Drucksache 17 / 13 158 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 30. Januar 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 03. Februar 2014) und Antwort Beitrag der freien beruflichen Schulen zur Fachkräftesicherung? - Pflege- und Gesundheits- berufe Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Aufgrund der hohen Arbeitsmarktnachfrage nach Fachkräften in Pflege- und Gesundheitsberufen sind in den letzten Jahren eine Reihe von beruflichen Schulen in freier Trägerschaft zur Ausbildung der Fachkräfte ent- standen. Wie viel Schulen mit wie vielen Klassen und Schülerinnen und Schülern wurden gegründet (Bitte die Zahlen pro Schuljahr ausweisen)? Zu 1.: Mit Stand vom 31.12.2013 werden in Berlin an insgesamt 48 Schulen in freier Trägerschaft Bildungs- gänge zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger, zur Heiler- ziehungspflegerin/zum Heilerziehungspfleger, zur Heil- pädagogin/zum Heilpädagogen und zur Sozialassisten- tin/zum Sozialassistenten angeboten. 2010 wurden von 12 Schulträgern neue Bildungs- gänge zur Ausbildung in den oben genannten Berufen beantragt und genehmigt, ein Bildungsgang Altenpflege wurde 2011 vom Schulträger eingestellt. 2011 wurden von 9 Schulträgern neue Bildungsgänge zur Ausbildung in den oben genannten Berufen beantragt und genehmigt, davon haben zwei nicht begonnen und ein Bildungsgang Altenpflege wurde im November 2012 eingestellt. 2012 wurden von 13 Schulträgern neue Bildungs- gänge zur Ausbildung in den oben genannten Berufen beantragt und genehmigt, davon haben zwei den Betrieb nicht aufgenommen. 2013 wurden von 12 Schulträgern neue Bildungs- gänge zur Ausbildung in den oben genannten Berufen beantragt und genehmigt, wovon zwei die Unterrichtsauf- nahme auf 2014 verschoben haben. 2. Wie hoch war der Anteil (absolut und prozentual) der Schulen, die Fachkräfte in Pflege- und Gesundheitsbe- rufen ausbilden, die durch bewährte Träger eröffnet wur- den? Zu 2.: Im Jahr 2010: 12 neue Bildungsgänge, davon ein Bil- dungsgang durch einen bewährten Träger, das entspricht 8,33 %. Im Jahr 2011: 7 neue Bildungsgänge, davon zwei durch einen bewährten Träger, das entspricht 28,57 %. Im Jahr 2012: 11 neue Bildungsgänge, davon drei durch einen bewährten Träger, das entspricht 27,27 %. Im Jahr 2013: 10 neue Bildungsgänge, davon zwei durch einen bewährten Träger, das entspricht 20 %. 3. Wie hoch waren pro Schuljahr die Personalkosten- zuschüsse an die unter Punkt zwei genannten Schulen (absolut)? Zu 3.: Die Zuschüsse nach § 101 Abs. 7 Schulgesetz werden nicht schuljahresbezogen, sondern jeweils für ein Haushaltsjahr (01.01. bis 31.12.) gewährt. Für die nach § 101 Abs. 7 Schulgesetz ohne Wartefrist von Anfang an zuschussberechtigten neu eingerichteten Bildungsgänge zur Ausbildung in den oben genannten Berufen wurden in den Jahren 2010 bis 2013 folgende Zuschüsse nach der Bewährte-Träger-Regelung gezahlt: Zuschuss Zahl der Schülerinnen und Schüler Im Jahr 2010 8.867 € 31 VZ* Im Jahr 2011 107.623 € 74 VZ Im Jahr 2012 390.283 € 135 VZ Im Jahr 2013 851.268 € 284 VZ *VZ = Vollzeitausbildung Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 158 2 4. Wie hoch wären die Kosten für das Land Berlin (Personalkosten und Kosten für Schulgebäude, Bewirt- schaftung, Ausstattung der Schulen usw.) gewesen, wenn dieser Zuwachs an Ausbildungen in Pflege- und Gesund- heitsberufen durch staatliche Schulen bewältigt worden wäre (Wenn keine differenzierte Kostenaufschlüsselung möglich ist, bitte eine überschlägige Kostenschätzung)? 5. Wie haben sich die Auslastung sowie die Schul- platz- bzw. Ausbildungskapazitäten an den korrespondie- renden staatlichen beruflichen Schulen in den letzten fünf Jahren entwickelt und ist geplant, diese Kapazitäten in staatlicher Trägerschaft weiter auszubauen? Zu 4. und 5.: Weder eine differenzierte noch eine überschlägige Kostenschätzung sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich. Schulplätze in staatlichen beruflichen Schulen für die Ausbildung von Fachkräften in Pflege- und Gesundheits- berufen werden überwiegend in den Schulstandorten des Berufsfeldes „Gesundheit“, aber auch in den des „Sozialpädagogischen /pflegerischen Bereichs“ angeboten. Im Berufsfeld „Gesundheit“ wurden im Schuljahr 2004/05 insgesamt 4.616 Schülerinnen und Schüler be- schult; 2008/09 betrug die Zahl 4.127 und im Schuljahr 2012/13 insgesamt 4.213. Aktuell bestehen keine Prob- leme, ausreichende Plätze in dem Berufsfeld anzubieten, jedoch steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den kommenden Jahren. Im Rahmen des in Erarbeitung befindlichen Schul- entwicklungsplans wird dargestellt, an welchen Standor- ten Bildungsgänge zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger, zur Heilerziehungspflegerin/zum Heilerziehungspfleger, zur Heilpädagogin/zum Heilpädagogen und zur Sozialas- sistentin/zum Sozialassistenten zukünftig angeboten wer- den sollen. Berlin, den 04. März 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Mrz. 2014)