Drucksache 17 / 12 700 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (PIRATEN) vom 30. September 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Oktober 2013) und Antwort Übertriebener Polizeieinsatz bei der Demonstration „Keine Profite mit der Miete“ – Einschüchterungstaktik statt Schutz von Grundrechten? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Einsatzkräfte der Berliner Polizei waren am 28. September 2013 im Zuge der Demonstration „Keine Profite mit der Miete“ eingesetzt? Zu 1.: Im Rahmen des Einsatzes bei der oben genann- ten Versammlung wurden ca. 225 Dienstkräfte der Polizei Berlin eingesetzt. 2. Waren Kräfte aus anderen Bundesländern und/oder der Bundespolizei eingesetzt? Wenn ja, wie viele? Zu 2.: Ja. Es wurden 84 Dienstkräfte der Bundespoli- zei und neun Dienstkräfte der Polizei des Landes Bran- denburg eingesetzt. 3. Waren Diensthunde der Berliner Polizei und/oder Diensthunde von Kräften anderer Bundesländer einge- setzt? Wenn ja, wie viele und aus welchem Grund? Zu 3.: Es wurden vier Dienstkräfte mit Diensthunden der Polizei Berlin für Maßnahmen des Objektschutzes eingesetzt. 4. Waren Wasserwerfer und/oder Räumfahrzeuge eingesetzt? Wenn ja, wie viele und kamen diese zum Einsatz? Zu 4.: Nein. Diese Einsatzmittel wurden nicht einge- setzt. 5. Kam es im Zuge der Demonstration zu Ingewahr- samnahmen? Wenn ja, zu wie vielen und aus welchem Grund? Zu 5.: Nein. Es gab keine Ingewahrsamnahmen im Zusammenhang mit der oben genannten Versammlung. 6. Waren Kräfte in Zivil im Einsatz? Wenn ja, be- wegten diese sich auch innerhalb der Demonstration und auf welcher Rechtsgrundlage geschah dies? Zu 6.: Ja. Es waren Dienstkräfte in bürgerlicher Klei- dung im Einsatz, die jedoch nicht innerhalb des Aufzuges agierten. 7. Wurden Übersichtsaufnahmen der Demonstration angefertigt? Zu 7.: Nein, dies war nicht der Fall. 8. Mit welcher Begründung fand der massive Polizei- einsatz im Zuge der friedlich verlaufenen Demonstration statt? Zu 8.: Die Gesamtzahl der eingesetzten Kräfte orien- tierte sich an einer im Planungs- und Entscheidungspro- zess erfolgten Beurteilung der Lage unter Berücksichti- gung der im zeitlichen und räumlichen Umfeld angemel- deten Versammlung „Lärmdemo“ , der Versammlung „Keine Profite mit der Miete“ und einer Versammlung zur Situation der Kurden in Syrien „Solidarität mit Rojava“. In Bezug auf die erwarteten Teilnehmerzahlen zu den drei Versammlungen, die Versammlungsthemen, die erforderlichen Verkehrsmaßnahmen sowie die angemel- deten Aufzugsstrecken erfolgte ein abgestufter Kräfteein- satz. 9. Fanden im Vorfeld der Demonstration so genannte Gefährderansprachen statt? Wenn ja, wie viele und mit welcher Begründung? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 700 2 Zu 9.: Nein. Gefährderansprachen wurden nicht durchgeführt. 10. Fand im Vorfeld der Demonstration eine Koopera- tion der Berliner Polizei mit dem Landesamt für Verfas- sungsschutz statt? Wenn ja, zu welchem Zweck und mit welchem Ergebnis? Zu 10.: Die Polizei Berlin und die Abteilung II der Senatsverwaltung für Inneres und Sport kooperieren im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Anlass- oder ermittlungsbezogen findet ein Austausch von Informatio- nen darüber statt, ob Erkenntnisse über geplante Störun- gen von Versammlungen vorliegen. 11. Wie beurteilt der Senat das massive Polizeiaufge- bot im Zuge einer friedlichen Demonstration und die damit verbundenen Kosten für die Steuerzahler*innen? Zu 11.: Das Polizeiaufgebot stand nicht außer Ver- hältnis zur Friedlichkeit und zur von den Veranstaltern angegebenen Zahl von insgesamt 2000 teilnehmenden Personen. Ausgaben für Polizeieinsätze sind grundsätzlich durch die im Haushaltsplan von Berlin für die Polizei eingestell- ten Haushaltsmittel gedeckt und werden deshalb nicht gesondert erhoben. Eine detaillierte Antwort zu dieser Frage ist deshalb mit einem vertretbaren Arbeits- und Zeitaufwand nicht möglich. Berlin, den 05. November 2013 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. Nov. 2013)