Drucksache 17 / 13 702 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stephan Lenz (CDU) vom 30. April 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. Mai 2014) und Antwort Demographische Entwicklung beim Berliner Verfassungsschutz (2014 – 2022) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie ist das aktuelle durchschnittliche Alter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Berliner Verfas- sungsschutzes, aufgegliedert in einfachen, mittleren, ge- hobenen und höheren Dienst? Zu 1.: Das durchschnittliche Alter der Beschäftigten des Berliner Verfassungsschutzes im einfachen Dienst beträgt 59 Jahre, im mittleren Dienst 48 Jahre, im geho- benen Dienst 45 Jahre und im höheren Dienst 48 Jahre. 2. Wie viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Beamte sowie Angestellte) scheiden voraussichtlich bis 2022 altersbedingt aus? Zu 2.: Es werden voraussichtlich bis zum Jahr 2022 insgesamt 34 Beschäftigte der Abteilung Verfassungs- schutz altersbedingt ausscheiden. 3. Wie viele Einstellungen sind bis 2022 im Bereich Verfassungsschutz geplant, ebenfalls aufgeschlüsselt nach Jahren und Positionen? Zu 3.: Von den zu erwartenden durch Ausscheiden von 34 Beschäftigten der Verfassungsschutzabteilung freiwerdenden Stellen bis zum Jahr 2022 sind die unter- schiedlichsten Aufgabenbereiche vom Pförtnerdienst über die Auswertungssachbearbeitung bis zur Gruppenleitung betroffen. Es ist beabsichtigt und für Fortführung der Arbeit des Verfassungsschutzes unerlässlich, diese Arbeitsgebiete vollumfänglich nachzubesetzen. 4. Plant der Senat weitere Maßnahmen, um mögliche, durch die Überalterung der Verwaltung hervorgerufene Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu begleichen? Zu 4.: Der Senat von Berlin stellt sich der Herausfor- derung, den öffentlichen Dienst für neu einzustellende Beschäftigte und bereits beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als attraktiven Arbeitgeber aufzustellen. Die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Berliner Verwal- tung durch die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen der Personalentwicklung, die Steigerung und Verbesserung der Effizienz sowie die Gewinnung neuer Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter ist dabei vorrangiges Ziel. In Umsetzung des Beschlusses des Abgeordnetenhau- ses zur Personalpolitik wird derzeit ein Personalbedarfs- konzept für die Berliner Verwaltung erarbeitet. Grundlage des Personalbedarfskonzepts ist der altersbedingte Perso- nalabgang, in Form einer Fluktuationsprognose sowie der daraus resultierende Nachbesetzungs- und Ausbildungs- bedarf bis 2020 im Bereich der allgemeinen Verwaltung und in den fachspezifischen Berufsgruppen. Auf Grund- lage dieses aufgabenkritischen Personalbedarfskonzeptes wird die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit der Berliner Verwaltung sichergestellt. Sofern sich aus der Entwick- lung der wachsenden Metropole Berlin neue Anforderun- gen an die Berliner Verwaltung ergeben, finden diese Eingang in das Konzept. Des Weiteren wurde im Ausbil- dungsjahr 2013/2014 eine Ausbildungsoffensive des Se- nats gestartet. Ziel ist es, junge Menschen für die vielfäl- tigen Ausbildungsberufe in der Berliner Verwaltung zu gewinnen, die attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsleben vorzustellen und nicht zuletzt die Mög- lichkeit Beruf und Familie aufgrund attraktiver Arbeits- zeitangebote zu ermöglichen. Die zunächst temporäre Übernahme von Auszubildenden im Anschluss an die Ausbildung ist bereits gängige Praxis in der Berliner Verwaltung. Die dauerhafte Übernahme der Auszubilden- den nach erfolgter Bewährung wird angestrebt. Nachbesetzungen in besonderen Aufgabenfeldern und Führungsfunktionen werden mit einem effektiven Wis- senstransferprozess begleitet. Zur Gewährleistung des effektiven Wissenstransfers sind für das Haushaltsjahr 2015 10 Mio. Euro etatisiert. Berlin, den 17. Mai 2014 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Mai 2014)