Drucksache 17 / 12 944 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanna Kahlefeld (GRÜNE) vom 28. November 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Dezember 2013) und Antwort Werkstatt der Kulturen: Wer war zum Programmdialog eingeladen – und wer nicht? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wer hat den Programmdialog in der Werkstatt der Kulturen moderiert? An wen gingen die 25.000 € und wofür wurden sie ausgegeben (siehe Drucksache 17/12317)? Zu 1.: Der Programmdialog wird von Herrn Dr. Andrés Nader von der Regionalen Arbeitsstelle für Bil- dung, Integration und Demokratie (RAA) moderiert. Dr. Nader hat als ehemaliger Projektleiter der Amadeu An- tonio Stiftung Erfahrungen im Bereich Rassismus und Antisemitismus. Außerdem ist er Experte im Bereich Kommunikationsmanagement. Die RAA Berlin erhält für die Durchführung und Berichterstattung hierfür Mittel der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen in Höhe von 25.000 €. 2. Zu welchem der Termine ist wer eingeladen wor- den? Bitte tabellarisch nach Daten und Eingeladenen (Migrantenselbstorganisationen, Künstler*innen, Verwal- tung etc.) angeben. Zu 2.: Ziel des Programmdialogs ist die Schärfung des Profils der Werkstatt durch die Erarbeitung eines Kon- zepts im Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern, durch Einbindung von Migranten- und Minderheitenorganisati- onen und als gutes Praxisbeispiel für interkulturelle Ar- beit. Durchgeführt wurden bis jetzt Publikumsbefragun- gen; interne Gespräche; Werkstattgespräche. Nach interner Vorbereitung mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Leitung, Werkstatt der Kulturen, Abteilung der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration) fanden folgende Termine statt: 30. Oktober 2013: Programmdialog mit Migranten- verbänden und Minderheitenorganisationen. 7. November 2013: Programmdialog mit den bezirkli- chen Beauftragten für Integration und Migration. 25. November 2013: Vorstellung des Programmdia- logs beim Landesbeirat für Integrations- und Migrations- fragen. 27. November 2013: Programmdialog mit den Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den Kuratorinnen und Kuratoren der Werkstatt der Kulturen. Vorgesehen sind diese Termine: 16. Januar 2014: Programmdialog mit dem Trägerver- ein Brauerei Wissmannstraße. Januar 2014: Programmdialog mit Berliner Kultur- schaffenden, Künstlerinnen, Künstlern, Kuratorinnen und Kuratoren, die zu den Themen Einwanderung und Trans- kulturalität arbeiten. Januar / Februar 2014: Programmdialog mit den Mit- gliedern des Landesbeirats für Integrations- und Migrati- onsfragen. Darüber hinaus wurden quantitative und qualitative Befragungen von Besucherinnen und Besuchern durchge- führt. Die Namen der beteiligten Organisationen werden im Rahmen des Abschlussberichts veröffentlicht. 3. Die Aufgabe der Werkstatt ist auch die Kulturförde- rung: Ist der Senat der Auffassung, dass es sich bei den Eingeladenen um eine vollständige und/oder repräsentati- ve Auswahl möglicher Nutzer*innen der Werkstatt han- delt? Wenn ja, warum? 4. Wer hat tatsächlich teilgenommen? Bitte tabella- risch nach Daten und Eingeladenen (Migrantenselbstor- ganisationen, Künstler*innen, Verwaltung etc.) angeben. Ist der Senat der Auffassung, dass es sich bei den Teil- Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 944 2 nehmer*innen um eine repräsentative Auswahl möglicher Nutzer*innen der Werkstatt handelt? Wenn nicht, wie geht der Prozess weiter? Zu 3. und 4.: Der Programmdialog bezieht die Vielfalt der bisherigen sowie der potenziell interessierten Nutze- rinnen und Nutzer ein. Die zu den Werkstattgesprächen eingeladenen Migranten- und Minderheitenorganisatio- nen, Künstlerinnen und Künstler, Kuratorinnen und Kura- toren sowie Vertretungen aus Verwaltungen bilden eine repräsentative Auswahl von interessierten Nutzerinnen und Nutzern. Die Werkstatt der Kulturen erreicht mit ihren Angebo- ten insbesondere auch Angehörige der 3. und 4. Generati- onen von Migrantinnen und Migranten. Auch diese Nut- zerinnen und Nutzer wurden einbezogen. Beim Programmdialog mit Migranten- und Minder- heitenorganisationen wurde viel Zustimmung für den aktuellen Programmaufbau der Werkstatt der Kulturen gegeben. Es wurde der Wunsch geäußert, zukünftig an der Programmgestaltung durch ein jährliches Werkstattge- spräch beteiligt zu werden. 