Drucksache 17 / 12 355 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 27. Juni 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Juni 2013) und Antwort Studiums-Vorbereitungskurse für alle beruflich Qualifizierten ohne Abitur Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. An welchen Hochschulen werden Kurse zur Studi- umsvorbereitung für beruflich Qualifizierte ohne Abitur (gem. § 11 BerlHG) angeboten? Zu 1.: Eine Umfrage bei den Hochschulen des Landes Berlin hat ergeben, dass in vielen Bereichen Brücken- kurse für Studienanfängerinnen und Studienanfänger angeboten werden. Die Technische Universität Berlin ist mit der Konzipierung eines auf das spezifische Profil beruflich qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber abgestimmten Kursangebotes besonders weit fortge- schritten. Die anderen Hochschulen werden ihre diesbe- züglichen Vorbereitungen fortsetzen. Die Beantwortung der Fragen 2 bis 7 bezieht sich auf das Angebot der Tech- nischen Universität Berlin. 2. Welche Zugangsvoraussetzungen sind für die Kur- se verpflichtend? Zu 2.: Für den Zugang zum Vorbereitungskurs müssen keine spezifischen Voraussetzungen nachgewiesen wer- den. 3. Welchen Inhalt haben diese Kurse und welchen Zeitraum nehmen sie in Anspruch? Zu 3.: Die Kurse haben derzeit Mathematik, Chemie und Physik (Thermodynamik, technische Mechanik und Elektrotechnik) zum Inhalt. 4. Wie ist die Nachfrage für diese Kurse und gibt es z.B. Wartelisten? Zu 4.: Für die Kurse gibt es ca. 40 Nachfragen. Dem stehen 11 Anmeldungen gegenüber. Es existiert keine Warteliste. 5. Welche Kosten entstehen für diese Kurse den Hochschulen bzw. den Teilnehmern? Zu 5.: Die Kosten werden aus Mitteln der „Berliner Qualitätsoffensive für die Lehre 2012 - 2016“ finanziert. 6. Wird dieses Angebot zielgerichtet mittels Wer- bung vermittelt? Zu 6.: Das Angebot wird über Flyer und die Home- page http://www.studienberatung.tu-ber- lin.de/menue/studium/studieren_ohne_Abitur/ vermittelt. Darüber hinaus wird direkt Kontakt z. B. zur Industrie- und Handelskammer, zur Handwerkskammer, zu Fach- schulen in Berlin und Brandenburg sowie zu Gewerk- schaften und zum Unternehmerverband aufgenommen. 7. Gibt es eine Art „Abschlussprüfung“? Zu 7.: Angeboten wird die in § 11 Abs. 3 BerlHG vorgesehene Zugangsprüfung. 8. Wie bewertet der Senat diese Kurse in Bezug auf ihre Nachfrage? Zu 8.: Anhand der vorliegenden Daten kann der Senat feststellen, dass der Bedarf für die genannten Kurse an der Technischen Universität Berlin gedeckt wird und das Angebot ausreichend ist. Der Senat misst der Ermöglichung des Zugangs be- ruflich Qualifizierter zum Hochschulstudium große Be- deutung bei. Aus diesem Grunde bekräftigt und unter- stützt er die Hochschulen in ihren Anstrengungen, ihr bisheriges Angebot für die Vorbereitungs- und Eingangs- phase des Studiums unter Berücksichtigung der mit der Novellierung des Berliner Hochschulgesetztes (BerlHG) von 2011 erreichten erheblichen Ausweitung und Libera- lisierung der Zugangs- und Auswahlmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte weiter auszubauen. Besonderes Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 355 2 Gewicht kommt hierbei der vom Senat initiierten Quali- tätsoffensive für die Lehre zu, welche u. a. die gezielte Förderung von Maßnahmen zur Unterstützung des Hoch- schulzugangs und des Studienerfolgs von beruflich quali- fizierten Studierenden ohne Hochschulzugangsberechti- gung vorsieht. Bei der Bewertung der bisherigen Anstren- gungen muss dem Erfordernis der Konzipierung und Vorbereitung eines passfähigen, ausdifferenzierten und anspruchsvollen Kursprogramms bei einer sich angesichts der erweiterten Zugangsmöglichkeiten erst noch entwi- ckelnden Nachfrage sowie der bislang kurzen Dauer der am 1. Juli 2012 begonnenen Laufzeit des Förderpro- gramms Rechnung getragen werden. Mit Blick auf die rege Nachfrage nach den Programmmitteln geht der Senat hier von weiteren zügigen Fortschritten aus. Berlin, den 06. August 2013 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. August 2013)