Drucksache 17 / 12228 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar (GRÜNE) vom 11. Juni 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Juni 2013) und Antwort be or not to be Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Konzepte der Imagekampagne „Stadt des Wandels/ be Berlin“ werden derzeit in Berlin, national und international verfolgt? Zu 1.: Regional, national und international lautet das Oberthema der Imagekampagne derzeit „Berlin – Stadt der Chancen“. Dabei werden die Standortvorteile Berlins hinsichtlich wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und kul- tureller Gesichtspunkte herausgestellt. Neu sind in diesem Jahr dabei insbesondere Akzente im Bereich Familien- freundlichkeit und Gründerszene (Start-ups). Die Kam- pagne wird also innerhalb des in den vergangenen Jahren entwickelten konzeptionellen Rahmens kontinuierlich inhaltlich weiterentwickelt. Das gilt auch für den Spezial- bereich „Industriekampagne“, in dem in Kooperation mit großen Berliner Industriefirmen unter dem Slogan „Ich bin ein Berliner“ für den Wirtschaftsstandort geworben wird. Hinsichtlich der Informationsangebote und Veranstal- tungsformate gilt: Selbstverständlich werden auch die zur Verfügung stehenden Materialien ständig aktualisiert und das Angebot wird erweitert, in Arbeit sind u.a. bezirks- spezifische Angebote für die internationalen Partner- schaftskontakte der Berliner Bezirke. Im Internetauftritt (speziell: facebook) werden aktuelle Themen besonders akzentuiert (zuletzt z.B. 50 Jahre Kennedy sowie die „Gründerhauptstadt Berlin“). Bei den Berlin-Auftritten in anderen internationalen Metropolen („Berlin days“ bzw. „Berlin live“) wird kontinuierlich Imagewerbung mit inhaltlichen Themen verknüpft. Innerhalb Berlins läuft der- zeit eine Mitmach-Aktion für neue Souvenir-Ideen, die besonders den Design-Standort Berlin betont. 2. Was sind die aus Sicht des Senats erfolgreichen Elemente, die in Zukunft in Absprache mit Berlin Partner weitergeführt werden sollen? Zu 2.: Siehe Antwort auf Frage 1. Die Imagekampag- ne wird ständig weiterentwickelt und sollte auch in den kommenden Jahren inhaltlich und werblich die Entwick- lung der Stadt positiv nach außen tragen und dabei ange- sichts der vielen unterschiedlichen Akteure in der Außen- darstellung der Stadt einen einheitlichen Auftritt gewähr- leisten. 3. Wo sieht der Senat kurz-, mittel- und langfristig Potentiale, die Kampagne in welchem finanziellen Um- fang zu reduzieren? Zu 3.: Jede Verringerung des Budgets ginge auf Kos- ten der Wirkung und Nachhaltigkeit der einzelnen Kom- munikationsmaßnahmen. Dabei führt jede Weiterentwick- lung aber natürlich auch zu neuen aktuellen Schwerpunk- ten, die an die Stelle anderer treten. Dies ist ein ständiger Prozess der Optimierung des Potentials der Werbemaß- nahmen. Eine Möglichkeit, die Reichweite weiterhin kostengünstig zu erhöhen, ist insbesondere ein noch stär- kerer Fokus in Richtung Online-Medien (speziell Social- Media-Tools). Daran wird gearbeitet. 4. Welche anderen Möglichkeiten zur Imagewerbung für die Stadt Berlin sieht der Senat, und ggf. wie hoch wären hier die Kosten? Zu 4.: Die Imagekampagne „Berlin – Stadt des Wandels “ gewährleistet im Interesse von Wiedererkennbarkeit und Effektivität eine inhaltliche und werbliche Klammer für alle Außendarstellungsaktivitäten, die im Auftrag des Landes durchgeführt werden. Das setzt eine enge Koope- ration aller Kampagnenpartner voraus, die auch gewähr- leistet ist. Um die Gesamtkosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten, denkt der Senat nicht daran, das bishe- rige Konzept grundlegend zu verändern. