Drucksache 17 / 13 300 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Thomas Birk (GRÜNE) vom 26. Februar 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Februar 2014) und Antwort Probleme bei eGovernment@School? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Für das Projekt eGovernment@School wurde im Juni 2013 eine Evaluation beauftragt, in dessen Rahmen u.a. eine Online-Umfrage der Schulen zu unterschiedlichen Schwerpunkten des Projektes durchgeführt wurde. Der Abschlussbericht inklusive der Umfrageergebnisse ist für Ende März 2014 avisiert und wird neben dem weiteren zeitlichen Ablauf die weitere fachlich-organisatorische Vorgehensweise des Vorhabens prägen. Ebenso werden einige der in dieser Anfrage vorliegenden Fragestellungen erst durch den Abschlussbericht konkret zu beantworten sein. 1. Wie sieht die, an die veränderten Rahmenbedingungen durch den Haushalt angepasste, Zeitplanung für die Ausstattung mit Hard- und Software im Rahmen von eGovernment@School aus? Zu 1.: Aufgrund des verzögerten Projektverlaufes können Haushaltsmittel, die für den Ausbau der einheitli- chen IT-Infrastruktur vorgesehen waren, aktuell nicht ausgeschöpft werden. Im Zuge der laufenden Evaluation des Projektes eGovernment@School werden die erforder- lichen Zeitpläne und Maßnahmen überprüft und durch mögliche Planungsempfehlungen ergänzt. 1 1 Vergl. Antwort zu „Weitere Fragen der Fraktion Die Linke und der Fraktion Bündnis90/Die Grünen zur Roten Nr. 0820 C –„ 2. Wie viele Schulen sind mittlerweile mit der Berliner Schulmanagementsoftware (BSM) im Rahmen von eGovernment@School ausgestattet und wie viele nutzen diese auch (bitte geordnet nach Schultypen in absoluten Zahlen und prozentual im Vergleich zu allen Schulen des jeweiligen Schultyps)? Zu 2.: Die nachfolgenden Zahlenwerte entsprechen den ausgelieferten Lizenzschlüsseln für Magellan und Untis und setzen nicht automatisch die Installation und den Betrieb der jeweiligen Software voraus. Der Umfang der Nutzung wird derzeit nicht erhoben und wird mit Abschluss der Evaluation genauer zu erkennen sein. 2 2 B = Berufliche Schulen, G = Grundschulen, K = Sekundar- schulen, S = Sonderschulen, Y = Gymnasien Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 300 2 Region 1: Mitte, Region 2 Friedrichshain-Kreuzberg, Region 3: Pankow, Region 4: Charlottenburg-Wilmersdorf, Region 5: Spandau, Region 6: Steglitz-Zehlendorf, Region 7: Tempelhof-Schöneberg, Region 8: Neukölln Berlin Schultyp Anzahl Schu- len beliefert in % B 47 47 100% G 364 66 18% K 118 64 54% S 72 11 15% Y 90 88 98% Region 1 Region 2 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 5 5 100,00% B 5 5 100,00% G 32 5 15,63% G 30 3 10,00% K 9 7 77,78% K 10 7 70,00% S 4 0 0,00% S 6 2 33,33% Y 8 8 100,00% Y 7 7 100,00% Region 3 Region 4 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 7 7 100,00% B 8 8 100,00% G 42 8 19,05% G 24 3 12,50% K 12 3 25,00% K 7 5 71,43% S 8 1 12,50% S 7 1 14,29% Y 8 8 100,00% Y 11 11 100,00% Region 5 Region 6 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 2 2 100,00% B 4 4 100,00% G 29 7 24,14% G 31 14 45,16% K 9 6 66,67% K 8 4 50,00% S 4 0 0,00% S 5 2 40,00% Y 5 5 100,00% Y 13 13 100,00% Region 7 Region 8 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 3 3 100,00% B 4 4 100,00% G 34 5 14,71% G 36 10 27,78% K 11 7 63,64% K 12 6 50,00% S 3 1 33,33% S 8 2 25,00% Y 9 8 88,89% Y 6 6 100,00% Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 300 3 Region 9 Region 10 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 1 1 100,00% B 2 2 100,00% G 24 6 25,00% G 