi- ode über die Schmutzwasserhebeanlage in das Abwasser- system (Schmutzwasser) eingeleitet (Winterbetrieb). Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 11 867 2 Weitere Hinweise zum Thema Enteisung entnehmen Sie bitte dem Umweltbericht 2011, der unter folgendem Link veröffentlicht wurde: http://preview.berlin-air- port.de/de/presse/publikationen/index.php/unternehmen/2011 Frage 6: Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen? Antwort zu Frage 6: Nein Berlin, den 25. April 2013 Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Mai 2013)