Drucksache 17 / 13 442 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dirk Behrendt (GRÜNE) vom 19. März 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. März 2014) und Antwort Was macht die Arbeitsgruppe gegen Gewalt im Jugendknast? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1.: Wer ist Mitglied der Arbeitsgruppe, die von Sena- tor Heilmann nach Bekanntwerden von Übergriffen in der Berliner Jugendstrafanstalt Anfang des Jahres eingerichtet wurde? Zu 1.: Die anstaltsübergreifende Arbeitsgruppe „Identifizierung und Schutz besonders gefährdeter Gefangener vor Übergriffen durch Mitgefangene“ setzt sich aus 9 Expertinnen und Experten zum genannten Thema aus verschiedenen Justizvollzugsanstalten Berlins, des Krimi- nologischen Dienstes für den Justizvollzug und den Sozi- alen Diensten der Justiz Berlin sowie der Senatsverwal- tung für Justiz und Verbraucherschutz zusammen. 2.: Wie oft hat sich die Arbeitsgruppe seit ihrer Ein- richtung getroffen und mit welchen Themen hat sie sich beschäftigt? Wurde dabei auch externe Expertise zu Rate gezogen? Zu 2.: Die Arbeitsgruppe hatte drei mehrstündige Ar- beitstreffen. Im Interesse einer zügigen Berichtsvorlage hat sich die Arbeitsgruppe gemäß dem Auftrag der Se- natsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz auf die Situation in dem Bereich der Jugendstrafanstalt kon- zentriert, in dem sich die Anlass gebenden Vorkommnisse zugetragen hatten. Die Arbeitsgruppe sollte prüfen, wel- che Konsequenzen aus den in Rede stehenden Vorfällen für die Zukunft gezogen werden sollten. Neben der eige- nen Expertise hat die Arbeitsgruppe in ihre analysierende Betrachtung die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Viktimisierungsstudie des Kriminologischen For- schungsinstituts Niedersachsen e. V. aus dem Jahre 2012 sowie die Längsschnittstudie der Universität Köln aus dem Jahre 2013 einbezogen. 3.: Hat die Arbeitsgruppe inzwischen wie vom Senat angekündigt Vorschläge dazu gemacht, wie dem „erhöhten altersbedingten Gewaltpotenzial“ in der Anstalt besser begegnet werden kann? Wenn ja, welche Vorschläge sind das? Wenn nein, wann ist mit diesen Vorschlägen zu rechnen? Zu 3.: Am 07.03.2014 hat die Arbeitsgruppe dem Auf- traggeber ihren Abschlussbericht vorgelegt, der nunmehr der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz zur Prüfung vorliegt. Der Abschlussbericht enthält ver- schiedene Handlungsempfehlungen personeller, orga- nisatorischer sowie baulicher und sicherheitstechnischer Art. Der Bericht wird nach Prüfung und Bewertung in ein Umsetzungskonzept überführt, das mit Einbindung der Leitung der Jugendstrafanstalt voraussichtlich im Mai oder Juni 2014 vorliegen wird. Berlin, den 27. März 2014 In Vertretung Straßmeir Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Mrz. 2014)