26 2 7,69% K 9 4 44,44% K 10 7 70,00% S 5 0 0,00% S 5 1 20,00% Y 6 5 83,33% Y 5 5 100,00% Region 11 Region 12 Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % Schultyp Anzahl Schulen beliefert in % B 3 3 100,00% B 3 3 100,00% G 25 3 12,00% G 31 4 12,90% K 10 2 20,00% K 11 7 63,64% S 9 1 11,11% S 7 1 14,29% Y 5 5 100,00% Y 8 8 100,00% Region 9: Treptow-Köpenick, Region 10: Marzahn-Hellersdorf, Region 11: Lichtenberg, Region 12: Reinickendorf 3. Wie viele Schulen sind mit der dazu notwendigen Hardware (je eine Datacenterbox und fünf bzw. sieben bzw. zehn APC je nach Größe und Schule) ausgestattet (bitte geordnet nach Schultypen in absoluten Zahlen und prozentual im Vergleich zu allen Schulen des jeweiligen Schultyps)? Wie viele Schulen nutzen die Datacenterbo- xen tatsächlich? Zu 3.: Schulen Gesamt Rollout umgesetzt in % Grundschulen 364 51 14,01 Sonderschulen 66 6 9,09 Integrierte Sekundarschulen 117 20 17,09 Gymnasien 88 22 25,00 Oberstufenzentren 47 2 4,26 Berufl. Schulen 6 1 16,67 Kolleg/SPS/ Rest 24 2 8,33 Gesamt 712 104 14,61 Ob und in welchem Umfang die Funktionen der Data- Center-Box genutzt werden, wird derzeit nicht explizit erhoben und wird mit Abschluss der Evaluation genauer zu erkennen sein. 4. An wie vielen Schulen ist die BSM nicht auf den Datacenterboxen sondern nur auf Bürorechnern installiert und wird entsprechend genutzt? Wie ist dieser Umstand zu erklären? Wie bewertet dies der Senat auch bezüglich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit, und welche Abhilfen möchte er in Aussicht stellen? Zu 4.: Derzeit ist die Berliner Schulmanagementsoft- ware (BSM-Software) nicht auf der Datacenterbox instal- liert, da die administrativen Voraussetzungen auf dem dazugehörigen Server noch nicht erfüllt sind. Im Sinne des Datenschutzes und der IT-Sicherheit be- steht das Ziel, Software mit personenbezogenen Daten über die Data-Center-Boxen zu betreiben. Unter diesen Aspekten verfolgt das Projekt weiterhin, den Betrieb schnellstmöglich über die Data-Center-Box aufzunehmen. 5. Inwieweit ist die Verkabelung in den einzelnen Bezirken vorangeschritten und zu welchem Zeitpunkt werden alle Bezirke ausreichend verkabelt sein (sortiert nach Bezirk und Zeitpunkt)? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 300 4 Zu 5.: Derzeit sind - 168 Schulen „LAN-ready“, damit ist ein Zustand definiert, der den Anschluss mittels EthernetConnect (EC) ermöglicht . - 72 Standorte sind mittels EthernetConnect (EC), DataCenterBox (DCB), Arbeitsplatzrechner (APC) und Peripherie an das sBSI angeschlossen. 01 – Mitte: in 4 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 02 – Friedrichshain-Kreuzberg: in 9 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 03 – Pankow: in 3 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 04 – Charlottenburg-Wilmersdorf: in 5 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 05 – Spandau: alle 44 Standorte ertüchtigt (bis auf eine Schule und zwei Filialen sind alle an das sBSI angeschlossen), 06 – Steglitz-Zehlendorf: in 35 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig - die Bau- maßnahmen der restlichen 20 sollen gemäß Auskunft des Bezirks in I/2014 abge- schlossen sein, 07 - Tempelhof-Schöneberg , von bisher besuchten 18 Schulen sind in 7 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 08 – Neukölln: in 9 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 09 - Treptow-Köpenick: in 33 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig - die restlichen sind beauftragt. 