Drucksache 17 / 13 404 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans-Christian Hausmann (CDU) vom 13. März 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. März 2014) und Antwort Einsparungen beim Klinikum Benjamin-Franklin zu Lasten der Gesundheit unserer Kinder? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Plant die Charité die Kinder-Rettungsstelle am Kli- nikum Benjamin-Franklin zu schließen? Zu 1.: Die Charité erwägt seit Längerem, die kinder- ärztliche Versorgung in der Rettungsstelle am Campus Benjamin Franklin (CBF) zu beenden. Grund dafür ist die geringe Inanspruchnahme und dies noch ganz überwie- gend durch kindliche Patientinnen und Patienten, die keiner stationären Behandlung bedürfen und damit in den Versorgungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigung fallen (Anteil von rd. 90 %). Hierzu gab es umfassende Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung, mit Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Senatsver- waltungen und Informationen an die Bezirksverordneten- versammlung zur Sicherung des Versorgungsauftrags und zur Sicherung einer angemessenen fachärztlichen Kapazi- tät. Eine abschließende Entscheidung hat der Aufsichtsrat der Charité bisher nicht getroffen. 2. Wie viele Kinder und Jugendliche sind in der Ret- tungsstelle im Benjamin-Franklin in den Jahren 2012 und 2013 behandelt worden? Zu 2.: In den Jahren 2012 und 2013 sind in der Ret- tungsstelle Campus Benjamin Franklin 5953 bzw. 5918 Kinder gesehen worden. Davon bedurften 654 bzw. 563 Kinder einer stationären Behandlung, die dann überwie- gend im Virchow-Klinikum erfolgte, da es am CBF keine Kinderabteilung gibt. Dies waren im Mittel ca. 16 Fälle pro Tag oder weniger als ein Kind pro Stunde. Ungeachtet der unzureichenden Vergütung der Notfallbehandlung von Kindern im Krankenhaus durch die Kassenärztliche Vereinigung, ist die Vorhaltung eines kinderärztlichen Dienstes in einem Haus ohne weitere Kinderabteilung in hohem Maße unwirtschaftlich. 3. Gibt es im Bezirk etwaige Beschlüsse der Bezirks- verordnetenversammlung für oder gegen eine Schließung der Kinderrettungsstelle? Zu 3.: Ein Beschluss ist mir nicht bekannt. Der Ärztli- che Direktor hat jedoch in der Bezirksverordnetenver- sammlung im Sinne einer transparenten und klaren In- formation persönlich informiert. Berlin, den 25. März 2014 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Apr. 2014)