Drucksache 17 / 13 304 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 27. Februar 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Februar 2014) und Antwort Abbrecherzahlen an Berliner Universitäten und Hochschulen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie haben sich die Abbrecherzahlen an den Uni- versitäten und Hochschulen in Berlin in den letzten fünf Jahren entwickelt (Auflistung der Abbrecher nach Jahren und Institutionen)? Zu 1.: Zu den Abbrecherzahlen an deutschen Hoch- schulen liegen leider keine nach Institutionen differen- zierten Angaben vor, weil in der amtlichen Hochschulsta- tistik bisher keine Daten zum Studienverlauf erfasst wer- den. Dementsprechend werden durch die Hochschulen keine Daten zu Fach- und Hochschulwechsel sowie zum Themenkomplex Studienabbruch erhoben. Aus den in der amtlichen Statistik erfassten Exmatrikulationsgründen geht nicht hervor, ob die betreffenden Studierenden íhr Studium an einer anderen Hochschule fortsetzen, ein neues Studium aufnehmen oder das Studium abbrechen. Die Studienabbrecherzahlen können daher nur ge- schätzt werden. Das Statistische Bundesamt ermittelt hierzu über einen Summenvergleich der Studienanfänge- rinnen bzw. Studienanfänger und der Absolventinnen bzw. Absolventen Aussagen zum Anteil der erfolgreich Studierenden, wobei Erfolg dabei als Erwerb eines ersten Hochschulabschlusses definiert ist. Die jeweiligen Studi- enanfängerzahlen werden um das Wechselgeschehen zwischen den Hochschulen verschiedener Bundesländer korrigiert. Für Studierende mit Ersteinschreibung in den Jahren 1999 - 2003 wurden für das Land Berlin folgende Er- folgsquoten ermittelt (vgl. Erfolgsquoten 2011. Berech- nung für die Studienanfängerjahrgänge 1999 bis 2003. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2013): 1999 2000 2001 2002 2003 81,6 % 86,0 % 82,3 % 79,2 % 77,8 % Im Zweijahresdurchschnitt der letzten beiden Jahr- gänge ergibt sich eine Erfolgsquote von 78,5 % bzw. eine Abbruchquote von 21,5 %. Ausgehend von jährlich ca. 23.000 Studienanfängerinnen und Studienanfängern im 1. Hochschulsemester in grundständigen Studiengängen ergibt sich daraus, dass jährlich schätzungsweise knapp 5.000 Studierende in Berlin das Studium abbrechen. 2. Welche Begründung gibt der Senat für die Abbre- cherzahlen? Zu 2.: Die Gründe für einen Studienabbruch sind viel- fältig. Sie reichen von Fällen, in denen sich Studierende immatrikulieren, jedoch das Studium danach nicht auf- nehmen, über individuelle Änderungen in der Lebenspla- nung und Schwierigkeiten bei der Finanzierung bis zum Scheitern an Prüfungsanforderungen. Häufig spielen unzutreffende Vorstellungen über ein Hochschulstudium eine Rolle. Trotz einer leichten Erhöhung der Abbruchquote in den letzten Jahren verfügen die Berliner Hochschulen im bundesweiten Vergleich über die niedrigste Abbruchquote nach den Ländern Bayern und Baden-Württemberg. Berlin, den 11. März 2014 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Mrz. 2014)