5. War der Trägerverein in die Planungen der Pro- grammdialoge eingebunden? Wenn nicht, warum nicht? Zu 5.: Der Trägerverein ist am Programmdialog betei- ligt. Der Vorstand des Trägervereins wurde am 30. Okto- ber 2013 durch Herrn Rainer Giesel vertreten. Der Trä- gerverein wird durch die Geschäftsleitung kontinuierlich informiert und hat zu einem Programmdialog am 16. Januar 2014 eingeladen. 6. Warum wurden die Termine nicht auf der Website der Werkstatt oder der Integrationsbeauftragten öffentlich angekündigt? Warum wurden auch auf Nachfragen direkt in der Werkstatt keine Auskünfte über den Verlauf des Programmdialogs und die Termine gegeben? Wenn dem Senat dieser Sachverhalt nicht bekannt ist, warum nicht? Zu 6.: Zu den oben genannten Terminen wurde gezielt eingeladen. Bei den Terminen des Programmdialogs han- delt es sich nicht um Publikumsangebote der Werkstatt der Kulturen. Daher wurden sie nicht auf der Internetseite der Werkstatt angekündigt. Nachfragen zum Termin wer- den vom Sekretariat der Werkstatt beantwortet. 7. Ist der Senat der Auffassung, dass über die Pro- grammgestaltung der einzigen und in nicht unerheblichen Umfang aus Mitteln der Integrationsverwaltung geförder- ten Kultureinrichtung nur sorgsam ausgewählte Personen und Migrantenselbstorganisationen mit diskutieren dür- fen? Wenn ja, warum? Nach welchen Kriterien wurden die Eingeladenen ausgewählt? Zu 7.: Im Rahmen des Programmdialogs wird mög- lichst breit eingeladen. Die Eingeladenen werden nach folgenden Kriterien ausgewählt: Migrantenorganisationen in den Verteilern der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration, Migranten- und Minderhei- tenorganisationen, die in der Werkstatt der Kulturen auf- treten, dort Veranstaltungen organisieren oder mit der Werkstatt kooperieren; der Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen, Migranten- und Minderheitenorga- nisationen, die in Kreuzberg und Nord-Neukölln tätig sind; Künstlerinnen und Künstler sowie Kuratorinnen und Kuratoren, die in der Werkstatt tätig sind; Kulturinte- ressierte, die zu den Themen Transkulturalität und Migra- tion arbeiten, antirassistische Organisationen. 8. Wann und wo können die Ergebnisse der Dialoge eingesehen werden? Zu 8.: Die Ergebnisse des Programmdialogs werden in einem Bericht 2014 veröffentlicht. Dieser wird vom Ab- geordnetenhaus über eine Hauptausschuss-Vorlage des Senats sowie auf den Seiten der Integrationsbeauftragten des Senats veröffentlicht. 9. Die Werkstatt hat bzw. hatte größte Bedeutung für die kulturelle Entwicklung der Stadt Berlin: Wie soll es jetzt weitergehen? Zu 9.: Die Werkstatt hat insbesondere folgende Auf- gaben: als die Berlin-übergreifende interkulturelle Kultur- institution für freie Gruppen und experimentelle Kultur; als eine wichtige Plattform für Migrantenorganisationen; als Mittlerin für interkulturelle Themen, als Organisatorin des Karnevals der Kulturen. Hierdurch macht die Werk- statt Angebote für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt; sie verfolgt ein gesamtstädtisches, interkulturelles Konzept und hat aufgrund dieses besonderen Angebotes Alleinstellungsfunktion. Inwieweit die Werkstatt diese Funktionen aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer derzeit erfüllt, wo Po- tentiale und wo Risiken liegen, wird zurzeit im Rahmen des Programmdialogs ermittelt. Der Senat wird nach Abschluss des Programmdialogs prüfen, ob künftig Ände- rungen der Zielvereinbarungen mit der Werkstatt im Rahmen der Zuwendungen erforderlich sind. Berlin, den 10. Januar 2014 In Vertretung Barbara Loth Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Jan. 2014)