10 - Marzahn-Hellersdorf: in 5 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 11 – Lichtenberg: in 11 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 12 – Reinickendorf: in 3 Standorten keine Baumaßnahmen mehr nötig, 13 - zentral verwaltete und beruflichen Schulen: in allen Standorten sollen II/2014 die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. 6. Welche Standards für die Bandbreite der Kabel sind vorgesehen, hält der Senat diese für ausreichend, und werden sie eingehalten? Zu 6.: Bis 15 Clients wird eine 2,5 MBit-Leitung zur Verfügung gestellt. Bei mehr als 15 Clients je Schule werden bedarfsgerecht die Leitungsbreiten angepasst. Die Standards für die Bandbreite sind nach derzeitigem Sach- stand vollkommen ausreichend. 7. Inwiefern korrespondieren Verkabelung und Nutzung der Datacenterboxen? Zu 7.: Die ausreichende Verkabelung in den Verwal- tungsräumen ist eine Grundvoraussetzung, um die Schu- len in den Rollout zu überführen und die DataCenterBox anzuschließen. Daraus ist abzuleiten, dass ohne eine entsprechende Verkabelung eine Nutzung der DataCenterBox ausge- schlossen ist. 8. Inwieweit wurden auftretende Schnittstellenprobleme der beiden ausgewählten Standardsoftwarepro- gramme für die Schulverwaltung (Magellan der Firma Stüber Systems) und für die Stundenplanerstellung (Untis des Herstellers Gruber & Peters) inzwischen bewältigt? Konnte insbesondere mit dem Hersteller Gruber & Peters bzgl. der Schnittstellenfragen eine Einigung erzielt wer- den? Wenn nein, musste von der Kündigungsandrohung Gebrauch gemacht werden? Welche Konsequenzen würde eine Kündigung für das Projekt eGoverment@School mit sich bringen? Zu 8.: Die softwaretechnischen Probleme der Schnitt- stelle zwischen Magellan - Untis – Magellan sind grundsätzlich behoben. Mit den Herstellern Gruber & Peters und Stüber Systems konnte eine Einigung erzielt werden. 9. Wie viele Schulen greifen derzeit noch auf altbewährte Programme zurück (bitte geordnet nach Schulty- pen in absoluten Zahlen und prozentual im Vergleich zu allen Schulen des jeweiligen Schultyps)? Zu 9.: Dem Senat liegen keine konkreten Informatio- nen darüber vor, wie viele Schulen noch auf Programme zurückgreifen, die von den Schulen in Eigenregie ange- schafft oder selbst entwickelt wurden. Das wird mit Ab- schluss der Evaluation genauer zu erkennen sein. 10. Liegen dem Senat Informationen über die Nutzungshäufigkeit und -intensität der BSM seitens der schu- lischen VerwaltungsmitarbeiterInnen sowie der LehrerIn- nen vor? Falls ja, zeigen diese Informationen Überforde- rungserscheinungen seitens der schulischen Verwal- tungsmitarbeiterInnen und der LehrerInnen bei der Nut- zung der BSM? Wie bewertet der Senat diesen Umstand? Welche Abhilfen möchte er hierfür in Aussicht stellen? Falls nein, wieso erhebt der Senat entsprechende Informa- tionen nicht? Zu 10.: Derzeit liegen dem Senat keine konkreten In- formationen über die Nutzungshäufigkeit und –intensität der BSM vor. Eine Erfassung dieser Daten erscheint erst dann sinnvoll, wenn eine repräsentative Anzahl von Nut- zerinnen und Nutzern zur Verfügung steht. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 300 5 11. Ist dem Senat der Umstand bekannt, dass an Schulen die Halbjahreszeugnisse des Schuljahres 2013/2014 bei Anwendung der BSM nicht ohne Hilfe von Fremdfir- men hätten ausgedruckt werden können? An wie vielen Schulen war dies der Fall? Wie erklärt sich der Senat dieses Problem, und wie möchte er es lösen? Zu 11.: Es ist nicht bekannt, dass von Schulen Fremd- firmen zur Hilfe bei der Zeugnisschreibung mit der BSM beauftragt wurden. Anpassungen an bestehende Zeugnisvordrucke und Ergänzungen des Bestandes werden durch Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Bildung zentral und an den Schulen erbracht. 