Drucksache 17 / 11 961 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wolfgang Albers (LINKE) vom 19. April 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. April 2013) und Antwort Wohnraum für Studierende in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Angebote von Wohnraum/Wohnungen, die sich insbesondere an Studierende richten, gibt es derzeit in Berlin bzw. sind dem Senat bekannt - über die Wohn- heime des Studentenwerks Berlin hinaus? (Nach Mög- lichkeit bitte Anbieter und Anzahl der Plätze / Wohnun- gen sowie Preisniveau der Wohnraumangebote auflisten.) Zu 1.: Die Wohnheime des Studentenwerks bieten derzeit (Stand 2012) 9.410 der 160.145 Berliner Studie- renden (6,4%, Stand 2012 ) einen Platz. Die übrigen 150.735 Berliner Studierenden (93,6%) wohnen privat. Laut der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studenten- werks (Stand 2009, die 20. Sozialerhebung erscheint im Juni 2013) ist die weitere Verteilung in Berlin wie folgt: 16% der Studierenden leben bei den Eltern, 1% zur Un- termiete, 26% in einer Wohngemeinschaft, 22% allein in einer Wohnung und 29% leben mit einer Partnerin bzw. einem Partner in einer Wohnung. Über die in Drucksache 17/0735 dargestellten Informationen hinaus liegen dem Senat keine speziellen Informationen über die Details dieser Wohnverhältnisse vor. 2. Welche Aktivitäten gibt es aktuell von den städti- schen Wohnungsbaugesellschaften über die in der Mitteilung zur Kenntnisnahme „Angebot an Wohnraum für Studierende ausbauen“ (Drucksache 17/0735) dargestellten Initiativen hinaus, um zusätzlichen für Studierende geeigneten sowie preisgünstigen Wohnraum zur Verfü- gung zu stellen? Zu 2.: Die Gesellschaften unterstützen Studierende auf verschiedene Arten bei der Wohnungssuche. So gewährt die Gewobag z.B. Studierenden exklusive Mietboni im Rahmen einer auf Studierende zugeschnittenen Vermie- tungsaktion. Die Gesellschaften nutzen verschiedene Kommunikationsmedien wie Internet-Werbebanner und Aktionsflyer, um die Studierenden zu erreichen. Bei der degewo werden jährlich ca. 100 Wohnungen über die Aktion „2 Semester ½ Miete“ zu besonders günstigen Konditionen exklusiv für junge Menschen in der Ausbildung angeboten. Knapp 60% der über diese Aktion gewonnenen Mieterinnen oder Mieter waren in den letzten Jahren Studierende. Von diesen Mieterinnen oder Mietern bleiben viele über mehrere Jahre. Die HOWOGE kooperiert in regelmäßigen Abständen mit den in Berlin ansässigen Hochschulen und bewirbt dort per Aushang ihre Wohnungsangebote. Aktuell gibt es jedoch keine Initiative zur Bewerbung von Wohnraum speziell für Studierende, da die für Studierende geeigne- ten Wohnungen in Lichtenberg und Berlin-Buch nicht deren Interesse wecken. 3. Welche Ergebnisse oder auch Probleme gibt es in der Zusammenarbeit zwischen dem Studentenwerk und den städtischen Wohnungsbaugesellschaften, um das An- gebot von Wohnraum für Studierende in Berlin zu erwei- tern? Zu 3.: Im Rahmen des Bündnisses für soziale Woh- nungspolitik und bezahlbare Mieten fanden auf Initiative der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft gemeinsame Gespräche der sechs kommunalen Wohnungsgesellschaften, des Verbands Berlin- Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) und des Studentenwerks zur Optimierung und Intensivierung der Zusammenarbeit statt. Am 29.4.13 wurde ein gemein- sames Marketingkonzept vereinbart, in dessen Rahmen Wohnraum für ca. 500 Studierende angeboten werden soll. Ferner laufen derzeit Sondierungen hinsichtlich ge- meinsamer Neubauvorhaben von städtischen Wohnungs- baugesellschaften und Berliner Studentenwerk. Probleme sind dabei nicht bekannt. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 11 961 2 Weitergehende Ansätze sind deshalb schwierig, weil sich die leerstehenden Wohnungen der Wohnungsbauge- sellschaften häufig in Randlagen (weit) außerhalb des S- Bahn-Rings befinden, die von Studierenden nicht nachge- fragt werden. 4. Wie fördert und unterstützt der Senat die Zusam- menarbeit zwischen dem Studentenwerk und den städti- schen Wohnungsbaugesellschaften und in welcher Weise trägt er bei existierenden Problemen zu deren Lösung bei? Zu 4.: Siehe auch Antwort zu 3. Zudem beschäftigt sich die Senatsverwaltung für Bil- dung, Jugend und Wissenschaft zusammen mit dem Stu- dentenwerk und den zuständigen Stellen bei der Senats- verwaltung für Finanzen und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt intensiv damit, geeignete Objekte in Berlin für studentisches Wohnen zu identifi- zieren und in diesen Objekten dann neue Wohnheimplätze zu schaffen. Berlin, den 08. Mai 2013 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Mai 2013)