Drucksache 17 / 13 035 Kleine Anfrage 17. Wahlperiode Kleine Anfrage der Abgeordneten Irene Köhne (SPD) vom 20. Dezember 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Januar 2014) und Antwort Lebensmittelchemiker ohne ausreichende praktische Erfahrung? – Stellen die Berliner Bezirke eine den tatsächlichen Bedarf abdeckende Anzahl an Praktikumsplätzen für die Lebens- mittelchemie-Praktikanten des Landeslabors Berlin-Brandenburg (LLBB) zur Verfügung? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: Die Daten zur Beantwortung der Fragen liegen der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales selbst nicht vor, so dass eine Auskunft beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin, das sich wiederum an das Landeslabor Berlin-Brandenburg gewandt hat, und den einzelnen Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsämtern der Bezirke eingeholt werden musste. 1. Wie viele einmonatige Praktikumsplätze stellen die 12 Berliner Bezirke für die Praktikanten des Landeslabors Berlin-Brandenburg in den Jahren 2010-2014 zur Verfü- gung? Mit der Bitte um eine genaue Auflistung der An- zahl der Praktikumsplätze unterteilt nach Bezirken. Zu 1.: Nach den Angaben des Landesamtes für Ge- sundheit und Soziales Berlin (LAGeSo), die sich auf eine beim Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) eingeholte Auskunft stützen, entfällt für die Jahre 2010 und 2011 eine Auflistung der Praktikums-plätze, da die bis Ende 2010 angewandte „alte“ Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vom 28.12.1967 keine Hospitation vorsah und der erste Hospitationsdurchgang nach der neuen Verord- nung über die Ausbildung und Prüfung zur staatlich ge- prüften Lebensmittelchemikerin und zum staatlich ge- prüften Lebensmittelchemiker (LmChemAPV) vom 25.10.2007 erstmalig im Februar 2012 begann. Laut den Auskünften des LLBB und der Bezirksämter stellten die einzelnen Bezirke folgende Anzahl an Prakti- kumsplätzen für Praktikantinnen und Praktikanten des LLBB in den Jahren 2012 bis 2014 zur Verfügung: 2012 2013 2014 Praktikantinnen/Praktikanten Lebensmittelchemikerin- nen/Lebensmittelchemiker LLBB 12 6 16 Mitte, Tiergarten, Wedding 2 1 1 Friedrichshain, Kreuzberg 1 1 1 Prenzlauer Berg, Weißensee, Pankow 1 1 1 Charlottenburg, Wilmersdorf 2 2 2 Spandau 0 0 0 Zehlendorf, Steglitz 1 1 1 Schöneberg, Tempelhof 0 0 1 Neukölln 1 1 1 Treptow, Köpenick 0 0 2 x 0,5 Marzahn, Hellersdorf 0 0 0,5 Lichtenberg, Hohenschön- hausen 0 0 1 Reinickendorf 0 0 0 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 035 2 Das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt (Vet- Leb) des Bezirks Prenzlauer Berg, Weißensee und Pan- kow gab im Rahmen seiner Antwort zu bedenken, dass berücksichtigt werden müsse, dass die Veterinärmedizin- studentinnen und Veterinär-medizinstudenten nach der Approbationsordnung ebenfalls Praktika in VetLeb´s absolvieren müssten. Das VetLeb des Bezirks Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow hat fortwährend entspre- chende Praktikantinnen und Praktikanten im Amt. Vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg wurde an- gemerkt, dass der jährlich für den Monat Februar vorge- haltene Praktikumsplatz im Jahr 2013 nicht genutzt wur- de, sondern frei blieb. Dasselbe hat das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf für das Jahr 2012 mitgeteilt. Im Bezirk Treptow-Köpenick erfolgt in Abstimmung mit dem LLBB erstmals ein 14-tägiges Praktikum im Februar 2014. Die restlichen 14 Tage Praktikum werden im November 2014 durchgeführt. