Drucksache 17 / 12 962 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 09. Dezember 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Dezember 2013) und Antwort Tourismus in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet die Senatsverwaltung die steigenden Übernachtungszahlen in Berlin und welche Maßnahmen wurden im Jahr 2012 unternommen, um Berlin als Stand- ort im In- und Ausland zu vermarkten und inwieweit wurden dabei die Bezirke berücksichtigt? Zu 1.: Die seit Jahren steigenden Übernachtungszah- len sind ein großer Erfolg für die Tourismusmetropole Berlin. Aufgrund der enormen Wachstumsdynamik der letzten 20 Jahre ist der Tourismus inzwischen eine Schlüsselbranche für Berlin, die rd. 280.000 Menschen ihren Lebensunterhalt sichert. VisitBerlin wirbt weltweit in allen gängigen Medienformaten und in Auftritten vor Ort für das touristische Angebot Berlins. Im Rahmen der weltweiten Marktbearbeitung (derzeit 37 Länder) werden auf Messen, Workshops und Präsentationsterminen auch die Bezirke vermarktet. Als Kommunikationsmittel wer- den hier insbesondere die Publikation „Kiez erleben / Going local“ (dt. und engl.) sowie die Homepage bezirke .visitBerlin.de / visitBerlin.de eingesetzt. 2. Wie viele Untersuchungen mit welchen Ergebnis- sen gab es in den letzten Jahren hinsichtlich der Entwick- lung der Touristenströme innerhalb Berlins (insbesondere die Entwicklungen in den Bezirken sind dabei von Inte- resse)? Zu 2.: Gesonderte Untersuchungen hinsichtlich der Touristenströme innerhalb Berlins liegen nicht vor. Aller- dings wird das Marktforschungsinstrument „Qualitätsmonitor Deutschland“ (ganzjährige „Face-to-Face“-Befragungen ) genutzt, das folgende In-formationen liefert: - Gästestruktur (Herkunftsland/-Bundesland, Alter, Geschlecht, Berufsgruppe, Bildung, Einkommen, Besuchshäufigkeit) - Info-, Entscheidungs-, Buchungsverhalten (Infor- mationsart, Buchungszeitpunkt, Packet-Buchung, Buchungsart, Hauptreisemotiv) - Durchführung (Anreise, Aufenthaltsdauer, Reise- begleitung) - Aufenthalt (Unterkunftsart, Geschäftsreiseart, Ak- tivitäten) - Ausgabenstruktur - Zufriedenheit, Weiterempfehlung, Wiederbesuchs- absicht 3. Wie lang ist die Verweildauer eines durchschnittli- chen Touristen in der Stadt? Zu 3.: Die Verweildauer beträgt durchschnittlich 2,3 Tage. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 962 2 4. In welchen Bezirken übernachteten die Gäste in den letzten fünf Jahren (bitte detailliert darstellen)? Zu 4.: Angaben der nachstehenden Tabelle in Mio. Übernachtungen Bezirk 2008 2009 2010 2011 2012 Mitte 5,8 6,5 7,4 8,5 9,8 Charlottenburg- 4,4 4,3 4,7 4,9 5,3 Wilmersdorf Friedrichshain- 2,2 2,4 2,6 2,8 3,1 Kreuzberg Tempelhof- 1,1 1,2 1,3 1,3 1,5 Schöneberg Pankow 1,0 1,1 1,2 1,2 1,3 Lichtenberg 0,63 0,78 0,86 0,83 0,84 Reinickendorf 0,53 0,56 0,62 0,62 0,65 Neukölln 0,60 0,56 0,54 0,56 0,64 Treptow- 0,53 0,51 0,54 0,49 0,56 Köpenick Steglitz- 0,44 0,46 0,45 0,46 0,52 Zehlendorf Spandau 0,46 0,44 0,44 0,40 0,47 Marzahn- 0,11 0,16 0,17 0,16 0,17 Hellersdorf 5. Welche Einrichtungen wurden dabei durch die Be- sucher aufgesucht? 6. Wie viele Besucher hatten die Top 10 Einrichtun- gen in den Bezirken in den letzten fünf Jahren aufgesucht und welche waren das? Zu 5 und 6.: Es werden keine Daten zur Erfassung des Besucherinnen- und Besucheraufkommens in touristi- schen Einrichtungen erhoben. 7. Gibt es Statistiken über konkrete Interessen der Touristen bei einem ersten, zweiten oder dritten Aufent- halt in Berlin und wenn ja, welche Präferenzen bzw. Be- sonderheiten haben die Touristen bei den unterschiedli- chen Aufenthalten in der Stadt? Zu 7.: Marktforschungsdaten zeigen, dass bei Erstbe- suchenden erwartungsgemäß der Besuch von Sehenswür- digkeiten an erster Stelle steht. Restaurants und Cafés werden von allen Besuchenden gleich häufig besucht. Shopping spielt bei Gästen, die zum wiederholten Male kommen, eine größere Rolle. Museen und Ausstellungen haben bei allen Gästen die gleiche Priorität. Stadtführun- gen werden häufiger von Erstbesuchenden genutzt. Das Berliner Nachtleben wird von Erstbesuchenden eben-falls deutlich häufiger genutzt als von Wiederholungsbesu- chenden. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 12 962 3 8. Was unternimmt der Senat in Zukunft, um die Be- sucher noch besser auf die unterschiedlichsten Institutio- nen in den jeweiligen Bezirken aufmerksam zu machen? Zu 8.: Die Landesmarketingorganisation visitBerlin vermarket gezielt touristische Attraktionen in den Bezir- ken (vgl. auch Antworten zu Frage 9.). Neben der Weiter- führung der unter Frage 9 erwähnten Maßnahmen wird visitBerlin 2014 verstärkt die Bezirke und ihre Institutio- nen in den Social-Media-Kanälen bewerben. Im Zuge der Überarbeitung des Partnerportals (www.partner.visitBerlin.de) wird es im kommenden Jahr auch eine verbesserte Darstellung und Vermarktung der touristischen Leistungsträger der Bezirke geben. 9. Welche Maßnahmen z.B. Druck spezieller Be- zirksbroschüren sind geplant, um die einzelnen Institutio- nen in den Bezirken zu stärken? Zu 9.: Im Rahmen der Vermarktung Berlins als Tou- rismusstandort bewirbt visitBerlin die Bezirke über die üblichen Marketingkanäle. Hierzu gehört u.a. die Darstel- lung aller Bezirke auf der visitBerlin-Homepage unter www.bezirke.visitBerlin.de, in der Publikation „Kiez erleben / Going local“ (dt./ engl.), sowie auf dem Bezirksstand der jährlich standfindenden ITB Berlin. Mit den Maßnahmen werden touristische Attraktionen in den Bezirken gezielt beworben. 10. Gibt es spezielle Förderprogramme für die Bezir- ke, um die Attraktivität für die Touristen zu stärken und wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Zu 10.: Die Bezirke werden mit ihren touristischen Attraktionen von der Landesmarketinggesellschaft visit- Berlin vermarktet. Hierzu finden gezielt und regelmäßig Ab-stimmungen statt. Dabei wird den Bezirken auch die Gelegenheit gegeben, eigene Akzente zu setzen (z.B. im Rahmen des Internetauftritts von visitBerlin). Dies er- möglicht eine effektive Bündelung der knappen finanziel- len Ressourcen des Landes und macht spezielle Förder- programme entbehrlich. Berlin, den 20. Dezember 2013 In Vertretung Guido B e e r m a n n .......................................................... Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Jan. 2014)