Drucksache 17 / 12 018 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 30. April 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 03. Mai 2013) und Antwort Gartenarbeitsschulen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche pädagogische Ausrichtung wird mit dem Projekt der Gartenarbeitsschule verfolgt? Zu 1.: Gartenarbeitsschulen sind wichtige außerschuli- sche Lernorte. Mit ihren Angeboten richten sie sich so- wohl an alle Schulen als auch an alle Kitas. Hier können Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen in der Na- tur mit Pflanzen und Tieren machen. Diese Erfahrungen sind vor allem für Kinder aus innerstädtischen Ballungs- räumen von herausragender Bedeutung. Diese Erfahrun- gen ermöglichen auch den Erwerb von Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf eine gesell- schaftliche Teilhabe an der Lösung von Umweltproble- men heutiger und zukünftiger Generationen. 2. Worin besteht der Unterschied zwischen diesem Projekt und den seit Jahren betriebenen Schulgärten? Zu 2.: Schulgärten werden im Gegensatz zu Gartenar- beitsschulen von den Schulen in Eigenregie angelegt und betrieben, soweit die Schulen über ausreichende Flächen verfügen und das pädagogische Personal zur Schulgarten- arbeit qualifiziert ist. 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler nutzen dieses Angebot? Zu 3.: Die Besuchszahlen werden von der Senatsver- waltung Bildung, Jugend und Wissenschaften nicht statis- tisch erfasst. Eine Umfrage bei den pädagogischen Leiterinnen und Leitern der Gartenarbeitsschulen hat ergeben, dass die Besuchszahlen, je nach Angebot und personellen Mög- lichkeiten der verschiedenen Gartenarbeitsschulen, in einer Spanne zwischen ca. 4.000 und 35.000 Besuchen durch Schülerinnen und Schüler inklusive der Besuche durch Kinder aus der Elementarphase je Gartenarbeits- schule liegen. Es wurde angemerkt, dass die Besuchszahlen in den letzten Jahren angestiegen sind. 4. Welche Bedeutung misst der Senat diesem Projekt bei, nicht zuletzt im Hinblick auf nachhaltige Um- weltbildung und dem Schutz der biologischen Vielfalt? Zu 4.: Die Gartenarbeitsschulen bieten sich als idealer Lernort und für eine „Bildung für nachhaltige Entwicklung “ an. Hierbei ergänzen sich Gartenarbeitsschulen und Schulgärten zu einem bundesweit beispielhaften „Netz Grüner Lernorte“ für Berliner Schülerinnen und Schüler. In einem Garten sind gute Möglichkeiten vorhanden, eine kompetenz- und handlungsorientierte, zeitgemäße Um- weltbildung zu ermöglichen. 5. Auf welche Weise unterstützt er die Arbeit der Gartenarbeitsschulen bisher und würde der Senat die all- gemeine Zuständigkeit für dieses Projekt an sich ziehen, um einen verlässlichen, von den finanziellen Nöten der Bezirke, unabhängigen, dauerhaften Erhalt und Weite- rausbau zu ermöglichen? Zu 5.: Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt durch die Veröffentlichung von Fachbriefen zu besonderen Angeboten der Gartenarbeits- schulen die Vernetzung zur unterrichtlichen Arbeit in den Schulen. In den Jahren 2010 und 2011 hat die für Bildung zu- ständige Senatsverwaltung die Gartenarbeitsschulen bei der Neugestaltung und Erweiterung ihres Internetauftrittes unterstützt und in sechs Gartenarbeitsschulen den Aufbau von Online-Wetterstationen, kombiniert mit dem Monito- ring von vorhandenen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen , finanziell gefördert. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 018 2 Gartenarbeitsschulen sind keine Projekte, sondern dauerhafte Einrichtungen in der Trägerschaft der Bezirke. Berlin, den 17. Juni 2013 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. Juni 2013)