Drucksache 17 / 12 131 Kleine Anfrage 17.17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Alexander J. Herrmann (CDU) vom 27. Mai 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Mai 2013) und Antwort Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. In welchem inhaltlichen und zeitlichen Umfang findet an Berliner Schulen Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch statt? 2. Auf welche Präventionsangebote greifen die Berliner Schulen dabei zurück, bitte unterteilt nach Bezirken? Zu 1. und 2.: Die Schulen führen ihre Präventionsar- beit eigenverantwortlich durch. Der inhaltliche und zeitli- che Umfang der Prävention von sexuellem Kindesmiss- brauch an Berliner Schulen wird nicht erfasst. Hinweise und Kontaktadressen zur Krisenintervention und zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch so- wie zur Zusammenarbeit zwischen Schulen und bezirkli- chem Jugendamt im Kinderschutz finden alle Schulen in den „Notfallplänen für Berliner len“ (www.berlin.de/sen/bildung/gewaltpraevention/) und unter www.kinderschutznetzwerk-berlin.de. Die Notfall- pläne wurden im Mai 2013 um ein Ergänzungsblatt „Umgang mit Schulfremden“ erweitert, das auch der Prävention vor sexuellen Übergriffen an Schulen dient. Die Schulpsychologischen Beratungszentren in den Bezirken beraten und unterstützen die Schulen in Krisenfällen bei der Aufarbeitung und der Prävention. Die regionale Fort- bildung bietet Fortbildungsveran-staltungen zu diesem Themenfeld an. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wis- senschaft unterstützt die Bildung von Krisenteams an Schulen, deren Aufgabe sowohl die Krisenintervention als auch die Prävention an Schulen ist. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher können Bera- tungs-, Präventions- und Fortbildungsangebote von Ein- richtungen in Anspruch nehmen, die bezirksübergreifend im „Netzwerk Kinderschutz“ zusammenarbeiten. Dazu gehören  „berliner jungs“  „Kind im Zentrum“  Wildwasser Arbeitsgemeinschaft gegen sexuel- len Missbrauch an Mädchen e.V.  Kinderschutz-Zentrum Berlin e.V.  Deutscher Kinderschutzbund  Strohhalm e.V. Der überregional für die Berliner Jugendämter arbei- tende „Berliner Notdienst Kinderschutz“ steht für Beratung auch von pädagogischen Fachkräften an Schulen zur Verfügung. Für Präventionsarbeit steht den Schulen auch die Berliner Polizei mit ihren Angeboten zur Verfügung. Dabei handelt es sich um das Theaterstück „(K)ein Kinderspiel “ für die Klassenstufen 1 bis 3 und um Informationsveranstaltungen für Eltern, Lehrer und Lehrerinnen und Erzieher und Erzieherinnen zum Thema „Sexueller Missbrauch an Kindern“. 3. Hält der Senat den derzeitigen Umfang an Präventionsarbeit in den Berliner Schulen für ausreichend? 4. Welchen konkreten Verbesserungsbedarf sieht der Senat gegebenenfalls? Zu 3. und 4.: Den Berliner Schulen steht ein umfang- reiches und inhaltlich vielfältiges Angebot für die Präven- tionsarbeit zur Verfügung. Für die Schulen ist es gele- gentlich schwierig, aus der Vielzahl der Angebote das zu ihrem Beratungs- bzw. Präventionsanliegen passende herauszufinden. Hier kann in der Kooperation von Schule und Jugendhilfe fortlaufend Angebot und Nachfrage bes- ser vernetzt und abgestimmt werden. Berlin, den 01. Juli 2013 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Juli 2013)