Drucksache 17 / 13 157 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 30. Januar 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 03. Februar 2014) und Antwort Beitrag der freien beruflichen Schulen zur Fachkräftesicherung? - ErzieherInnenausbildung Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Aufgrund der hohen Arbeitsmarktnachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern ist in den letzten Jahren eine Reihe von beruflichen Schulen in freier Trägerschaft zur Ausbildung der Fachkräfte entstanden. Wie viele Schulen mit wie vielen Klassen und Schülerinnen und Schülern wurden gegründet (Bitte die Zahlen pro Schuljahr auswei- sen)? Zu 1.: Mit Stand vom 31.12.2013 werden in Berlin an insgesamt 26 Schulen in freier Trägerschaft Vollzeit oder Teilzeitbildungsgänge zur Erzieherin/zum Erzieher ange- boten. 2010 (zum 01.02.2010 bzw. zum 01.08.2010) wurden von fünf Schulträgern neue Bildungsgänge zur Ausbil- dung von Erzieherinnen und Erziehern beantragt und genehmigt. 2011 (zum 01.02.2011 bzw. zum 01.08.2011) wurden von fünf Schulträgern neue Bildungsgänge zur Ausbil- dung von Erzieherinnen und Erziehern beantragt und genehmigt. 2012 (zum 01.02.2012 bzw. zum 01.08.2012) wurden von sechs Schulträgern neue Bildungsgänge zur Ausbil- dung von Erzieherinnen und Erziehern beantragt und genehmigt. Zum Schuljahr 2013/14 wurden von sechs Schulträ- gern neue Bildungsgänge zur Ausbildung von Erzieherin- nen und Erziehern beantragt und genehmigt, wovon vier den Unterricht aufgenommen haben. Die Zahl der eingerichteten Klassen und der Schüle- rinnen und Schüler wird in diesem Zusammenhang nicht erfasst. In der Regel starten die Schulen mit einer Klasse (Vollzeit oder Teilzeit) und geringer Schülerzahl. 2. Wie hoch war der Anteil (absolut und prozentual) der Schulen, die Erzieherinnen und Erzieher ausbilden, die durch bewährte Träger eröffnet wurden? Zu 2.: Im Jahr 2010: Fünf neue Bildungsgänge Sozialpädagogik, davon ein Bildungsgang durch einen bewährten Träger, das ent- spricht 20 %. Im Jahr 2011: Fünf neue Bildungsgänge Sozialpädagogik, davon ein Bildungsgang durch einen bewährten Träger, das ent- spricht 20 %. Im Jahr 2012: Sechs neue Bildungsgänge Sozialpädagogik, davon drei durch bewährte Träger, das entspricht 50 %. Im Jahr 2013: Vier neue Bildungsgänge Sozialpädagogik, davon ein Bildungsgang durch einen bewährten Träger, das ent- spricht 25 %. 3. Wie hoch waren pro Schuljahr die Personalkosten- zuschüsse an die unter Punkt zwei genannten Schulen (absolut)? Zu 3.: Die Zuschüsse nach § 101 Abs. 7 Schulgesetz werden nicht schuljahresbezogen, sondern jeweils für ein Haushaltsjahr (01.01. bis 31.12.) gewährt. Für die nach § 101 Abs. 7 Schulgesetz ohne Wartefrist von Anfang an zuschussberechtigten neu eingerichteten Bildungsgänge für Erzieherinnen/Erzieher wurden in den Jahren 2010 bis 2013 folgende Zuschüsse nach der Bewährte-Träger- Regelung gezahlt: Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 157 2 Zuschuss Zahl der Schülerinnen und Schüler Im Jahr 2010 26.070 € 25 VZ* Im Jahr 2011 154.623 € 59 VZ 15 TZ** Im Jahr 2012 511.345 € 155 VZ 31 TZ Im Jahr 2013 708.608 € 224 VZ 68 TZ VZ* = Vollzeitausbildung TZ** = Teilzeitausbildung 4. Wie hoch wären die Kosten für das Land Berlin (Personalkosten und Kosten für Schulgebäude, Bewirt- schaftung, Ausstattung der Schulen usw.) gewesen, wenn dieser Zuwachs an Erzieherausbildungen durch staatliche Schulen bewältigt worden wäre (Wenn keine differenzier- te Kostenaufschlüsselung möglich ist, bitte eine über- schlägige Kostenschätzung)? 5. Wie haben sich die Auslastung sowie die Schul- platz- bzw. Ausbildungskapazitäten an den korrespondie- renden staatlichen beruflichen Schulen in den letzten fünf Jahren entwickelt und ist geplant, diese Kapazitäten in staatlicher Trägerschaft weiter auszubauen? Zu 4. und 5.: Weder eine differenzierte noch eine überschlägige Kostenschätzung sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich. Schulplätze in staatlichen beruflichen Schulen für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern werden in den Schulstandorten des Berufsfeldes „Sozialpädagogischer /pflegerischer Bereich“ angeboten. In diesem Berufsfeld wurden im Schuljahr 2004/05 insgesamt 4.515 Schülerinnen und Schüler beschult; 2008/09 betrug die Zahl 5.161 und im Schuljahr 2012/13 insgesamt 6.252. Um für diesen Bedarf ausreichende Plätze zur Verfügung stellen zu können, wurden die Platzkapazitäten erhöht (z.B. Einrichtung einer Filiale). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler wird in den kom- menden Jahren steigen. Im Rahmen des in Erarbeitung befindlichen Schul- entwicklungsplans wird dargestellt, an welchen Standor- ten der Bedarf zukünftig gedeckt werden soll. Berlin, den 04. März 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Mrz. 2014)