12. Ist dem Senat bekannt, dass es Probleme bei der Erstellung der letzten Abiturzeugnisse gab, und wenn ja, um welche Probleme handelte es sich? Zu 12.: Fehlbedienungen des Programms und aktuali- sierte Formularvordrucke sorgten für kurzfristige Irritati- onen bei einigen Anwenderinnen und Anwendern. In allen Fällen konnten die Abiturzeugnisse z. T. mit Hilfe des Supports rechtzeitig und korrekt erstellt werden. 13. Inwiefern bewertet der Senat den Erfolg der Schulungen hinsichtlich der BSM? Welche Zahlen oder Infor- mationen liegen dazu vor? Zu 13.: Eine diesbezügliche Evaluation zu den Schu- lungen wurde nicht durchgeführt. 14. Wie ist das Schulservicezentrum Berlin (SSZB) mittlerweile personell ausgestattet? Ist das SSZB inzwi- schen von seiner „Front-Office-Funktion zu einer Organisation zur Unterstützung von Ablauf- und Änderungspro- zessen mit einem Service-Desk als Kommunikations- schnittstelle zu Anwenderinnen und Anwendern“ (Zitat Staatssekretär Rackles vom 30.04.2012) entwickelt wor- den, und wenn nein, welchen konkretisierten Zeitplan gibt es dazu? Zu 14: Im Schulservicezentrum Berlin (SSZB) stehen – neben der Leitungsfunktion - nach wie vor fünf Vollzeitstellen für die Arbeit im Servicedesk zur Verfügung, von denen vier derzeit besetzt sind. Ein Auswahlverfahren für die Besetzung der unbesetzten Stelle läuft. Die Weiterentwicklung des SSZB läuft parallel zur Auslieferung der DataCenterBoxen und Clients und damit parallel zu den steigenden Nutzerzahlen. Der Zeitplan korrespondiert mit den Fortschritten bei der Hardwareaus- lieferung. 15. Wie viele Fehlermeldungen seitens der Schulen beim Umgang mit der BSM gab es in 2013? Wie schnell werden Softwarefehler behoben? Welche Vereinbarungen existieren hierzu? Welche AkteurInnen sind hierbei betei- ligt? Zu 15.: Die Softwarefehler wurden im Jahr 2013 nicht explizit erfasst. Softwarefehler werden i.d.R. innerhalb von 4 Wochen behoben. Reaktionszeiten zu Softwarefeh- lern werden über den Pflegevertrag geregelt. Fehler werden über systematische Testverfahren und die Anwenderinnen und Anwender erkannt und durch die Firmen Stüber Systems und Gruber & Peters behoben. Zur Unterscheidung zwischen Fehlern und Anforderun- gen werden zusätzlich „Spezialisten“ aus den Schulen herangezogen. 16. Sind die beiden Projekte eGoverment@School und eEducation-Masterplan weiterhin in unterschiedlichen Abteilungen angesiedelt und welche Planungen existieren, die beiden Projekte konzeptionell und technisch zu ver- zahnen? Zu 16.: Das Projekt eGoverment@School wurde zum 01.07.2013 in das gleiche Referat verlagert, in der auch die Umsetzung und Weiterentwicklung des "eEducation Berlin Masterplan" erfolgt. Gleichzeitig wurde ein neuer Projektleiter bestimmt. Eine konzeptionelle Zusammen- führung des edukativen Bereiches ("eEducation Berlin Masterplan") mit dem Projekt eGoverment@School ist wegen der unterschiedlichen Zielrichtung nur begrenzt möglich. Sofern sich beim Auf- bzw. Ausbau der technischen Infrastruktur in den Schulen vor dem Hintergrund der strikten Vorgaben des Datenschutzes und der Datensi- cherheit im Projekt eGoverment@School Optimierungs- reserven und Synergien zur weiteren Planung bei der Umsetzung des "eEducation Berlin Masterplan" ergeben, ist jedoch vorgesehen, diese Optimierungsreserven in geeigneter Weise zu nutzen. Berlin, den 14. März 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Mrz. 2014)