Drucksache 17 / 13 029 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Monika Thamm (CDU) vom 07. Januar 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Januar 2014) und Antwort Berufswahlsiegel für weiterführende Schulen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Einrichtungen/Verbände aus Wirtschaft und Verwaltung aus Berlin sind in dem Konsortium vertreten, welches das Berufswahlsiegel vergibt? Zu 1.: Die folgenden Partner der gemeinsamen Initia- tive Qualitätssiegel für exzellente Berufs- und Studienori- entierung Berlin (Berufswahlsiegel) vergeben die Aus- zeichnung: Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK), Hand- werkskammer Berlin (HWK), Vereinigung der Unter- nehmensverbände Berlin und Brandenburg (UVB), Ver- band Freie Berufe Berlin (VFB), die Bundesagentur für Arbeit - Regionaldirektion Berlin-Brandenburg (BA-RD) und federführend die Senatsverwaltung für Bildung, Ju- gend und Wissenschaft (SenBildJugWiss). 2. Wie viele weiterführende Schulen aus Berlin haben sich um das Siegel beworben und ggf. wie viele davon waren erfolgreich? Zu 2.: 28 Schulen haben sich für die Teilnahme an dem Zertifizierungsverfahren angemeldet (Stichtag: 01.11.2013) und 23 haben ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht (Stichtag: 10.01.2014). Die Jury entscheidet auf Grundlage des Bewerbungsbogens über die Teilnah- me an einem Audit, d.h., vor Ort informiert sich ein Team über die praktische Umsetzung der Berufs- und Studien- orientierung (Zeitraum: 27.02. - 30.05.2014). Danach entscheidet die Jury bei überzeugender Darstellung über die Vergabe des Qualitätssiegels. 3. Nach welchen Kriterien wurden bzw. werden – falls noch keine Entscheidungen getroffen wurden - die Schulen ausgewählt und im Falle einer erfolgter Wahl - welche Schulen haben das Berufswahlsiegel erhalten? Zu 3.: Das „Qualitätssiegel Berlin für exzellente berufliche Orientierung“ wird an weiterführende allgemeinbildende Schulen verliehen, die eine exzellente Berufs- und Studienorientierung in vier Themenbereichen nach- haltig umsetzen. Die Jury wertet die Bewerbungsbögen aus, die von den Schulen eingereicht wurden, entscheidet über die Teilnahme der Schulen an einem Audit und informiert sich dann vor Ort über die praktische Umsetzung der Berufs- und Studienorientierung. Der Bewerbungsbogen und der entsprechende Leitfaden sind im Internet abrufbar unter: http://www.psw- berlin.de/qualitaetssiegel/zertifizierung/unterlagen/ Folgender zeitlicher Ablauf ist geplant:  Jurysitzung: 15.01.2014  Audits in den Schulen: 27.02. - 30.05.2014  Bekanntgabe der Siegelschulen: Juli 2014  Verleihung des Berufswahlsiegels: September 2014 4. Werden die ausgewählten Schulen von der Senats- verwaltung für Schule in ihrer Arbeit ggf. unter- stützt/geehrt in welcher Form (Beratungshilfe/Finanz- hilfe/Personalhilfe/ lobende Erwähnung u.a.m.)? Zu 4.: Unabhängig davon, ob die Schule das Quali- tätssiegel erhalten wird oder nicht, erhält die Schule eine wertschätzende und konstruktive Rückmeldung. Die Schule soll das Auditprotokoll als Unterstützung für den weiteren Aufbau ihrer Berufs- und Studienorientierung nutzen können. Die Schulen, die das Qualitätssiegel erhalten, bekom- men im Rahmen einer Festveranstaltung ein (wetterfestes) Zertifikat, das sie an einem gut sichtbaren Ort in der Schule aufhängen können, um dadurch zu dokumentieren, dass diese Schule exzellente berufliche Orientierung an- bietet. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 029 2 5. Hat die zuständige Senatsverwaltung für die Be- treuung der Arbeit des Konsortiums finanzielle Mittel vorgesehen, ggf. in welcher Höhe? Zu 5.: Die gemeinsame Initiative Qualitätssiegel für exzellente Berufs- und Studienorientierung Berlin hat insgesamt bis zu 30.000 Euro 2013/14 vorgesehen, die jeweils anteilig finanziert werden. Durch meine Verwal- tung werden außerdem vorhandene personelle Ressourcen genutzt, da die zentrale Steuerung bei Partner Schule Wirtschaft (Landesagentur der SenBildJugWiss) liegt. 6. Wird das Konsortium über das Auswahlverfahren hinaus tätig sein und ist das Ganze als zeitlich begrenztes Projekt angelegt, oder ist es als eine institutionalisierte Einrichtung geplant? Zu 6.: Die IHK, die HWK, der VFB und die UVB so- wie die BA-RD Berlin-Brandenburg haben sich gemein- sam mit meiner Verwaltung in einer Initiative zusammen- geschlossen, um das Qualitätssiegel Berlin für exzellente berufliche Orientierung ab dem Schuljahr 2013/14 jähr- lich auszuschreiben. Die Initiative Qualitätssiegel ist ein Mitglied im bundesweiten Netzwerk Berufswahlsiegel der Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft. Durch die Zertifizierung und die Verleihung des Qua- litätssiegels Berlin soll die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Unternehmen und Berufsberatung nachhaltig sichergestellt werden. Die Schule kann durch interne Analyse und Selbstbewertung einen Prozess der eigen- ständigen Verbesserung ihrer Maßnahmen zur Berufs- und Studienorientierung einleiten. Durch den Vergleich mit anderen Schulen entstehen ein Austausch von guten Ideen und ein Wettbewerb um die besten Konzepte. Zu- gleich wird das Engagement an den Schulen nach außen sichtbar gemacht. Mit der Auszeichnung werden die be- sonderen Leistungen zur Berufs- und Studienorientierung von Schulen und ihren Partnern gewürdigt, bekannt ge- macht und weiterempfohlen. Schulen, die bereits ein Qualitätssiegel erhalten haben, müssen nach vier Jahren an einem Rezertifizierungsver- fahren teilnehmen und dieses bestehen, anderenfalls ver- liert das Qualitätssiegel seine Gültigkeit. Die Ausschrei- bung des Qualitätssiegels Berlin für exzellente berufliche Orientierung ist zeitlich nicht befristet. 7. Ist neben der Schulverwaltung auch die Senatsver- waltung für Arbeit (berufliche Bildung)/Integration und Frauen in das Verfahren eingebunden und wenn ja, mit welchen Aufgaben ist diese Senatsverwaltung dabei be- traut; wenn nicht, aus welchen Gründen bleibt diese Ver- waltung außen vor? Zu 7.: Meine Verwaltung arbeitet sehr eng mit der Se- natsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen auch im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung zusam- men. Aktuell wird gemeinsam und zusammen mit anderen Partnern das Landeskonzept Berufs- und Studienorientie- rung für Berlin erarbeitet. Das Berufswahlsiegel wird im Rahmen des Landeskonzepts einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwicklung leisten. Berlin, den 31. Januar 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Feb. 2014)