Drucksache 17 / 12 794 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Evers (CDU) vom 04. November 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. November 2013) und Antwort Verkehrsentwicklung nach Inbetriebnahme des City-Cube Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Mit welcher Verkehrsentwicklung und insbe- sondere welchen Verkehrsverlagerungen ist nach Schlie- ßung des ICC und Inbetriebnahme des City-Cube im Umfeld des Messegeländes zu rechnen? Frage 2: Auf der Grundlage welchen Verkehrskon- zepts soll vermieden werden, dass insbesondere motori- sierter Individualverkehr (MIV) verlagert wird in die bereits hoch belasteten Straßen der Umgebung (insbeson- dere Messedamm und Jafféstraße)? Frage 3: Mit welchen zusätzlichen Belastungen in die- sen Straßen ist durch Taxiverkehr, Shuttle-Verkehre und Fahrzeuge des ÖPNV nach Inbetriebnahme des City-Cube zu rechnen? Frage 4: Welche Erkenntnisse hat der Senat darüber, welche Verkehrsmittel die Kongress-Besucher des ICC bisher zu welchen Anteilen für die An- und Abreise nut- zen werden? Antwort zu 1 bis 4: Aktuell sind die Straßen um das Messegelände und das Internationale Congress Centrum (ICC) stark nachgefragt. Die Standorte sind aufgrund ihrer Lage sehr gut an das Netz des öffentlichen Perso- nennahverkehrs (ÖPNV) und an das Hauptverkehrsstra- ßennetz angebunden. Infolge der Inbetriebnahme des temporären Kongressstandortes CityCube Berlin als Er- satz für das ICC ist nur mit einer geringfügigen Verlage- rung des Verkehrs und einer stärkeren Nutzung der im südlichen Bereich des Messegeländes gelegenen verkehr- lichen Anbindungspunkte zu rechnen. Bei einer durchgeführten Untersuchung wird davon ausgegangen, dass der Hauptanteil der Besucherinnen und Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen wird und der Anteil des MIV am gesamten Besucherverkehr nur 10 % beträgt. Der Anteil des Taxi- und Reisebusver- kehrs beträgt jeweils 20 %. Eine Leistungsfähigkeitsbe- trachtung für die unmittelbar angrenzenden Knotenpunkte / Zufahrten unter Berücksichtigung des Durchgangsver- kehrs mit einer zusätzlichen Erhöhung von 10 % zur Ab- deckung unterschiedlicher Veranstaltungsszenarien hat im Zuge der Untersuchung den Nachweis erbracht, dass der Betrieb des CityCube Berlin keine erheblichen Verände- rungen an den umliegenden Kreuzungen verursacht. Zu- sätzliche Belastungen durch Fahrzeuge des ÖPNV sind in den Straßen nicht zu erwarten. Aktuell ist ein Ausbau des Angebotes nicht geplant. Diese Aussagen basieren auf den in 2011/ 2012 im Auftrag der Messe Berlin GmbH erstellten Verkehrskon- zepten für den Neubau einer kongresstauglichen Messe- halle auf dem Grundstück Messedamm 26 / Jafféstraße. Weitere verkehrliche Untersuchungen liegen dazu nicht vor. Frage 5: Sieht der Senat zusätzliche Belastungen für die Menschen in der Siedlung Am Eichkamp - bejahen- denfalls, welche Empfehlungen hätte er, diesen zu begeg- nen? Antwort zu 5: Es ist nach wie vor nicht auszuschlie- ßen, dass sich bei Veranstaltungen der Parkdruck im Be- reich der Eichkampsiedlung erhöht. Daher sollten hier, ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen, in Abstimmung mit dem zuständigen Bezirksamt Charlottenburg-Wil- mersdorf, verkehrsorganisatorische Maßnahmen wie z.B. der Einsatz von klappbaren Halte- und Einfahrverboten Berücksichtigung finden. Frage 6: Befürwortet der Senat für die bessere Er- reichbarkeit des City-Cube und zu erwartende Mehrbesu- cher, eine taktverdichtete S-Bahnfahrleistungsbestellung (für den S-Bahnhof Messe-Süd) zu erwägen? Antwort zu 6: Am S-Bahnhof Messe Süd besteht planmäßig ein S-Bahn-Angebot im 10-Minuten-Takt mit der Linie S5. Hiermit bestehen u. a. direkte Fahrverbin- dungen zum Hauptbahnhof und zum Fernbahnhof Span- dau. Dieses Angebot ist nach Einschätzung des Senats Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 794 2 grundsätzlich ausreichend dimensioniert und bietet in diesem Streckenabschnitt auch noch Kapazitätsreserven für zusätzliche Fahrgäste auf Grund von Kongressveran- staltungen im CityCube Berlin. Der Senat plant daher im Regelangebot keine zusätzliche Bestellung von S-Bahn- Verkehrsleistungen im Bereich Messe Süd. Sollte insbesondere durch zeitgleich stattfindende Großveranstaltungen in der Waldbühne, im Olympiasta- dion oder auf dem Messegelände die Kapazität des regu- lären Verkehrsangebots nicht ausreichen, um eine qualita- tiv angemessene Beförderung der Fahrgäste sicherzustel- len, werden zudem Sonderverkehre bei der S-Bahn-Berlin GmbH beauftragt. Berlin, den 27. November 2013 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Dez. 2013)