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wird im Februar 2014 ein Praktikumsplatz für lediglich zwei Wochen zur Ver- fügung gestellt. 2. Wie viele Auszubildende zum(r) Lebensmittelkon- trolleur(in), die wiederum ein Praktikum im LLBB absol- vieren müssen, bilden die Bezirke im Zeitraum 2010-2014 selbst aus? Bitte ebenfalls nach Bezirken aufgelistet Zu 2.: Nach den Angaben des LLBB und der Bezirks- ämter bildeten die Bezirke im Zeitraum von 2010 bis 2014 folgende Anzahl an Auszubildenden zur Lebens- mittel-kontrolleurin und zum Lebensmittelkontrolleur selbst aus: 2010 - 2014 Mitte, Tiergarten, Wedding 0 Friedrichshain, Kreuzberg 3 Prenzlauer Berg, Weißensee, Pankow 3 Charlottenburg, Wilmersdorf 2 Spandau 2 Zehlendorf, Steglitz 2 Schöneberg, Tempelhof 1 Neukölln 7 Treptow, Köpenick 0 Marzahn, Hellersdorf 0 Lichtenberg, Hohenschönhausen 0 Reinickendorf 0 3. Wie viele Betreuer stehen in den Bezirken jeweils für die Anleitung dieser Auszubildenden zur Verfügung? Zu 3.: Nach Auskunft der Bezirksämter steht in den Bezirken für die Anleitung der Auszubildenden folgende Anzahl an Betreuerinnen und Betreuern zur Verfügung: 2010 - 2014 Mitte, Tiergarten, Wedding Sämtliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter sind in die Ausbildung einbezogen Friedrichshain, Kreuzberg eine Ausbildungsleiterin/ ein Ausbil- dungsleiter Prenzlauer Berg, Weißen-see, Pan- kow drei Betreuungspersonen Charlottenburg, Wilmersdorf Betreuung erfolgt durch eine Amtstierärz- tin Spandau Keine zusätzlichen Betreuungs-kräfte, sondern Mitarbeiter-innen/Mitarbeiter aus dem Fachbereich Zehlendorf, Steglitz Alle zwölf Mitarbeiterinnen/Mit-arbeiter des Fachbereichs VetLeb sind in die Be- treuung der Auszubildenden einbezogen Schöneberg, Tempelhof Es sind mehrere Personen in die Betreuung der Auszubildenden einbezogen Neukölln Es gibt keine spezifischen Betreuerstellen. Die für die Betreuungsaufgaben aufge- wendete Arbeitszeit geht zu Lasten der originären Kontrollaufgaben. Für die vier zeitgleich auszubildenden Anwärterin- nen/Anwärter stehen sechs Lebensmittel- kontrolleurinnen/ Lebensmittelkontrolleure Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 035 3 sowie die Leitung des Fachbereichs Vet- Leb zur Verfügung. Treptow, Köpenick - Marzahn, Hellersdorf - Lichtenberg, Hohenschönhausen Keine zusätzlichen Betreuerinnen/Betreuer vorhanden Reinickendorf - 4. Werden für die Betreuung der Praktikanten des Landeslabors Berlin-Brandenburg in den Bezirken zu- sätzliche Betreuungspersonen benötigt oder findet ein zeitgleicher Austausch der Bezirksauszubildenden mit den LLBB-Praktikanten statt, der kein zusätzliches Perso- nal bindet? Zu 4.: Die Frage, ob für die Betreuung der Praktikan- tinnen und Praktikanten des LLBB in den Bezirken zu- sätzliche Betreuungspersonen benötigt werden oder ein zeitlicher Austausch der Bezirksauszubildenden mit den LLBB-Praktikantinnen und LLBB-Praktikanten stattfin- det, der kein zusätzliches Personal bindet, beantworteten die Bezirksämter wie folgt: Mitte, Tiergarten, Wedding Es wird kein zusätzliches Personal benötigt Friedrichshain, Kreuzberg Für die Ausbildung der Praktikanteninnen/Praktikanten des LLBB steht eine Lebensmittelchemikerin zur Verfü- gung Prenzlauer Berg, Weißensee, Pankow Bisher erfolgte kein zeitgleicher