Drucksache 17 / 12 013 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Turgut Altug und Anja Schillhaneck (GRÜNE) vom 25. April 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Mai 2013) und Antwort ELER-Mittel (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums)? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Projekte in Berlin wurden in den letzten fünf Jahren durch Mittel aus dem Europäischer Landwirt- schaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert? Zu 1.: Im Land Berlin wurden Projekte im Rahmen  der einzelbetrieblichen landwirtschaftlichen Investitionsförderung (EU-Code 121),  der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (EU-Code 212),  von Agrarumweltmaßnahmen (EU-Code 214) sowie  von Ausgleichszahlungen für Nachteile bei der Bewirtschaftung in Natura-2000-Gebieten mit Mitteln des ELER gefördert. Die Umsetzung der Förderung für die Berliner Antragstellerinnen und An- tragsteller erfolgt aufgrund des zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg im Dezember 2003 geschlosse- nen Landwirtschaftsstaatsvertrages in den für das Land Berlin zuständigen Bewilligungsstellen im Land Bran- denburg. 2. Wie sind die landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin über dieses Programm informiert? Zu 2.: Die Information an Bezirke, Betriebe sowie Wirtschafts- und Sozialpartner erfolgte durch die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der Senatsverwal- tung (ehemals Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, jetzt Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz), in der der Agrarbereich des Lan- des Berlins angesiedelt ist. Darüber hinaus stehen Infor- mationen auf der Internetseite www.eler.brandenburg.de zur Verfügung. 3. Trifft es zu, dass die Berliner ELER-Mittel (Euro- päischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) der Förderperiode 2007 - 2013 von rd. 2,023 Mio. € erst zu ca. 75 % gebunden sind, und daher in der laufenden Förderperiode noch etwa 500.000 € abgerufen werden könnten? Zu 3.: Ja, das trifft zu. Ziel ist es, die restlichen ELERMittel für Berlin voll auszuschöpfen. Dafür wurde für das Land Berlin die Antragsfrist 31.03.2013 für neue Projekte veröffentlicht. Die eingegangenen Projektanträge befin- den sich derzeit bei den Bewilligungsbehörden in der Prü- fung. Es ist davon auszugehen, dass die für Berlin noch zur Verfügung stehenden ELER-Mittel in Höhe von 500.000 € gebunden werden. 4. Inwieweit trifft es zu, dass der Senat die hierzu er- forderliche Kofinanzierung noch nicht sichergestellt hat? Wenn dies stimmt: Wann stellt der Senat ausreichende Mittel zur Kofinanzierung bereit? Zu 4.: Auf der Grundlage der eingegangenen Projek- tanträge und unter Berücksichtigung von Altanträgen prüft die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucher- schutz die Bereitstellung von Kofinanzierungsmitteln und leitet erforderliche Maßnahmen umgehend ein. 5. Wie sehen aktuelle Planungen zur künftigen Förde- rung über den ELER aus? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 013 2 Zu 5.: Die neue Förderperiode (FP 2014-20) befindet sich noch in der Planungsphase. Das Land Berlin ist durch die Mitarbeit in der „Arbeitsgruppe ELER 2014“ des Landes Brandenburg durch Vertreterinnen der Senatsver- waltung für Justiz und Verbraucherschutz und der Senats- verwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in diesen Prozess mit eingebunden. Im Ergebnis wird ein gemeinsamer Entwicklungsplan für den ländlichen Raum Bran- denburgs und Berlins erstellt. Erste Informationen zur FP 2014-20 erfolgten seitens der ELER-Verwaltungsbehörde, die für die Länder Brandenburg und Berlin im Ministeri- um für Infrastruktur und Landwirtschaft in Potsdam ange- siedelt ist, für einen Kreis von Akteurinnen bzw. Akteu- ren am 06.02.2013 in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Der Fortgang der weiteren Pro- grammplanung wird kommuniziert und veröffentlicht. Berlin, den 24. Mai 2013 Thomas Heilmann Senator für Justiz und Verbraucherschutz (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Jun. 2013)