Drucksache 17 / 12 883 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen (CDU) vom 22. November 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. November 2013) und Antwort Nutzbarkeit der Schulküchen an Berliner Schulen? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Schulen verfügen über Schulküchen? 2. Welchen Standard weisen diese auf? 3. Sind diese Schulküchen als vollwertige Küchen für die Zubereitung von Schulmittagessen geeignet? 4. Wenn nicht, weshalb nicht und welche Anschaffun- gen müssen dafür noch getätigt werden? 5. Wie werden diese bisher in den Schulalltag inte- griert? Zu 1., 2., 3., 4. und 5.: Die Bereitstellung und Ausstat- tung einer Schulküche für das Mittagessen in den Schulen ist eine bezirkliche Aufgabe. Im Allgemeinen sind hier sog. „Ausgabeküchen“ und „Produktionsküchen“ zu unterscheiden . Hauptsächlich sind die Schulen mit Ausga- beküchen ausgestattet, d.h. das Essen wird warm geliefert, in der Schule warm gehalten und dann ausgegeben. Im Land Berlin ist unter Federführung der für Bildung zu- ständigen Senatsverwaltung und in Abstimmung mit den Bezirken eine neue Ausschreibungspraxis für das schuli- sche Mittagessen eingeführt. In diesem Rahmen ist auch eine Muster-Ausschreibung erstellt worden, in der der empfohlene Standard einer Ausgabeküche aufgeführt ist (s. Anlage). Alternativ dazu gibt es moderne Speiseaufbereitungs- verfahren, wie „Cook and Chill“, die das angelieferte Essen nicht warmhalten, sondern über Heißluftdampfer vor Ort erhitzen. In den Produktionsküchen wird dagegen unmittelbar das Mittagessen zubereitet und gekocht. Eine stichprobenartige Abfrage der Bezirke bezüglich deren Ausstattung hat ergeben, dass diese zusätzlich mit Koch- kesseln, Kippbratpfannen und Konvektomaten ausgestat- tet sind und über Kühl- und Lagermöglichkeiten für die Lebensmittel verfügen. Im Grundsatz ist sowohl eine Ausgabeküche als auch eine Produktionsküche geeignet, die vom Land Berlin geforderte Qualität eines Schulmittagessens zu erbringen. Dass „wirklich“ in den Schulen gekocht wird, bedingt die Bereitstellung einer Produktionsküche. Produktions- küchen sind aufgrund von Ausstattung und Personalein- satz kostenintensiv und gerade bei kleineren Einrichtun- gen mit einer geringen Anzahl von Essensteilnehmerinnen und Essensteilnehmern nicht realistisch. In der Regel schließen Hygienegründe die Integration von Schulküchen in den Schulalltag aus. Dies gilt insbe- sondere für die Beteiligung von Schülerinnen und Schüler an der Zubereitung der Mittagsmahlzeit. 6. Sind die Berliner Lehrkräfte dafür geschult, junge Menschen anschaulich über Lebensmittelkunde zu unter- richten und wenn nein, wie kann das verbessert werden? 7. Welche Planungen stehen hierfür bereits an bzw. werden bereits bestehende Küchen ausgebaut und wenn ja, welche? Zu 6. und 7.: Die Ernährungs- und Verbraucherbil- dung ist im Land Berlin kein eigenständiges Fach, son- dern integriert in verschiedene Unterrichtsfächer. Themen der Ernährungs- und Verbraucherbildung sind in den Rahmenlehrplänen für Sachkunde, Naturwissenschaften (NAWI), Biologie, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Erdkunde und Sport aufgeführt. „Gesunde Ernährung“ wird in der Grundschule in den Fächern Sachkunde und Biologie als fachspezifischer Inhalt vermittelt. Grundsätzlich entschei- den die Schulen eigenverantwortlich, Themen der Ernäh- rungs- und Verbraucherbildung im Unterricht in den ver- schiedenen Fächern aufzugreifen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 883 2 Im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e.V. Lehrkräfte und Erzieherin- nen und Erzieher bei der Erarbeitung und Umsetzung einer fächerübergreifenden Ernährungs- und Verbrauch- erbildung. Im Rahmen der „Werkstatt Ernährungs- und Verbraucherbildung in Berliner Ganztagsgrundschulen“ berät die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin e.V. alle schulischen Beteiligten bei der Erarbeitung fächer- übergreifender schulinterner Curricula für die Ernäh- rungs- und Verbraucherbildung. Berlin, den 10. Januar 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Jan. 2014) Anlage zu Kleine Anfrage 17/12883 Ausstattungsübersicht Los-Nr. Schule (Name + Schul-Nr.): Ausstattung (Ausgabe-)Küche, Mensa, Nebenräume: jeweils in erforderlicher Anzahl vorhanden, siehe rechte Spalte Anzahl Spültisch mit Chromnickelstahlspüle mit 2 Becken Hauben- Spülmaschine inkl. Be- und Entlüftung mit Zu- und Ablauftisch (optional Durchschubspülmaschine) Handwasch- und Ausgussbeckenkombination (2 Seifenspender, Abwurfbehälter, Papierhandtuchspender) Warmwasseranschluss Arbeitsflächen Edelstahlschränke mit Schiebetüren Ausgabetresen dreiteilige Bain-Maries Gewerbe-Umluftkühlschrank Besteckbehälter Servierwagen Elektroanschluss (2 Starkstromanschlüsse mit mind. 20 kW und 32 Ampere) Wasser-/Abwasseranschluss für einen Konvektomaten Fettabscheider Umkleideraum für das Personal separates WC für das Personal mit Handwaschbecken Mensa: Tische und Stühle in ausreichender Anzahl Ausstattungsliste Geschirr und Besteck (für 150% der teilnehmenden Schüler) jeweils in erforderlicher Anzahl vorhanden, siehe rechte Spalte Anzahl Teller tief Teller flach Dessertschalen Schüsseln (für Tischgemeinschaften) Kunststoffbecher Messer Gabeln Suppenlöffel Teelöffel Serviettenspender Wasserkaraffen ka17-12883 ka17-12883Anl