Drucksache 17 / 12 019 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 30. April 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 03. Mai 2013) und Antwort Berliner Klimaschule Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Seit wann gibt es das Senatsprogramm „Klimaschutz am Schulstandort“ und welche konkrete Intention wird damit verfolgt? Zu 1.: Das Projekt „Klimaschutz am Schulstandort" gibt es seit dem Jahr 2011 und hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren. Es wurde aus dem Projekt „Berliner Klima Schule“ weiterentwickelt, das seit 2008 existiert. Ziel ist, an möglichst vielen Berliner Schulen das Thema Klimaschutz in den Unterricht und Schulalltag dauerhaft zu integrieren (pädagogisches Ziel) sowie gleichzeitig an den Schulstandorten den Verbrauch von Ressourcen, speziell der Energie, zu senken (klimapoliti- sches Ziel). Den Schulen soll signalisiert werden, dass es sich um eine Aktion zum Klimaschutz im Rahmen des klimaschutzpolitischen Arbeitsprogramms des Landes handelt, um die Klimaschutzziele des Senats von Berlin zu erreichen. Das Vorhaben geht auch ein in die Klima- schutzvereinbarung zwischen Senat von Berlin und GA- SAG, es ist Teil der Umsetzung der in der Vereinbarung verankerten Ziele. Die Schülerinnen und Schüler sollen das Bewusstsein dafür entwickeln, sich selbst möglichst klimaschonend zu verhalten und auf ihre Umwelt entsprechenden Einfluss zu nehmen. Darüber hinaus sollen sie politische Diskussi- onen und staatliche Maßnahmen besser beurteilen kön- nen. Für die Schulen wurde ein gestaffeltes Anreizpro- gramm und ein Unterstützungsangebot entwickelt. a) Als einer der Anreize zur Beschäftigung mit dem Thema Klimaschutz/Klimawandel wird jährlich der Wett- bewerb „Berliner Klima Schulen“ ausgelobt, an denen sich Schulen aller Schularten, Klassenverbände oder schulische Arbeitsgemeinschaften aller Altersgruppen beteiligen können. Der Wettbewerb wird auf der Grund- lage einer Vereinbarung zwischen dem Land Berlin, ver- treten durch die Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie für Stadtentwicklung und Um- welt, der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesell- schaft und dem Bund für Umwelt und Naturschutz durch- geführt. b) Schulen, die Klimaschutzthemen in ihren Schulall- tag implementieren, können das Zertifikat „Berliner Klima Schule“ erhalten. c) Das pädagogische Personal, speziell Lehrkräfte, werden durch Beratung, Fortbildung, Tagungen und die Bereitstellung von Materialien bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten und/oder Projekttagen zum Thema Klimaschutz und Klimawandel unterstützt. 2. Welche Voraussetzungen muss eine Schule erfüllen , um als „Berliner Klima Schule“ ausgezeichnet zu werden, und für welchen Zeitraum gilt dieses Siegel? Zu 2.: Schulen, die einen eigenen Klimaschutzplan aufstellen und umsetzen, können sich für das Siegel be- werben. In dem Plan formuliert die Schule Klimaschutz- ziele sowie die entsprechenden Maßnahmen und Indikato- ren, um erkennen zu können, ob die Ziele erreicht wur- den. Die Entwicklung des Klimaschutzplans und seine Umsetzung sollen durch Beschlüsse schulischer Gremien und die Verankerung im Schulprogramm und in den schulinternen Curricula begleitet werden. Das Klimasiegel gilt für ein Schuljahr und kann bei einem Verlängerungsantrag auf Grundlage eines qualifi- zierten Beratungsgespräches über die Ziele und Maßnah- men des Klimaschutzplans um zunächst ein weiteres Schuljahr verlängert werden. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 019 2 3. Wie bewertet der Senat die bisherige Entwicklung dieses Projektes und wie viele Schulen haben sich seit Einführung dieses Senatsprogramms daran beteiligt? Zu 3.: In den bisherigen beiden Projektjahren haben die vielfältigen Anstrengungen der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte gezeigt, dass der Bereich Klima- schutz sowohl theoretisch als auch praktisch in den Schu- len etabliert wurde. Diesem wichtigen Gedanken wurde im Rahmen der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, der nationalen Klimaschutzziele und der Energiewende verstärkte Aufmerksamkeit zuteil. Die gesammelten Er- fahrungen zeigen auf, wie bewusster Umgang mit Res- sourcen und Energie im Schulalltag ein verstärktes Thema sein kann; ferner eröffnet es den Schülerinnen und Schü- lern die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Klimawandel und den sich daraus ergebenden Handlungsoptionen zu beschäftigen. Der Klimaschutzgedanke hat Eingang in viele Fächer gefunden und wurde in etlichen Schulpro- grammen und schulinternen Curricula verankert. Die Anzahl der beteiligten Schulen muss differenziert angegeben werden, weil das Projekt „Klimaschutz am Schulstandort“, wie unter 1. beschrieben, aus folgendem Dreiklang „Berliner Klima Schule – das Siegel“, „Berliner Klima Schule – der Wettbewerb“ und Regionale Fortbildung „Klimaschutz in der regionalen Fortbildung" besteht. Siegel „Berliner Klima Schule“ Im Schuljahr 2011/12 wurden 17 Berliner Schulen als „Berliner Klima Schulen“ ausgezeichnet. Weitere Bewerberschulen konnten in ihrem Klimaschutzplan nicht nachweisen, dass Klimaschutzthemen umfassend in ihrem Schulalltag implementiert werden. Neu- und Verlänge- rungsanträge werden bis Mitte Juni 2013 gesichtet und geprüft. Wettbewerb „Berliner Klima Schule“ Insgesamt haben bisher rd. 7.000 Schülerinnen und Schüler in rd. 250 Projekten an dem Wettbewerb teilge- nommen. Sonstiges Auf Konferenzen innerhalb der regionalen Fortbildun- gen und in Beratungsgesprächen an den Schulen stand „Klimaschutz am Schulstandort“ auf der Agenda. Eine zentrale Statistik über die Anzahl der Schulen, die über diesen Weg erreicht wurden, liegt nicht vor. 4. Ist der Senat bereit, dieses Programm weiter zu führen und einer noch stärkeren öffentlichen Wahrneh- mung zuzuführen? Zu 4.: Die Weiterführung des Projekts „Klimaschutz am Schulstandort“ wird im Verlauf des Schuljahres 2013/14 geprüft. Alle Berliner Schulen werden regelmäßig über den Dienstweg und auf Veranstaltungen über den Wettbewerb und über die Siegelvergabe informiert. Der Wettbewerb wird über Plakate, Flyer und Pressemitteilungen bewor- ben. Neben den zehn Wettbewerbspreisen, die von einer Jury ausgewählt werden, wird ein öffentlichkeitswirksa- mer Publikumspreis über eine Onlineabstimmung verge- ben. Die Auszeichnungen des Wettbewerbs und die Sie- gesverleihungen finden in einem feierlichen öffentlichen Rahmen statt. Berlin, den 21. Mai 2013 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Juni 2013)