Austausch Charlottenburg, Wilmersdorf Bezirk nimmt mehr Praktikanteninnen/Praktikanten vom LLBB, als er selbst ausbildet Spandau - Zehlendorf, Steglitz Es wird kein zusätzliches Personal eingesetzt Schöneberg, Tempelhof Praktikanteninnen/Praktikanten binden stets Personal, der Aufwand sei nicht bezifferbar, es sei das gesamte Amt von der Mehrarbeit betroffen Neukölln Es erfolgt ein zeitgleicher Austausch bzw. ein zeitglei- cher anderweitiger Praktikumseinsatz der Bezirksauszu- bildenden Treptow, Köpenick - Marzahn, Hellersdorf Praktikantin/Praktikant wird von vorhandenen Mitarbei- terinnen/Mitarbeitern betreut Lichtenberg, Hohenschönhausen Betreuung wird durch die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter unter Einbindung in das normale Tagesgeschäft realisiert Reinickendorf - Ein zeitlicher Austausch von Praktikantinnen und Praktikanten und Auszubildenden erfolgt somit nur in Neukölln. Bei den meisten Bezirken scheitert ein Aus- tausch schon daran, dass sie keine Ausbildung zur Le- bensmittelkontrolleurin und zum Lebensmittelkontrolleur durchführen. 5. Gibt es für den einmonatigen Einsatz der Prakti- kanten aus dem LLBB in den Bezirken festgelegte Zeit- räume oder ist es möglich, den Bezirkseinsatz der Stu- denten variabel mit dem Landeslabor abzustimmen? Zu 5.: Laut den vom LAGeSo beim LLBB eingehol- ten Informationen, wird der Zeitraum für die Durchfüh- rung der durch die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vorgeschriebenen Hospitation durch das LLBB struktu- riert und bindet sich in den gesamten Ausbildungsplan im LLBB ein. Für die Zulassung zur Prüfung des dritten Abschnitts müssten alle Nachweise vor der Prüfung im Monat März vorliegen. Um dies sicherzustellen, wird der Monat Feb- ruar vom LLBB genutzt, wenn sich die Praktikantinnen und Praktikanten in der Hospitation befinden. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 035 4 Die Bezirksämter beantworteten die Frage nach fest- gelegten Zeiträumen für das Praktikum bzw. der Mög- lichkeit der variablen Abstimmung der Praktikumszeit wie folgt: Mitte, Tiergarten, Wedding Für den Einsatz der Praktikan- teninnen/Praktikanten aus dem LLBB ist grundsätzlich der Monat Februar vom LLBB vorgegeben Friedrichshain, Kreuzberg Auf Wunsch des LLBB wird jährlich der Monat Februar für das Praktikum des LLBB reser- viert Prenzlauer Berg, Weißensee, Pankow Bis einschließlich 2015 ist der Einsatz durch das LLBB auf den Monat Februar festgelegt Charlottenburg, Wilmersdorf Der Zeitraum für den Prakti- kumseinsatz wird in Abstim- mung mit dem LLBB bereits über ein Jahr im Voraus verein- bart Spandau - Zehlendorf, Steglitz Der Praktikumseinsatz sollte im Zeitraum Februar/März außer- halb längerer Ferienzeiten erfol- gen Schöneberg, Tempelhof Ist variabel gestaltbar Neukölln Die Abstimmung mit dem LLBB ist im Rahmen der be- zirklichen Kapazitäten möglich Treptow, Köpenick Keine zeitliche Spielräume, erster Praktikumsplatz erfolgt in Abstimmung mit LLBB Marzahn, Hellersdorf Die Zeiträume werden variabel abgestimmt Lichtenberg, Hohenschönhausen Abstimmung der Praktikums- plätze erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen unter Beachtung der voraussichtlichen Personal- situation des VetLeb Reinickendorf - Berlin, den 13. Februar 2014 In Vertretung Emine D e m i r b ü k e n - W e g n e r _____________________________ Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Feb. 2014)