Drucksache 17 / 12 443 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Irene Köhne (SPD) vom 10. Juli 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Juli 2013) und Antwort Berliner Bildungsurlaubsgesetz (BiUrlG) aktuell Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Veranstaltungen wurden in den vergangenen sechs Monaten nach § 11 Abs. 2 BiUrlG aner- kannt? Bitte Aufschlüsselung nach Träger, Titel der Ver- anstaltung sowie Anzahl der Teilnehmer. Zu 1.: Bis zum 30.06.2013 wurden für das Jahr 2013 von 794 Veranstaltern der Jugend- und Erwachsenenbil- dung, davon 304 Berliner Trägern und 207 Trägern aus dem Ausland, 6.972 Anträge auf Anerkennung von Bil- dungsveranstaltungen gestellt und 6.572 Veranstaltungen nach dem BiUrlG anerkannt. Eine Aufschlüsselung nach Träger, Titel der Veran- staltung sowie der Zahl der jeweils Teilnehmenden ist aufgrund der Vielzahl der gestellten und beschiedenen Anträge im Rahmen der Beantwortung einer kleinen An- frage nicht möglich. Die Gesamtzahl der Teilnehmenden an allen aner- kannten Veranstaltungen wird nicht erfasst. Statistisch erfasst werden nur Teilnehmende, die die Möglichkeit der Freistellung nach BiUrlG nutzen. Von den 6.572 bis zum 30.06.2013 für 2013 aner- kannten Veranstaltungen nahmen bis zum 30.06.2013 an 826 Veranstaltungen 3.487 Berliner Beschäftigte teil, die die Möglichkeit der Freistellung nach dem BiUrlG nutz- ten. 2. Ist bei den genannten Veranstaltungen eine sichtliche Überrepräsentanz bestimmter persönlicher Merkma- le wie z.B. Geschlecht, Alter, Beruf oder Staats- angehörigkeit der Teilnehmenden zu erkennen? Zu 2.: Für die Teilnehmenden wurden zum Stichtag 30.06.2013 folgende statistische Daten erhoben. Differen- zen ergeben sich aus fehlenden Angaben seitens der Trä- ger. Teilnehmende Gesamt: 3.487 Davon Frauen: 58,5 % Alter: Bis unter 25 Jahre: 11,7 % 25 bis unter 35 Jahre: 26,7 % 35 bis unter 45 Jahre: 23,9 % 45 bis unter 55 Jahre: 19,6 % Über 55 Jahre: 8,0 % Berufliche Qualifikation: Ohne Berufsabschluss: 4,2 % Mit Berufsabschluss: 76,5 % Auszubildende: 8,4 % Staatsangehörigkeit: Deutsche Staatsangehörigkeit: 80,0% Ausländische Staatsangehörigkeit: 9,1 % 3. Wie beurteilt der Senat den Vorschlag, den Bildungsurlaub im Rahmen von Praktika oder Hospitanzen auch in Senatsverwaltungen oder anderen öffentlichen Stellen des Landes Berlin ableisten zu können? Zu 3.: Eine Anerkennung nach dem BiUrlG ist nur für notwendige Präsenzzeiten beim Bildungsträger zum Wis- senserwerb möglich. Darüber hinausgehende Zeiten der Wissensanwendung und Wissensfestigung u.a. im Rah- men von Hospitationen und Praktika sind nicht anerken- nungsfähig. 4. Wird die aktuelle Bekanntheit des Bildungsur- laubsgesetzes in der Berliner Bevölkerung als hinreichend erachtet beziehungsweise soll das Bildungsurlaubsgesetz in den kommenden beiden Jahren stärker beworben wer- den (zum Beispiel durch Flyer, Internetkampagnen, Vergabe von Informationsmaterialien an Betriebsräte und Unternehmen)? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 443 2 Zu 4.: Auf der Internetseite www.berlin.de/bildungsurlaub steht Interessierten ein umfangreiches Informationsange- bot zur Verfügung. Das Informationsangebot richtet sich sowohl an ratsuchende Beschäftigte, die Bildungsurlaub in Anspruch nehmen wollen, als auch an Träger, die An- träge auf Anerkennung nach dem BiUrlG stellen wollen. Die Bürgerinnen und Bürger finden Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Inanspruchnahme von Bildungsur- laub. Tagesaktuell kann in die Liste anerkannter Bil- dungsveranstaltungen Einsicht genommen werden. Dazu steht eine Suchmaske mit verschiedenen Filterfunktionen zur Verfügung. Weiterhin sind die Kontaktdaten der zu- ständigen Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen angegeben. Sowohl der mögliche telefonische Kontakt als auch der Kontakt per Mail wird rege in Anspruch ge- nommen. Um die Bekanntheit des Bildungsurlaubsgesetzes wei- ter zu steigern, wurde eine Schnittstelle zum gemein- samen Suchportal der Weiterbildungsdatenbanken Berlin und Brandenburg www.wdb-suchportal.de geschaffen. Das Suchportal bietet den an Weiterbildung Interessierten Hilfe beim Finden einer passgenauen, bedarfsgerechten Weiterbildung in der Region. Unter dem Merkmal „Förderung “ können Weiterbildungsveranstaltungen gesucht werden, die nach den Freistellungregelungen Berlins und / oder Brandenburgs anerkannt sind. Es bestehen Verlinkungen der Internetseite zu den Webauftritten anderer Bundesländer und deren Bildungs- freistellungsregelungen sowie zahlreiche Verlinkungen zu den Internetauftritten von Bildungsanbietern. Neben der Darstellung im Internet wird auch im Rahmen von Messen wie „Marktplatz Bildung“ und „Expolingua“ über die Möglichkeiten der Bildungsfreistellung informiert. Der Zuwachs sowohl an Anträgen zur Anerkennung von Veranstaltungen nach dem Berliner Bildungsurlaubs- gesetz seitens der Veranstalter (2009: 6.193; 2010: 6.712; 2011: 7.515; 2012: 8.495) als auch die steigende Beteili- gung Berliner Beschäftigter an anerkannten Bildungsver- anstaltungen (2009: 8.072; 2010: 9.825; 2011: 9.839; 2012: 10.385) lässt auf einen wachsenden Bekanntheits- grad schließen. Berlin, den 6. August 2013 In Vertretung Barbara L o t h ______________________ Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Aug. 2013)