Drucksache 17 / 12 622 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Joachim Krüger (CDU) vom 05. September 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. September 2013) und Antwort Wohnungspools – ein Erfolgsmodell? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Erfahrungen haben die Partner des „Bündnisses für Soziale Wohnungspolitik“ im ersten Jahr seiner Existenz mit der Bildung von Wohnungspools gemacht? Antwort zu 1.: Das Bündnis für soziale Wohnpolitik und bezahlbare Mieten leistet einen wichtigen Beitrag dazu, soziale Härtefälle durch individuell zu prüfende Einkommensverhältnisse zu mildern, die auf Grund ver- änderter Lebensphasen eine Veränderung der Wohnsitua- tion herbeiführen. Zur Erfüllung dieser Bündnisverpflichtung haben sich die sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften darauf verständigt, alle zur Vermietung stehenden Wohnungen in einen Wohnungstauschpool zu etablieren, um so ein mög- lichst breites Spektrum an Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Die bisherigen Erfahrungen sind posi- tiv, die gefundenen Regelungen werden bedarfsgerecht fortentwickelt. Frage 2: Wie viele Seniorinnen und Senioren waren in den letzten 12 Monaten bereit, bezüglich ihrer Wohnung einen Verkleinerungstausch anzustreben Antwort zu 2: Der Wohnungswechsel wird derzeit noch nicht vergleichbar erfasst. Um den Anteil der umzugswilligen Seniorinnen und Senioren zu steigern, will z.B. die GESOBAU im Oktober eine Aufklärungs- und Informationskampagne starten, die mit intensiver Mieterbegleitung stattfinden soll. Frage 3: In wie vielen Fällen ist es zum Tausch ge- kommen? Antwort zu 3: Innerhalb der einzelnen Wohnungsbau- gesellschaften kam es rd. 60 Mal zum Tausch einer Woh- nung. Frage 4: Welche Aussagen können über die Reduzie- rung der Quadratmeterzahlen und der Mietkosten für die umzugsbereiten Seniorinnen und Senioren gemacht wer- den? Antwort zu 4: Bei den erfassten Wohnungswechseln ergibt sich eine große Bandbreite bei der Reduzierung von Quadratmeterzahl und den Mietkosten. Bei einer WBG liegt die Reduzierung im Durchschnitt bei rd. 40%, bei anderen ist die Reduzierung im Einzelnen nicht erfasst und bei anderen WBG wiederum sind die Reduzierungen geringer. Frage 5: Wie groß war die Flexibilität, den ange- stammten Wohnbezirk zu wechseln? Antwort zu 5.: Die Flexibilität ist gering, da das lang- jährige soziale Umfeld erhalten bleiben soll. Sie existiert aus Erfahrung meistens nur dann, wenn die Familie (Kin- der, Enkel, pflegende Angehörige) auch in dem neuen Kiez zu Hause ist. Frage 6: Welche Hindernisse wurden den Bündnis- partnern im Nachhinein deutlich? Antwort zu 6.: Grundsätzlich werden keine Hindernis- se gesehen. Auf Grund der Marktentwicklung ist das Angebot an kleinen Wohnungen derzeit aber begrenzt. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 622 2 Frage 7: Wird das Modell auch weiterhin als zukunfts- trächtig erachtet und welche weiteren unterstützenden Maßnahmen sind geplant? Antwort zu 7: Das Modell wird von den Wohnungs- baugesellschaften als zielführend erachtet und stellt eine gute Möglichkeit dar, ein tragfähiges Wohnungsangebot nach den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Mieterin- nen und Mieter zu erhalten. Berlin, den 01. Oktober 2013 In Vertretung Ephraim G o t h e ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Okt. 2013)