Drucksache 17 / 13 673 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Benedikt Lux (GRÜNE) vom 23. April 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. April 2014) und Antwort Taschendiebstähle 2013 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Taschendiebstähle wurden im Jahr 2013 in Berlin zur Anzeige gebracht? Wie ist die Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren in Prozentzahlen? Zu 1.: Anstelle der prozentualen Steigerungen wurde - auch zugunsten einer besseren Veranschaulichung der Entwicklung - die nachfolgende Darstellung gewählt: x x Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Erfasste Fälle n 18.074 17.387 15.850 13.563 12.403 11.883 13.191 15.127 17.978 20.794 Aufgekl. Fälle n 496 432 822 985 647 598 505 692 784 755 AQ % 2,7 2,5 5,2 7,3 5,2 5,0 3,8 4,6 4,4 3,6 offizieller Polizeilicher Kriminalstatistik-Wert (PKS-Wert) wegen Systemumstellung 2009 etwas überhöht Diebstahl -insgesamt Taschendiebstahl 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% - 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 AQ erfasste Fälle Erfasste Straftaten (Fälle) mit Aufklärungsquote - Langzeitvergleich - Erfasste Fälle A Schlüsselzahl: *90*00 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 673 2 2. Wie hoch schätzt der Senat die Dunkelziffer? Zu 2.: Aktuelle Dunkelfeld-Untersuchungen zum Phä- nomen Taschendiebstahl werden in Berlin nicht durchge- führt. 3. Wie verteilen sich die angezeigten Taschendiebstähle im Jahr 2013 auf die verschiedenen Bezirke? (bitte tabellarisch darstellen) Zu 3.: Bei den Angaben zur Verteilung angezeigter Taschendiebstähle auf die Bezirke muss berücksichtigt werden, dass deliktspezifisch gerade im Bereich des Ta- schendiebstahls häufig der eigentliche Tatort – als Ort der Handlung – nicht ermittelt werden kann. In diesen Fällen kann es vorkommen, dass entweder der Feststellort des Diebstahls oder auch der Ort des sogenannten „letzten Besitzes“ anstelle eines eigentlich korrekten Tatortes erfasst werden. Eine dahingehende Differenzierung kann jedoch mangels geeigneter Datengrundlage nicht getrof- fen werden. In der nachfolgenden Tabelle sind daher nur die Taten enthalten, bei denen ein Tatort (unter Berücksichtigung der zuvor genannten Einschränkungen) erfasst wurde: Bezirk Anzahl Fälle Charlottenburg-Wilmersdorf 2583 Friedrichshain-Kreuzberg 3002 Lichtenberg 317 Marzahn-Hellersdorf 222 Mitte 5057 Neukölln 1233 Pankow 852 Reinickendorf 730 Spandau 582 Steglitz-Zehlendorf 622 Tempelhof-Schöneberg 1424 Treptow-Köpenick 299 Für circa ein Fünftel aller Fälle wurde ein unbekannter Tatort in Berlin erfasst. 4. Gibt es bestimmte Orte, an denen Taschendiebstähle schwerpunktmäßig verübt werden und wenn ja, welche? (bitte mit jeweiliger Anzeigenzahl auflisten) Zu 4.: Die Aussagen in Frage 3 zum Tatort gelten ebenso für die hier nachgefragten Schwerpunktgebiete des Taschendiebstahls, weshalb eine eigene Auflistung der Anzeigen nicht möglich ist und auf die Auflistung zu Frage 3 verwiesen wird. Grundsätzlich treten Taschendiebe dort vermehrt auf, wo die Tatbegehung durch größere Menschenansamm- lungen begünstigt wird. Brennpunkte bilden daher die touristischen Örtlichkei- ten in den Bezirken Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg sowie der Öffentliche Per- sonennahverkehr (ÖPNV). Dies wird belegt durch die Zahlen in der Auflistung zu Frage 3 und die Tatsache, dass auf den großen Umsteigebahnhöfen im ÖPNV circa die Hälfte der stadtweiten Fälle von Taschendiebstahl verübt wird. 5. Gibt es bestimmte Jahreszeiten (z.B. bestimmte Feiertage), während derer es vermehrt zu Taschendieb- stählen kommt? Zu 5.: Taschendiebstähle werden über das ganze Jahr verteilt in hoher Zahl begangen. Am stärksten belastet zeigen sich jedoch die (für Berlin-Besuche häufig genutz- ten) Wochenenden, hier insbesondere der Sonnabend. Zu generellen Fallzahlensteigerungen kommt es re- gelmäßig in der Vorweihnachtszeit (insbesondere an den verkaufsoffenen Adventswochenenden), zum Jahreswech- sel sowie bei Großveranstaltungen. 6. Welche Aufklärungsquote besteht für das Jahr 2013? Wie ist die Entwicklung im Vergleich zu den Vor- jahren in Prozentzahlen? Zu 6.: Hierzu verweise ich auf die Grafik zur Beant- wortung der Frage 1. Berlin, den 06. Mai 2014 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Mai 2014)