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 228 2 5. Welche Bedeutung hat die Filmförderung für die Imagewerbung für die Hauptstadtregion? Zu 5.: Die Filmförderung durch die Medienboard Ber- lin-Brandenburg GmbH unterstützt das Entstehen von zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen aus und über Berlin, die ein breites Publikum in Deutschland und dem Ausland finden. Das Spektrum geht von „Lola rennt“ und „Goodbye Lenin“ über „DON II“ einer international CoProduktion mit Indien, bis hin zu „Oh Boy“, der in diesem Jahr mehrere deutsche Filmpreise gewann. Die dadurch ausgelösten Medienberichte und die damit zu- sammenhängende Imagewerbung sind außerordentlich wichtig für den Standort Berlin. Sie fügen sich sinnvoll in die Imagekampagne Berlin als Benchmarkenkampagne ein. 6. Wann ist mit einer Veröffentlichung der nationalen und internationalen Imagemessungen zu rechnen, für die in den Jahren 2012 und 2013 zusammen 200.000 Euro eingeplant sind? Zu 6.: Die letzte von Berlin Partner in Auftrag gege- bene Imagemessung erfolgte 2007. 2010/ 2011 wurden diese Daten in einer weltweiten Online-Befragung von Führungskräften teilweise noch einmal aktualisiert und ergänzt. Für die zweite Hälfte des Jahres 2013 ist eine erneute Imageerhebung hinsichtlich bestimmter wichtiger Attribute geplant, die derzeit noch in Planung ist. Die Ergebnisse stehen voraussichtlich im ersten Quartal 2014 zur Verfügung. Derweil können andere Rankings und Messungen von externen bzw. anderweitig beauftragten Institutionen herangezogen werden. Projektbezogen wur- den aber auch Evaluationen durch Berlin Partner durchge- führt. 7. Welche Wirkung der Kampagne be Berlin lässt sich heute nachweisen und welche Schlüsse lassen sich für die Identifikation der Berliner Bevölkerung mit ihrer Stadt ziehen? Zu 7.: Das Image Berlins hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich positiv entwickelt. Dazu haben die Werbemaßnahmen wesentlich beigetragen, deren inhaltli- che Schwerpunkte immer wieder durch Rückmeldungen von außen sowie durch in Berlin veröffentlichte Mei- nungsdaten bestätigt werden. Berlin ist eine internationale Metropole geworden, in der die Wirtschaft überproportio- nal wächst und insbesondere die sogenannten Kreativ- branchen einen interessanten Standort vorfinden. In der Stadt selbst haben Kommunikationsprojekte wie zum Beispiel rund um das 775jährige Stadtjubiläum 2012 (Berlin als Zuwanderungsstadt) sowie durch die bereits mehrfach durchgeführte „Lange Nacht der Industrie“ besondere Aspekte der Berliner Identität betont. „Be Berlin “ ist inzwischen national und international als Marke positioniert und transportiert zielgerichtet ein positives Berlinbild in die Welt. 8. Wofür sind die 857.165,55 Euro laut IST-Liste von Mai 2013 für den Einzelplan 03 Kapitel 0300 Titel 54611 festgelegt? Zu 8.: Für die Zeit bis Mai 2013 wurden Mittel unter anderem für folgende Maßnahmen zur Verfügung gestellt: - Kampagnensteuerung - Internationale Auftritte - Optimierung des Internet-Auftritts - Aktualisierung der Berlin-Boxen (Informationsma- terial) - Weiterentwicklung und Umsetzung der Industrie- Kampagne - Unterstützung der Kommunikationsmaßnahmen zu - „50 Jahre John F. Kennedy – Ich bin ein Berliner“ - Start und Weiterentwicklung des Design- Wettbewerbs „Deine Idee für Berlin“ 9. Wie begründet sich, dass laut IST-Liste von Mai 2013 für den Einzelplan 03 Kapitel 0300 Titel 54611 rund zwei Drittel des Haushaltsansatzes noch nicht verausgabt sind, und wie ist insoweit die Pla- nung für den Rest des Jahres? Zu 9.: Dies begründet sich darin, dass es sich bei den Monaten Januar bis April um ein Drittel des Jahres han- delt und bei kontinuierlicher Arbeit insofern Anfang Mai zwei Drittel der Jahresaktivitäten noch bevorstehen. Für den Rest des Jahres ist geplant, diese kontinuierliche Ar- beit zu den oben genannten Schwerpunkten fortzusetzen. Berlin, den 08. Juli 2013 Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Jul. 2013)